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Rezensionen zu
Die Weizsäckers. Eine deutsche Familie

Hans-Joachim Noack

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Dies hatten sich implizit oder explizit alle Mitglieder der weitverzweigten Familie der Weizsäckers auf die Fahne geschrieben. Große Naturforscher, Theologen und Politiker sind aus dieser bekannten deutschen Familie hervorgegangen. Hans-Joachim Noack ist für seine Kanzler-Biographien und journalistische Tätigkeit mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht worden. Nun hat er mit seinem Buch über die Familie Weizsäcker ein Stück deutscher Geschichte nachgezeichnet. Mit einem gesunden Vertrauen in das eigene Können, erworben durch Studium, beharrliche Arbeit und die Nutzung weitreichender Beziehungen in Staat und Kirche, war der Einfluss dieser bekannten deutschen Familie auf die Geschichte Deutschlands immer spürbar. Eine Familie mit elitärem Selbstverständnis. Im Mittelpunkt des Buches stehen die wohl bekanntesten Weizsäckers, der Physiker und Philsoph Carl-Friedrich und der Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Die beiden Brüder vertreten jeder auf seine Weise die Elite der alten Bundesrepublik und haben auf ihren Gebieten Maßstäbe für ein neues gesellschaftliches Miteinander in den Gründerjahren der Bundesrepublik gesetzt. Carl-Friedrich galt schon als kleines Kind als Genie der Familie und wurde unter der Obhut von Werner Heisenberg zum Atomphysiker ausgebildet und schon in jungen Jahren Professor. Zu seinen näheren Freuden und Bekannten zählten u.a. Max Scheler, den er über seinen Onkel und Neurologen Victor von Weizsäcker kennengelernt hat. Sehr ausführlich arbeitet Noack die Mitarbeit Carl-Friedrichs an der Entwicklung einer Atombombe im sogenannten Uranverein des Nazi-Regime heraus und wie er in den Jahren nach dem Krieg dazu steht. Bekanntlich hat sich Carl-Friedrich von Weizsäckers über Deutschland hinaus einen Namen als Friedensforscher gemacht, der all seinen Einfluss für ein Ende des Wettrüstens zu Zeiten des Kalten Krieges eingebracht hat. Dagegen war sein jüngerer Bruder Richard sechs Jahre im Krieg an der Front und wurde später Jurist. Bei den Nürnberger Prozessen war er Anwalt seines Vaters Ernst-Heinrich, wodurch er hautnah mit dem Ausmaß der Naziverbrechen vertraut war. Nach dem Krieg macht er zunächst als Finanzberater bei großen Banken und Unternehmen Karriere, bevor er von Helmut Kohl für die Politk „entdeckt“ wurde. Noack hat für dieses spannend zu lesene Buch viele Jahre recherchiert und gibt dem Leser eine vielzahl bisher unveröffentlichter Quellen an die Hand. Er schafft stets eine kritische Distanz zu seinen Protagonisten, um jedem gemäß der historischen Aufarbeitung der Fakten gerecht zu werden. Dieser Tage wäre der erste gesamtdeutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker 100 Jahre geworden.

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