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Rezensionen zu
Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind

Jonas Jonasson

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Jonas Jonasson lässt seine Geschichte aus der Sicht seines Protagonisten Per Persson erzählen, der seine meiste Zeit damit verbringt an der Rezeption, einer kleinen eher schäbigen Pension, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Eines Tages kreuzt Mörder Anders, soeben aus dem Gefängnis entlassen, bei dem jungen Mann auf. Darauf bedacht unbedingt Ärger zu vermeiden und Mörder Anders nicht in Rage zu versetzen vermietet Per Persson dem Kleinkriminellen ein Zimmer - kostenlos, sicher ist sicher. Danach dauert es nicht lange bis der Rezeptionist im Park während seiner Mittagspause auf die Pastorin Johanna trifft. Sie hat weder Geld noch Lust ihren Beruf weiterhin auszuüben. Kurzerhand mietet auch sie sich in die kleine Pension ein. Es dauert nicht lange bis sich die drei "verlorenen" Seelen Per Persson, Pastorin Johanna und Mörder Anders zusammen tun und eine neue Geschäftsidee ins Leben rufen. Schließlich kommt alles auf das richtige Marketing an, so dass es nicht lange dauert bis die neue "Körperverletzungsagentur" mit christlichen "Ratschlägen" floriert. Der Autor wartet auch in seinem dritten Band mit skurrilen, überzeugenden Charakteren und einer Menge schwarzem Humor auf. Manche Äußerungen bzw. Verhaltensweisen sind so verquer, dass man zwar nur mit dem Kopf schütteln kann, aber ein bisschen lustig bleibt es dennoch immer. Dabei darf mal allerdings nicht außer Acht lassen, dass sehr wohl Themen mit ernstem Hintergrund zur Sprache kommen. Fragwürdige Erziehungsmethoden, Kinder, die dadurch ein Leben lang beeinträchtigt sind, mangelnde Orientierung im Leben, "falsche" Freunde oder die Sehnsucht geliebt zu werden sind nur ein paar der Beispiele dafür. Sprecher des Hörbuches ist Jürgen von der Lippe. Zunächst hatte ich meine Vorbehalte gegen ihn als jemanden der ein Buch vertont, kannte ich ihn bislang ja nur als Showmaster aus dem Fernsehen. Doch ich wurde positiv überrascht. Er hat alle Charaktere mit ihren Eigenarten und Gefühlsnuancen treffend vertont. Es hat wirklich Spaß gemacht sich von seiner Stimme in den Bann ziehen zu lassen und dem Verlauf der Geschichte zu lauschen.

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„Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind“ von Jonas Jonasson verspricht „ein Feuerwerk an schrägen Ideen“. Das Buch ist als Print, aber auch als Hörbuch erhältlich. Meine Rezi bezieht sich hier auf das Hörbuch, welches von Jürgen von der Lippe gelesen wird. Autoreninfos: Janas Jonasson wurde 1961 im schwedischen Vaxjö geboren. Er arbeitete zunächst als Journalist und gründete später eine Medien-Consulting-Firma. Diese verkaufte er nach 20 Jahren und begann mit dem Schreiben seines ersten Romans „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Das Werk wurde weltweit zum Bestseller. Heute lebt der Autor mit seiner Familie auf der schwedischen Insel Gotland. Inhalt des Buches: Anders, ist ein Kleinkrimineller und hat bereits zahlreiche Gefängnisaufenthalte hinter sich. Von allen wird er deshalb nur noch „Mörder Anders“ genannt. Nun ist er frisch aus dem Knast entlassen und auf der Suche nach einem Job. In dieser „Not“ trifft er auf die mittellose Pfarrerin Johanna und dem ebenfalls mittellosen Rezeptionisten Per Persson. Es entsteht die Idee eine „Körperverletzungs-Agentur“ zu gründen. Die ersten Aufträge lassen auch nicht lange auf sich warten, die Nachfrage ist hervorragend, bis Anders dann plötzlich einen Sinneswandel bekommt und den höheren Sinn des Ganzen in Frage stellt. Dabei geschieht ein Wunder, denn Jesus antwortet ihm. Von diesem Augenblick will er sein Leben völlig ändern. Die schlagfertige und geschäftstüchtige Johanna hat da auch gleich die nächste geniale Geschäftsidee parat. Warum sollte man den religiösen Wandel von Anders nicht nutzen und daraus Geld schlagen? Und vielleicht sogar gleich eine neue Religion gründen? Meinung: Auch mit diesem Werk bleibt der Autor wieder seinem Stil treu, skurril, originell und außergewöhnlich werden Absurditäten eingebaut. Es wird wie gewohnt Übertrieben und der modernen Gesellschaft der Spiegel vor Augen geführt. Leider ähneln sich dadurch seine Geschichten auch sehr, zur Mitte hin wird es gewohnt chaotisch und zum Ende hin wird auf unerklärliche Weise alles gut. Auch die Charaktere sind nicht wirklich neu. Hier gibt es den Rezeptionisten, der etwas im Schatten der schlagfertigen und gerissenen Pfarrerin Johanna steht. Diese wirft mit Bibelzitaten nur so von sich, glaubt aber selber nicht mehr an Gott. Und dann gibt es den Mörder Anders, dieser unterzieht sich einen Wandel, wirkt er doch sehr dümmlich und bekennt sich später zum Christentum. Kommt einen irgendwie alles bekannt vor. Dennoch mag ich die Art des Autoren zu schreiben, skrupellos und ehrlich nimmt er die Menschheit unter die Lupe und wirft mit schwarzen Humor nur so um sich. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Auch der Sprecher Jürgen von der Lippe hat dazu beigetragen, er verleiht dem Hörbuch seine ganz eigene Note. In Kürze: Schreibstil: gewohnt skurril, originell und außergewöhnlich Charaktere: kommen einem irgendwie bekannt vor Inhalt: nichts wirklich neues, unterhält dennoch gut Fazit: gewohnt skurril, originell und außergewöhnlich nimmt der Autor die Menschheit „unter die Lupe“ und wirft mit viel schwarzem Humor um sich

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Johan Anderson, der als Mörder Anders bestens bekannt ist, wird endlich mal wieder aus dem Gefängnis entlassen. Da er dort viel Zeit seines Lebens verbracht hat, braucht er neue Freunde, eine Bleibe und ein ordentliches Einkommen, um seinen enormen Alkoholkonsum zu finanzieren. Zum Glück trifft er auf die entlassene Pfarrerin Johanna Kjellberg und den Rezeptionisten Per Persson. Zu dritt gründen sie eine "Körperverletzungsagentur", bei der ganz klar der etwas naive Mörder Anders die Schläge verteilen soll. Die beiden anderen sind für die Auftragsannahme und die Einnahmen zuständig. Die Geschäftsidee trifft auf offene Ohren und schon bald stellt sich ein Millionengewinn ein. Alles könnte wunderbar weiterlaufen, wenn Mörder Anders sich nicht plötzlich Jesus zugewandt hätte. Er möchte nur noch Gutes tun. Johanna und Per sehen sich ihrer Einnahmequelle beraubt. Ein neuer Plan muss her. Damit beginnt eine turbulente Zeit... Jonas Jonasson ist sich zwar mit seinem langen Buchtitel "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind" treu geblieben. Dafür ist es diesmal ein Krimi geworden, der etwas ganz Besonderes ist. Mit feinem Gespür stupst der Autor den Leser an aufmerksamer hinzuschauen und Dinge auch mal zu hinterfragen. Genau das gefällt mir an den Büchern von Jonas Jonasson. Dieses hier ist da keine Ausnahme. Die Geschichte um den eigentlich fast schon liebenswerten "Titelhelden" Mörder Anders ist hintergründig, frech, ideenreich, einfach klasse. Sie ist fabelhaft formuliert und sprüht vor Sprachwitz. Unsere Gesellschaft kann sich schonungslos im Spiegel bewundern oder auch nicht, denn unser allgegenwärtiger Irrsinn ist genau auf den Punkt gebracht. Beim Lesen kam mir oftmals der Gedanke: "Genau so ist es". Die drei Hauptakteure Johanna, Per und allen voran Mörder Anders sind bis ins kleinste Detail stimmig und mir daher als Leser sehr schnell ans Herz gewachsen. Aber auch die Gangster, wie beispielsweise die Brüder Olofsson passen perfekt. Es hat großen Spaß gemacht, diesen sehr unterhaltsamen Krimi zu lesen. Es muss auch nicht immer Action pur sein. Positiv finde ich ebenso, dass auch das dritte Buch von Jonas Jonasson ein eigenständiges Werk ist und kein Abklatsch des Mega-Erfolges "Der Hundertjährige...". Das ist für mich Autorenqualität. Absolut empfehlenswert.

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Nachdem er zwanzig Jahre als Journalist und Medianberater tätig war, widmete sich Jonas Jonasson nach dem Verkauf seiner Firma ganz der Schreiberei. Gleich sein Erstling "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ wurde im Jahr 2009 ein internationaler Erfolg und ebnete ihm den Weg für weitere Romane. Seiner Vorliebe für merkwürdige Buchtitel nachgebend erschien 2013 das Buch "Die Analphabetin, die rechnen konnte" und hier nun sein dritter Roman Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind. Es ist schwierig, den Ansprüchen eines so erfolgreichen und großartigen Debüts gerecht zu werden und ebenbürtige Nachfolgeromane zu verfassen. So sollte man es vermeiden, seine Bücher zu vergleichen. Auch sein neuster Roman ist eine Geschichte, die auf einen klassischen Spannungsbogen und die standardisierten Erzählstrukturen verzichtet, sondern präsentiert eine verspielte, oberflächlich betrachtet leicht lesbare Ansammlung absurder Momente, die im Gesamtbild allerdings ein kleines aber feines Schelmenstück über einen Verbrecher, der erst eine „Körperverletzungsagentur“ aufbaut, um dann jedoch geläutert und zum Glauben bekehrt als Sprachrohr einer neu gegründeten, latent fundamentalistischen Kirche aufzutreten. Mag auf den ersten Blick etwas dick aufgetragen wirken, funktioniert aber in der Geschichte wunderbar (und sind wir mal ehrlich, schon sein Debütroman war in der genaueren Betrachtung inhaltlich herrlich überzogen). Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind ist ein äußerst unterhaltsamer, überraschender und wendungsreicher Roman, den es zu lesen lohnt. Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind (Originaltitel: „Mördar-Anders och hans vänner (samt en och annan ovän)“, 2015) erscheint als gebundene Ausgabe, Hörbuch und eBook bei Carl's Books (gebundene Ausgabe: 352 Seiten, €19,99). Aus dem Schwedischen wurde es von Wibke Kuhn übersetzt. Jonas Jonasson nimmt uns mit seinem dritten Roman Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind mit auf eine unterhaltsame und leichtfüssige Reise, die zwischen den oftmals sehr schwarzhumorigen und gerne auch absurden Passagen eine zutiefst humane Botschaft aufzeigt.

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Man weiß in dem Buch anfänglich nicht so richtig, um wen es sich eigentlich dreht. Die Geschichte um "Mörder Anders und seine Freunde" beginnt mit Per Persson, der in seinem Leben nie wirklich Glück und Erfolg hatte. Sein Großvater hatte den ganzen Familienreichtum innerhalb fünf Jahre verloren, sein Vater hat dem Alkohol gefröhnt und auch seine Zukunft stand unter keinem guten Stern. So startete er seine berufliche Laufbahn zunächst in einem Bordell, welches später in eine Pension umgewandelt wurde. Dort ist Persson als Rezeptionist tätig, schläft im Hinterzimmer und hat einen Tag pro Woche Freizeit. Seine Gäste: Die von der übelsten Sorte. Einer von ihnen ist Mörder Anders. Eines Tages lernt Persson die geschäftstüchtige Pfarrerin Johanna Kjellander kennen. Wegen ihrer gottlosen Einstellung verlor sie jedoch ihren Job und ist nun obdachlos. Personn bietet ihr ein Zimmer in der Pension an. Nach einem Zwischenfall mit einem Auftraggeber von Mörder Anders kommt ihr die Idee, eine "Körperverletzungsagentur" zu gründen. Natürlich mit Mörder-Anders in der Rolle des Auftragsschlägers. Das Geschäft läuft prächtig - zumindest bis Mörder Anders die Jesus und die Bibel für sich entdeckt und den Sinn seines Tuns hinterfragt. Eigentlich kein Problem: Hätte Mörder Anders nicht noch ein paar offene Rechnungen mit Stockholms Unterwelt. Meine Meinung zum Buch Von Jonasson gewohnt, kommen auch in "Mörder Anders und seine Freunde" Figuren mit skurrilen und teils sogar absurden Biografien daher, die dadurch jedoch einen ganz eigenen Charme gewinnen. Jedoch wirken sie durch ihre Profitgier nicht so sympathisch wie Allan Karlsson oder Nombeko. Völlig respektlos nimmt Jonasson in seiner Geschichte um den Mörder auf Gottes Pfad die menschliche Habgier gehörig aufs Korn. Immer genau dann, wenn man denkt, jetzt fliegt das unheilige Geschäft auf, nimmt die Geschichte eine völlig anderen Verlauf. Und der hanebüchene Spaß geht weiter. Fazit: Die perfekte Lektüre für den Sommerurlaub. Skurril, gesellschaftskritisch und viel Witz - Jonas Jonansson ist ein kurzweiliger Nachfolgeroman gelungen. Jede Seite war es absolut Wert gelesen zu werden.

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Meine Überschrift - Test

Von: Roland Brödel

24.05.2016

Meine Rezension, oder so ...

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Geschichte und Erzählstil: Die Ausgangssituation in Mörder Anders (ich kürze den Titel ab jetzt ab) unterscheidet sich im Wesentlichen kaum von denen in Jonassons anderen Romanen: Kurz und konzentriert erfährt der Leser bzw. Hörer etwas über die Vergangenheit der Hauptperson und über die der anderen handelnden Figuren (in diesem Fall sind das der Rezeptionist Per Persson und die Pfarrerin Johanna), die bei allen dreien alles andere als rosig war. Aus der Not heraus entsteht eher zufällig eine Art Geschäftsbeziehung zwischen Mörder Anders, Per Persson und Johanna und die skurrile Handlung verselbstständigt sich. Wieder einmal lassen einen die in sich schon widersprüchlichen Figuren Mörder Anders, der mit dem Töten abgeschlossen hat und auf mich eher weniger gefährlich wirkt, und die atheistische Pfarrerin, die mit Bibelzitaten nur so um sich wirft, aber an keines davon glaubt, wiederholt schmunzeln. Auch die gewohnt abstruse Situation, das Körperverletzungs-Gewerbe und Mörder Anders' daraus resultierendes und auch eher zufälliges Bekenntnis zum Christentum, haben Potenzial. So originell und außergewöhnlich wie zum Beispiel der Plot von Die Analphabetin, die rechnen konnte präsentiert sich die Handlung von Jonassons neuestem Roman allerdings nicht mehr. Ich zumindest hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, das alles schon mal gelesen bzw. gehört zu haben und konnte mich wenig für die meiner Meinung nach eher fade und zu abwegige Story begeistern. Natürlich sind Absurdität und Übertreibung die Markenzeichen von Jonas Jonasson, aber bei Buch Nummer 3 ist bei mir nun einfach die Luft raus. Charaktere, die sich in ihrer Extravaganz stark ähneln, das gleiche Schema und ähnliche Dialoge - überraschen konnte mich Mörder Anders leider kaum. So gibt es auch hier wieder eine chaotische Flucht, bei der unerklärlicherweise aber immer alles gut geht, und skrupellose Feinde, die den Protagonisten hinterherjagen und ihnen nach dem Leben trachten, was mich stark an Alans Koffer-Klau und Nombekos Irrfahrt mit Atombombe quer durch Schweden erinnerte. Ich hatte einfach immer wieder das Gefühl, die Geschichte schon zu kennen, und eigentlich erwartet, dass Jonasson sich langsam einmal etwas Neues einfallen lässt. Zwar geht es in Mörder Anders um verschiedene, ziemlich abstruse Gewerbe, die die Pfarrerin, der Mörder und der Rezeptionist aufnehmen, um ein Vermögen zu machen - was eine neue Situation ist -, aber so richtig packen konnte mich das Ganze trotzdem nicht. Auch in Bezug auf die Charaktere habe ich eher zwiespältige Gefühle. Am besten gelungen ist meiner Meinung nach Ex-Pfarrerin Johanna, die nicht nur überzeugter Atheist, sondern ach klug, selbstbewusst, gerissen und nicht darum verlegen ist, Gottes Wort zu ihren Gunsten auszulegen. Sie will einzig und allein profitieren, wirkt aber trotzdem nicht unsympathisch, sondern vielmehr interessant. Sie ist eine skurrile und gewitzte Persönlichkeit, die Dynamik und Spannung in die Handlung bringt. Anders verhält es sich mit dem Rezeptionisten, der bald schon zwangsläufig zu Johannas Geliebtem wird. Per Persson trägt einen eigentümlichen, eingängigen Namen (sicherlich eine Referenz auf Jonas Jonassons eigenen Namen), ansonsten ist er aber weder außergewöhnlich noch besonders. Für mich ist Per Persson einfach nur ein kleinlautes Jüngelchen, das im Windschatten der Pfarrerin mitläuft, kaum jemals eine eigene Meinung oder was zu sagen hat und auch nicht viel zur Geschichte beiträgt. Wenn ich ihn nicht gerade vergessen hatte, dann hat er mich schlicht und ergreifend genervt. Und dann wäre dann noch die Hauptperson, die eigentlich gar keine Hauptperson ist: Mörder Anders. Kein Wunder, dass er wegen Mordes im Gefängnis saß - besonders schlau und gerissen ist der ehemalige Kriminelle nämlich nicht gerade. Viel eher selten dämlich von vorne bis hinten und deswegen auch die perfekte Marionette. Er lässt sich von Johanna und ihrem Handlanger Per gnadenlos ausnutzen und schnallt eigentlich selten irgendwas. Seine Naivität, Arglosigkeit und seine (wie man später feststellt) Großherzigkeit stehen im krassen Gegensatz zu dem Bild, das man sich von jemandem macht, wenn er "Mörder Anders" genannt wird und lange Zeit im Gefängnis gesessen hat. Das ist für mich wiederum ein recht interessanter Aspekt und am Ende konnte ich Mörder Anders immerhin um einiges besser leiden als zu Beginn der Geschichte. Eines zeigen Jonassons Roman und die Leichtigkeit, mit der es dem Dreiergespann immer wieder aufs Neue gelingt, die Menschen hinters Licht zu führen und auszunehmen wie Weihnachtsgänse, allerdings: In unserer Gesellschaft wird zu wenig hinterfragt und viel zu sehr und viel zu oft mitgelaufen, ohne selbst nachzudenken. Eine Pointe, die ich so absolut teilen kann und die für mich die Handlung im Nachhinein noch einmal aufwertet. Sprecher: Gelesen wird Mörder Anders von Jürgen von der Lippe, einem Entertainer und Komiker, der mit Sicherheit einigen von euch ein Begriff ist. Prinzipiell mochte ich seine Art der Interpretation, denn seine schrullige und leicht verschrobene Stimme passt perfekt zur Geschichte und zu den sehr speziellen Charakteren. Über die verschiedenen Dialekte, in denen Jürgen von der Lippe die Figuren sprechen lässt, kann man sich sicherlich streiten, für mich ist es aber eine originelle Idee, um den unterschiedlichen Charakteren Leben einzuhauchen. Gestört hat es mich lediglich, dass er bestimmte Personen (insbesondere Mörder Anders) manchmal einen Ticken zu dümmlich und unzurechnungsfähig klingen lässt. Vielleicht rührt daher auch mein eher negativer Eindruck von Mörder Anders, der einfach von Anfang bis Ende klang wie ein geisteskranker Tattergreis. Mein Fazit: Mit Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind bleibt Jonas Jonasson seinem Stil absolut treu - vielleicht ein wenig zu treu, denn beeindrucken, begeistern und überraschen konnten mich weder die Geschichte noch die Charaktere. Jonassons Ideen sind zwar noch immer originell und einzigartig, aber eben genauso originell und einzigartig, wie es schon seine ersten beiden Romane waren und ich hatte immer wieder das Gefühl, das alles schon einmal gelesen bzw. gehört zu haben. Ich hatte mir einfach etwas ganz Neues, etwas Innovatives und Überraschendes gewünscht. Da konnte leider auch Jürgen von der Lippe nichts daran ändern, dass ich ein ums andere Mal aus Desinteresse den Faden verlor und mich die eher fade Handlung wenig packen konnte. Gelungen ist hingegen die geschickt verpackte Gesellschaftskritik und deswegen gibt es von mir auch ein Pünktchen mehr als ursprünglich vorgehabt:

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Mandala Buchhandlung

Von: aus Berlin

18.05.2016

Genauso großartig, sprachgewaltig und lustig wie "Der Hundertjährige..."

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