Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Der Wurm in unserem Herzen

Sheldon Solomon, Jeff Greenberg, Tom Pyszczynski

(3)
(2)
(1)
(0)
(0)
€ 19,99 [D] inkl. MwSt. | € 19,99 [A] | CHF 28,00* (* empf. VK-Preis)

Cover Interessante Aufmachung! Drei Schriftfarben, hintergründig die Daten zum Buch, groß der Titel und rot die Beschreibung des Inhalts. Und Herzblut steckt hier drin! Inhalt Wie das Wissen um unsere Sterblichkeit unser Leben beeinflusst wird von drei Psychologen unter die Lupe genommen. Anhand von Beispielen und Studien werden die Ergebnisse vorgestellt. Doch nicht nur Ergebnisse, sondern auch der Umgang mit der Angst, unser Sinnen und Treiben, dieser ursächlichen Angst zu entfliehen sind beleuchtet und führen hin zum eigenen Umgang mit dem Thema Tod. Auch wenn es kaum glaubhaft scheint, aber trotz der geballten Autoren-Fachkompetenz, werden statt Fachbegriffe aus der Wissenschaft gängige Worte verwendet. Das Buch ist klar strukturiert und geht auf die so wichtigen erste Jahre eines Lebens ein, die bekanntermaßen als Lehrjahre bezeichnet werden. Affenjunge, denen in Form von gepolsterten und ungepolsterten Gestellen ein Mutterersatz gegeben wurde, zeigen auf, welche Auswirkungen erste Erfahrung hat. So wie sich einst Gilgamesch mit dem Tod beschäftigte, werden auch weitere interessante Fakten dargestellt. Wie entwickelte sich der Kult des Trauerns, die die Sterberiten? Der Leser lernt, dass Symbole und Vorstellungen helfen, die Todesfurcht im Zaum zu halten, ja Unsterblichkeit zu erlangen in dem der ja so wissende Mensch sich je nach Couleur müht für sich den richtigen Weg zu finden, sei es symbolisch, als Teil eines großen Ganzen, oder gar in der Versuchung die Alterung rückgängig zu machen, sich zu konservieren oder den Körper später wieder aufzutauen. Die Autoren schreiben davon, wie die Bekämpfung der eigenen Angst vorangetrieben wird und wurde, um wieder Herr zu werden durch eigenes Selbstwertgefühl und eigene Weltbilder. Sie schrecken nicht davor zurück vom Abschlachten der Indianer vom Volk der Lenni Lenape zu berichten, die einst fröhlich waren und ein hohes Alter erreichten. Von Hetzparolen ist die Rede von Gräueltaten und Herrschern, die, so der Erklärungsversuch, ihre eigene Sterbensangst versuchen in den Griff zu bekommen, indem sie ihre eigene Welt und Vorstellung als einzig wahr und sinnvoll durchzusetzen versuchen: Wer siegt, hat recht. Und so grenzen wir uns von Tieren ab und behängen uns mit Schmuck. Doch Todesfurcht verschwindet so nicht, sondern durch Verinnerlichung: Es ist irrational sich zu fürchten, da man im Tode nichts mehr spürt. Es ist Quatsch sich zu fürchten, da es im Jenseits keine Angst gibt. Du Mensch kannst bewusst leben, weil du weißt, dass du stirbst. Wo also ist das Problem? Nur durch Sterben können wir weiterleben, als Teil des Ganzen. Und so führt dieses Buch durch die Geschichte hin zu einer Idee und gibt Anlass nachzudenken, die eigenen Glaubenswerte zu prüfen und zu überdenken, denn es spannt einen weiten Bogen. Rezension von Wichmann-Reviews.de Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Lesen Sie weiter

Heute möchte ich euch ein Buch mit einer ernsteren Thematik vorstellen. Es wurde von drei Autoren verfasst, die als Soziologen arbeiten: Sheldon Solomon, Jeff Greenberg, Tom Pyszczynski: „Der Wurm in unserem Herzen – Wie das Wissen um die Sterblichkeit unser Leben beeinflusst“ Das Wissen um die Sterblichkeit, die Angst vor dem Tod – Themen, die unser Leben beeinflussen und über die jeder nachdenkt. Vor allem wenn man in der Familie Krankheiten und Tod verarbeiten muss, rücken diese Themen wieder verstärkt in den Vordergrund. Mich hat der Klappentext dieses Buches sofort angesprochen und auch das Buchcover und Titel gefielen mir sehr gut. Das Cover ist recht einfach gehalten. Neben Autoren und Titel findet man auf weißem Hintergrund einen gezeichneten Apfel. Das Hardcoverbuch hat über 366 Seiten, wobei die letzten 40 Seiten aus dem Register und Anmerkungen bestehen. Vorn findet man ein Inhaltsverzeichnis. Nach einer Einleitung gehen die Autoren im ersten Kapitel auf Terror-Management ein, etwa dem Umgang mit der Angst vor dem Tod, die Ordung der Dinge oder auf das Selbstwertgefühl des Menschen. Danach wird der Tod im Wandel der Zeit behandelt. Hier geht es um die Entwicklung vom Primaten zum Menschen, um wahre Unsterblichkeit oder um die symbolische Unsterblichkeit. Im letzten Kapitel gehen die Autoren auf den Tod in der modernen Zeit ein. Sie schreiben über die Anatomie der menschlichen Zerstörungswut, über Körper und Seele als unsichtbare Allianz, über den Tod, der so nah und doch so fern sein kann, über Risse im Schutzschild und wie man mit dem Tod leben kann. Das Buch ist sehr verständlich geschrieben, allerdings ist es schon eine etwas schwere, emotionale Lektüre was die Thematik betrifft. Immer wieder wird dem Leser seine eigene Sterblichkeit vor Augen gehalten. Insgesamt macht das Buch sehr nachdenklich und kann nicht in einem Rutsch gelesen werden. Ich musste es des Öfteren aus den Händen legen und nachdenken. So emotional dieses Buch auch ist, wird einem beim Lesen sehr bewusst, dass man eben nicht unsterblich ist und jeden Moment seines Lebens bewusst genießen sollte. Ich gebe diesem Buch insgesamt volle Punktzahl, weil es wirklich sehr gut geschrieben ist und die Einstellung zum Leben des ein oder anderen Lesers zum Positiven verändern kann.

Lesen Sie weiter

„Plötzlich sahen wir eine Möglichkeit, zu verstehen, warum wir so verzweifelt nach Selbstachtung gieren und warum wir Menschen, die anders sind als wir, fürchten ablehnen en und manchmal sogar zu vernichten suchen“. Und mehr noch entdeckten die drei Soziologen auf dem Weg ihrer empirischen, immer wieder von praktischen Experimenten mit Probandengruppen begleiteten, Forschung über das, was das „Wissen um die eigene Sterblichkeit“ im Menschen für Folgen hat für jede, tatsächlich jede seiner Entscheidungen, seiner Haltungen, seiner Reaktionsweisen. Schon Sigmund Freud hat den Antrieb des Menschen auf im Kern zwei Impulse eingekreist, die Angst vor dem Tod und der Drang nach Sexualität. Doch was die drei Autoren hier als Ergebnis ihrer jahrelangen Forschung vorlegen, scheint darauf hinzuweisen, dass der Mensch im Kern von nur einer radikalen Grundangst angetrieben wird. Der Angst vor dem Tod, dem eigentlich unerträglichen Wissen um die eigene Sterblichkeit. Überzeugend argumentiert, immer und in jeder der Thesen praktisch überprüft, es fällt schwer, die Ergebnisse im Buch einfach zu ignorieren und zur Seite zu legen. Genauso schwer aber fällt es, den Grundgedanken stringent zu folgen und damit jede Ideologie, jede Religion, jede Handlung, selbst die Mode und die Lust an Tätowierungen in der Moderne, die Unterdrückung Andersdenkender und Andersartiger, die Herabwürdigung der Frau in bestimmten Kulturen und Situationen immer wieder darauf allein zurückgeführt vorzufinden, entweder tatsächlich, leiblich „unsterblich“ sein zu wollen, oder zumindest „symbolisch“ als Teil einer „größeren, dauerhaften Bewegung“ Unsterblichkeit anzustreben oder das Ganze mit der Sterblichkeit schlichtweg zu ignorieren und dabei alles, was einen daran erinnern könnte, zur Not auch mit nackter Gewalt zur Seite zu schieben, zu verunglimpfen, auszumerzen. Denn, und das ist, was im Hintergrund der Lektüre beständig abläuft (hinter all den sehr verständlichen, ruhigen und sachlichen Darlegungen), das Buch hält während der Lektüre unmissverständlich dem Leser bewusst vor Augen, dass auch er sterben wird. Und welche „Tricks“ der Leser dabei anwendet, diesem angstvollen Wissen alltäglich „entkommen zu wollen“. Die „Terror Management Theorie“, welche die drei Autoren im Buch ihrer Arbeit zu Grunde legen, die sie ausführlich beschrieben und in vielfachen Beispielen und praktischen Verweisen am Leben selbst nachweisen und offen legen ist nicht schwer zu verstehen, aber ebenso nicht einfach zu ertragen. Sowohl die Prinzipien der Theorie werden dabei erläutert, wie auch die beiden „Säulen unserer Versuche zur Beherrschung unserer Todesfurcht“, das je individuell im Kollektiv angebundene kulturelle Weltbild und das eigene Selbstwertgefühl (das nicht nur durch das Wissen um den Tod von außen oft in Frage gestellt wird). Dieses „Nicht mich! Nicht jetzt!“ als Ausruf im Anblick der Nähe des Todes, dass ist die Kraft, der Impuls, die Urangst, die Menschen zu allem antreibt, was sie tun, die sich hinter allen kulturellen, ideologischen, religiösen Haltungen ausmachen lässt und die auch im Alltag die Haltung des Einzelnen den Ereignissen gegenüber tief bestimmt, so die Folgerung der Autoren im Lauf ihrer Darlegungen, Gesundheitswahn einerseits, das ständig ängstliche Vermeiden von Risiken, ebenso wie der dringende Wunsch, zumindest als Person zu überleben im kollektiven Gedächtnis der anderen, wenn der Leib es schon nicht schafft, je mehr man sich in die Lektüre vertieft, desto klarer wird der Eindruck, dass hier tatsächlich eine Art „Generaltheorie“ formuliert wird, die das Sein des menschlichen Lebens in seinen Grundlagen überaus griffig erläutert. Eine überaus gehaltvolle, wichtige, zentrale, emotional existenziell treffende Lektüre und ein fulminantes Ergebnis einer langjährigen, wohl erstmaligen Erforschung der Bedeutung dessen, dass der Mensch weiß, dass er sterblich ist.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.