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Rezensionen zu
Die Geschichte der Bienen

Maja Lunde

Klimaquartett (1)

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Laut Albert Einstein bleiben der gesamten Menschheit nur noch vier Jahre Lebenszeit, nachdem die letzte Biene gestorben ist. Ein bekanntes Zitat, das sowohl die Bedeutung dieser Insekten beschreibt als auch eine Bedrohung vor Augen führt. Doch leider gibt es noch immer Menschen, die womöglich aus Unkenntnis heraus die Rolle der Biene auf die Produktion von Honig reduzieren, statt gerade ihre Bestäubungsleistung zu betrachten, mit der sie zu den wichtigsten Nutztieren der Welt zählt. Schon seit einigen Jahren wird vor einem Bienen-Sterben gewarnt – weil Imker von einem Tag auf den nächsten ganze Völker verlieren, weil sich allgemein die Zahl der Insekten Jahr für Jahr reduziert. Zu den warnenden Stimmen zählt auch die norwegische Autorin Maja Lunde, die mit ihrem Roman „Die Geschichte der Bienen“ bereits viel Aufmerksamkeit erfahren und den Buchhändler-Preis ihres Landes erhalten hat. Das Buch ist allerdings keineswegs nur ein Buch über Bienen. Die 41-jährige Autorin aus Oslo erzählt das Leben von drei Familien, deren Geschichten geschickt miteinander verwoben sind, obwohl sie in verschiedenen Jahrhunderten und auf verschiedenen Kontinenten leben. Da ist der Engländer William Savage, ein Bienenkundler und Samenhändler. Er kämpft gegen seine Schwermut, die ihn tagelang ans Bett fesselt, an. Von seiner Tochter Charlotte und seinem Sohn Edmund inspiriert, beginnt er, sich wieder mit den Bienen zu beschäftigen. Er baut schließlich eine Standard-Beute, die die Haltung der Bienen wirtschaftlich, aber auch tierschonend ermöglicht. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ein großer Fortschritt. Doch ein Amerikaner hatte bereits dieselbe Idee, so dass William keinen Ruhm erntet. George und sein Frau Emma leben auf einem Hof in Ohio. Mit seinen Völkern reist George von Ort zu Ort, damit die Bienen die Blüten bestäuben. Er hofft, dass eines Tages sein Sohn Tom den Hof übernimmt, doch der hat andere Hoffnungen für sein Leben. George zählt zu den ersten Imkern Amerikas, die wenige Jahre nach der Jahrtausendwende vom Bienen-Sterben, auch Colony Collapse Disorder genannt, betroffen ist. Mit der Geschichte von Tao, ihrem Mann Kuon und dem gemeinsamen Sohn Wei-Wen dreht Lunde die Uhren weit vor. Man schreibt das Jahr 2098. In China gilt die Biene als ausgestorben. Unzählige Arbeiter und Arbeiterinnen wie Tao übernehmen die für Menschen mühsame Bestäubung der Blüten. Während eines freien Tages, an dem die kleine Familie ein Picknick macht, verändert sich der Zustand des kleinen Junge von einem Moment auf den nächsten dramatisch. Er wird ins örtliche Krankenhaus, später nach Peking gebracht. Die Eltern erfahren nicht, was mit ihrem Kind geschehen ist. Tao wagt es, nach Peking zu fahren. Die Metropole und Hauptstadt des riesigen Landes ist aufgrund der Nahrungsmittelknappheit und der drastischen Verringerung der Bevölkerung nahezu ausgestorben. Jede dieser Familiengeschichte erzählt von der Verbindung zwischen Mensch und Biene. Gleichzeitig erfährt der Leser viel über die Besonderheit dieses staatenbildenden Insekts, die Aufgabe der einzelnen Biene für das Bienenvolk, ihre Bedrohung durch Monokultur, Pestizide, Klimawandel und die Varroa-Milbe. Doch es gibt weit mehr Gemeinsamkeiten, die alle Handlungsstränge, in denen William, George und Tao jeweils als Ich-Erzähler zu Wort kommen, verbinden. So wird in jeder der Geschichten von der Verbindung zwischen Eltern- und Kind-Generation berichtet. Allerdings nicht immer zum Vorteil des jeweiligen Protagonisten, die wohl nicht unbedingt auf die Sympathie des Lesers stoßen werden: William schlägt seinen einzigen Sohn, obwohl er selbst ein traumatisches Erlebnis in der Kinderzeit erfahren hat, zudem gibt er die Idee seiner Tochter für den Bau der Bienen-Beute als seine eigene aus. George ist ein oftmals jähzorniger und dickköpfiger Stiesel, der kein Verständnis für die journalistischen Ambitionen seines Sohnes zeigt. Tao schließlich lässt ihren Mann zurück, um allein auf die Suche nach Wei-Wen zu gehen. Gleichzeitig legen die Helden einen großen Willen an den Tag und kämpfen hartnäckig gegen ihren herben Verluste ihr und Versagensängste an, die sie plagen. Während dieses Springens zwischen den Zeiten, von Familie zu Familie und das Wissen rund um die Bienen und ihre Bedeutung eine wunderbare Spannung erschaffen, die den Leser an die Geschichte bindet, wirken hingegen einige Sätze im Gegensatz zu poetisch ausgestalteten Szenen sprachlich recht holprig und unrein. So nimmt William, ein Mensch aus dem 19. Jahrhundert, das Wort „Weltklasse“ in den Mund, das wohl eher in der heutigen Zeit geläufig ist. Auch erscheinen manche Szenen recht nebensächlich. Mängel, die jedoch vor allem angesichts der Geschichte von Tao und des Blicks in eine düstere Zukunft vergessen sind. Denn dieser Part ist herausragend und verdient besondere Aufmerksamkeit. Rundum düster und beklemmend erscheint diese Zeit, die viele Opfer gefordert hat, aber nicht wirklich hoffnungslos ist. Eine Botschaft, die Lunde, die als Quelle für ihr Werk auch den viel beachteten und eindrucksvollen Dokumentarfilm „More than Honey“ nennt, mit ihrem Buch wohl ausdrücken will. Gerade deshalb sollte dieser eindrückliche wie berührende Roman, trotz stilistischer Schwächen, oft und viel gelesen werden. Den mahnende Stimmen sollte es mit Blick auf die Bedeutung der Bienen und die Zukunft der Menschheit nie genug geben.

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Die Geschichte der Biene – sehr nachdenklich stimmend

Von: Katja Brune aus Marienfeld

19.04.2017

Der Titel und der Klappentext haben mich sofort angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht. Der Roman spielt in drei Zeitepochen, jeweils in Ich-Form der drei Hauptpersonen. Jedes Kapitel spielt in einer anderen Epoche und ist mit dem Namen der jeweiligen Hauptperson überschrieben. Zusätzlich steht auf jeder Seite der Name. So weiß man immer „wo“ man ist. Der Inhalt stimmt sehr nachdenklich. Da die Bienen ja tatsächlich immer weniger werden, kann man nur hoffen, dass es nicht wirklich so weit kommt, wie es im Teil der Geschichte aus der Zukunft beschrieben wird. Die Bienengeschichte, die die ganze Welt angeht, wird anhand von drei Einzelschicksalen erzählt. Alles ist gut verständlich geschrieben mit ausreichend Hintergrundinformationen, so dass man alles auch als Nicht-Imker versteht. Sehr zu empfehlen!

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Drei Zeitebenen, drei Geschichten - doch die Bienen verbindet sie, aber nicht nur sie. Abwechselnd erzählt uns die Autorin von William (1852, Großbritannien), einem Forscher, der nach seiner Heirat viele Kinder bekommen hat, die es zu ernähren gilt. Seine Forschungsarbeit leidet darunter und er verfällt in eine tiefe Depression. George lebt 2007 als Imker in den USA. Er betreibt den seit Generationen betriebenen eigenen Hof und hadert damit, dass sein Sohn Tom nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten will. Tao lebt im Jahre 2098 in China. Die Bienen sind auf dieser Welt ausgestorben, die Blüten der Bäume müssen durch viele Arbeiter per Hand bestäubt werden. Eine anstrengende Arbeit. Kinder müssen schon früh mitarbeiten. Tao will das bei ihrem 3jährigen Sohn verhindern und versucht mit aller Macht ihm Wissen zu vermitteln, damit er ein besseres Leben führen kann. In allen drei Geschichten geht es um Bienen. Doch in verschiedenen Stadien. Bei William tauchen sie erst später auf, bei George erfahren wir eindrucksvoll von der Arbeit mit den Bienen und viel über sie. In Taos Welt sind sie verschwunden und die Menschheit kämpft um ihr eigenes Überleben. Es geht aber in allen Geschichten auch um Eltern-Kind-Beziehungen. Alle drei Fäden hat die Autorin anfangs lose miteinander verwoben, erst nach und nach stellen sich die Zusammenhänge heraus. Mich hat dieses Buch gefesselt. Die drei so verschiedenenen Hauptprotagonisten haben alle ihren Kampf mit dem Leben auszufechten. Die Autorin Lunde hat es geschafft, dass ich mir alle drei sehr gut vorstellen konnte und auch ihre Probleme, ihre Eigenarten, ihre jeweilige Welt. Denn wir sprechen hier von drei verschiedenen Jahrhunderten. Immer wieder wird die eine Geschichte unterbrochen um die andere weiter zu erzählen, dadurch kommt Dynamik und Spannung auf. Auch wenn es kein "Action-Roman" ist, findet doch Entwicklung statt. Es geht jedem der Protagonisten um die Zukunft, vor allem um die Zukunft der eigenen Kinder. Was will man weitergeben ? Es geht um Hoffnungen, Wünsche, die eigenen Vorstellungen, die meist nicht die selben sind wie bei den Kindern. Konflikte sind daher vorprogrammiert. Es geht aber vor allem auch um die Bienen, die in jeder der Geschichten eine ganz besondere Rolle spielen. Wir als Leser erfahren so mehr von den Anfängen der Imkerei, der Arbeit, die damit verbunden ist, aber auch um die Wichtigkeit der Bienen und was für Auswirkungen ihr Verschwinden haben wird. Was heute schon beginnt kann für unsere Zukunft bedeutungsvoll und verheerend sein. Daher ist dies auch ein Roman, der nachdenklich stimmt und dem man Beachtung wünscht. Fazit: Die Autorin hat es verstanden mich zu fesseln und zu beeindrucken und auch mich immer wieder mal zu überraschen bei den Wendungen, die sie mit eingebaut hat. Eine Geschichte, die nachdenklich macht was unsere Zukunft betrifft und erwartet.

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Der Titel allein hätte vermutlich nicht mein Interesse geweckt. In diesem Roman geht es aber um weit mehr als die Imkerei. Raffiniert ist schon der Aufbau: drei Handlungsstränge aus verschiedenen Zeitepochen werden im Wechsel weitergesponnen und im großen Finale zusammengeführt. Die Geschichte des Biologen William spielt in England im Jahr 1852. Seine Leidenschaft für Bienen und sein Forschungsdrang werden nach einer langen Phase der Enttäuschung und Lethargie durch ein Buch über die Imkerei neu entfacht. Seine Familie erwartet jedoch von ihm, dass er sich um das Saatgutgeschäft kümmert und die Familie ernährt, statt an neuartigen Bienenstöcken herumzutüfteln. Auch George, Protagonist der zweiten Geschichte, die 2007 in Ohio spielt, stößt auf wenig Verständnis, wenn es um die Haltung und die Zukunft seiner Bienenstöcke geht. Er ging fest davon aus, dass sein Sohn Tom den Hof übernimmt – dieser will jedoch Journalist werden und hat im Familientwist die Mutter auf seiner Seite. Ein beängstigendes Zukunftsszenario entfaltet die dritte Handlung, die im Jahr 2098 angesiedelt ist. Nach einem weltweiten Bienensterben müssen die Blumen per Hand bestäubt werden. Inmitten dieser trostlosen Welt erleidet im chinesischen Sichuan der kleine Sohn des Paares Tao und Kuan einen mysteriösen Unfall und verschwindet. Trotz der unterschiedlichen Figuren, Schauplätze und Zeitebenen liest sich der Roman sehr flüssig. Alle drei Geschichten werden aus der Ich-Perspektive erzählt, so dass man schnell in das jeweilige Geschehen und die Gefühlswelten der Protagonisten hineinfindet. Hilfreich ist auch, dass der Name der Hauptfigur auf jeder Seite unten abgedruckt ist. Sehr nahe ging mir die Beschreibung der zwischenmenschlichen Konflikte, die sich wie ein roter Faden durch den Roman ziehen. William kann sich nur schwer mit seiner Rolle als Händler und reiner Ernährer der Familie abfinden, die er als „Fass ohne Boden“ empfindet; George will mit seiner Bienenzucht ein Erbe hinterlassen und kann sich ein beschauliches Leben in Gulf Harbors, das sich seine Frau so sehr wünscht, nicht vorstellen. Auch die Beziehung zwischen Tao und Kuan wird durch den Unfall des Sohnes auf die Probe gestellt. Die verzweifelten Gesten, stummen Erwartungen und das Gefühl der Machtlosigkeit beschreibt die norwegische Autorin mit feinen Zwischentönen und baut dabei systematisch eine unheilvolle Stimmung und Spannung auf. Der Roman bietet nicht nur ein außerordentliches Lesevergnügen, sondern ist auch sehr lehrreich. Maja Lunde konfrontiert uns mit der Frage, was für eine Umwelt wir den nachfolgenden Generationen hinterlassen wollen, und appelliert an unsere ökologische Verantwortung.

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Drei Schicksale, eng verknüpft durch die Bienen... England, im Jahr 1852: Einst betrieb der Familienvater William einen kleinen Saatguthandel und war begeisterter Biologe. Doch seine bisherigen Forschungen konnten seinen einstigen Mentor Rahm nicht begeistern. Dieses stürzt William schließlich in eine tiefe Melancholie, er kann wochenlang das Bett nicht verlassen. Doch dann befasst er sich mit dem Leben der Bienen, wo ihm schließlich eine Idee kommt: Er beginnt damit, einen völlig neuartigen Bienenstock zu entwickeln... Ohio, USA im Jahr 2007: In einem kleinen, verschlafenen Ort lebt der Imker George und arbeitet jeden Tag hart für seinen Traum: Er möchte den Hof und die Anzahl der Bienenstöcke vergrößern, damit sein Sohn Tom den kleinen Familienbetrieb eines Tages übernehmen kann. Doch dieser hat andere Berufsvorstellungen. Doch George zeigt für dessen Pläne nur Unverständnis und gibt die Hoffnung nicht auf. Doch eines Tages passiert das Unglaubliche: Die Bienen sind spurlos verschwunden... China, im Jahr 2098: Die Welt hat sich drastisch verändert - längst sind die Bienen von der Erde verschwunden - und so müssen die Bäume von Hand bestäubt werden. Eine anstrengende Arbeit, so auch für die junge Frau Tao, die Tag für Tag unzählige Blüten mit einem kleinen Pinsel bestäubt. Sie hofft sehr, das ihr kleiner Sohn Wei-Wen später eine bessere Zukunft haben wird. Ihr Leben ändert sich allerdings schlagartig, als Wei-Wen einen mysteriösen Unfall hat. Noch ahnt Tao nicht, was es damit wirklich auf sich hat... "Das Buch war 1806, vor bald 45 Jahren, in Edinburgh erschienen, sein Verfasser hieß Francois Huber und der Titel lautete 'New Observations on the Natural History of Bees' - Es handelte von Bienen, vom Bienenstock, diesem Superorganismus, in dem jedes Individuum, jedes kleine Insekt, dem großen Ganzen untergeordnet war. - Seite 73, eBook "Die Geschichte der Bienen" ist ein ganz besonderes Buch - es verknüpft drei Lebensgeschichten, die über Jahrhunderte verteilt sind, mit einem einzigen Thema: Den Bienen. Die Schicksale der drei Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich: William (1852) versucht einen neuartigen Bienenstock zu entwickeln, George (2007) arbeitet hart für seine Imkerei und Tao (2098) bestäubt Bäume von Hand, da die Bienen längst verschwunden sind. Dazu hat jeder von ihnen noch mit dramatischen Problemen zu kämpfen. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, jeweils aus der Sicht der Drei. Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und wechseln regelmäßig zwischen den Jahren/Personen hin und her. Dieses ist sehr gut gewählt, es ist jeweils sehr interessant zu verfolgen, wie die Lebenswege der Charaktere sich entwickeln und wie sich die Welt verändert hat. Freud und Leid liegen hier oft nah beieinander. Zum Ende hin warten einige Überraschungen. In den drei Erzählungen erfährt man auch viel Informatives über die Bienen - wie ihr Leben angeordnet ist, wie ein Bienenstock aufgebaut ist und schließlich, wie wichtig sie für die Welt sind. All dieses regt sehr zum Nachdenken an. "In nördlicher Richtung erstreckten sich die Obstbäume bis zum Horizont. Lange bepflanzte Linien, Baum um Baum um Baum. Ich hatte von Reisen gelesen, die Menschen in früheren Zeiten unternommen hatten. Von Touristen, die nur gekommen waren, um Gegenden wie diese im Frühling zu sehen, um die blühenden Bäume zu sehen. Waren sie wirklich so schön? Ich wusste es nicht. Sie waren unser Job. Jeder einzelne Baum bedeutete um die zehn Stunden Arbeit." - Seite 79, eBook Mein Fazit: Ein sehr besonderes und wichtiges Buch. Drei Erzählungen, drei Zeitebenen und drei Schicksale - verbunden durch die Bienen. Maja Lunde erzählt in einem lockeren, detaillierten Schreibstil, wie sich die Welt verändert, wenn die Bienen plötzlich von der Erde verschwinden würden - besonders die Geschichte aus dem Jahr 2098 ist dramatisch. Die drei Schicksale sind sehr berührend und interessant zu verfolgen, auch gibt es hier viele Informationen über das Leben der Bienen. Ein außergewöhnliches und sehr lesenswertes Buch!

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beeindruckend

Von: nane 2408 aus Marienfeld

12.04.2017

Buch durchgelesen, zugeklappt und erst einmal durchgeatmet. Das war meine Reaktion auf diesen absolut lesenswerten Roman von Maja Lunde. Und das Fazit dieser Geschichte ist für mich: Es gibt noch eine Rettung für die Menschheit – es muss nur gehandelt werden. Die Autorin hat ihren Roman praktisch „gedrittelt“. Es sind drei Zeitebenen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Jede Epoche hat ihren eigenen Protagonisten: Im Jahr 1852 ist es der Engländer William, 2007 der Amerikaner George und im Jahr 2098 die Chinesin Tao. Jeweils wird in der Ich-Form geschrieben. Bei jedem Wechsel der Zeiten steht der Name des Protagonisten am Anfang der Seite in großen fetten Buchstaben und am Ende der Seite auch in Normalschrift. So hat man immer den Überblick, bei welcher Person man sich gerade befindet. Das finde ich sehr gut gelöst. Die einzelnen Abschnitte sind nicht zu lang gehalten und geben einen Eindruck vom Leben und Wirken der Personen, von deren menschlichen Schicksalen, die eng verbunden sind mit dem Thema Bienen. In welchem Zusammenhang diese einzelnen Geschichten stehen, wird erst zum Schluss aufgelöst. Die Autorin hat mit einer sehr gefälligen Sprache ein einzigartiges Werk geschaffen. Am Schluss hofft man eigentlich nur, dass das Szenario aus der Zukunft niemals Wirklichkeit wird. Obwohl es die Blütenbestäuber in China tatsächlich gibt. Wer etwas mehr über dieses Thema wissen möchte schaut sich bitte diese interessante Reportage an http://www.galileo.tv/weltweit/die-menschlichen-bienen-aus-china/

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Die Geschichte der Menschen und die der Bienen wird im Buch von Maja Lunde verknüpft. Das Buch wurde mit dem norwegischen Buchhändlerpreis für den besten Roman des Jahres ausgezeichnet und in Norwegen mit dem Buchhändlerpreis. Es wurde bisher in 25 Länder verkauft und die Verfilmung ist in Arbeit. Die Geschichte erzählt von drei Familien, die durch die Jahrhunderte miteinander verbunden sind. Verbunden auch mit der Geschichte der Bienen. Wir reisen zwischen den Jahren 1852 (William aus England), 2007 (Imker George aus den USA), 2098 (die Arbeiterin Tao aus China) und erfahren schlussendlich, wie alles zusammenhängt. William ist Samenhändler und Biologe, er ist krank, muss das Bett hüten. Seine Forschertätigkeit sieht er als gescheitert an. Dann kommt ihm eine bahnbrechende Idee .... 2007 arbeitet George auf seinem Hof. Er ist Imker und dann ist da noch Tom, der vom Journalismus träumt. Die Bienen verschwinden ... Tao bestäubt Bäume mit der Hand - da es keine Bienen gibt, die dies früher übernommen haben. Wei-Wenn ist Taos Sohn, er soll es einmal besser haben. Dann .... .... das möchte ich jetzt nicht weiter ausführen, um nicht die Spannung vorwegzunehmen. Die Natur und die Zukunft dieser - die Tiere, die Menschen, ihre Zukunft - was hinterlassen wir unseren Kindern und Kindeskindern? All das sind Fragen, die man sich stellen sollte. Wenn man dieses Buch gelesen hat, denkt man unweigerlich darüber nach. Mich hat das Buch nachdenklich zurück gelassen und vorweg bestens unterhalten. Exzellent geschrieben, Idee perfekt und Umsetzung ebenso. Dieses Buch reißt mit, er fesselt und ist flüssig zu lesen. Es ist einfach etwas ganz besonderes. Es liest sich hin und wieder schon fast poetisch. Die einzelnen Geschichten sind parallel zu lesen. Die Kapitel sind knackig, nicht zu lang, das finde ich prima. Außerdem kann man sich in die drei Hauptcharaktere sehr gut hinein versetzen. Sie sind bildhaft detailliert und authentisch beschrieben und die einzelnen Szenen sind lebendig dargestellt. Wirklich rundherum ein gelungener Roman, der mich zu 100 Prozent überzeugt hat.

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Klappentext: England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock. Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden. China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit. Wie alles mit allem zusammenhängt: Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen? Meinung: Ich liebe es Bücher zu lesen, die auf mehreren Zeitebenen spielen und die nach und nach ineinander übergreifen. Nicht umsonst zählt David Mitchell zu einem meiner Lieblingsautoren. Das Szenario in Die Geschichte der Bienen hat im Vergleich zu einem Mitchell Roman aber weniger Fantastik-Elemente, nichtsdestrotrotz aber eine sehr realistische Geschichte. Denn im Jahre 2098 gibt es keine Bienen mehr auf der Welt. Auch andere bestäubende Insekten sind ausgestorben und so ist es an den Menschen, die Aufgaben der Bienen zu übernehmen. Eine der Bestäuberinnen ist Tao, die mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn Wei-Wen in China lebt. Als Wei-Wen eines Tages bei einem Ausflug etwas zustößt, setzt dieser Unfall Ereignisse in Gang, die die ganze Welt ändern könnten. Im Jahre 2007 muss dagegen der Imker George miterleben, wie das große Bienensterben beginnt. Doch das ist nicht sein einziges Problem, denn auch eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung belastet den Imker. Und im Jahre 1852 findet der Samenhändler William seinen Lebensmut wieder, als er sich mit den Bienen auseinander setzt. Doch egal was seine Forschungen zutage bringen, immer scheint ihm schon jemand damit zuvor gekommen zu sein und William fühlt, dass er die Menschen in seiner Umgebung immer wieder enttäuscht. Tao, George und William sind drei sehr unterschiedliche Charaktere, die man jeder für sich entdecken sollte. So fühlte ich mich von Tao sehr stark angesprochen, da ich als Mutter mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Aber auch George berührte mich sehr. William blieb dagegen der Charakter, zu dem ich am wenigsten Zugang fand, was aber weniger an der Tiefe und Ausarbeitung seiner Figur lag, als an seinem grundsätzlichen Charakter. Maja Lunde hat hier großartige Arbeit bei der Figurenentwicklung geleistet und sorgt bei den Hauptfiguren für genügend Tiefe und Spannung. Leider bleiben dafür einige Nebenfiguren im Roman eher blass. Diese sind für die Haupthandlung allerdings auch eher nebensächlich, denn die Grundgeschichte ist berührend und ergreifend erzählt. Erschreckend real und fesselnd geplottet, entwickelt sich Die Geschichte der Bienen zu einem richtigen Pageturner. Mit Spannung verfolgt man die einzelnen Schicksale, stellt Vermutungen und erlebt, wie die Geschehnisse aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nach und nach ineinander greifen. Zwar habe ich einige Handlungen schon relativ früh durchschaut, dem Lesefluss hat das aber keinen Abbruch getan. Am Ende des Buches muss man die Ereignisse erst mal ein wenig sacken lassen, denn Maja Lunde schildert hier sehr eindringlich, was für Auswirkungen ein Aussterben der Bienen für uns Menschen haben kann. Sie zeigt Missstände in der heutigen Zeit auf, ohne dabei aber als Moralapostel zu wirken, und schafft es, dieses so wichtige Thema anschaulich und eindringlich dem Leser näher zu bringen. Fazit: Die Geschichte der Bienen ist unheimlich berührend, fesselnd und erschreckend real. In einer wundervoll konstruierten Geschichte spricht Maja Lunde ein uns alle betreffendes Thema an, zeigt, welche Auswirkungen ein Aussterben der bestäubenden Insekten haben könnte und regt somit ihre Leser zum Nachdenken an, ohne anzuprangern. Von mir gibt es 5 von 5 Punkten. Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar.

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