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Rezensionen zu
Ein anderes Wort für Glück

Deborah O'Brien

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Worum es geht: Kevin hat zwei große Hobbys: Quizzabende und Informationen in Notizheften aufschreiben. Die nächsten 12 Wochen wird, sehr zum Unmut seiner Schwester Beth, an einem Quizwettbewerb mitmachen. Doch womit Kevin nicht gerechnet hat: Maggie lädt in ihn in ihr Quizteam ein. Statt wie immer alleine anzutreten muss sich der kauzige 47 jährige plötzlich in Teamwork üben. Doch für die sympathische Maggie will er es versuchen, denn die scheint ihn als einzigen nicht verändern zu wollen. 12 Wochen, 2 Fremde, jede Menge Fragen und einen Neffen sorgen für einigen Trubel. Meine Meinung: 12 Wochen dauert der neueste Quizwettbewerb bei dem Kevin sich angemeldet hat. 12 mal erscheint er als seine One-man-Show und stiehlt genau diese allen anderen. 11 treffen Maggie und er aufeinander. Ich gebe zu der Klappentext erinnerte mich an "das Rosie Projekt", was mein Interesse geweckt hat. Das Alter der beiden Protagonisten war eine erfrischende Brise, wobei es für die Geschichte unerheblich war. O'Briens lockerer Stil macht es dem Leser leicht sich in den wechselnden Perspektiven zu verlieren. Während einem die einen Figuren dadurch sehr ans Herz wachsen, hilft es bei anderen gerade mal für eine Prise Verständnis. Hier gibt es für jeden Geschmack einen Charakter. Kevin und Maggie treffen vorerst nur an den Quizabenden aufeinander, entwickeln aber schnell eine Freundschaft, von der Maggie aber nicht mehr erwartet. Neben den Quizabenden geht das Leben der beiden weiter, immer getrennt. Das klingt auf den ersten Blick langweilig, ist es aber zu keinem Moment. Ich habe mir öfters gewünscht Kevin und Maggie würden heiraten und Patrick adoptieren. Info hierbei, ich mag keine Happyends, aber die Figuren lösten den großen Wunsch dazu aus. Die Schrulligkeit der beiden, vor allem Kevin, gibt dem Buch außerdem noch eine angenehme Prise Humor. Seine soziallen Unzulänglichkeiten ließen mich öfter Lächeln, seine Überlegungen diesbezüglich ebenfalls. Da man sich gerne zu voreiligen Schlüssen zu Kevin hinleiten lässt, fand ich die Rückblenden zu den Ereignissen in seiner Jugend, sehr aufschlussreich. Dieses Buch ist keine Geschichte über Quizabende, und auch keine typische Liebesgeschichte. Die Autorin selbst meinte, sie wolle auch keinen Roman über Syndrome oder bestimmte Störungen schreiben, wobei auch diese hier vorkommen. Nein, es geht um "das Bedürfnis, einer Welt anzugehören, die Konformismus liebt und mit allzu individuellen Abweichungen nicht umgehen kann." Die zaghafte Freundschaft zwischen Maggie und Kevin ist herzerwärmend. Manch kann das Buch als zu langsam empfinden, ich fand es genau richtig. Die Nebenfiguren haben es auch in sich. Wir kriegen in eigenen Abschnitten auch Beth, Kevins Schwester, und Patrick, Beths 7 jährigen Sohn näher gebracht. Durch die Hauptabschnitte werden außerdem noch Maggies Freunde mit eingebracht. Einige von denen eigenen sich hervorragend für Buchclubdiskussionen. Die Autorin traut sich auch mal eckige Figuren einzubringen, die nicht Jedermann Sache sein werden. Fazit: Leichtfüßig präsentiert und O'Brien eine Welt von Misfits und dem Wunsch, dass wir doch alle mal ein bisschen offener werden.

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Die Geschichte in O'Briens Buch "Ein anderes Wort für Glück" läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Maggie und Kevin nehmen an einem Quizwettbewerb teil, der sich über 12 Wochen zieht, diese 12 Wochen sind auch die Kapitel und der Quizabend ist ein fester Bestandteil davon. Außerdem verlaufen die Handlungsstränge von Maggie und Kevin lustigerweise ähnlich, obwohl sie selten miteinander zu tun haben und irgendwie untypisch verlaufen. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was die Geschichte zu ihrem Vorteil abgerundet hat und viele Sichtweisen zugelassen hat. Besonders charmant waren natürlich die beiden schon etwas älteren Hauptfiguren (Kevin, 47, und Maggie glaube ich 53). Das war mal was erfrischend anderes zu lesen. Durch die Beschreibungen von Kevin bekommt man bald ein Bild von ihm und "diagnostiziert" etwas bei ihm, dass man glaubt zu verstehen. Bei seinem Neffen Patrick wird dies dann wirklich diagnostiziert und man macht Rückschlüsse und Verbindungen. Das, was mit diesen beiden besonderen Menschen los ist, wird nie richtig genannt oder genauer erläutert. Es wird "das Syndrom" genannt und ich finde das irgendwie gut. Es ist ja dann doch nur ein Wort und eine Schublade, in die man versucht Menschen einzuordnen. Hier handelt es sich eigentlich um eine Liebesgeschichte für Zwischendurch, die dann doch ernste Untertöne anschlägt. Mir hat die Idee super gut gefallen und Umsetzung fand ich auch sehr gelungen. Ich liebe ja Kreuzworträtsel und Quizfragen, da bin ich voll auf meine Rechnung gekommen. Fazit Eine Liebesgeschichte mit Wohlfühlfaktor und doch ernsten Untertönen. Top Idee und top Umsetzung. Sympathische, vielschichtige Charaktere und ein flüssiger und angenehmer Schreibstil haben mir einige schöne Lesestunden bescherrt. Die Autorin hat das, was wir Autismus und Asperger-Syndrom nennen, in eine unterhaltende und lustige Geschichte verpackt ala "Das Rosie-Projekt" (ist aber doch sehr anders).

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