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Rezensionen zu
Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten

Anne Jacobs

Die Gutshaus-Saga (1)

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Neue Wege

Von: Eliza

07.03.2018

Mit ihrer Saga um „Die Tuchvilla“ konnte Anne Jacobs mich begeistern, ich war zunächst skeptisch, ob ihr dies mit einer ähnlichen Saga ebenfalls gelingen könnte. Doch sie hat mich eines besseren belehrt, „Das Gutshaus“ ist kein billiger „Abklatsch“ der Tuchvilla, auch wenn das Cover dies zunächst vermuten lässt. Gerade bei der Gestaltung des Buches hätte ich mir vom Verlag mehr Mut erwartet, leider hat man diese Chance vertan. Der Klappentext kratzt nur an der Oberfläche, denn in diesem Roman geht es um viel mehr, er stellt die eigentliche Problematik des Romans nicht dar. Auch dies muss man ganz klar dem Verlag ankreiden. Denn die Autoren haben bekanntlich wenig Einfluss auf die Gestaltung des Buches und den Klappentext. Die Autorin hingegen hat einen ganz anderen Roman geschrieben als bei ihrer ersten Saga. Nicht das nur das Setting ein anderes ist, nein sie wählt auch einen anderen Erzählstil und einen komplett anderen Aufbau ihres Romans. Dieser Mut wird belohnt und so schaffte sie es mich mit diesem Roman zu fesseln und zu überzeugen. Bisher habe ich wenige Romane über die DDR gelesen, auch über die Zwangsenteignungen im Osten wusste ich nicht viel. Viele Träume und Hoffnungen sind in dieser Zeit wohl zerplatzt. Der Roman wird nicht stringent erzählt. Er besteht aus vielen Puzzleteilen, die sich erst zum Ende hin zusammensetzen. Die Autorin erzählt die Geschichte nicht nur aus drei verschiedenen Perspektiven, sondern auch auf verschiedenen Zeitebenen, hinzukommen Tagebucheinträge einer vierten Person. Wer glaubt, dass dies im Chaos endet, der irrt, durch verschiedene Schrifttypen und vorangestellte Jahreszahlen hat man als Leser sehr schnell eine Orientierung. Eine Vielzahl von Personen agieren in diesem Roman, was natürlich auch den zwei Zeitebenen geschuldet ist. Aber auch hier schafft die Autorin es, den einen oder anderen Knoten im Gehirn ihrer Leser schnell zu entwirren, sodass der Lese-Spaß definitiv im Vordergrund steht. Zu einigen Figuren baut man sehr schnell eine Beziehung auf, bei anderen dauert es leider etwas länger, aber ich denke dies ist auch so gewollt, denn sonst wäre dieser Roman zu überfrachtet gewesen. Meine Lieblingsfigur war Mine, es war toll diese Geschichte aus ihrer Sicht erleben zu dürfen. Anne Jacobs hat einen klassischen Frauenroman geschrieben, Männer werden eher weniger Freude daran haben, was zum einen daran liegen mag, dass die Geschichte nur aus Frauensicht erzählt wird, zum anderen das die Frauen zweifelsfrei die Protagonistinnen dieses Romans sind. Eine Familiensaga mit Tragweite wie man sie sich sie als Leser wünscht, von mir gibt es dafür eine klare Lese- und Kaufempfehlung. Ich bedanke mich beim Bloggerportal und der Verlagsgruppe Random House für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars und natürlich bei Anne Jacobs für die wunderbaren und spannenden Lesestunden.

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INHALT: Nach ihrer Flucht im 2.Weltkrieg kehrt Franziska das erste Mal wieder in ihre Heimat in Mecklemburg- Vorpommern zurück. Aufgewachsen ist sie als Kind des Gutsherren in Dranitz, aus dem sie und ihre Familie damals verstossen wurden und das Gut dann enteignet wurde. Sie hat alles verloren: ihre Familie, ihre Heimat und auch ihre grosse Liebe. Jetzt, im Jahre 1990 und als siebzigjährige Frau, sieht die das Gutshaus erstmals wieder und alte Gefühle werden geweckt. Sie erinnert sich, wie glücklich sie hier war. Gerne möchte sie das Gut wieder zurückhaben und herrichten. Doch die Dorfbewohner machen es ihr fast unmöglich, hier wieder Fuss zu fassen. Auch eine alte Hausangestellte von früher wohnt noch im Ort und diese kennt Geheimnisse, die Franziska aber erst noch verarbeiten muss. MEINE MEINUNG: Sofort und wirklich sofort hatte mich das Buch gefangen. Es war, als würde ich zur Familie gehören. Mich haben die Charaktere beeindruckt und ich fühlte mit. Wir begleiten Franziska als junges Mädchen und dann jetzt, als ältere Frau. Sie ist so lebensnah und authentisch und war mir so symphatisch. Dieser Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ist Anne Jacobs so gut gelungen, dass man immer von der jeweiligen Zeit fasziniert war und gespannt weiterlesen musste. Es ist sehr gut herausgearbeitet, wie stark Franziska und auch andere Charaktere sind und auch, dass die schweren Kriegszeiten eigentlich nie aus den Köpfen verschwinden und die Menschen ihr Leben lang leiden. Ich fand das Buch sehr emotional und konnte mich gut in einzelne Charaktere einfühlen, weil ich auch diese Wendezeit bewusst erlebt habe. Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen. FAZIT: Das Buch nehmen, einkuscheln und in diese wunderbare Familiengeschichte eintauchen. Ich war von der erste Seite an begeistert. Volle 5/5 Sterne. 🌟🌟🌟🌟🌟

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Folgendes kennzeichne ich nach § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: € 10,99 [D] inkl. MwSt. € 11,30 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis) Taschenbuch, Klappenbroschur ISBN: 978-3-7341-0327-8 Erschienen: 13.11.2017 Seit Jahrhunderten in Familienhand, verloren und wiedergefunden – ein Gutshaus, eine Familie und ein dramatisches Schicksal … Franziska kann es nicht glauben: Endlich ist sie wieder in ihrer Heimat auf Gut Dranitz. In den Wirren des zweiten Weltkriegs musste sie das herrschaftliche Anwesen im Osten verlassen. Lange gab es keinen Weg zurück. Trotzdem ließ sie die Sehnsucht nicht mehr los. Nie konnte sie die glanzvollen Zeiten vor dem Krieg vergessen, ihre Träume und Wünsche von einem Leben an der Seite ihrer großen Liebe Walter Iversen. Alles schien möglich. Doch der Krieg trennte die Liebenden und machte ihre Träume zunichte. Aber Franziska gab die Hoffnung nie auf ... Zur Autorin: Anne Jacobs begeisterte bereits mit ihrer Trilogie um Die Tuchvilla die Leser und stürmte die Bestsellerlisten. Mit »Das Gutshaus« knüpft sie an ihre Erfolgstrilogie an und erzählt von einem alten herrschaftlichen Gutshof in Mecklenburg-Vorpommern und vom Schicksal seiner Bewohner in bewegten Zeiten. Meine Meinung: Ich bin durch das tolle Cover und den sehr interessanten Klappentext auf das Buch aufmerksam geworden. Da ich auch schon länger etwas von der Autorin lesen wollte, war die Entscheidung schnell gefallen. Freundlicherweise wurde mir das Buch zu Rezensionszwecken vom Verlag bzw. dem Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst allerdings in keinster Weise meine Meinung. Dies ist ja ein historischer Roman. In diesem Genre bin ich ja noch relativ neu. Ich habe aber direkt gut in die Geschichte reingefunden. Man lernt hier die nunmehr ältere Dame namens Franziska kennen, die nach vielen Jahrzehnten wieder in ihre Heimat zurückkehrt. Einst hat sie auf Gut Dranitz ihre Kindheit verbracht, bis der Krieg sie von dort vertrieben hat. Nun möchte sie das Gut wieder zurück bekommen. Es gibt im Verlauf der Geschichte auch immer wieder Tagebucheintragungen von Franziskas jüngerer Schwester Elfriede, die auch einigen Aufschluss über die damaligen Ereignisse gegeben haben. Auf der anderen Seite lernt man Jenny kennen, die sich gerade in einer Art Lebenskrise befindet und daraufhin beschließt, ihre Großmutter nach länger Zeit wieder zu besuchen. Eine Zeitebene spielt so ab 1939 und die andere Zeitebene fängt 1990 an, bei der in der damaligen DDR natürlich gerade Umbruchstimmung herrscht, was ich sehr interessant fand, darüber mehr zu erfahren. Mir hat hier halt gut gefallen, dass man neben der Unterhaltung auch Einiges lesen konnte von der Kriegszeit, aber auch die Zeit nach dem Mauerfall. Mein Fazit: Alles in allem konnte mich der 1. Teil dieser Reihe begeistern und überzeugen. Ich kann hier eine klare Kauf- und Leseempfehlung geben, auch für diejenigen, die mal in einen historischen Roman reinschnuppern wollen. Von mir bekommt das Buch sehr gute 4,5 Sterne.

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MEINE MEINUNG: Die Geschichte beginnt mit der Protagonistin Franziska im Jahre 1939. Zu Anfang bekam ich einen kleinen Einblick in das Leben auf Gut Dranitz in den „guten Zeiten“. Dieser Einblick hat mir schon mal gut gefallen, auch habe ich den Schreibstil von Anfang an gemocht. Anne Jacobs schreibt sehr anschaulich, ich hatte immer ein genaues Bild des Schauplatzes vor Augen. Danach folgt der erste Perspektivenwechsel und auch die Zeit ändert sich. Die einzelnen Kapitel bekommen verschiedene Protagonisten, da wäre Franziska, ihre Enkelin Jenny und Mine, das Hausmädchen der Familie Dranitz. Zu meiner Überraschung spielt der größte Teil der Handlung in den 90er Jahren, Franziska ist nun schon siebzig Jahre alt. Zweimal gab es auch einen Einblick in das Tagebuch von Elfriede, Franziskas jüngere, schon früh verstorbene Schwester. Diese haben mir auch gut gefallen, sie waren für mich das einzige geheimnisvolle und spannende Element der Geschichte. Der Perspektivenwechsel hat mir gut gefallen, so brachte er Abwechslung und förderte den Lesefluss. Allerdings war das eine ganz schöne Abweichung von dem, was ich eigentlich nach dem Lesen des Klappentextes erwartet habe. Ich habe eigentlich auf eine Geschichte kurz nach dem zweiten Weltkrieg gehofft, die Suche der verlorenen großen Liebe im Vordergrund. Das habe ich allerdings nicht geliefert bekommen. Im Mittelpunkt steht nämlich eindeutig Franziskas Rückkehr in ihre alte Heimat und das sehr viel später, als ich eigentlich erwartet habe. Trotzdem habe ich gerne weitergelesen und war gespannt, wie die Geschichte ihren Lauf nehmen würde. Mit den Charakteren bin ich leider nicht wirklich warm geworden. Von Franziska wusste ich von Anfang an nicht, was ich halten sollte und das hat sich bis zum Ende durchgezogen. Oft hatte ich das Gefühl, sie würde sich für etwas Besseres halten und diese Einstellung konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Zumal mir die junge Franziska eigentlich ganz gut gefallen hat. Sie war viel verträumter und gefühlvoller als die alte Dame. Jenny war mir direkt unsympathisch. Sie war viel zu naiv und wirkte auf mich ein klein wenig dumm. Auch bei den anderen Charakteren konnte ich mir keinen rauspicken, der mir wirklich gut gefallen hat. Was für mich schon ein Grund ist, weshalb ich diese Reihe eher nicht weiterverfolgen werde. Die Passagen aus der Vergangenheit konnten mich voll und ganz überzeugen. Sie waren leidenschaftlich und sehnsuchtsvoll. Allerdings gab es davon sehr wenige. Das Erwartete wurde definitiv vermisst. Die Trennung der Liebenden wird auf dem Klappentext erwähnt. Mir erschien es aber, als hätte Franziska ihre große Liebe längst hinter sich gelassen und vergessen. Wenn die Autorin etwas anderes vermitteln wollte, hat sie dies meiner Meinung nach nicht wirklich geschafft. Die Emotionen blieben auch auf der Strecke. Die gab es dann tatsächlich nur in den Passagen aus der Vergangenheit. Genauso verhielt es sich mit der Spannung. Sie wurde nicht richtig aufgebaut, alles passiert irgendwie so nebenher, selbst bei „großen“ Ereignissen. FAZIT: Ich habe etwas komplett anderes erwartet. Zunächst hat mich das nicht gestört, aber leider konnte mich die gelieferte Geschichte nicht wirklich vom Hocker reißen. Die schönen Passagen kamen leider zu kurz. So fand ich die Geschichte eher langweilig, es ist nicht viel passiert, zumindest meiner Ansicht nach. Einen großen Pluspunkt gibt es für den tollen Schreibstil und die Tatsache, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Alles in Allem, trotzdem eine Enttäuschung.

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Im Mai 1990 begibt sich die siebzigjährige Franziska auf eine Reise in die Vergangenheit. Es geht in die alte, verlorene Heimat in Mecklenburg-Vorpommern. Das ehemalige Gut Dranitz lag nicht weit hinter dem Grenzübergang. Die Mecklenburgischen Seen mit ihren herrlichen Orten, für Franziska aber gab es nur ein Ziel: Dranitz. Was würde davon noch da sein? Damals zum Kriegsende war sie mit der Mutter geflohen. Was mit dem Rest der Familie geschah, erfährt der Leser im Laufe der Handlung. Ich möchte da nichts vorweg nehmen. Vor zwei Jahren war Franziskas Mann verstorben. Es hielt sie nichts von ihrem Vorhaben ab, obwohl ihre Tochter Claudia sie für verrückt erklärt hatte, als sie ihr von ihrem Vorhaben berichtete. In der stillen Hoffnung, sie würde mitkommen. Was Franziska in ihrer ehemaligen Heimat erwartete, hätte sie eigentlich schon ahnen können. Alles herunter gekommen. Und das Guthaus war jetzt ein Konsum. "Glanzvolle Zeiten" ist der Auftaktband von der Autorin Anne Jacobs' "Die Gutshaus-Saga". Die Familiensaga beginnt im November 1939 auf Gut Dranitz. Dort hatte der Großvater zur Treibjagd geladen. Für die neunzehnjährige Franziska und alle anderen hieß es, die Verwandten kommen. Erzählt wird nicht nur Franziskas Geschichte, ihr Leben. Hinzu kommen noch Jenny, ihre Enkeltochter. Diese arbeitete derzeit als Mädchen für alles in einem Architekturbüro. Und hatte ein Verhältnis mit dem Chef, Simon, verheiratet, Familie. Und das bleibt nicht ohne Folgen. Jenny war schwanger. Kacpar Woronski, angehender Architekt, arbeitete ebenfalls in dem Büro. In dem alten Dorf Dranitz lebt noch immer Minna. Auch sie kommt in verschiedenen Abschnitten zu Wort, denn sie spielt eine gewichtige Rolle in der Vergangenheit. Mit achtzig Jahren erlebt sie nun die Rückkehr von Franziska. Lange Jahre hatte Minna in dem Gutshaus gearbeitet. So wechseln die Erzählstränge, wobei immer das Jahr und der Erzähler angegeben sind. Man kann dem gut folgen. Hier geht es darum, was passierte mit dem ehealigen Besitztum, was nach Kriegsende in die Hände des Staates fiel. Franziska setzt alles auf eine Karte und kauft das Gutshaus zurück. Der Ortsbürgermeister hatte andere Pläne. Leicht wird es ihr nicht gemacht. Der Neustart ist mit vielen Hindernissen verbunden. Doch dann taucht Jenny bei der Großmutter auf. Voller Elan und Neugier. Sie holt dann den jungen Architekten nach Dranitz. Und mit ihm an Bord geht es vorwärts. Sie wollen aus dem Gutshaus ein Hotel machen. Dass die Vergangenheit immer wieder präsent ist, zeichnet die Autorin sehr lebendig. Die geschichtlichen Ereignisse. Hier geht es nicht nur um das Leben und Überleben, sondern auch um Liebe und Lüge, wie dieses ein Leben beeinflussen kann. Verletzend und vom Schicksal geprägt. Aufschlussreich die Tagebucheinträge von Franziskas Schwester Elfriede, die damals nicht mit geflüchtet war. Doch was war aus Franziskas Liebe Walter geworden? Anne Jacobs ist es gelungen, die Lebens- und Familiengeschichte der von Dranitz gut zu vermitteln. Ebenso die Beziehung Franziska zu ihrer Tochter als auch Enkelin. Die zwischenmenschlichen Entwicklungen, die Zeitreise in die Vergangenheit, die Reise zur Wendezeit, wird sehr gut dargestellt. Das Cover gefällt mir wirklich gut. Der Auftaktband ist vielversprechend. Hier wird schon deutsche Geschichte erzählt, fiktiv oder auch nicht. Kein Einzelschicksal, wenn man an sich an die Zeit erinnert.

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Das Cover Das Cover passt prima zu den Inhalten des Buches. Ein Gutshaus, grüne Landschaften und eine junge Frau aus glanzvollen Zeiten. Die Aufmachung schließt sich an die Tuchvilla an und festigt so den Wiedererkennungswert der Autorin. Der Klappentext ist perfekt gewählt. Die Geschichte (Achtung Spoiler!) Franziska Kettler macht sich kurz nach der Wende auf den Weg in die alte Heimat. Sie will das Gut ihrer Familie, von dem sie in den Wirren des Krieges, zusammen mit ihrer Mutter vertrieben wurde, sehen. Mit ihren stolzen siebzig Jahren muss sie dann eine Aufregung nach der anderen erleben. Und natürlich sieht das Gutshaus nicht mehr so aus, wie sie es in Erinnerung hat. Es ist heruntergekommen und beschädigt. Alles hat sich verändert, die Gebäude, der Park, das Dorf und das ganze Umfeld. Die Leute treten ihr mit Misstrauen entgegen. Ein herzlicher Empfang ist das nicht. Aber die Magie der Vergangenheit, die Erinnerung an die glanzvollen Zeiten und die Gedanken an ihre einst große Liebe Walter, lassen sie trotz aller Widrigkeiten ihre Ziele verfolgen. Meine Meinung Anfänglich brauchte ich etwas, um die Protagonisten zu verinnerlichen. Eine ohnehin schon große Familie mit auch noch vielen Verwandten, die da gleich zu Beginn zu einem Festessen aufschlagen, dazu jede Menge Personal, forderte mich schon sehr heraus, damit ich mir deren Namen alle merken und zuordnen konnte. Die Geschichte wird über zwei Zeitebenen erzählt. Einmal aus den neunziger Jahren, gleich nach der Wende und in Rückblenden aus der Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges. Ich finde die Figuren gut ausgearbeitet und ihre Charaktere glaubhaft, sodass ich mich sehr gut einfühlen konnte. Sie ließen mich auch alle emotional an den Geschehnissen teilhaben. Die Schauplätze sind bis ins kleinste Detail bildhaft beschrieben und die Einarbeitung der Zeitgeschichte beruht auf einer guten Recherche. Was mir nicht so gut gefallen hat, war der anfänglich harte Einsatz von Ossi Klischees. Ich weiß sehr wohl, dass es in dieser Zeit viel Misstrauen im Umgang miteinander gab und die Enteignungen für alle Seiten nicht einfach zu Händeln waren, aber das war mir etwas zu hart. Die Geschichte wurde außerdem aus verschiedenen Perspektiven erzählt und schrieb sich in ihrem Spannungsbogen stets fort, sodass die Lust am Lesen und die Neugierde erhalten blieben. Dass die Autorin in einer gut verständlichen und auch flüssigen Sprache schreibt, kennen wir bereits aus ihren anderen Veröffentlichungen. Natürlich ist es so, dass man ab und zu erahnt was gewesen sein könnte, oder was jetzt kommt. Und das Ende, das war mir etwas zu einfach, nach dem was wir auf mehreren hundert Seiten zuvor gelesen haben. Aber das schadet der Erzählung in keinem Fall. Insgesamt ein spannendes Buch, das die schlimme Zeit des Krieges, die dazugehörigen schweren Lebensbedingungen der Menschen und die starken Veränderungen durch die Teilung Deutschlands in die Geschichte einbindet. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den zweiten Teil der Familiensaga. Aus diesem Grund spreche eine nachdrückliche Leseempfehlung aus. friedericke von "friederickes bücherblog"

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Nachdem mir die "Tuchvilla-Trilogie" von Anne Jacobs so gut gefallen hatte, war ich total gespannt auf das neue Buch der Autorin. Die 70-jährige Franziska fährt im Mai 1990 zum 1. Mal seit dem Krieg zum Gut ihrer Familie nach Dranitz in den Osten. Als adelige Gutsbesitzerstochter wurde sie von den Russen vertrieben und musste fliehen. In einem Erzählstrang berichtet die Autorin über Franziskas Erlebnisse in der ehemaligen DDR. Bildhaft kann sich der Leser vorstellen, wie es 1990 dort aussah, Straßen mit Kopfsteinpflaster, die LPG-Bauten, der Konsum im Dorf, der im alten Gutshaus untergebracht wurde und die Plattenbauten. Gleichzeitig die Stimmung des Aufbruchs, das Misstrauen der Bewohner gegen die Wessies, die alles aufkaufen wollen und die alten "Mächtigen", die immer noch das Sagen haben. Franziska möchte das Gutshaus ihrer Familie zu altem Glanz verhelfen. Das gestaltet sich als sehr schwierig, da die Dranitzer nicht sehr begeistert von ihren Plänen sind. Insbesondere der unsympathische Bürgermeister spinnt eine Intrige nach der anderen gegen Franziska. Doch Jenny, ihre Enkeltochter, kommt ihr zu Hilfe und manch ein Dorfbewohner schlägt sich auch auf die Seite der beiden Frauen. Franziska wird in Dranitz nicht nur mit enormen finanziellen Problemen konfrontiert, da die Sanierung ihres Gutshauses sehr viel Geld kostet, sie erinnert sich auch an verdrängte Erlebnisse in der Vergangenheit. Das ehemalige Hausmädchen Mine wohnt noch in Dranitz und scheint ein Geheimnis bewahren zu wollen. Ein weiterer Erzählstrang spielt von 1939 - 1946. Wir nehmen Teil an Franziskas wunderschöner Zeit auf dem Gut in Dranitz, Franziskas erster Liebe und am Familienleben auf dem Gut. Es wird berichtet, wie die Stimmung langsam kippt, wie Flüchtlinge auf dem Hof einquartiert werden und letztendlich die Jahre der Flucht der adeligen Gutsbesitzer und was sie alles erdulden und erleiden mussten. Elfriedes Tagebucheintragungen, die sich hauptsächlich um die Zeit 1945/46 drehen, sind auch sehr spannend zu lesen. Elfriede ist Franziskas kleine Schwester. Die Protagonisten in dieser Geschichte sind sehr gut gezeichnet und werden sehr lebendig dargestellt. Die beiden unterschiedlichen Frauen Jenny und Franziska sind zwar nicht immer einer Meinung, sie raufen sich aber immer wieder zusammen. Das Leben in der ehemaligen DDR zur Zeit der Wende ist sehr gut und sehr lebendig dargestellt, ebenso wie die Zeit um 1939 - 1946. Mir hat dieser erste Teil der "Gutshof-Reihe" sehr gut gefallen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Verlagsinfo: Seit Jahrhunderten in Familienhand, verloren und wiedergefunden – ein Gutshaus, eine Familie und ein dramatisches Schicksal … Franziska kann es nicht glauben: Endlich ist sie wieder in ihrer Heimat auf Gut Dranitz. In den Wirren des zweiten Weltkriegs musste sie das herrschaftliche Anwesen im Osten verlassen. Lange gab es keinen Weg zurück. Trotzdem ließ sie die Sehnsucht nicht mehr los. Nie konnte sie die glanzvollen Zeiten vor dem Krieg vergessen, ihre Träume und Wünsche von einem Leben an der Seite ihrer großen Liebe Walter Iversen. Alles schien möglich. Doch der Krieg trennte die Liebenden und machte ihre Träume zunichte. Aber Franziska gab die Hoffnung nie auf ... Zum Cover: Ich finde es wunderschön, in dem Stil von früher, klasse Design, und die Farben harmonieren super zusammen. Meine Meinung: Es hat nun etwas länger gebraucht, es zu lesen, als ich anfangs angenommen habe. Da leider zu viele Stellen da waren, wo nichts passiert ist und sich in die Länge gezogen haben. Der Schreibstil, ist fast so wie bei ihrer Tuchvilla Reihe, jedoch fand ich das Gutshaus schwach gegenüber der Tuchvilla. Mit den Protagonisten bin ich nicht wirklich warm geworden. Mir hat die Beziehung zu ihnen gefehlt und die Liebe, mich mitreißen zu lassen. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll, sie haben mich nicht am Herzen berührt und somit konnte ich mich leider nicht einfühlen. Mich nicht in ihre Lage versetzen. Was mir jedoch gefallen hat, war die Umgebung in der alles spielt. Am Anfang, die ersten 30/40 Seiten hab ich mir das alles sehr gut vorstellen können und gefiel mir von der Beschreibung von der Atmosphäre, aber dabei blieb das ganze auch schon. Hin und wieder dachte ich, na endlich kommt es ein bisschen in Fahrt, und das wird nun der Knackpunkt sein, das es dich fesselt, aber leider wurde ich genau dann immer enttäuscht. Entweder ist es in eine ganz andere Richtung verlaufen, oder ein neues Kapitel hat angefangen. Manchmal fragte ich mich, ob die ganze Handlung überhaupt einen bestimmten Sinn hat. Die Szenen mit der Vergangenheit fand ich dann wieder gut, weil man den Einblick in die frühere Zeit bekommen hatte. Da war es wieder spannend. Aber leider nur hauptsächlich in der Vergangenheit, sonst fand ich die Geschichte recht langweilig. Leider. Ich hatte mich sehr darauf gefreut gehabt, es zu lesen, nachdem mir die Tuchvilla so gut gefallen hatte. Leider war ich etwas enttäuscht über die Geschichte. Ob ich sie weiter verfolgen werde, weiß ich noch nicht. 3 von 5 Sterne...

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