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Rezensionen zu
Nadjas Katze

Ulrich Ritzel

Berndorf ermittelt (10)

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Dieser Roman ist ein gründlich recherchiert und glaubwürdig aufgebauter “Geschichtskrimi”, in dem aber nicht wegen einer Leiche, sondern wegen eines Babys ermittelt wird. Eine Stelle in einer Novelle regt Nadja Schwertfeger dazu an, ihre eigene Geschichte zu hinterfragen. Die Geschichte eines adoptierten Babys, das seine leibliche Mutter, eine zu Kriegsende 1945 mittellose “Displaced Person”, die für ihr Kind nur das Beste wollte. Sie gerät auf ihren Nachforschungen von Freiburg aus in diverse Städte und Dörfer Deutschlands (die meisten echt, das wichtigste fiktiv) und landet bei einem Ex-Polizisten (Hans Berndorf), der ihr bei den Recherchen und Befragungen von Zeitzeugen und deren Nachkommen behilflich ist. Beide Protagonisten haben so ihre Eigenheiten, gepaart mit Ulrich Ritzels sehr eigenem, nicht immer einfachen, Schreibstil, kann der ansonsten berührende und spannende Roman etwas mühsam zu lesen sein. Aber die daraus entstehende Erzählung ist es wert, sich auch manchmal durchzukämpfen. Wie auch in der Novelle mit der alles beginnt, fügen sich im Roman selbst Fakten und Fiktion so zusammen, dass die Summe eine durchaus mögliche, real passierte Geschichte ergibt. Ein Roman, der von Selbstfindung und unangenehmen Wahrheiten berichtet und dabei ganz ohne Romantik oder Verklärung auskommt. Dafür jedoch präsentiert er ein teilweise offenes Ende, an dem der Leser selbst die endgültigen Schlüsse ziehen darf aus dem, was die beiden auf ihren Reisen herausfinden.

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Dieser Roman ist ein gründlich recherchiert und glaubwürdig aufgebauter “Geschichtskrimi”, in dem aber nicht wegen einer Leiche, sondern wegen eines Babys ermittelt wird. Eine Stelle in einer Novelle regt Nadja Schwertfeger dazu an, ihre eigene Geschichte zu hinterfragen. Die Geschichte eines adoptierten Babys, das seine leibliche Mutter, eine zu Kriegsende 1945 mittellose “Displaced Person”, die für ihr Kind nur das Beste wollte. Sie gerät auf ihren Nachforschungen von Freiburg aus in diverse Städte und Dörfer Deutschlands (die meisten echt, das wichtigste fiktiv) und landet bei einem Ex-Polizisten (Hans Berndorf), der ihr bei den Recherchen und Befragungen von Zeitzeugen und deren Nachkommen behilflich ist. Beide Protagonisten haben so ihre Eigenheiten, gepaart mit Ulrich Ritzels sehr eigenem, nicht immer einfachen, Schreibstil, kann der ansonsten berührende und spannende Roman etwas mühsam zu lesen sein. Aber die daraus entstehende Erzählung ist es wert, sich auch manchmal durchzukämpfen. Wie auch in der Novelle mit der alles beginnt, fügen sich im Roman selbst Fakten und Fiktion so zusammen, dass die Summe eine durchaus mögliche, real passierte Geschichte ergibt. Ein Roman, der von Selbstfindung und unangenehmen Wahrheiten berichtet und dabei ganz ohne Romantik oder Verklärung auskommt. Dafür jedoch präsentiert er ein teilweise offenes Ende, an dem der Leser selbst die endgültigen Schlüsse ziehen darf aus dem, was die beiden auf ihren Reisen herausfinden.

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Der Fährmann

Von: wal.li

04.02.2018

Nadja Schwertfeger wurde bereits als Baby adoptiert. Inzwischen ist sie pensioniert und ein Hobby von ihr ist die Suche nach vergessenen Autoren. In einem Antiquariat entdeckt sie eine Beschreibung aus den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges. Dort wird eine Spielzeugkatze genauso beschrieben wie ihr Maunz, das einzige, was ihre leibliche Mutter ihr gegeben hat. Nadja zweifelt, ob sie noch nach ihrer wahren Herkunft suchen soll, doch Ruhe lässt es ihr nicht. Sie beginnt nach dem Ort zu suchen, der in der kleinen Veröffentlichung beschrieben wird. Eine überraschende Hilfe ist ihr der ebenfalls pensioniert und nun als Privatermittler tätige Hanz Berndorf. Kurz nach dem Krieg geboren, muss sich Nadja mit ihrer Suche beeilen, wenn sie noch Zeugen finden will, die ihr helfen könnten, ihre Mutter zu finden. Ihre energische Freundin Wally reist zunächst mit ihr durch das württembergische Land, um nach dem kleinen Ort zu suchen. Eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen? Eher durch Zufall stoßen die Freundinnen auf eine Ort, auf den die Beschreibung passt. Doch keiner der Einheimischen will wirklich mit den beiden reden. Erst der Hinweis auf Berndorf, der ebenfalls von dort stammt und der bei der Polizei gelandet ist, scheint sie voranzubringen. Irgendwie scheint Berndorf selbst noch eine Rechnung offen zu haben. Es wird Zeit. Möchte man heute noch etwas aus den letzten Kriegstagen wissen, möchte man Zeitzeugen befragen, ist Eile geboten, die Zeugnisse zu dokumentieren. Die Befreier standen vor den Toren der Städte. Doch einige meinten noch, sie müssten das Reich verteidigen. Nahrung und Wohnraum war knapp. Menschen wie die Flüchtlingin aus der gefundenen Geschichte, wurden an fremde Orte verschlagen, stachen heraus und zogen nicht nur Sympathie auf sich. In diese Szenerie hinein forscht der verschwiegene Berndorf, der sich mit seiner Auftraggeberin ebenso wenig anfreunden kann wie sie sich mit ihm. Beide jedoch sind begierig darauf, zu erfahren, was damals in dem Dorf geschah. Und so wie sie sich anzicken, ergänzen sie sich doch in ihren Nachforschungen. In seinem zehnten Fall bekommt Hand Berndorf einen wirklich besonderen Auftrag, der ihn in seine eigene Vergangenheit führt. Vielleicht eine Vergangenheit, mit der er sich nicht unbedingt beschäftigen wollte, die ihn aber doch nicht loslässt. Das ausgerechnet diese beinahe unerträgliche pensionierte Lehrerin ihn darauf bringt, ist schon ein gediegener Zufall. Gemeinsam oder auch gegeneinander steigen sie in die Tiefen einer Dorfvergangenheit. Ruhig, akribisch und stetig - so entsteht eine formidable Spannung aus der Langsamkeit und den Eigenheiten eines Menschenschlags. Ein Buch das Seite für Seite genossen werden kann, mit einer Geschichte, die sich in ihren vielen Facetten nach und nach entfaltet. 4,5 Sterne

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Nadja, pensionierte Lehrerin, ist adoptiert. Sie sammelt antiquarische Schriften. Sie findet bei einem Antiquar ein Heftchen, das die letzten Tage des zweiten Weltkrieges aus der Sicht eines Soldaten erzählt. In einem Dorf wird der 56. Geburtstag des Führers gefeiert. In der Erzählung findet sie auch die Beschreibung eines Stofftiers, einer Katze, die genauso aussieht wie die, die sie von ihrer leiblichen Mutter mitbekommen hat. Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit, erst mit ihrer besten Freundin. Sie finden das Dorf, in dem der Roman spielt. Man möchte ihr wenig Auskunft geben, daran ist nicht zuletzt ihr dicker Schutzpanzer schuld, den sie aus welchen Gründen auch immer angelegt hat. Jedoch erfährt sie den Namen eines Polizisten, der ihr vielleicht helfen kann. Dieser ist inzwischen Privatermittler in Berlin. Im Laufe der Suche stellt sich heraus, dass auch Berndorf, der Detektiv, wohl immer mehr an der Lösung des Falles interessiert ist, so arbeitet er auch auf eigene Rechnung weiter. Als Leser kommt man sich vor wie in einem Spinnennetz, man wird umgarnt und mit kleinen Häppchen gelockt, das Buch von Ulrich Ritzel nimmt immer mehr an Fahrt auf bis zum überraschenden Finale. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr ausführlich geschildert, so weiß ich nicht genau, ob ich mit diesen beiden, Nadja und Berndorf, befreundet sein möchte/könnte. Erst im Epilog öffnet Nadja ihren Schutzpanzer. Das Buch lässt uns teilhaben an die schlimme Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges und die Zeit danach. Es lebt aus den Schriften eines Feuilletonisten und aus den heutigen Recherchen und Gedanken der Protagonisten, die sich nicht besonders grün sind.

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Die Story selber spielt in Württemberg, hauptsächlich nach dem Kriegsende 1945. Nadja Schwertfeger findet in einem Antiquariat eine Erzählung, die nach 1945 in einem Dorf in Württemberg spielt. Sie ist unglaublich spannend und behält ein seltsames Detail. Beschrieben wird von einer kleinen Stoffkatze mit rosa Tatzen. Nadja erinnert sich. So eine hatte sie auch, dass einziges Spielzeug, das an ihrer Mutter erinnert. Mithilfe des ehemaligen Polizisten und Privatermittler Berndor ist sie auf der Suche nach dem geheimniss dahinter und nach der Katze. Eine tolle Geschichte über die Vergangenheit und die Liebe zu den Eltern. Das Buch hat viel Tiefgang und ist zudem unglaublich spannend geschrieben. Ich bin wirklich überrascht und hoffe natürlich, dass es bald Band 11 im Handel geben wird.

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Ulrich Ritzels Berndorf ist nicht einfach und je älter er wird, umso eigenwilliger wird er. Aber ich mag ihn irgendwie trotzdem (oder gerade deshalb). Die Geschichte an sich ist gut durchdacht und auch interessant. Ulrich Ritzel verwebt wieder sehr viel deutsche Geschichte in den aktuellen Fall und strickt zwei Handlungsstränge, die sich im Laufe der Geschichte miteinander verbinden werden. Man ahnt recht schnell, wohin es führen könnte, aber hier ist der Weg das Ziel, denn die Verstrickungen aus dem zweiten Weltkrieg sind interessant. Das Verstecken und das Schweigen, damit die Verbrechen und das eigene Handeln nicht an die Öffentlichkeit kommen. Man will mit dieser Zeit nichts mehr zu tun haben. Einfach vergessen, was war. Bei dieser Geschichte weiß man nicht, was ist Fiktion und was ist Realität und doch kann man sich das Erzählte gut als wahre Begebenheit vorstellen. Jedoch haben mich die eingeschobenen Erzählungen des Autoren Paul Anderweg nicht so richtig packen können. Die sind jedoch Grundlage für die Suche, die dann Nadja Schwertfeger und Berndorf starten. Die Geschichte ringsum war wieder gut und interessant, die Recherche und die innere Unruhe, die mit jeder weiteren Information wächst bis zur Erkenntnis, dass...und hier macht es Ulrich Ritzel spannend. Auf "Nadjas Katze" hatte ich mich gefreut und bin nun nach der Lektüre etwas enttäuscht. Es war nicht wie immer, flüssig und gut, sondern eher etwas holprig und schleppend. Trotzdem lohnt es sich (der deutschen Geschichte wegen), aber ich würde das Buch nicht als "Einsteigerbuch" empfehlen. Den Berndorf sollte man lieber etwas kennen bis man sich dieses Buch vornimmt.

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Auch in seinem zehnten Berndorf-Krimi bleibt der Autor Ulrich Ritzel seinem bewährten Konzept treu. Er taucht ein in die deutsche Zeitgeschichte, mischt Fakten mit Fiktion und konstruiert eine vielschichtige, aber dennoch bis ins Detail logische Geschichte, in der sich sein Ermittler der eigenen Vergangenheit stellen muss. Es beginnt alles mit einem schmalen Heftchen, das die ehemalige Freiburger Studienrätin Nadja Schwertfeger in einem Antiquariat findet. Ihre Passion gilt den vergessenen und unbekannten Schriftstellern. Die Lektüre der „Nachtwache des Soldaten Pietzsch“, so der Titel der Erzählung, verunsichert sie aber zutiefst, denn neben den Geschehnissen in der Nacht des 19. April 1945 in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb ist darin auch von einer speziellen Stoffkatze die Rede. Und genau das gleiche Kuscheltier besitzt die adoptierte Nadja als einzige Erinnerung an ihre leibliche Mutter. Und so beginnt sie mit Hilfe ihrer Freundin Wally nachzuforschen, inwieweit die Erzählung des unbekannten Autors Anderweg einen realen Kern hat. Die Spur führt auf die Schwäbische Alb in das kleine Dorf Wieshülen, aber kaum jemand mag mit ihr über die Ereignisse in den letzten Wochen und Monaten des Zweiten Weltkriegs reden. Man verweist sie an Hans Berndorf, den ehemaligen Ulmer Polizisten, jetzt in Berlin lebend, der ebenfalls dort aufgewachsen ist. Gemeinsam begeben sich die beiden auf Spurensuche, nicht wissend, dass sie sich damit auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen müssen, sondern auch ein dunkles Kapitel des Dorflebens enthüllen werden. Wie immer nähert sich Ulrich Ritzel behutsam dem eigentlichen Thema seines Kriminalromans, dem Verdrängen und Verschweigen und den Auswirkungen, die dieses Verhalten bis in die Gegenwart nach sich zieht. Sei es nun der Umgang mit den Fremden, den Flüchtlingen und Zwangsarbeitern, die die dörfliche Ruhe stören. Aber auch die strammen Gefolgsleuten Hitlers, die nach Kriegsende ihr Schäflein ins Trockene bringen, geraten in den Fokus. Das Ende eines Krieges, das kein neuer Anfang, sondern ein kollektives Verleugnen von Schuld ist. Der Autor erzählt eindringlich und realistisch, nutzt dafür auch historisches Quellenmaterial, das am Ende des Buches aufgeführt wird. Die klassische Frage nach Opfer und Täter in dem fiktionalen Strang seines Kriminalromans wird zur Nebensache, wesentlich interessanter ist die Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Ereignissen, denn „…im Wald der Erinnerungen (…) darf man keinen Schritt zur Seite tun. Und das Gebüsch am Wegrand nicht zur Seite schieben. Nicht in diesem Land. Überall liegen noch Skelette herum.“

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