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Rezensionen zu
Unsterblich

Jens Lubbadeh

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Wovon die Menschheit schon seit Jahrhunderten träumt ist endlich Wirklichkeit geworden: Unsterblichkeit ist mithilfe von Virtual-Reality-Implantaten nun für jedermann erreichbar, denn dadurch können die Menschen als perfekte Kopien für immer weiterleben. Auch bereits verstorbene Persönlichkeiten, wie etwa Marlene Dietrich, werden in die neue Welt integriert. Doch eines Tages verschwindet der weltweit gefeierte Star ohne den kleinsten Hinweis auf ihren Verbleib. Eigentlich sollte dies unmöglich sein, aber der Versicherungsagent Benjamin Kari, der sich auf die Suche nach ihrem digitalen Klon begibt, findet schon bald Dinge über die neue Welt heraus, die besser für immer verborgen geblieben wären. Damit stürzt er sich ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel, das für einige Beteiligte tödlich endet. "Unsterblich" ist mir wegen des ansprechend gestalteten Covers direkt ins Auge gefallen und auch die Geschichte konnte mich begeistern, weshalb dieses Buch von mir vier Sterne bekommt. Zunächst wirkt die Welt, die in Jens Lubbadehs Debütroman skizziert wird, wie eine grandiose Erfüllung des größten Wunsches der Menschheit: die Unsterblichkeit. Doch je tiefer man in die Geschichte mit hineingezogen wird, desto offensichtlicher werden die Risse in der Fassade der perfekten Welt. Die Lebenstracker, die man zur Speicherung der Daten für die Immortalisierung benötigt, kosten ein Vermögen, weshalb sich die kleinen Leute hoch verschulden müssen und sich damit der Firma Immortal restlos ausliefern. Zudem haben die Ewigen eine Todessperre, sodass sie bei Dingen, die unmittelbar mit ihrem Tod in Zusammenhang stehen, immer ganz plötzlich das Thema wechseln. Außerdem stößt der Versicherungsagent Benjamin Kari, der auf den außergewöhnlichen Fall der verschwundenen Marlene Dietrich angesetzt wird, bei seinen Nachforschungen einige unschöne Dinge, welche die guten Absichten von Immortal in Frage stellen, da diese die Welt ganz nach ihren Wünschen zu modellieren scheinen. Benjamin Kari selbst ist ein starker Charakter, der zu Beginn der Geschichte von dem Tod seiner vor fünf Jahren verstorbenen Ehefrau Hannah geplagt wird, denn ihr Ewiger hat keinerlei Erinnerungen an ihre gemeinsamen Jahre, doch mit der Zeit heilen diese Wunden, nicht zuletzt, als er mit einer Journalistin zusammenarbeitet, die seine Nachforschungen entscheidend voranbringt. Dabei kommen Dinge ans Tageslicht, die so ungeheuerlich sind, dass es mir eiskalt den Rücken hinuntergelaufen ist, bei der Vorstellung dies wäre irgendwann keine Fiktion mehr, sondern Realität. Gesteigert wird dieses Unbehagen durch die nahezu linear ansteigende Spannung mit fulminanten Verfolgungsjagden, die in ein rasantes Finale mündet, das mir fast zu schnell ging. Auch wenn die Auflösung des Plots ein ansprechendes Ende des Thrillers darstellt, kam mir das doch ein klein wenig unrealistisch vor, denn es ist in meinen Augen doch ein sehr großer Zufall, dass genau diese Person immortalisiert wurde, obwohl sie zuvor ziemlich unbedeutend war. "Unsterblich" ist ein spannungsgeladener Thriller, der dem Leser die Verschmelzung unserer digitalisierten Gegenwartswelt schonungslos und absolut fesselnd vor Augen führt, wodurch ein kurzweiliges Lesevergnügen mit zahlreichen überraschenden Wendungen geboten wird.

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Ich muss gestehen, dass mich bei diesem Buch zunächst vor allem das Cover angezogen hat. Den Klappentext fand ich zwar nicht zu 100% ansprechend und fand ihn auch etwas verwirrend aber trotzdem hat es mich total interessiert zu wissen worum es bei diesen "Virtual-Reallity-Implantaten" geht. Ich war dann schon zu beginn des Buches sehr überrascht, dass dieses "Unendlichkeits-Ding" dann doch so gut erklärt und beschrieben wurde, dass es für mich dann verständlich (und soweit es Si-Fi zulässt) auch nachvollziehbar war. Kurz zum Inhalt des Buches: In dem Buch geht es um Benjamin Kari der für ein Unternehmen arbeitet das "Ewige" auf ihre Authentizität prüft. Was sind aber Ewige? Ewige sind virtuelle Wesen die von dem mächtigen Unternehmen Immortal aufgrund von Daten und Erinnerungen bereits verstorbener Personen erschaffen und auch manipuliert werden. Immortal hat mit diesem virtuellen Unsterblichkeitsprinzip auch prominente Personen "immortalisiert" - darunter auch Marlene Dietrich. Diese verschwindet allerdings eines Tages plötzlich und Benjamin Kari versucht dem ganzen nachzugehen und mit Hilfe eines Leakers die Wahrheit ans Licht zu bringen. erzählt wird aus der Sicht eines personalen Erzählers. Das fand ich für das Buch auch ganz passend und mir hat die Erzählform und der Schreibstil des Autors sehr gefallen. Die Geschichte beginnt wirklich sehr vielversprechend und dem Autor gelingt es einwandfrei die Orte und Schauplätze so zu erfassen, dass man sich sofort in jede neue Umgebung hineinfinden kann. Der Handlungsverlauf ist sehr schön aufgebaut und man kann ihm zu jeder Zeit gut folgen. Nur leider ziehen sich manche Ereignisse recht lange hin die locker hätten kürzer geschildert werden - im Gegensatz passieren dann wieder andere, für mein Empfinden wichtige, Geschehnisse, bei denen man sich noch mehr Zeilen/Seiten gewünscht hätte, ganz abrupt. Zu den Protagonisten konnte ich leider keine Bindung aufbauen. Ich konnte sie mir zwar sehr gut vorstellen aber mehr "passierte" da bei mir während dem lesen leider nicht. Und selbes gilt auch für die gesamte Geschichte. Sie war interessant, sehr gut geschrieben aber es fehlte mir einfach die Spannung. Fazit: "Unsterblich" ist ein Buch mit einem wahnsinnig interessanten Thema. Gerade wenn man bedankt wie sehr wir doch schon oft bereits in einer virtuellen Welt leben und an digitale Medien gewöhnt sind. Den Schreibstil und die Gestaltung der dystopischen Welt fand ich wirklich super. Im großen und ganzen fehlte mir nur ein wenig mehr Spannung und fesselndere Protagonisten. Empfehlen würde ich das Buch jenen die sich, so wich ich, gerne mal an das Sci-Fi-Genre rantasten wollen.

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Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an - und macht einen ein bisschen paranoid, zumindest was den Datenschutz angeht. Die Idee ist an sich super spannend und auch toll umgesetzt - für jeden Sci Fi Fan nur zu empfehlen!

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Buchinformationen Titel: Unsterblich Autor: Jens Lubbadeh Seiten: 445 Preis: [DE] €14,99 [AT] €15,50 Genre: Science Fiction Herausgeber: Heyne Herausgegeben: Januar 2016 Cover und Aufmache Bei dieser Ausgabe handelt es sich um ein Taschenbuch mit Klappe. Die Cover-Illustration ist ein toller Blickfang und sehr plakativ gestaltet worden. Die Farben, schwarz, weiß und gold als Schmuckfarbe geben viel her und verleihen dem Buch ein edles Aussehen. Die Illustration einer abstrahierten Schauspielerin Marlene Dietrich deuten auf den roten Faden hin, welcher sich durch das Buch zieht. Erstes Durchblättern Jedes Kapitel hat die Illustration auf dem Cover seitlich als Markierung bekommen und macht meiner Meinung noch klarer deutlich, dass es der Beginn eines neuen Abschnittes ist. Besonders gut entdeckt man anhand des Buchschnittes dadurch die neuen Kapitel. Wenn schon so ein Schmuck verwendet wird, hätte ich gerne unterschiedliche Persönlichkeiten gehabt, so wirkt es doch etwas zu oft wiederholt und auf das Cover hingewiesen. Die Kapitelüberschriften haben passend ein futuristisches Aussehen bekommen. Über den Autoren Jens Lubbadeh Vor Unsterblich habe ich noch nie etwas von diesem Autoren gehört, was aber auch kein großes Problem für mich darstellt. Von unbekannten Autoren zu lesen ist auch interessant. Jens Lubbadeh ist freier Journalist und schreibt für Die Zeit und viele weitere Print- und Digitalmedien. Er war Redakteur bei Spiegel Online und Technology Review und wurde für seine Arbeit mit dem Herbert Quandt Medienpreis ausgezeichnet (nach dem Klappentext von Unsterblich). Dieses rezensierte Buch ist also nicht nur der Debutroman von Jens Lubbadeh, sondern passt auch noch thematisch zu seinen bisherigen Aufgabenbereichen, wenn ich es einmal so frei interpretieren darf. Der Inhalt Wir befinden uns im Jahre 2044, wo Menschen nicht mehr sterben können. Gut, können sie schon, aber ihre Daten werden verarbeitet, sodass sie als digitale Menschen, Ewige, wiederauferstehen können. Gesehen können sie aber nur, weil Menschen in dieser Zeit einen Chip eingebaut haben, um die digitale Welt sehen zu können. Es ist quasi die Zukunft der Augmented Reality. Der Protagonist Benjamin Kari arbeitet als Versicherungsagent für Fidelity, die Tochterfirma von Immortal, welche es möglich macht, Ewige herzustellen. Knifflig wird es für die Firma, als die Ewige Marlene Dietrich verschwindet und die Bevölkerung sich zu fragen beginnt, wie unsterblich das ewige Leben wirklich sein kann und ob Immortal wirklich die Firma ist, für die sie sich auszugeben scheint – eine Verbesserung für die Welt. Kari wird auf eine Mission geschickt, um für Immortal herauszufinden, was mit Marlene Dietrich nun wirklich passiert ist. Umso tiefer er in den Fall eintaucht, desto eher merkt er, wie zerbrechlich die Welt der Ewigen eigentlich ist und wie gefährlich es sein kann, mit viel zu viel Wissen auf derselben Erde wie Immortal zu wandern. Meine Meinung Für mich war es ein sehr intelligent geschriebenes Buch, bei dem ich öfter das Gefühl hatte, dass es nicht so umwegig sein würde, eine vermischte Realität in der nahen Zukunft zu erstellen. Wenn man sich Oculus Rift oder Hololenses beispielsweise ansieht, diese sich bei uns noch in den Anfangsstadien befinden von dem, was sie vermutlich in der Zukunft alles machen könnten, fragt man sich natürlich auch, wie weit diese realitätsverschwimmenden Brillen gehen können. Im krassen Gegensatz dazu kombiniert geht die ewige Frage weiter, was denn wäre, wenn man unsterblich wäre und wie man dies bestenfalls hervorrufen könnte. Mit Daten, Code und im Gehirn eingebauten Chips scheint das nicht mehr so weit hergeholt zu sein. Doch will man ewig leben? Klar wäre das irgendwie toll, dennoch sollte man sich dann auch weiterentwickeln können anstelle von stehenbleiben und alles beim alten lassen. Dieses Problem des Stillstandes bei Ewigen wurde auch besonders im Buch thematisiert. Ewig leben schön, aber bitte mit Weiterentwicklung! Doch wenn man einer korrupten Firma unterworfen liegt, die nur den eigenen Nutzen zum Vorteil hat, können sich selbst die besten Absichten ganz schnell zum Bösen wenden. Wie man sieht, beschäftigt einen Unsterblich also ganz schön und lässt einen rätseln, wie es denn mit der wirklichen Realität weitergehen könnte. Die Erzählweise des Buches hat seine Höhen und Tiefen. Oft dachte ich, die Geschichte sei gleich zu Ende obwohl noch lange nicht die letzte Seite erreicht war – und wusch kam plötzlich ein neues Detail ins Spiel und das Katz-und-Maus Gejage ging weiter. Das fand ich ein bisschen unausgeglichen, aber es war nicht weiter schlimm. Bis zu einer gewissen Stelle war es auch erträglich, dann jedoch überzeichneten sich manche Ereignisse so deartig, dass es fast schon zu lächerlich war. Es ist ungefähr so zu verstehen: Dreiviertel der Geschichte sind sehr nett zum lesen und wirken so als wüsste man schon längst, was 2044 passieren würde. Es war logisch. Dann aber gerät die Geschichte aus dem Ruder und es wirkt wie eine Abenteuergeschichte, die zum restlichen Buch nicht mehr wirklich passt. Ganz abgesehen davon, dass das richtige Ende dann sehr rasch und lückenhaft abgeschlossen wurde. Während anfänglich noch genau und einleuchtend alles erklärt wurde, war die Auflösung der ganzen lang gezogenen Fragen dann doch etwas mickrig. Wie gesagt, das letzte Viertel des Buches passte nicht mehr ganz zum Anfang hinzu. Bezogen auf die Charaktere waren diese nett, mit Gründen, so zu handeln, wie sie es nun taten. Sie wirkten ihrem Alter entsprechend (was in manchen Genre nicht immer der Fall ist), jedoch fehlte mir bei manchen Charakteren dann doch die Tiefe. Genauere Beweggründe. Besonders bei den Bösewichten fehlte mir dann doch etwas mehr als die angekratzte Oberfläche. Diese hatten im Nachhinein einen sehr klischeehaften Nachgeschmack. Fazit Im Grunde war es ein sehr gutes Buch, dessen Ende ein wenig stört aber hey, in ein paar Tagen werde ich schon wahrscheinlich weniger negativ darüber denken. Denn ziemlich das ganze Buch über hatte ich sehr Spaß es zu lesen, der Schreibstil war flüssig und spannend und es gab nie Passagen, die zu lang gezogen waren. Jedoch war das Ende dann so merkwürdig, dass ich Unsterblich von Jens Lubbadeh nur 4 von 5 Sternen geben kann. Keineswegs eine schlechte Bewertung finde ich. xo Annina

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Kurzbeschreibung DIESE ZUKUNFT IST NUR EINEN KLICK ENTFERNT Der Traum der Menschheit vom ewigen Leben ist Wirklichkeit geworden: Dank Virtual-Reality-Implantaten können die Menschen als perfekte Kopien für immer weiterleben. Auch Marlene Dietrich ist als Star wiederauferstanden und wird weltweit gefeiert – bis sie eines Tages spurlos verschwindet. Eigentlich unmöglich! Für den Versicherungsagenten Benjamin Kari wird aus der Suche nach ihrem digitalen Klon ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel. Mit »Unsterblich« legt der Wissenschaftsjournalist Jens Lubbadeh einen Debütroman vor, der die Hybris unserer digitalisierten Gegenwartswelt schonungslos und packend entblößt. (Quelle: Heyne) Meine Meinung „Unsterblich“ stammt von Jens Lubbadeh. Es ist der Debütroman des Autors, der mich besonders durch den interessant klingenden Klappentext angesprochen hat. Auf die Geschichte war ich wirklich gespannt. Die hier geschaffenen Charaktere sind passend zur Geschichte. Nicht jeden kann man auf Anhieb wirklich durchschauen, was sie aber alle interessant machte. Am wichtigsten ist hier wohl Benjamin Kari. Er wirkte eigentlich ganz loyal, schafft es aber immer wieder mit Handlungen zu überraschen. Er verändert sich im Verlauf der Handlung, fängt an Dinge zu hinterfragen. Die anderen in der Geschichte vorkommenden Charaktere bleiben in meinen Augen leider ziemlich blass. Hier hätte man durchaus mehr herausholen können. Der Schreibstil des Autors ist gut und flüssig lesbar. Ich habe zugegeben etwas gebraucht bis ich vollkommen angekommen war, dann aber kam ich recht flott durch die Seiten. Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Benjamin Kari. Der Autor hat hierfür die personale Erzählperspektive verwendet. Man blickt so von außen aus das Geschehen, es wirkte so auch komplex. Die Handlung hat mich erst langsam packen können. Es handelt sich hier um eine Zukunftsvision. Das Leben in der Zukunft ist gut beschrieben und je weiter man vorankommt desto mehr Details erfährt man hier. Das Geschehen gewinnt hier mit der Zeit auch an Spannung und es kommt Action hinzu. Allerdings die ganzen Verschwörungen konnten bei mir nicht unbedingt punkten. Es ist hier doch zu offensichtlich wie alles zusammenhängt. Die anderen Themen aber sind aktuell und daher eben auch interessant. Es ist alles gut durchdacht und auch nachvollziehbar. Das Ende ist soweit gut wie es ist. Es ist sehr flott und schließt die Handlung gut ab. Man wird als Leser auch zum Nachdenken angeregt, was mir gut gefallen hat. Fazit Alles in Allem ist „Unsterblich“ von Jens Lubbadeh ein sehr guter Roman mit einer interessanten Zukunftsvision. Ein gut gestalteter Protagonist, der flüssig lesbarer Stil des Autors und eine Handlung, die mich nach ein paar kleineren Schwierigkeiten doch für sich gewinnen konnte, haben mir hier spannende Lesestunden beschert. Durchaus lesenswert!

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So begeistert ich von der Story zu anfangs war, so schnell hat die Spannung und damit meine Faszination dann auch abgeflacht. Es kommen immer mal wieder packende Stellen vor, insgesamt finde ich es aber zu detailreich. Kennt ihr Bücher, in dem der Autor eine wichtige Info oder Gegebenheit einführt, bevor er sie für die weiterführende Handlung – zwei Seiten später! – zwingend benötigt? Das ist mir hier vermehrt aufgefallen. Ich empfinde das immer als relativ ungeschickt und unschön. Insgesamt konnte mich das Buch nicht überzeugen. Ich bin aufgrund der vielen Details oft abgeschweift oder hab den Fanden verloren. Auch persönliche Empfindungen werden oft einfach nur kurz erwähnt, obwohl sie die Lösung einiger immer wiederkehrenden Fragen des Lesers sind.

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Wie wäre es Teil einer Gesellschaft zu sein, in der das Leben nicht mit dem Tod endet? Benjamin Kari lebt in einer solchen Welt. Als Versicherungsagent zertifiziert er die Hologramme von Ewigen. Ein Leben zwischen Virtualität und Realität hat es möglich gemacht. Die Unsterblichkeit ist nicht mehr weiter nur ein Traum. Wer nach seinem Tod allerdings fortbestehen möchte, muss auf sein Bewusstsein verzichten können. Eine Tatsache, die viele nur allzu gerne hinnehmen. Dabei scheint das ewige Leben jedoch weniger erstrebenswert, als es zunächst anmutet. Der virtuelle Ewige ist ebenso manipulierbar wie austauschbar. Das ewige Ich ist ein vorbestimmtes Ich. Ewige können sich weder weiterentwickeln noch sterben. Sie sind unantastbar und gleichzeitig für die Ewigkeit dazu verdammt, auf einer Stufe ihrer Entwicklung zu verharren. Und dennoch arbeitet der Großteil der Menschheit ein Leben lang, mit dem einzigen Ziel sich das Leben nach dem Tod leisten zu können. Doch welchen Wert hat dieses Leben? Auf der Suche nach dem Grund für das plötzliche Verschwinden des Ewigen von Marlene Dietrich, gerät Protagonist Kari in einen Strudel aus Ereignissen, die seine bisherigen Wertvorstellungen auf den Kopf stellen. Der Autor zeigt wie schnell Realität und Virtualität eins werden, welche manipulativen Kräfte hinter der Virtual Reality stecken und was im Leben wirklich zählt. In seiner Dystopie spricht der Autor ein Thema an, das in der heutigen Gesellschaft mehr denn je an Relevanz gewinnt. Zugleich legt er ein rasantes Erzähltempo an den Tag. Während man in die Geschehnisse des Buches hineingezogen wird, bleibt offensichtlich, dass unsere Gesellschaft bereits heute Tendenzen aufweist, die zukünftig massive Folgen mit sich ziehen könnten. Jens Lubbadeh skizziert alltägliches und verbindet es mit dystopischen Elementen. Ein Thriller, der mehr ist als nur Literatur. Vier Sterne von mir und eine absolute Buchempfehlung für alle Leser, die gerne gefordert werden.

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Der Klappentext zu Jens Lubbadehs Debütroman Unsterblich hat mich total angefixt, denn er versprach eine dystopisch angehauchte Science-Fiction-Geschichte mit tollen Ideen und jeder Menge Spannung. Abseits der mittlerweile doch schon etwas ausgelutschten Jugend-Dystopien geht Jens Lubbadeh in seinem Roman nämlich auf einen Aspekt unserer Gesellschaft ein, der in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich zu einem solchen Szenario führen könnte, wie er es beschreibt: Dem stetigen Streben nach mehr Wissen, mehr Macht und schließlich nach Unsterblichkeit. Die Ausgangssituation ist folgende: Im Jahr 2040 herrscht sozusagen ein einziger Konzern über die Welt und sehr zu meiner Überraschung ist das nicht Google, Amazon oder Facebook. Es ist ein Unternehmen namens "Immortality", das einen Weg gefunden hat, die Menschen nach ihrem Tod unsterblich zu machen, indem es virtuelle Klone von ihnen erschafft, die sogenannten Ewigen. Diese unterliegen natürlich strengen Vorgaben, ebenso wie die Avatare der lebenden Menschen, durch die es möglich ist, an mehreren Orten gleichzeitig zu sein. Für mich spiegelt dieses Szenario den aktuellen Technik-Wahn und den Wissensdurst der Menschen wieder. Lubbadeh beschreibt auf sehr überspitzte und eindringliche, aber dabei erschreckend authentische Weise, wo das alles hinführen kann. Zunächst klingt es natürlich überaus verlockend, nach dem eigenen Tod weiterzuleben, beim Lesen wird einem aber schnell klar, dass dieses "Leben" der Ewigen reizlos ist. Sie sind eher billige Kopien, die nach Belieben programmiert werden können. Körperliche Nähe, Essen, Trinken - all das ist nicht mehr möglich und es stört die Menschen in Lubbadehs Welt kein bisschen. Jeder will einfach nur ewig leben, egal wie. Und das ist das wirklich Erschreckende an der Geschichte. Trotzdem ist Unsterblich längst nicht so düster und bedrohlich wie manch andere Dystopie. Die Bedrohung im Jahr 2040 ist eher subtil, sie schleicht sich ein und besteht in etwas ganz anderem, als man vielleicht erwarten könnte. Es jagt nicht ein großer Knall den nächsten, vielmehr führt jedes Puzzlestück, das der Leser gemeinsam mit dem Protagonisten Benjamin Kari zusammensetzt, zu einer großen Erkenntnis. Die Stärke der Geschichte ist dabei Lubbadehs gewandter Schreibstil. Nur unterschwellig liest man die vielen Gefahren und Bedrohungen, die von Immortality und den Chefs des Konzerns ausgehen, heraus. Lubbadeh webt geschickt subtile Komik und Gesellschaftskritik in die Handlung ein und das fand ich wirklich beeindruckend. Das ein oder andere Mal musste ich sogar grinsen oder vor mich hin kichern, zum Beispiel, als der Erzähler über den (im Jahr 2040) bisher erfolgreichsten "James Bond"-Film aller Zeiten schwadroniert: Marlene Dietrich kämpft an der Seite von Sean Connery gegen den Bösewicht Klaus Kinski. Oh Mann, das würde ich sowas von gerne sehen! Leider konnte mich die Geschichte dennoch nicht wirklich überzeugen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen entwickelt sich das Ganze sehr zäh und das Verschwinden der Kopie von Marlene Dietrich ist auch nicht unbedingt DER große Knall zu Beginn der Geschichte, den ich mir gewünscht hatte. Man versteht zwar als Leser, weshalb dieses Ereignis die Menschen in der Zukunft so verstört (schließlich sind sie sich ihrer Unsterblichkeit sicher und so ist der mögliche Tod eines Ewigen ein Schock für sie), aber trotzdem ist dieses Szenario zu abstrakt, zu skurril, als dass man es wirklich fassen könnte. Und so geht es leider weiter: Alles, was Kari im Laufe der Handlung aufdeckt, überrascht einen nicht wirklich und so will leider nicht so recht Spannung aufkommen. Viele Geschehnisse kommen zu plötzlich, als dass sie Eindruck hinterlassen könnten. An anderer Stelle ermüdet das seitenlange Nachsinnen des Protagonisten über den Sinn des Lebens einfach nur. Gegen Ende wird es zwar ein wenig actionreicher, aber das macht aus dem Roman dann leider auch keinen packenden Thriller (oder wenigstens Krimi) mehr. Insgesamt ist die Geschichte eher philosophisch, nicht aber so psychologisch und mitreißend, wie sie es hätte sein können. Auch die Charaktere waren für mich nicht (wie man so schön sagt) das Gelbe vom Ei. Benjamin Kari, der zunächst auf der Seite von Immortality steht und dann bei seinen Ermittlungen einen Beweis für die zwielichtigen Machenschaften des Unternehmens nach dem anderen findet und nach und nach "bekehrt" wird, ist meiner Meinung nach ebenso stereotypisch dargestellt wie die hübsche Journalistin Eva, mit der er sich kurzerhand zusammentut. Sie ist eine leidenschaftliche Gegnerin des Konzerns und verfolgt genau wie Kari zunächst ihre ganz eigenen Ziele - bis die beiden ein Team werden. Und dann ist da noch der geniale Hacker, der einfach nicht kleinzukriegen ist und den ganzen Laden hochnehmen will. Natürlich ist er psychisch nicht ganz auf der Höhe, dafür aber ein echtes Wunderkind, das einfach alles kann - ALLES. Auf der anderen Seite die Bösen, die auch vor Schusswaffen und sogenannten Killdrohnen nicht zurückschrecken, nur um noch ein bisschen mächtiger zu werden. Das hat man leider alles schon gelesen. Auch die wiederauferstandene Marlene Dietrich bringt in diese Konstellation leider keinen frischen Wind, denn aktiv taucht sie kaum auf und ist eher Mittel zum Zweck - der Auslöser für alles, was folgt. Warum gerade Marlene Dietrich - das fragt sich nicht nur Kari immer wieder, sondern auch der Leser. Ein weiterer Minuspunkt ist für mich, dass es Jens Lubbadeh nicht so richtig gelingen will, dem Leser die sogenannte Blended Reality, die virtuelle Realität, greifbar zu machen. Das ist immer unglaublich schwierig und so läuft der Autor Gefahr, dass seine virtuelle Welt innerhalb seiner erdachten realen Welt zu abstrakt und zu weit weg wirkt. Leider ist das in Unsterblich der Fall. Programmieren, Hacken, mit einem einzigen Algorithmus und durch Hand Auflegen die gesamte Struktur umwerfen - das sind Dinge, die man meiner Meinung nach als Autor irgendwie plastisch machen muss. Natürlich braucht es immer auch die Fantasie der Leser, aber wenn die Grundlage zu schwammig ist, kann ich einfach nichts damit anfangen und die virtuelle Welt und das ganze System, das hinter dem Konzept der Unsterblichkeit in Lubbadehs Roman steckt, bleiben schlichtweg Worte auf Papier. Das fand ich unglaublich schade, denn die Grundidee der Geschichte fasziniert mich nach wie vor und lässt mich sicher nicht so schnell wieder los. Aber leider ist es Lubbadeh nicht ganz gelungen, mir das Ganze greifbar zu machen und logisch zu erklären. Mein Fazit: Jens Lubbadehs Idee ist gut - richtig gut. Und aus ihr hätte ein fantastischer Science-Fiction-Roman mit dystopischen Zügen werden können. Doch leider haben allzu klischeehafte Personenkonstellationen, ein zu abstraktes und für den Leser kaum greifbares Universum, eine zähe Handlung und die zum Ende hin noch fix hingeworfenen Actionelemente die Geschichte eher dröge und beliebig gemacht. Schade, denn Lubbadehs Konzept von der Unsterblichkeit und sein subtil komischer Erzählstil wären eigentlich die besten Voraussetzungen für einen fulminanten Roman. Freunde gepflegter Science-Fiction-Literatur und etwas anderer Dystopien werden an Unsterblich aber sicher trotzdem ihre Freude haben.

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