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Rezensionen zu
Der Erbe der Schatten

Robin Hobb

Die Chronik der Weitseher (3)

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Es sind Spoiler zu den Vorgänger-Bänden enthalten. Die ersten beiden Bände der Trilogie haben mir sehr gut gefallen. Ich mag den Schreibstil und den Aufbau sehr, denn der Leser begleitet lediglich den Hauptcharakter auf seinem Weg durch die Abenteuer der Geschichte. Dieser Band ist noch einmal wesentlich umfangreicher als der Vorgänger, was der Geschichte dieses Mal jedoch nicht ganz so gut getan hat, wie ich finde. Einmal ganz davon abgesehen, dass man diesen dicken Schinken nicht mehr bequem mit einer Hand halten geschweige denn ohne Leserillen zu erzeugen lesen könnte. Da hätte z.B. eine um einen Grad kleinere Schrift und/oder dünneres Papier bereits etwas geholfen. Mal ganz davon abgesehen, dass theoretisch auch einiges an Kürzungspotential vorhanden ist. Nachdem Fitz am Ende des letzten Buches zu Tode kam, seinen Geist jedoch in seinen verschwisterten Wolf retten konnte, muss er zu Beginn dieses Buches erst einmal wieder zu sich selbst finden. Anschließend begibt er sich mit einem kurzen Abstecher mit der Absicht Edel zu ermorden auf den Weg zum verschollenen Veritas, der ihm einen dringenden, nicht zu überhörenden Gabenbefehl eingab: „Komm zu mir“! Im Anschluss erschließt sich ein Finale, das die Trilogie befriedigend abschließt, sich jedoch eher liest wie eine Zusammenfassung, da Fitz nur Beobachter und nicht Teilnehmer ist. Das war es praktisch schon. Fitz reist hier extrem viel. Zwar ist dies entscheidend für seine Entwicklung und auch die der Geschichte, aber auf Dauer sehr ermüdend und anstrengend zu lesen. Vor allem, da das Buch über 1000 Seiten lang ist! Da ist in den anderen Büchern entschieden mehr passiert. Dennoch konnte das Buch mich mit seiner Auflösung überraschen und ich war zu keiner Zeit genervt von diesem Buch – schließlich begleitet man ja einen bereits seit langem bekannten und lieb gewonnenen Charakter – dennoch ist diese Länge eine regelrechte Hürde. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es einen stimmigen Abschluss bildet. Ich finde es nur schade, dass man derzeit die anderen zwei Trilogien um Fitz den Weitseher nicht auf deutsch kaufen kann. Diese würde ich nun tatsächlich gern lesen und ich würde mich freuen, wenn sie ebenfalls wie diese neu bzw. im Fall der neuesten Weitseher-Trilogie überhaupt auf deutsch aufgelegt werden. Fazit: Der Erbe der Schatten ist bildet zwar einen gelungenen Abschluss der Trilogie, der mich mit seiner Auflösung nicht nur zufrieden stellen, sondern auch überraschen konnte, dennoch bleibt vor allem der Eindruck zurück, dass 1120 Seiten etwas viel sind für einen Reise-Roman. Dennoch hat das Buch mir viel Freude breitet und ich finde es schade, nun von Fitz Abschied nehmen zu müssen.

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Klappentext: Die Legenden erwachen zum Leben. Fitz Chivalric hat versagt. Sein skrupelloser Onkel hat den Thron der sechs Provinzen an sich gerissen, und der wahre Herrscher, Prinz Veritas, gilt als tot. Fitz bleibt nur noch eines: Rache! Doch wie soll er bis zu dem Mann vordringen, der ihm alles genommen hat? Einem König, geschützt von Soldaten und Magie? Ohne Rücksicht auf sich selbst, treibt Fitz seine Pläne voran. Da erreicht ihn der Ruf eines Todgeglaubten – Prinz Veritas! Dieses Buch ist bereits unter dem Titel »Die Magie des Assassinen« im Bastei-Lübbe Verlag erschienen und unter dem Titel »Der Nachtmagier« im Heyne Verlag. Meine Bewertung: Zum Cover: Das Cover ist ziemlich interessant, aber nicht voller Details gestaltet worden, was mir besonders gut gefällt. Die Schriftart des Titels erinnert mich ein wenig ans Mittelalter. Im Hintergrund erkennt man einen Drachen. Die Covers der Triologie ergenzen sich, was mir auch besonders gut gefällt. Zum Inhalt: Beim Lesen des Klappentextes musste ich direkt immer an Game of Thrones denken, es ähnelt der Serie wirklich. Die Handlung ist immer noch sehr fesselnd, interessant und faszinierend. Im Mittelpunkt steht nach wie vor Fitz Chivalric, königlicher Bastard und Assassine des nunmehr verstorbenen Königs. In dieser Trilogie ist unglaublich viel passiert seitdem man zum ersten Mal auf Fitz traf. Man begleitet ihn über Jahre, da er zuerst sechs Jahre alt ist. Er wird erwachsen und als Bastard groß, dann wird er der Assassine und schließlich der Mittler und nimmt hier erneut eine neue Rolle ein und muss seinen Platz in der Welt finden. In diesem letzten Teil der Reihe gibt es wiedermals Intrigen, Lügerei, echte Gefühle, übernatürliche aber dezent gehaltene Elemente und super ausgestaltete Charaktere. Zum Schreibstil: Der Schreibstil von Robin Hobb ist bildgewaltig, emotional und einfach großartig! Sie fesselt einen mit der detailreichen Beschreibung der Umgebung, den Charakteren und der Situation. Die Geschichte wird wie auch in den beiden Bändern zuvor aus der ich-Perspektive von Fitz erzählt. Diese Geschichte zeichnet aus, dass sie den Leser absolut mitreißt – und zwar so, dass einem sofort wieder einfällt, was in den tausenden Seiten zuvor alles passiert ist, sobald man nur die erste Seite von Band 3 gelesen hat. Das Ende beantwortet alle Fragen, die man als Leser jemals hätte haben können und ist in sich ein wirklich grandioser Handlungsabschnitt! Mein Fazit: Die Weitseher Chronik ist eine tolle Geschichte, die man unbedingt gelesen haben muss. Gefühlt ist er fast der beste Teil der gesamten Reihe, wenngleich beide Vorgänger schon echte Kracher waren. Dementsprechend gebe ich diesem letzten Band der Triologie 5 von 5 Sternen! Danke an das Bloggerportal und den penhaligon - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionexemplares!

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Endlich halte ich ihn in den Händen. Und ja, man braucht wirklich beide Hände für dieses dicke Buch. Aber das positive daran? Man hat sehr viel länger daran zu lesen....dachte ich. Ohne zu viel verraten zu wollen, fand ich den Handlungsstrang um Fitz wieder sehr spannend und sehr gut ausgebaut. Die Schreibweise war wie auch schon in Buch 1 und Buch 2 sehr ausschmückend und entwickelte dabei auch seine Längen. Trotzdem konnte man dieses Buch sehr schnell lesen, denn man wollte natürlich immer und immer wissen, wie die Protagonisten aus den Situationen wieder herauskommen. Eine sehr gelungene und mitreissende Trilogie, bei der der spannendste und beste Teil, meiner Meinung nach nicht der erste Band war, sondern eher der zweite Band. Im Englischen existieren schon weitere Bücher in diesem Fantasy-Universum. Ich bin gespannt, ob sie auch bald im Deutschen zu finden sind. Freuen würd eich mich sehr darüber

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Inhalt In dem Leben von Fitz Chivalric läuft einfach nichts wie geplant. Er hat versagt und Prinz Veritas scheint tot zu sein. Sein Onkel, den er immer aufhalten wollte, hat den Thron an sich gerissen. Fitz hat mit seinem Leben abgeschlossen und hat nur noch einen Wunsch. Er möchte Rache nehmen und würde alles dafür tun, doch dann hört er von dem Todgeglaubten Prinz Veritas. Meine Meinung Obwohl mir der Vorband schon zu langatmig erschien, war ich gespannt darauf, wie es mit Fitz und den Sechs Provinzen weitergeht. Ob es für ihn ein gutes Ende gibt und wie alles abschließt. Und obwohl dieses Buch noch mehr Seiten hat als seine Vorgänger, konnte mich dieser Abschluss wieder viel mehr überzeugen und besser unterhalten. Zwar schweift die Autorin auch hier gerne ab, man hat vor lauter innerer Monologe das Gefühl, dass nichts passiert und sie geht sehr gerne ins Detail, aber gerade das macht ihre Bücher zu etwas besonderem, auch wenn ich dieses Buch über einen langen Zeitraum lesen musste, weil ich sonst bei der Seitenzahl nicht durchgehalten hätte. In dieser Trilogie ist unglaublich viel passiert seitdem man zum ersten Mal auf Fitz traf. Man begleitet ihn über Jahre, da er zuerst sechs Jahre alt ist. Er wird erwachsen und als Bastard groß, dann wird er der Assassine und schließlich der Mittler und nimmt hier erneut eine neue Rolle ein und muss seinen Platz in der Welt finde. Ich finde es großartig, wie vielfältig die Figuren der Reihe hier ausgearbeitet sind und mit was für einer Tiefe die Figuren dargestellt sind. Die Autorin spielt perfekt mit Sympathie und Antipathie, was das ganze Buch sehr emotional macht. Es ist kein typischer High Fantasy-Roman, auch wenn man in eine mittelalterlich angehauchte Welt eindringt und Magie eine Rolle spielt. Es gibt keine Orks, keine Schlachten zwischen Zauberern oder ähnlichem, aber das muss hier auch gar nicht. Die Gabe und die Alte Macht kamen bisher nur am Rande vor, aber hier erfährt man immer mehr darüber, was ich wirklich spannend und auch teils sehr überraschend fand. Es ist ein teils düsteres Buch mit einer bedrückenden Atmosphäre, das nicht immer leicht zu verdauen ist. Der Schreibstil ist bildgewaltig, emotional und großartig. Ich hatte das Gefühl alles an der Seite von Fitz zu erleben und mitten drin zu sein. Besonders toll fand ich hier die gewählte Ich-Perspektive. Der Plot nimmt im Laufe des Buches immer mehr an Fahrt auf und die Mitglieder des Königshauses kämpfen um Macht und Einfluss. Alles gipfelt in einem großartigen Finale, das meiner Meinung nach nicht anders hätte sein dürfen. Fazit "Der Erbe der Schatten" hat mich trotz der hohen Seitenzahl wieder besser unterhalten können als der zweite Band und schließt diese besondere Fantasy-Trilogie wirklich sehr gut ab. Man muss nur damit rechnen, dass die Autorin erneut gerne abschweift.

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Ein wenig wehmütig hab ich den letzten Band der Weitseher Chroniken in die Hand genommen denn ich wusste das es der letzte Teil der Trilogie ist und ich mich nun bald von Fitz, den ich liebgewonnen habe, verabschieden muss. Wie in den Bänden zuvor hat mich die Geschichte um Fitz wieder in ihren Bann gezogen. Was ich dabei gerne mochte war, das man den Charakter von anfang an richtig kennenlernt. Nicht so wie in anderen Büchern in denen die Charaktere vorgestellt werden und die Handlung dann rasant voranschreitet. Hier wird alles viel länger und ausführlicher erzählt und man hat am Ende den Eindruck das es Fitz wirklich gegeben hat. Fitz hat sich verändert. Wer den zweiten Band kennt, der weis was ich meine. Nur durch die Hilfe seiner Freunde und seines eigenen starken Willens kann er sich aber retten. Dabei spielt sein Wolf eine nicht gerade geringe Rolle. Fitz mobilisiert seine ganzen Kräfte um sich zu rächen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan und Fitz gerät immer wieder in schlimme, fast aussichtslose Situationen. Leider konnte ich das Buch nicht in einem Rutsch lesen, dafür gab es besonders zum Anfang öfters Szenen in denen Fitz viele monologe hält und ich manchmal von dem vielen Selbstmitleid ein wenig gelangweilt war. Es passt zwar zu ihm, aber da wäre weniger auch mehr gewesen. Das es Fitz nie leicht hatte wissen wir bereits, da hätte ich mir gewünscht, das er damit etwas besser umgehen kann. Trotzdem hat mich seine Geschichte auch wieder fasziniert. Er ist einfach ein toller Charakter den man liebgewinnt. Vielleicht dann auch deswegen weil man ihn so gut kennt. Plätschert die Handlung zum anfang noch ein wenig dahin, wird sie gegen Ende hin schneller und man hat fast den Eindruck das es nun zu schnell geht und die Autorin das Buch schnell beenden will. das fand ich schade, weil das hätte man gut in den Anfang stecken können. Die gewohnten Charaktere aus den beiden Bänden zuvor waren auch hier wieder mit von der Partie. am liebsten habe ich da ja den Narren. Er hat einfach was und hat für mich das Buch zusammen mit Fitz, lesenswert gemacht. Zwar hätte ich mir für Fitz ein anderes Ende gewünscht, das jedoch passte zum Buch. Wer die ersten beiden Teile kennt, wird im dritten und letzten Band um Fitz wohlmöglich ein wenig enttäuscht darüber sein das gerade der letzte Band nicht so ganz seine Vorgänger heranreicht. Das lag meiner Meinung nach aber eher an den vielen Szenen in denen sich Fitz bedauert hat. Das hat dem Buch ein wenig die Spannung genommen. Trotzdem fand ich es schön und bin etwas traurig das ich mich nun von Fitz verabschieden muss.

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Am Ende des zweiten Bandes der “Chronik der Weitseher” war Fitz Chivalric seinen Peinigern nur mit Hilfe der alten Macht entkommen. Fitz schwört nun endgültig Rache und will den selbsternannten König Edel auf eigene Faust ein für alle Mal beseitigen. Doch er scheitert, und Edel ist ihm erneut auf den Fersen. Veritas, der rechtmäßige König, hat sich unterdessen für einen radikalen Weg entschieden, das Königreich zu retten. Als er Fitz zu sich ruft, wird diesem klar, dass er und sein alter Freund, der Narr, Veritas dabei helfen müssen. Es gibt eine Möglichkeit, aber die ist sehr riskant … “Der Erbe der Schatten” ist der krönende Abschluss der ersten Weitseher-Trilogie, in der auf über satten 1100 Seiten endlich alle Fäden verknüpft werden und die Geschichte einen würdigen Schlusspunkt findet. Doch bis dahin muss der schwer gebeutelte Held Fitz erneut einiges erdulden. Es scheint kaum möglich, doch der letzte Teil der Reihe ist noch einmal düsterer und hält für Fitz weiterhin kein allzu freundliches Schicksal bereit. Edel ist und bleibt sein größter Albtraum. Interessant ist allerdings, dass auch seine wohlmeinenden Freunde ihm nicht immer Gutes tun. Allen voran Chade und Burrich, die Fitz zwar lieben und ihm helfen, aber dennoch gegen seine Interessen agieren (müssen). Nach seinem fehlgeschlagenen Attentat an Edel begibt sich Fitz mit einigen Gefährten auf eine lange und gefahrvolle Reise, die ebenfalls so manche Widrigkeit für ihn bereithält. Kurzum: Es bleibt spannend in “Der Erbe der Schatten”, allerdings bleiben dem Leser auch die düsteren Seiten der Protagonisten nicht erspart. Seine Reisebegleiter, Königin Kettricken, der Narr, Merle und die undurchsichtige alte Frau (Krähe) haben ihre eigenen Motive und agieren nicht immer in Fitz’ Interesse – nur auf seinen “Bruder” Nachtauge kann unser Held sich verlassen. Und dass Fitz auch wieder sein Gutteil an Klagen und Verbitterung über sein Schicksal äußert – na gut. So hat Robin Hobb den Charakter nun einmal angelegt. Und im Grunde ist das ein Geschenk für den Leser: Den unfehlbaren Helden, der stets gestärkt aus seinen Prüfungen hervorgeht und seine Schicksalsschläge ohne jegliche Traumata wegsteckt, den gibt es schon zur Genüge. Doch selbst im Fantasy-Genre darf man sich fragen, ob eine Figur wie Fitz Chivalric nicht realistischer ist in seinem Ringen um Normalität und mit seinem durchaus vorhandenem Selbstmitleid. Es mag anstrengender sein, ein solches fiktives Leben zu verfolgen. Weniger interessant ist es dadurch definitiv nicht. Denn Robin Hobb beweist auch in “Der Erbe der Schatten” ihre ausgezeichnete erzählerische Qualität. Ihre Sprache ist farbenprächtig, ihr Stil lebendig. Dialoge beherrscht die Autorin meisterhaft, und ihre Beschreibung der “Alten Macht” ist eine der interessantesten Magie-Entdeckungen der vergangenen Jahrzehnte. Dass sie Fitz ein echtes Glück, ein wirkliches Happy End im Sinne des Lesers bislang verwehrt, ist zwar schmerzlich, doch würde ein anderes Ende zu dieser Geschichte passen? Mein Fazit zu dem Roman “Der Erbe der Schatten”: Melancholisch, bisweilen tragisch, an den richtigen Stellen mit feinem Humor durchzogen und immer spannend: “Der Erbe der Schatten” ist das passende Ende einer Trilogie, die wohl zu dem Besten gehört, was die neuzeitliche Fantasy-Literatur hervorgebracht hat. Die Reihe bietet bewegende Schicksale, eine gut konzipierte Welt mit faszinierenden magischen Aspekten und vor allem einen hervorragenden Schreibstil. Robin Hobb verzichtet auf die im Genre typischen blumigen Umschreibungen und lässt Fitz und seine Abenteuer dennoch lebendig und dramatisch wirken. Sie erschafft eine Welt ohne Elfen und Zwerge, ohne Feuerbälle schleudernde Magier und kommt so ohne überholte Klischees aus, die bei so mancher Fantasy-Lektüre eher zum Gähnen denn zum Weiterlesen reizt. Stattdessen: Spannung, Tragik, tiefe Gefühle und geistige Kräfte zum Staunen. Auf diesem Niveau darf Fantasy gern häufiger sein.

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Am Ende des zweiten Bandes der “Chronik der Weitseher” war Fitz Chivalric seinen Peinigern nur mit Hilfe der alten Macht entkommen. Fitz schwört nun endgültig Rache und will den selbsternannten König Edel auf eigene Faust ein für alle Mal beseitigen. Doch er scheitert, und Edel ist ihm erneut auf den Fersen. Veritas, der rechtmäßige König, hat sich unterdessen für einen radikalen Weg entschieden, das Königreich zu retten. Als er Fitz zu sich ruft, wird diesem klar, dass er und sein alter Freund, der Narr, Veritas dabei helfen müssen. Es gibt eine Möglichkeit, aber die ist sehr riskant … “Der Erbe der Schatten” ist der krönende Abschluss der ersten Weitseher-Trilogie, in der auf über satten 1100 Seiten endlich alle Fäden verknüpft werden und die Geschichte einen würdigen Schlusspunkt findet. Doch bis dahin muss der schwer gebeutelte Held Fitz erneut einiges erdulden. Es scheint kaum möglich, doch der letzte Teil der Reihe ist noch einmal düsterer und hält für Fitz weiterhin kein allzu freundliches Schicksal bereit. Edel ist und bleibt sein größter Albtraum. Interessant ist allerdings, dass auch seine wohlmeinenden Freunde ihm nicht immer Gutes tun. Allen voran Chade und Burrich, die Fitz zwar lieben und ihm helfen, aber dennoch gegen seine Interessen agieren (müssen). Nach seinem fehlgeschlagenen Attentat an Edel begibt sich Fitz mit einigen Gefährten auf eine lange und gefahrvolle Reise, die ebenfalls so manche Widrigkeit für ihn bereithält. Kurzum: Es bleibt spannend in “Der Erbe der Schatten”, allerdings bleiben dem Leser auch die düsteren Seiten der Protagonisten nicht erspart. Seine Reisebegleiter, Königin Kettricken, der Narr, Merle und die undurchsichtige alte Frau (Krähe) haben ihre eigenen Motive und agieren nicht immer in Fitz’ Interesse – nur auf seinen “Bruder” Nachtauge kann unser Held sich verlassen. Und dass Fitz auch wieder sein Gutteil an Klagen und Verbitterung über sein Schicksal äußert – na gut. So hat Robin Hobb den Charakter nun einmal angelegt. Und im Grunde ist das ein Geschenk für den Leser: Den unfehlbaren Helden, der stets gestärkt aus seinen Prüfungen hervorgeht und seine Schicksalsschläge ohne jegliche Traumata wegsteckt, den gibt es schon zur Genüge. Doch selbst im Fantasy-Genre darf man sich fragen, ob eine Figur wie Fitz Chivalric nicht realistischer ist in seinem Ringen um Normalität und mit seinem durchaus vorhandenem Selbstmitleid. Es mag anstrengender sein, ein solches fiktives Leben zu verfolgen. Weniger interessant ist es dadurch definitiv nicht. Denn Robin Hobb beweist auch in “Der Erbe der Schatten” ihre ausgezeichnete erzählerische Qualität. Ihre Sprache ist farbenprächtig, ihr Stil lebendig. Dialoge beherrscht die Autorin meisterhaft, und ihre Beschreibung der “Alten Macht” ist eine der interessantesten Magie-Entdeckungen der vergangenen Jahrzehnte. Dass sie Fitz ein echtes Glück, ein wirkliches Happy End im Sinne des Lesers bislang verwehrt, ist zwar schmerzlich, doch würde ein anderes Ende zu dieser Geschichte passen? Mein Fazit zu dem Roman “Der Erbe der Schatten”: Melancholisch, bisweilen tragisch, an den richtigen Stellen mit feinem Humor durchzogen und immer spannend: “Der Erbe der Schatten” ist das passende Ende einer Trilogie, die wohl zu dem Besten gehört, was die neuzeitliche Fantasy-Literatur hervorgebracht hat. Die Reihe bietet bewegende Schicksale, eine gut konzipierte Welt mit faszinierenden magischen Aspekten und vor allem einen hervorragenden Schreibstil. Robin Hobb verzichtet auf die im Genre typischen blumigen Umschreibungen und lässt Fitz und seine Abenteuer dennoch lebendig und dramatisch wirken. Sie erschafft eine Welt ohne Elfen und Zwerge, ohne Feuerbälle schleudernde Magier und kommt so ohne überholte Klischees aus, die bei so mancher Fantasy-Lektüre eher zum Gähnen denn zum Weiterlesen reizt. Stattdessen: Spannung, Tragik, tiefe Gefühle und geistige Kräfte zum Staunen. Auf diesem Niveau darf Fantasy gern häufiger sein.

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Nachdem ich die ersten zwei Bände der Weitseher-Trilogie gelesen habe, musste ich natürlich auch den dritten Band lesen. An dieser Stelle möchte ich jedoch nicht zu sehr auf die Geschichte eingehen, falls jemand die ersten zwei Bände noch lesen möchte. Ich muss sagen, dass der letzte Band nicht ganz mit den anderen beiden Büchern mithalten kann. Manche Handlungsstränge sind sehr langatmig geschrieben und es baut sich sehr langsam nur die Spannung auf. Es kommt mir vor, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird. Man hätte hier die Geschichte etwas kürzer und knackiger gestalten können, sodass es spannender wird. Dennoch fand ich den letzten Teil sehr gut und es ist ein schöner Abschluss der Trilogie.

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