Wow, das war ein spezielles Buch! Bis Colt seine Selbstoptimierungsversuche gestartet hat, wusste ich nicht so recht, wohin es mich führen sollte. Ab dem Punkt war ich Connect von Julian Gough verfallen. Mega spannend und so ganz anders als die Thriller, die ich meist lese.
Ich selbst bin keine Gamerin, IT-technisch aber gut genug, um Connect flüssig lesen zu können. Auch mein Biochemie-Hintergrund war hilfreich, wenn es um Naomis Forschung ging. Die ich übrigens faszinierend fand.
Spannend auch die Entwicklung unserer Zukunft, in der die künstliche Intelligenz viele Aufgaben übernimmt, sich aber auch permanent selbst optimiert. Nicht nur in die Richtung, die wir uns vielleicht wünschen würden, aber immer hin zu mehr Effizienz. Bis zu der Stufe, die nötig ist, die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
KI als System der Systeme?
Diese finale Stufe hat mich erst schockiert. Darf es je soweit kommen, dass ein “System der Systeme” über unsere Zukunft bestimmt? Dann habe ich mir die Entwicklungen der letzten drei bis vier Jahre vor Augen gerufen. Die zunehmende Hemmungslosigkeit in Sachen Hass und Bösartigkeit. Das Erstarken von Populisten. Die Schmutzkübel, die über Greta Thunberg ausgeschüttet werden. Aus Angst, auch nur auf das kleinste Stückchen Bequemlichkeit und Wohlstand verzichten zu müssen um langfristig die Zukunft zu sichern. Wäre es da nicht wirklich besser, wenn eine künstliche Intelligenz würde rein logisch, ohne persönliche Befindlichkeiten die Ding “in die Hand” nehmen und für Gerechtigkeit sorgen? Ich grübele darüber, seit ich die letzte Seite umgeschlagen habe.
Connect von Julian Gough ist für mich ein absolutes Ausnahmebuch. Wer sich Gedanken um die Welt von morgen macht, sollte es lesen.