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Rezensionen zu
Im unwahrscheinlichen Fall

Judy Blume

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Wir schreiben das Jahr 1952, Elizabeth, New Jersey: Miri Ammermann ist 15. Während sie ohne Vater, dafür mit einer aufopferungsvollen Mutter und weisen Oma zusammenlebt, verbringt sie die meiste Zeit mit ihrer Freundin Nathalie. Sie trifft auf ihre erste große Liebe Mason und viele weitere Personen begleiten ihre Jugendzeit. Doch dann stürzt ein Flugzeug über der Stadt ab und niemand dort scheint danach mehr der Gleiche zu sein. Als erstes muss ich sagen, dass ich das Buch zugeschickt bekommen habe. Ich hatte es erst mal beiseite gelegt, weil ich nicht so der Fan von geschichtlichen Romanen bin und ich auch nichts von Flugzeugabstürzen lesen wollte. Allerdings sprach mich das Cover vom Regal aus immer wieder an, sodass ich mich entschlossen hatte, dem Buch noch eine Chance zu geben. "Im unwahrscheinlichen Fall" beruht auf wahren Ereignissen, als innerhalb weniger Wochen drei Flugzeuge auf die Kleinstadt Elizabeth abstürzten. Die Autorin Judy Blume erlebte die Ereignisse vor Ort und erzählt diese nun anhand fiktiver Romanfiguren. Wer Angst hat, "Oh je ich möchte nichts über dramatische Flugzeugabstürze lesen", der kann beruhigt sein. Wir lernen zwar mitunter ein paar der Insassen kennen, betrachten den Absturz aber von "außerhalb", sodass diese nicht zu dramatisch sind. Zu dem Buch gibt es eine Art Lesezeichen auf dessen Vor- und Rückseite ein Großteil der Personen aufgelistet ist, samt einer kurzen Beschreibung. Ich muss sagen, dass ich solch eine Liste noch nie so oft zur Hand genommen haben. Es ist nicht so, als wären die Charaktere schlecht beschrieben gewesen, sondern es sind so viele Personen, die allesamt auf eine Art miteinander verbunden sind. So ist Person X der große Bruder von Miris bester Freundin; die Angestellte Y arbeitet in der Praxis von dem Vater von Miris bester Freundin etc. Die Zusammenhänge zu erschließen fiel mir locker bis zur Mitte des Buches schwer. Die einzelnen Kapitel haben dann immer einer der Personen im Fokus, sind aber auch glücklicherweise mit dem Namen desjenigen betitelt. So war der Einstieg ins Buch recht mühsam, gegen Ende kam ich dagegen sehr gut mit dieser Erzählform klar. Obwohl man Miri als die Hauptperson des Romans bezeichnen könnte, wird doch jedes einzelne Schicksal genau beleuchtet. Die Autorin beschreibt diese eher nüchtern sachlich, was die Erzählung realistischer in Bezug auf den eigentlichen Hergang macht, aber auch eine gewisse Distanz zu den einzelnen Personen lässt. Gut gefiel mir, dass die Charaktere unterschiedlicher gar nicht hätten sein können. Als Beispiel nehme ich Miri und ihre beste Freundin Nathalie. Während Miri gar nicht recht verstehen will, was das alles bedeutet und warum sich ihr jetziges Leben nun ändern sollte, leidet ihre Freundin schwer unter den Vorfällen sowie an Psychosen und driftet in die Magersucht. So ähnlich verhält es sich mir allen Personen, sodass sie sehr abwechslungsreich und authentisch für die Kleinstadt erscheinen. Zeitungsartikel, die immer wieder eingeflochten werden, geben einen passenden geschichtlichen Bezug. Nach einigen Startschwierigkeiten konnte ich dann doch ganz gut in das Buch hineinfinden: Ein Roman, der die Geschichte einer unglücklichen Kleinstadt in den 50er Jahren beschreibt. Vor allem für die, die gerne Geschichten lesen, die zur damaligen Zeit spielten, dürfte dies eine lesenswerte Lektüre sein. Ich vergebe 4 Sterne, da mir das Buch dann doch überraschend gut gefallen hat, zumindest ab der zweiten Hälfte. Ein wenig lebhafter hätte die Handlung sein können, um 5 Sternen gerecht zu werden.

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"Im unwahrscheinlichen Fall" beruht auf realen Ereignissen. Im Winter 1951/ 1952 ereigneten sich innerhalb eines Zeitraums von 28 Wochen drei Flugzeugabstürze in der amerikanischen Kleinstadt Elizabeth/ New Jersey. Die Autorin Judy Blume stammt von dort und hat die Katastrophen und das Leid der Menschen als Teenager miterlebt. Der Roman ist möglicherweise aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen zu einem Großteil aus der Perspektive der 15-jährigen Miri geschrieben, die den ersten Flugzeugabsturz unmittelbar auf ihrem Weg vom Kino nach Hause miterlebte. Ihr Onkel Henry ist Journalist der örtlichen Tageszeitung und berichtet fortlaufend von den Unglücken und den Folgen für Opfer, deren Angehörige und den nun umstrittenen Airport Newark. In der Bevölkerung werden Verschwörungstheorien und Forderungen nach der Schließung des Flughafens laut, da man sich eine derartige Häufung der Vorfälle an einem Ort nur schwer erklären kann. Neben den eigentlichen Unglücken handelt der Roman im Kern zwar von Miri, ihren nächsten Angehörigen und Freunden sowie ihrer ersten Liebe zu Mason, darüber hinaus werden jedoch die Schicksale so vieler Personen der Kleinstadt thematisiert, dass ich vor allem beim Einstieg in den Roman aufgrund der Vielzahl der Namen fast den Überblick verloren habe. Vom Verlag liegt der Romanausgabe als Hilfestellung ein Lesezeichen mit einer Übersicht der 23 Protagonisten bei, auf die man während des Lesens spicken kann, um die Verbindungen der Personen untereinander besser vor Augen zu behalten. Im Verlauf des Romans kamen allerdings stetig weitere Personen dazu, die man aber kaum näher kennenlernte und deshalb eher zur Verwirrung als zur Unterhaltung beitrugen. Aufgrund der sachlichen Schreibweise wirkt der Roman authentisch, aber auch wenig lebendig. Innerhalb der einzelnen Kapitel wechselt die Autorin zwischen den verschiedenen Charakteren und erzählt die Geschichte aus deren Sicht. Bis auf Miri, die die zentrale Rolle im Roman innehat und bei der das Personengeflecht zusammenläuft, kommt der Leser keiner Person wirklich nahe. Opfer und Angehörige bleiben fremd und auch das Leid der Menschen wird nur aus der Distanz wahrgenommen. Das Buch wirkte auf mich wie ein Tatsachenbericht über drei tragische, historische Ereignisse, die anhand fiktiver Charaktere einer Kleinstadt beschrieben werden. Für einen Roman haben mir trotz einiger emotionaler Szenen und der Verarbeitung von Themen wie der ersten Liebe und der Emanzipation bzw. die Rolle der Frau in den 50er-Jahren, Lebendigkeit, Spannung und Drama gefehlt.

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Kurzbeschreibung: 1952: Die 15-jährige Miri Ammermann wächst wohlbehütet im Städtchen Elizabeth, New Jersey, auf. Ihr Vater hat sich zwar früh aus dem Staub gemacht, aber ihre liebevolle und kämpferische Mutter, ihre weise Oma, ihre beste Freundin Natalie und all die anderen Menschen in ihrem Umfeld stehen ihr bei ihren Schritten ins Erwachsenenleben zur Seite. Als sie ihre erste große Liebe Mason kennenlernt, scheint das Glück perfekt zu sein. Doch dann stürzt ein Flugzeug ab, und nichts ist mehr, wie es war (Quelle: Amazon.de/ Juni 2016) Cover: Ich habe mich sofort in dieses recht schlichte, aber wunderschöne Cover verguckt. Irgendwie sieht dieses Buch für mich nach purem Sommer aus- einfach strahlend blauer Himmel mit einigen Schäfchenwolken...der Inhalt ist nicht so sorgenlos, wie das Cover vermuten lässt, dennoch bin ich von der Aufmachung sehr angetan. Stil: Dieses Buch ist einerseits wunderschön und voller Leben. Die Autorin schafft es, jedem Wort viel Ausdruck zu verleihen, was auch daran liegen kann, dass die Autorin diese Geschichte zum Teil autobiographisch schrieb. Andererseits sind einige Passagen auch recht neutral geschrieben, so schien es mir, weshalb ich auch ein wenig im Zwiespalt stehe, was den Stil betrifft. Man kann sehr gut folgen und bekommt tolle Einblicke in die Zeit damals, aber ich hätte mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht, die mehr berührt und sich nicht wie ein Bericht aus dem Geschichtsunterricht liest. Idee/Umsetzung: Ich finde dieses Buch thematisch sehr spannend. Es geht zum Teil um Miris Familie, ihre Freunde und ihr Leben auf dem Weg zum Erwachsenwerden, zum anderen aber auch um 1951 und eins der schlimmsten Flugzeugunglücke überhaupt. Miri ist hautnah dabei und kann das Unglück nur schwer verarbeiten. Sie hört die Schreie, sieht die Bilder vor ihren Augen, auch wenn sie die Augen schließt. Alle Themen dieses Buches sind hochemotional und von der Autorin schön verpackt. Aber wie auch schon zuvor berichtet, bin ich zwiegespalten. Die Passagen, wo es um Miri und ihr Umfeld geht, fand ich sehr toll, weil ich sie ziemlich schnell ins Herz geschlossen habe. Allerdings wirkt alles, was mit dem Absturz zu tun hat trotz der Tragik des Ereignisses teilweise sehr kalt, distanziert und nüchtern. Gerade an diesen Stellen habe ich mir mehr Tiefe, mehr Wärme und Gefühl gewünscht. Die Charaktere haben mir relativ gut gefallen. Miri, Natalie und Miris Familie mochte ich am liebsten, wobei ich mir bei einigen noch mehr Lebendigkeit gewünscht hätte. Hier kommt zum Teil ebenfalls eine sehr klare, sachliche Beschreibung zu Tage, die den Figuren ein wenig Farbe nimmt. Dennoch ist gerade Miri eine sehr liebenswerte Protagonistin, die ich ein wenig vermissen werde. Ein Aspekt, der das Lesen für mich etwas erschwert hat, sind die vielen Sichtwechsel. Ich bin ja teilweise schon bei zwei Protagonisten überfordert, aber was Judy Blume hier mit mir anstellt, war zu viel. Irgendwann hat man sich dann etwas besser damit arrangiert, aber für löchrige Namensgedächtnisse, wie meins, ist dieses Buch eine Herausforderung. Fazit: Insgesamt ist dieses Buch für mich schwer zu beurteilen. Ich habe es sehr gerne gelesen und fand vor allem die Thematik dadurch, dass es auf einem wahren Ereignis beruht, sehr interessant. Der Stil hat mir einige sehr emotionale Szenen etwas kaputt gemacht und mir auch den Zugang zu einigen mehr oder minder wichtigen Figuren versperrt. Dennoch habe ich das Lesen genossen. Wer wissen möchte, ob der Stil etwas für ihn ist, sollte sich vorher unbedingt eine Leseprobe durchlesen. Durch Zwiespalt und verschiedene Pro und Cons gebe ich insgesamt noch solide 3 Sterne.

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Kurzbeschreibung 1952: Die 15-jährige Miri Ammermann wächst in der Kleinstadt Elizabeth zwar ohne Vater auf, dafür aber wohlbehütet umgeben von einer liebevollen Mutter und einer weisen Oma auf. Ihre beste Freundin Natalie und auch alle anderen Menschen in ihrer Umgebung helfen ihr bei den Schritten ins Erwachsenenleben. Als sie dann auch noch ihre große Liebe Mason trifft, scheint das Glück perfekt. Bis ein Flugzeug abstürzt. Eindruck Judy Blume bedient sich in ihrem Roman fiktiver Elemente und realen Geschehnissen. Diese werden gekonnt zu einer teils spannenden und auch tragischen Geschichte verwoben. Ihr Schauplatz ist die Kleinstadt Elizabeth in New Jersey, wo man sich untereinander kennt, hilft und Verbindungen eingeht. Miri ist mit ihren 15 Jahren kurz davor erwachsen zu werden und genießt eine an sich sehr schöne Jugend, bis ein Flugzeug abstürzt. Dieser Absturz verändert die Bewohner dieser Kleinstadt und verbindet sie, tragische Schicksale aber auch hoffnungsvolle Entwicklungen werden in verschiedenen Erzählsträngen aufgeführt und die Handlung wird von Seite zu Seite fesselnder. Es gibt einige Zeitsprünge und Erinnerungen und es spielen auch sehr viele Personen mit, die wiederum trotz der sehr interessanten Geschichte, meinen Lesefluss regelmäßig abbremsten. Dennoch konnte mich der Tiefgang in dieser Handlung überzeugen. Auch überraschende Wendungen konnten einige Längen ausgleichen. Figuren Wie bereits oben erwähnt, spielen sehr viele Personen in diesem Roman eine tragende Rolle. Trotz der hohen Anzahl fand ich alle Figuren ausreichend beschrieben. Sie gehen in die Tiefe, werden differenziert dargestellt und lassen sich ganz gut unterscheiden oder mit den jeweiligen Ereignissen verbinden. Miri fand ich besonders gut gezeichnet und vor allem ihrem Alter entsprechend gelungen. Ihre Gefühle waren für mich glaubhaft und nachvollziehbar und besonders die zarte Entwicklung ihrer ersten Liebe fand ich sehr berührend. Schreibstil Der Schreibstil an sich ist einfach zu lesen und Judy Blume verwendet eine sehr bildhafte Beschreibung. Ich hatte keinerlei Probleme damit, mir die Schauplätze oder die Menschen vorzustellen, im Gegenteil, es kam mir eher so vor, als wäre ich als stiller Beobachter mittendrin im Geschehen. Nur die hohe Anzahl der Personen bremste meinen Lesefluss aus. Dennoch schreibt die Autorin so fesselnd über die unterschiedlichen Bewohner, dass ich das Buch einfach nicht lange aus der Hand legen konnte. Fazit: „Im unwahrscheinlichen Fall“ ist ein Roman, der noch lange in mir nachhallt. Auch wenn die hohe Anzahl der Personen meinen Lesefluss immer wieder abbremste, so blieb es dennoch eine sehr fesselnde Geschichte voller Leben, die von Freundschaften und Brüchen erzählt, vom Glück und Unglück. Es ist dieser Spagat zwischen der ersten großen Liebe und dem Erwachsen werden müssen, die Verknüpfung von einem so wunderschönen und zarten Erlebnis und schrecklichen Katastrophen, das den Leser fesseln kann und fassungslos zurücklässt.

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Es sind die 50ger Jahre in einer Kleinstadt in New Jersey. Die Stadt Elizabeth liegt mitten in der Einflugschneise eines Flughafens und das Unglück passiert. Direkt nach dem Start verunglückt eine Maschine und keine der Personen an Bord überlebt die Katastrophe. Für die Bewohner von Elizabeth zieht dieses Ereignis lange Kreise... Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass ein Buch mit Schauplatz in den 50ger Jahren nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Handlungszeiten gehört. Ist es so, dass die Sitten und das ganze Drumherum doch anders als heutzutage ist und natürlich musste ich mich zunächst einmal umstellen. Doch die Autorin Judy Blume schafft es, diesen Einstig für ihre Leser leicht zu machen und man fühlt sich recht schnell in den 50gern „zu Hause“. Erzählt wird die Geschichte rund um den Flugzeugabsturz aus verschiedenen Perspektiven. Jeder der Personen lebt sein eigenes Leben, ist aber mit den anderen Figuren verbunden. Miri Ammermann, die 15 Jahre alt ist und gerade ihre erste Liebe erlebt, ist eine zentrale Person in diesem Erzählkreis. Was zunächst verwirrend erscheint und was bei mir etwas brauchte bis es fesselte, wird immer lebendiger und die Figuren wachsen ans Herz. Zusätzlich macht es Spaß den Verlauf zu betrachten, auch wenn das Flugzeugunglück natürlich kein fröhlicher Anlass ist. Judy Blume hat eine sehr lebendige Art zu erzählen, so wirkt alles sehr schlüssig, die Figuren könnten in der Nachbarschaft wohnen und das Unglück ist zum Greifen nahe. Ich hatte das Gefühl ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein und den Verlauf der Dingt mitzuerleben. Doch auch wenn ich das Buch als sehr gelungen bezeichnen möchte, es gab auch Episoden die sich für mich ein wenig in die Länge zogen und ich brauchte ein paar Anläufe um diese zu überwinden und wieder komplett in meinem Lesefluss zu sein. Mein Fazit: Ein Buch besonderes Buch, dass das Leben und Leiden einer Kleinstadt zeigt. Mir wird es sicherlich in guter Erinnerung bleiben, auch wenn ich kleine Abstriche machen musste.

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Das Buch brauchte ein paar Seiten mehr, um mich mitzunehmen. Die Geschichte ist eine Mischung aus realen Begebenheiten und Fiktion. Die Abstürze der Flugzeuge sind traumatische Ereignisse, die sich den Köpfen der Menschen von Elizabeth eingebrannt haben. Erzählt wurde die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und von vielen einzelnen Personen. Man muss beim Lesen stets daran denken, dass die Abstürze in den Fünfziger Jahren geschehen sind. Die technische Entwicklung war noch am Anfang und nicht so ausgereift we heute. Dafür war es umso interessanter zu lesen, wie überzeugt die Menschen von ihrer Technik waren. Der Einblick in das Leben, das Denken, die Wertevortsellungen der Menschen aus dieser Zeit fand ich gut. Die Moralvorstellungen, die Ansichten wie Frauen sich zu verhalten haben und was verliebte Paare sich alles einfallen lassen mussten, um sich zu treffen, machten die Geschichte lebendiger. Die Geschichte an sich war interessant und gut zu lesen, jedoch schaffte es Judy Blume leider nicht die Spannung durch das ganze Buch zu halten. Auch waren mir zu viele Personen in diese Geschichte eingebunden. Ich konnte zu keiner der Personen eine Bindung aufbauen und mit ihr mitfiebern. Dafür waren die Passagen zu den Personen zu kurz und die Wechsel zwischen den Personen zu oft. Insgesamt jedoch eine interessante Geschichte, die mich jedoch nicht komplett eingefangen hat und teilweise zu langsam erzählt wurde.

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Ein Flugzeugabsturz zieht bereits breite und lange Furchen an Trauma hinter sich her. Für die Angehörigen, aber auch für jene, die solche Katastrophen unmittelbar miterleben. Auf der Basis von tatsächlichen Ereignissen verarbeitet Judy Blume im Buch selbst erlebtes. In dieser kleinen Stadt „Elizabeth“, die nicht nur einmal Augen- und Ohrenzeuge eines Flugzeugabsturzes wird. Und breit verarbeitet Blume dies und führt den Leser mitten hinein in die vielfältigen Perspektiven jener Katastrophen und was sie für einzelne Menschen bedeuten. Rasche Perspektivwechsel, eine Vielzahl von Personen, ein dadurch auch schnelles Tempo in der Sprache, da benötigt es zunächst einiges an Konzentration, um den roten Faden im Kopf zu halten und die vielfachen Namen dann, im Lauf der Lektüre, auch zuordnen zu können, die verschiedenen Erzählfäden nebeneinander sortiert zu halten. „Wir werden immer verbunden bleiben durch diesen Winter. Wer etwas anderes behauptet, der lügt“. In der Person der 15jährigen Miri lässt Judy Blume die Ereignisse zusammenfließen und bietet hier auch, wohl als Alter Ego ihrer eigenen Erfahrungen gestaltet, den durchgängigen roten Faden der Folgen der Abstürze und der Entwicklung der Menschen durch diese Ereignisse. Komplexe Erfahrungen und ebenso sehr differenzierte Entwicklungen in der Verarbeitung des schrecklichen Geschehens, dass so manchen und manche nicht mehr ruhig schlafen lässt, während andere wiederum den Weg der Verdrängung beschreiten und dennoch Nachwirkungen zu spüren haben werden. Dies alles verfasst Judy Blume weniger in Form eines Romans, sondern eher in einem etwas nüchternen Stil wie einen Bericht, eine ständig die Perspektive wechselnde Betrachtung psychologischer Reaktionen und Versuche, das eigene Leben wieder „ins Lot“ zu bekommen. Eine gewisse Distanz taucht auf zu den Figuren, die auch den Leser emotional ebenso auf Distanz hält und zum Beobachter eher macht, als dass dieser in die Ereignisse mit hineingesogen wird. Dennoch vermitteln auch die eher sachlichen Schilderungen im Buch durchaus ihren Teil an Dramatik. Wenn klar wird, dass eine bei einem Absturz getötete Stewardess kurz vor dem Start noch ihre Zweifel an der Flugtauglichkeit der Maschine mitgeteilt hat und die Schwester dann ohnmächtig erlebt, wie all dies tatsächlich dann passiert. Und daneben immer wieder der Versuch, den Alltag weiterlaufen zu lassen, die Bilder aus dem Kopf zu bekommen. Hier geht Blume vor allem der Kraft der Gemeinschaft nach, dem Halt, den die Familie in solchen Momenten gibt und beschreibt ebenso, wie die „Kraft der Regeln“, das „sich nicht in das Loch hineinziehen lassen“, jene Kraft geben, die Ereignisse auch ein stückweit zu verarbeiten. Eine interessante, nicht immer übersichtliche, aber lebendige und teils fassungslos machende Lektüre.

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Mir waren diese drei Flugzeugabstürze in Elizabeth in den 1950ern noch nicht bekannt, umso neugieriger habe ich mich ans Lesen gemacht. Der Titel des Buches passt wirklich optimal: wie wahrscheinlich ist es denn, dass in nur zwei Monaten gleich drei Flugzeugabstürze in derselben Stadt passieren? Ich bin, als ich das alles gelesen habe, lange der Meinung gewesen, dass das doch kein Zufall gewesen sein kann ... Oder doch? - Jedenfalls wirkte all das sehr mysteriös und äußerst unwahrscheinlich auf mich! ~ Als Miri sie fragte, ob sie an Gott glaubte, was hätte sie da denn sagen sollen? »Natürlich glaube ich an Gott«, hatte sie gesagt. »Aber wie kann Gott es zulassen, dass so schreckliche Dinge geschehen?« »Gott entscheidet nicht, was passiert, er hilft dir, es durchzustehen«, hatte Rusty ihr erklärt. ~ (S. 62/63) Von Anfang an werden recht viele mehr und weniger wichtige Charaktere vorgestellt, aus deren Sicht (kapitelweise) dann auch immer erzählt wird. Sehr hilfreich war in der Hinsicht das Lesezeichen, das beim Buch dabei war. - Darauf findet man nämlich die wichtigsten Namen inklusive einer kurzen Notiz, wie die Charaktere zueinander in Verbindung stehen. Ohne diesem Lesezeichen wäre ich wohl leicht aufgeschmissen gewesen. Pro Kapitel, die meist sehr kurz waren, kommt also jeweils ein anderer Charakter zu Wort, wobei man gemerkt hat, dass die 15-jährige Miri am öftesten dran war und aus meiner Sicht somit die Hauptprotagonistin dargestellt hat. Henry Ammerman ist Miris Onkel und Reporter bei der Elizabeth Daily Post, und er hat zwischen die Kapitel, in denen die Charaktere abwechselnd ihre Sicht der Dinge geschildert haben, immer wieder Zeitungsartikel über die Flugzeugabstürze geschoben, die ich sehr interessant zu lesen fand, denn auch hier hat sich die Autorin an Zeitungsausschnitten von damals orientiert. ~ Das Leben geht weiter für die, die Glück gehabt haben. ~ (S. 486) Das Tragische an dieser Geschichte sind eindeutig diese unwahrscheinlichen Flugzeugabstürze mit ihren zahlreichen Opfern. Man kann sich an dieser Stelle jetzt vielleicht denken, dass dies kein einfacher Lesestoff ist ... Ich persönlich habe das allerdings nicht so empfunden. In meinen Augen lag der Fokus gar nicht so sehr auf den Abstürzen - die waren ziemlich schnell geschehen und dann ging es auch schon wieder mehr um die Beziehungen der Charaktere, um Liebe, Freundschaft, Fremdgehen und so weiter. Klar, zwischendurch waren die Abstürze auch immer wieder Thema, denn solche Ereignisse beschäftigen die Menschen in der Regel doch sehr, trotzdem kamen mir andere Themen in dem Buch viel mehr beleuchtet und emotionaler vor, als diese verheerenden Unglücke. Ein bisschen mehr Fokus auf diese Abstürze und ihre Folgen hätte ich mir also schon erwartet, dennoch kann ich mich nicht wirklich beklagen, die Leben der Charaktere waren nämlich echt nicht unspektakulär oder langweilig, nein, deren persönliche Geschehnisse und Schicksale waren auch recht spannend zu verfolgen! ~ Für den unwahrscheinlichen Fall ... Aber das ganze Leben ist ja nichts als eine Abfolge von unwahrscheinlichen Fällen, oder? Ihres jedenfalls. Ein unwahrscheinlicher Fall nach dem anderen, die sich zu einem vielschichtigen Ganzen verbinden. Und wer weiß, was da noch alles kommen mag? ~ (S. 501) Positiv aufgefallen ist mir auch, dass die Sprache sehr authentisch und das Denken und Verhalten der Protagonisten auf jeden Fall zeitgerecht war. Aber da die Autorin selbst ja aus dieser Zeit stammt, war das sowieso zu erwarten. Eine lesenswerte historische Dokumentation, bei der das Hauptaugenmerk aber nicht vorrangig auf den Flugzeugabstürzen liegt, sondern sehr stark auf den mitunter sehr spannenden Leben der unterschiedlichen Charaktere. Wer glaubt, dass es in den 1950er Jahren noch kaum Sorgen, Ängste, Untreue oder Scheidungen gegeben hat, der irrt. So verschieden die Figuren hier alle sind, genauso vielseitig und lesenswert sind auch deren persönliche Geschichten.

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