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Rezensionen zu
Die langen Abende

Elizabeth Strout

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Schon mit > Blick aufs Meer < durften wir die kauzig schrullige Olive Kitteridge näher kennenlernen. Hier in > Die langen Abende < begleiten wir sie wieder ein Stück ihres Weges . Olive hat ihren Mann verloren und weiß damit nach außen hin gut umzugehen. Doch sie fühlt sich einsam, wie auch verwitwete Jack. Die beiden ziehen zusammen und heiraten. Olive und Jack sind so um die 70. ihre Kinder aus 1. Ehe sehen dem Ganzen eher misstrauisch gegenüber. Doch die Frischvermählten gegen gemeinsam ihren Weg und genießen die Annehmlichkeiten des Lebens. Sie führen eine passable Ehe. Nur bei kleinen Disputen wünschen sich beide ihre vorigen Ehepartner zurück. Mit zunehmenden Alter wird die resolute, pensionierte Lehrerin Olive scheinbar Altersmilde. In jungen Jahren war sie von manchen Mitmenschen noch gefürchtet, nun gibt sie sich emphatisch und zeigt wieder einmal, dass Olive Kitteridge eine Frau der Tat ist. An der Küste von Maine spielt dieser warmherzige Roman. Von Kitsch weit entfernt. Hier geht es um die Liebe im Alter und auch um den Tod. Doch Elisabeth Strout spiegelt die einfachen Menschen wie du und ich in einem liebevoll getönten Licht ohne Schnörkel, mit umsomehr Intelligenz und Humor. Warmherzige Empfehlung meinerseits!

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https://youtu.be/RcSEfsUR1Oo

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In lose miteinander verbundenen Kapiteln erzählt die Autorin von verschiedenen menschlichen Schicksalen in der kleinen Küstenstadt Crosby in Maine. Durchgängig ist allein die Figur Olive Kitteridge, die nach dem Tod ihres ersten Mannes wieder heiratet und bis ins hohe Alter ihre Geradlinigkeit und ihr Interesse an den Menschen behält. Die Geschichten dieses Romans sind überlagert von Tragik und Einsamkeit. Sie zeichnen ein eher trauriges Bild vom menschlichen Dasein, doch es findet sich Trost im Aufblitzen von echter Anteilnahme, Wahrhaftigkeit und Herzenswärme. Die Autorin bleibt mit ihren klugen Beobachtungen nah an der Realität, sie schreibt schnörkellos, einfühlsam und mit einem feinen Empfinden für Absurdes. Am Ende des Buches hallt eine nachdenkliche, aber nicht hoffnungslose Stimmung nach.

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Ich möchte vorab empfehlen „Mit Blick aufs Meer“ zu lesen, bevor man mit „Die langen Abende“ beginnt. Elizabeth Strout hat mit diesem Roman eine gelungene Fortsetzung geschrieben. Wir befinden uns wieder in Crosby, einem kleinen „Kaff“ in Maine und begegnen erneut der außergewöhnlichen Olive Kitteridge wie sie leibt und lebt! Mit einer gehörigen Portion Zynismus und kratzbürstig wie eh und je, hat sich die pensionierte Lehrerin kaum verändert und sorgt so in dem kleinen Küstenstädtchen weiterhin für Gesprächsstoff. Des Weiteren lernen wir weitere Charaktere kennen, wie Jack Kennison, einen ehemaligen Harvardprofessor oder die McPhersons, die seit einer Ewigkeit im gleichen Haus getrennt voneinander leben. Wortwörtlich durch Trennlinien im gesamten Haus. Strout beschreibt hier wie im Vorgänger wunderbar Menschen mit Ecken und Kanten. Nichts ist schwarz oder weiß, Menschen machen Fehler, lernen daraus oder nicht, sind glücklich und traurig, entdecken die Liebe neu oder beginnen einen neuen Lebensabschnitt. Man fühlt mit den Protagonisten mit, lacht und weint, es schwingt ein wenig Melancholie mit und man fühlt sich einfach wohl mit diesem Buch. In meinen Augen ein Roman ideal geeignet für den Sommerabschluss. „Kiss me hard before you go, summertime sadness“

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„Die langen Abende“ von Elizabeth Strout Dieser Roman ist kein Roman. Eigentlich ist es eine Sammlung von Kurzgeschichten, zusammengehalten von der Tatsache, dass sie alle in der idyllischen Kleinstadt Crosby in Maine spielen. Olive Kittridge, die Hauptprotagonistin aus „Mit Blick aufs Meer“, für das Elizabeth Strout 2009 den Pulitzerpreis erhielt, wirkt als personifizierte Klammer, die diese Schicksale verbindet. Sie taucht, ähnlich wie Alfred Hitchcock in seinen Filmen, immer wieder in den Geschichten der anderen als Randfigur auf. An diese lockere Verbundenheit der Erzählungen musste ich mich erst gewöhnen. Die Zeitsprünge umfassen immer einige Monate, bisweilen Jahre. Olive Kittridge ist verwitwet und trauert, flirtet und heiratet bald darauf Jack, verzweifelt an dem schlechten Verhältnis zu ihrem Sohn, während die Menschen um sie herum ebenfalls mit ihren Problemen kämpfen. Elizabeth Strout entfaltet den ganzen amerikanischen Kosmos, poliert den gesellschaftlichen Spielgel mit Lakonie und leiser Ironie und zeigt die Menschen mit ihren Fehlern und Abgründen, Vorurteilen und Großmütigkeit, Geiz und Großzügigkeit. Eine beliebte Pastorin entpuppt sich als engstirnig und eifersüchtig, alltäglicher Rassismus zeigt sich bei liebenswerten Großeltern, der Mensch in all seiner überheblichen Winzigkeit, mit seinen inneren und äußeren Vorzügen und Hässlichkeiten tritt in diesem Sommerreigen an. Immer wieder geht es um Angst vor dem Tod, um Einsamkeit und die unsichtbaren Mauern, welche die Menschen voneinander trennen. „Ihm schien, dass sie niemals leichtfertig abgetan werden durfte, die Einsamkeit am Grund eines jeden Lebens, und dass die Entscheidungen, die die Menschen trafen, um dieser klaffenden Schwärze zu entgehen, Entscheidungen waren, denen Respekt gebührte.“ So erzählt Strout vom jungen Mädchen Kayley, das neben der Schule putzen geht, um ein wenig Geld zu verdienen und die Aufmerksamkeit des Ehemanns ihrer grässlichen Lehrerin zu genießen beginnt. Vom großen Bruder, der für den tödlichen Unfall des Vaters in der Kindheit zu unrecht den jüngeren Bruder beschuldigte und an dieser Schuld sein Leben lang trägt. Von der furchterregenden Ex-Lehrerin, die eine ehemalige Schülerin besucht und sie selbstverständlich beim Sterben begleitet, während alle anderen sie meiden. Unausgesprochene Sehnsüchte, alte Rechnungen, unbewusste Herablassung, in ihren Figuren erschafft Elizabeth Strout wunderbare Psychogramme, kommt ohne Analyse und erhobenen Zeigefinger aus und zeigt damit, wie menschlich der Mensch in seinen Stärken und Schwächen ist. Das ganze spielt an diesem beschaulichen Ort, an dem die langen Abende das Leben in goldenes Licht tauchen. Nach dieser Lektüre ist man nachsichtig gestimmt und erfüllt von diesem warmen Strahlen aus Maine.

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Die langen Abende

Von: Anita Rehm aus Berlin

27.08.2020

Liest sich flüssig. Die einzelnen Kapitel sind in sich gut abgeschlossen.

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Der Roman "Die langen Abende" von Elizabeth Strout erschien im Frühjahr 2020 im Luchterhand-Verlag. Er beinhaltet eine Reihe an Kurzgeschichten über das Leben der Menschen in einer Kleinstadt in Maine. Es ist das zweite Buch von Strout, dass ich gelesen habe und ebenso wie "Alles ist möglich", mochte ich auch hier wieder ihr gutes Gespür für die Sehnsüchte und Befindlichkeiten der Menschen. Sie beweist viel Empathie, Verständnis und Zugewandtheit für ihre Figuren und bringt sie ihrem Leser so näher. Der Schreibstil ist gelungen, so wie ich ihn von der Autorin bisher gewohnt bin. Die Charaktere wirken sehr menschlich und authentisch, man kann sich häufig mit ihnen identifizieren und mitfühlen. Ich fühlte mich zu jeder Zeit gut unterhalten und freue mich auf neue Geschichten von Elizabeth Strout. Das Cover von Luchterhand mag ich wegen seiner Schlichtheit und den passenden Motiven.

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Weitermachen

Von: Barbara62

05.06.2020

Weitermachen "Ein Rätsel, diese Welt. Noch war sie nicht mit ihr fertig." ("Mit Blick aufs Meer", S. 352) Die letzten Sätze aus Elizabeth Strouts Erzählband "Mit Blick aufs Meer" aus dem Jahr 2008, ausgezeichnet mit dem Pulitzerpreis 2009, ließen eine Fortsetzung offen. Nun, 2020, ist es endlich so weit. In "Die langen Abende", Originaltitel "Olive again" (2019), erfahren wir, wie es im fiktiven Städtchen Crosby, Maine, und insbesondere mit Olive Kitteridge weitergeht. Man muss den Vorgängerband nicht kennen, allerdings hat es mir besonders viel Spaß gemacht, beide Bücher nacheinander zu lesen und Vertrautes wiederzuentdecken. Späte Jahre Olive ist alt geworden. Die ehemalige Mathematiklehrerin spaltet noch immer ihre Mitmenschen. Während die einen sie für oder gerade wegen ihrer unverblümt ehrlichen Direktheit mögen oder zumindest schätzen, ist sie für andere ein „alter Giftzahn“, für ihre Schwiegertochter eine Narzisstin. Der Einsamkeit kann sie mit ihrem zweiten Ehemann Jack Kennison noch einmal entrinnen, kein Neuanfang, wie sie betont, vielmehr ein Weitermachen. Zwar ist der ehemalige Harvard-Professor in ihren Augen ein Snob und seine republikanische Gesinnung geht der überzeugten Demokratin, die Trump für einen „orangehaarigen Kotzbrocken“ hält, gegen den Strich. Doch Olive kann inzwischen auch mal den Mund halten und manch einer von Jacks snobistischen Einfällen – der Besuch der Fußpflege oder der Flug in der Businessklasse – erweist sich unerwartet als Zugewinn an Lebensqualität. Auch für Jack ist die Verbindung ein überraschender Glücksgriff, jedenfalls dann, wenn Olive nicht gerade zu „olive-ig“ ist: "Nichts davon hätte er sich je träumen lassen. Dass sie so sehr Olive sein könnte, dass er selbst so bedürftig sein könnte; nie im Leben hätte er es für möglich gehalten, seine letzten Jahre auf solche Art mit solch einer Frau zu verbringen. Die Sache war, bei ihr konnte er er selbst sein." (S. 181) Erst als die acht gemeinsamen Jahre mit Jacks Tod enden, fühlt sich die 82-Jährige wirklich alt und einsam: "Es war, als hätte sie – ohne sich dessen bewusst zu sein – ihr Leben lang vier stabile Räder unter sich gehabt, und jetzt plötzlich eierten sie alle vier und drohten jeden Moment abzufallen. Sie wusste nicht mehr, wer sie war oder was aus ihr werden sollte." (S. 315) Doch Olive wäre nicht Olive, wenn sie nicht trotz eines Herzinfarkts, des Umzugs ins Heim und der verhassten Alte-Leute-Windeln weitermachen würde. Kleine und große Lebenskatastrophen Auch der neue Erzählband umfasst wieder 13 Episoden über große und kleine Lebensdramen, deren verbindendes Element Olive Kitteridge ist. Nicht alle haben mir so ausnehmend gut gefallen und sind mir so nahegegangen wie „Licht“ mit der krebskranke Cindy Coombs, für die nur Olive mit ihrer schlagenden Ehrlichkeit die richtigen Worte findet. Herzlich gelacht habe ich bei „Geburtswehen“ über Olives Qualen bei einer in ihren Augen „schwachsinnigen“ Babyparty. Ihr Part kommt erst, als eine Teilnehmerin überraschend niederkommt und praktische Hilfe gefragt ist. Wer "Mit Blick aufs Meer" mochte, wird sich garantiert auch mit der ebenso leichtfüßigen, humorvollen und empathischen Fortsetzung gut unterhalten, auch wenn mir nicht alle Geschichten gleichermaßen gefallen haben. Ich jedenfalls weiß nun endgültig, dass ich die scharfzüngige, eigenwillige, pragmatische Olive mag, wenn auch mit gelegentlichen Bauchschmerzen.

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