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Rezensionen zu
Der Serienkiller, der keiner war

Dan Josefsson

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Lieber Leser, warum gesteht jemand einen Mord, den er nicht begangen hat? Oder 33 Morde? Sture Bergwall saß bereits in der forensischen Psychiatrie und dachte, er hätte nichts zu verlieren. Er wollte Aufmerksamkeit und Tabletten. Solange er sich Geschichten ausdachte, bekam er beides zur Belohnung. Sture Bergwall/Thomas Quick muss uns nicht wundern. Aber was ist mit den Polizisten, die ihm glaubten? Dem Staatsanwalt, der in acht Fällen Anklage erhob? Und den Gerichten, die ihn verurteilten für Morde, über die Bergwall nur wusste, was in der Zeitung stand? Dan Josefsson schildert die Lebensgeschichte von Sture Bergwall. Er interviewt dessen Psychotherapeuten, so weit sie noch leben, den Staatsanwalt, den leitenden Ermittler. Er durchforstet hunderte Seiten Vernehmungsprotokolle. Ein Puzzleteil nach dem anderen zeigt uns Josefsson, wie es dazu kam, dass ein Unschuldiger für acht Morde verurteilt wurde, von denen er keinen begangen hat. Hinter alledem steht eine Psychotherapeutin, die im offiziellen Protokoll nirgends vorkommt: Margit Norell, die Supervisorin von Bergwalls behandelnden Ärzten. Sie glaubte fest, dass verdrängte Kindheitstraumen der Grund für spätere geistige Störungen und Verbrechen wären. Sture Bergwall wurde ihr Musterpatient, der Beweis für eine unhaltbare Theorie. Der Serienkiller, der keiner war liest sich rasant. Man erschrickt über die Kapitel, in denen Josefsson zeigt, wie leicht sich der Mensch falsche Erinnerungen einreden lässt, wenn er an den falschen Therapeuten gerät. Beruhigend dagegen, dass solche Methoden inzwischen als Scharlatanerei und Pseudowissenschaft entlarvt sind. Einen zweiten Sture Bergwall wird es wahrscheinlich nicht geben.

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Interessant

Von: Lilja

25.05.2018

Als ich diesen Klappentext las, war ich sofort begeistert und wollte natürlich auch wissen, was genau es mit diesem Justizskandal auf sich hatte. Schon allein die Vorstellung, dass ein Mensch so "kaputttherapiert" werden kann, war für mich unverständlich. Schließlich sollten Psychotherapeuten doch da sein, um jemandem zu helfen. Besonders bei Justizfällen, ist es wichtig, dass man sich auf die Analyse des Therapeuten verlassen kann. Dachte ich zumindest. Das Buch gibt uns Einsicht in 2 sehr unterschiedliche Leben. Zum Einen begleiten wir Sture Bergwall und zum Anderen Margit Norell. Ein Patient und seine Therapeutin. In den Kapiteln, in denen es um Margit geht, erfahren wir, woher sie ihr Wissen bezog, wie ihr Leben verlief und warum sie Sture Bergwall so therapierte, wie sie es tat. Für mich war es sehr spannend zu sehen, wo es hinführen kann, wenn man als Therapeut eigentlich selbst dringend einen Psychologen bräuchte. Da ich mich selbst auch für Psychologie interessiere, begegnete ich im Buch einigen bekanten Namen. Darunter auch Freud. Ich erwartete ein Fachbuch, in dem ich etwas über den Fall Sture Bergwall erfahren würde und genau das bekam ich auch. Die Theorien, die im Buch aufkommen werden auch für einen Laien gut erläutert. Ich fühlte mich beim Lesen keinesfalls dazu genötigt ein Psychologiestudium zu beginnen, nur um zu verstehen, was mir erzählt wird. Wer sich für Psychologie interessiert, der sollte auf jeden Fall einen Blick in dieses Buch werfen.

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Meine Meinung: Das Cover ist schlicht und passend zum Inhalt. Die Kapitel hatten für meinen Geschmack eine gute Länge. Die vielen verschiedenen Bilder und Illustrationen machen das Ganze noch begreiflicher und haben mir sehr gut gefallen. Da dies mehr ein Sachbuch ist, ist der Schreibstil manchmal etwas trocken, aber wenn man sich, so wie ich, sehr für dieses Thema und diesen Fall interessiert, fällt einem das nicht weiter groß auf. Ich bin immer noch fassungslos, wenn ich darüber nachdenke, was dort passiert ist und wie es passiert ist. Ich hätte niemals gedacht, das so etwas überhaupt möglich ist, deswegen hat mich das Buch auch so interessiert. Ich muss allerdings ehrlich gestehen, dass ich bei solchen Sachen lieber eine Dokumentation schaue :) Deswegen hoffe ich, dass es bald eine dazu gibt. Der Autor ist auch Dokumentarfilmer, also habe ich vielleicht Glück ;) Ich kann das Buch wirklich jedem Interessierten empfehlen, es ist kein Buch für mal so nebenbei und Zwischendurch – man sollte sich ganz auf den Stoff einlassen, denn er regt definitiv zum Nachdenken an! Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für das Buch ♥

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Inhalt: Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu »erinnern« und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahr später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können. Meine Meinung: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich, bevor ich das Buch gelesen hatte, von diesem Fall in Schweden nichts gehört hatte und dieser mir auch völlig fremd war. Dan Josefsson erzählt die Geschichte von Sture Bergwall, der Anfang der 90er Jahre in eine psychatrische Klinik eingewiesen wurde und der unter dem Namen Thomas Quick und dem Einfluss von Medikamenten eine Vielzahl von Morden gestand und schlussendlich auch verurteilt wurde. Nach 20 Jahren stellt sich heraus, dass er unschuldig verurteilt wurde. Ich war ein wenig schockiert, dass ein Mann ohne Beweise verurteilt werden konnte. Dan Josefsson begibt sich in seinem Buch auf die Suche nach Antworten, wie es passieren konnte, dass ein unschuldiger Mann verurteilt werden konnte. In dem Buch lernt man Sture Bergwall und einige Weitere Personen, wie seine Therapeuten kennen. Das Buch zeigt, wer in dem Skandal welche Rolle gespielt hat und wer wie daran beteiligt war. Das Buch ist flüssig aus der Sicht von dem Autor, Dan Josefsson, geschrieben. Das Buch hätte insgesamt ein bisschen kürzer sein können, da sich vieles wiederholt hat. Fazit: Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und zugleich spannend. Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen. Ich war sehr begeistert und das Buch hat mich gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie das alles passieren konnte und was der Hintergrund war. 4/5 🌟

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Vorweg ein Lob Hier wurde richtig gut recherchiert und ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen, vieles war mir vorher nicht bekannt und daher auch sehr informativ . Auch als Leihe hat mich diese Buch wirklich begeistert , den Fall kannte ich vorher nicht somit bin ich vollkommen unwissend ans Thema ran gegangen durch den genau aufgeschrieben Ablauf konnte ich hier problemlos folgen . Der Schreibstil ich sachlich aber flüssig , jedoch muss einem klar sein das man dieses Buch nicht einfach in einem Rutsch durchlesen kann , da es doch sehr viel Information enthält Das Buch hat mich auf jeden Fall sehr begeistert

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Dan Josefsson hat sich in diesem Buch ausführlich damit auseinandergestzt, wie es möglich war, dass Sture Bergwall 39 Morde gestand, ohne sie begangen zu haben und dafür verurteilt wurde, ohne dass Zweifel an seinen, häufig wiedersprüchlichen Aussagen genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Akribisch genau hat Josefsson sich mit den Aussagen Sture Bergwalls, der sich 1997 in Thomas Quick umbenannte, den Ansätzen seiner Therapeuten, Ansprüchen der Klinikleitung oder Widersprüchen in Bergwalls Aussagen auseinander gesetzt. Er zeichnet das Bild der Psychoanalytikerin Margit Norell, die selbst im Alter von 83 Jahren immer noch, nach vielen beruflichen Niederlagen und unterschiedlichen, vertretenen Richtungen, Bergwalls Therapeuten selber therapiert und supervidiert, wie schon seit Jahrzehnten, wobei sie eher als Sektenführerin oder Gruppenmutter, die keinerlei Kritik duldet, mit dem Fall Quick endlich zu Ruhm und Ehre gelangen will. Offensichtlich war sie vom Fall Thomas Quick besessen, wollte ein Buch darüber schreiben und schulte ihre „Kinder“ in „Verdrändungstheorie“, die Quick auch sehr geschickt bediente, um an Anerkennung, Drogen oder sichere Unterkunft als Belohnung dafür zu erhalten. Die Klinikleitung selber versucht mit den sensationellen Ergebnissen der Therapie im eigenen Haus und der stetigen Medienpräsenz, schlechten Zeiten und roten Zahlen zu entkommen. So werden schon frühe Zweifler ignoriert, u.a. von diversen Psychologen, Juristen und anderen Experten, beispielsweise ein Kriminologe, der in Quick einen Mythomanen sah oder ein Journalist, der die Glaubwürdigkeit der Geständnisse des seit seiner Jugend ständig zugedröhnten Berwall/Quick genauso hinterfragte, wie die Wahrhaftigkeit der widersprüchlichen Aussagen, die mit unterschiedlichen Traumata samt Schutzmaßnahmen sowie deren Überwindung und sich langsam offenbarenden Erinnerungen erklärt wurden. Eben jener Journalist und der Bruder Bergwalls waren bestrebt, diesen großen Justizskandal aufzudecken, den Dan Josefsson schließlich haarklein recherchierte, durch Befragungen, gelesene Protokolle, vielseitige Recherche und auch Interviews mit Bergwall ausgesprochen vielschichtig darstellt. Im Anhang finden sich 536 Anmerkungen/Fußnoten sowie 15 dichtbeschrieben Seiten mit Quellenangaben. Das ganze Buch vermittelt ausgesprochen detailliert, wie sich selbst überschätzende Therapeuten kritik- und reflektionslos der Sichtweise ihrer Supervisorin unterwerfen um gemeinsam mit ihr Karriere zu machen und selbst nach dem späteren Freispruch Bergwalls nicht von ihrer uraprünglichen Meinung abwichen oder Einsicht zeigten. Ganz beeindruckend wird auch aufgezeigt, warum Bergwall die 39 Morde gestand, wie er schauspielrete und was er sich dadurch erhoffte. Insgesamt fand ich das Buch ausgesprochen fesselnd und aufschlußreich; stellenweise war es mir schon ein wenig zu ausführlich, aber es ist ja sinnvoll, alle erkannten Details aufzuführen, auch wenn sich da manches wiederholt. Neben den Begebenheiten in Bergwalls Leben, zeigen gerade auch die Beschreibungen der Lenbenswege der „Quick-Gruppe“ ( Arzt, Therapeuten, Supervisorin, ehem. Staatsanwalt) ihre Beweggründe und auch verschiedene Lehrmeinungen und Ansätze auf. Die geführten Recherchen beeindrucken zutiefst und je weiter man liest, umso weniger kann man verstehen, dass die Wahrheit nicht schon viel früher ans Licht gekommen ist, dass so wenige zweifelten und diese nicht weiter beachtet wurden. Nicht nur die Fassungslosigkeit, wie dies alles geschehen konnte, sondern die Erkenntnis, dass dies nicht ein Einzelfall sein muß, sondern gerade dieses Bestreben, verdrängte Erinnerungen in Therapien hervorzuholen und dabei häufig durch Suggestion tatsächlich falsche Erinnerungen zu implantieren, hinterläßt eine ganz andere Sicht auf Psychotherapie und Selbsteinschätzung der Therapeuten.

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Inhalt: Dan Josefsson bringt den größten Justizskandal zu Papier. Sture Bergwall , Drogenhändler und Kleinkrimineller wird in den 90 Jahren in einer der größten psychiatrischen Einrichtung eingewiesen. Der Tatvorwurf ist Mord und Vergewaltigung in mehreren Fällen. Doch nichts davon ist wahr..... Meinung : Nachdem ich die Leseprobe gelesen haben, war ich sehr interessiert an dem Fall von Sture Bergwall alias Thomas Quick und war schockiert wie man dem Rechtssystem ausgeliefert sein kann. Sture hat alle Geständnisse frei erfunden und der größte Teil der Ermittler haben diese nur zu gern geglaubt. Durch seine psychiatrische Behandlung kam es dazu das Sture selbst auch daran glaubte die Morde begangen zu haben. Es ist kaum zu glauben, trotz fehlender Beweise oder gar Leichen wurde Sture Bergwall 20 Jahre eingesperrt. Ich lese gerne Sachbücher und finde es toll wie dieses verpackt wurde, es ist nicht trocken und interessant geschrieben, mit original Dokumente der Patientenakte und Fotos von Sture Bergwall wird das Buch um einiges spannender. Allerdings hätte das Buch gerne 100 Seiten weniger haben dürfen. In vielen Kapitel rollt Dan den Fall auf um dem Leser verständlich die Zusammenhänge zu erklären und mit welche Raffinesse die Ermittler und Psychologen vorgegangen sind. Das Cover hat mich jetzt nicht so sehr angesprochen, aber der Titel versprach ein interessantes Buch und das war es auch. Fazit : Ich möchte mir lieber nicht vorstellen wie viele Menschen heute noch unschuldig im Gefängnis sitzen aufgrund falscher Ermittlungen . Dieses ist ein eindrucksvolles Buch . 4⭐️⭐️⭐️⭐️von 5

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Unglaubliche Recherchearbeit

Von: Manuela Kühn aus Gräfenhain

13.12.2017

"Der Serienkiller, der keiner war und die Psychotherapeuten, die ihn schufen" ist ein Buch von Dan Josefsson und erschien 2017 im btb - Verlag. Es zählt zu den Sachbüchern. Inhalt ist die Aufarbeitung eines der größten Justizskandale Schwedens. Hier wurde der drogenabhängige Sture Bergwall des mehrfachen Mordes für schuldig gesprochen, nachdem er diese und weitere Morde gestanden hatte. Wie sich viel zu spät herausstellte, hatte er keinen dieser Morde begangen. Das Buch macht sich zur Aufgabe herauszuarbeiten, wie es durch den Einfluss von Psychotherapeuten passieren konnte, das Erinnerungsvermögen von Sture so zu manipulieren und wie Nachlässigkeit der Justiz zu dessen Verurteilungen führte. In den unterschiedlichen Kapiteln beleuchtet der Autor ausführlich das Leben und Wirken der beteiligten Personen, wobei sein Fokus ganz klar auf Sture, der Supervisorin Margit Norell und deren Wechselwirkung liegt. Ganz nebenbei erhält der Leser einen umfangreichen Abriss der Weiterentwicklung der Freudschen Psychoanalyse in Schweden. Das Buch ist unglaublich gut und ausführlich recherchiert. Es gibt zahlreiche Querverweise auf weiterführende Literatur, fallrelevante Dokumente und Bildmaterial. Dazu kommen viele Zitate aus Zeugeninterviews, die Josefsson selber durchgeführt hat. Natürlich ist das Buch nicht spannend im Sinne einer klassischen Tätersuche, aber sehr aufschlussreich in der Ursachenforschung zu solch einem Justizirrtum. Josefssons Buch ist geprägt durch einen sehr lockeren Erzählstil und trotzdem wurde es mir auf die Dauer doch etwas langatmig ob der vielen Details. Das Lesen des Buches setzt keine besonderen Kenntnisse therapeutischer Behandlungsansätze voraus. Ohne diese wird es aber hier und da noch zähflüssiger. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Das schwarz-weiß Negativ ist eine gekonnte Überleitung zum Beginn des Buches. Die erhabenen Buchstaben der Überschrift sorgen für eine schöne Haptik. Für mich war dieses Buch eine wirkliche Herausforderung und trotzdem glaube ich, dass Fans echter Kriminalarbeit hier ihre wahre Freude beim Lesen haben werden.

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