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Rezensionen zu
Wer's findet, dem gehört's

David Sedaris

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€ 25,00 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Es ist kein gerader Weg, der den amerikanischen Autor dorthin geführt und zu dem gemacht hat, der er heute ist. Viele Jobs der unterschiedlichsten Art, viele Stationen auf seinem Lebensweg waren nötig, um dorthin zu bringen, wo er heute steht. Und immer wieder hat er über die Jahre diese verschlungenen Wege, seine Erlebnisse und Empfindungen in Aufzeichnungen reflektiert, an denen seine Leser in „Wer’s findet, dem gehört’s“ Anteil nehmen können. Tagebuch schreibt Sedaris seit über vierzig Jahren, es gibt also ein riesiges Reservoir, aus dem er schöpfen kann. Bereits der Untertitel „Meine Tagebücher und ich“ lässt vermuten, dass uns hier nicht chronologisch die in Tagebüchern üblichen Beschreibungen der täglichen Petitessen eines Autors erwarten, wobei diese aber durchaus auch Erwähnung finden. Sedaris betreibt keine selbstverliebte Nabelschau, wie sie so oft in persönlichen Aufzeichnungen zu finden ist, noch suhlt er sich in seinen unglücklichen Momenten. Nein, er lenkt den Blick des Lesers nach außen und findet, wie man es bereits aus seinen früheren Veröffentlichungen kennt, selbst im banalen Alltäglichen eine absurde Komponente. Er teilt mit uns seine Sicht auf die Welt, und dass er ein exzellenter Beobachter ist, wird schon nach wenigen Seiten klar. Sedaris erzählt von seinem persönlichen Umfeld, aber auch von den verschiedenen Stationen seines Werdegangs als Autor. Er zeigt uns seinen Blick auf die Welt, schildert Beobachtungen des Alltäglichen. Und bereits mit dem, was ihm erwähnenswert scheint, gewährt er dem Leser Einblicke in das, was ihn als Person ausmacht. Seine Schilderungen sind sachlich, nie wertend, oft minimalistisch und bizarr, aber/und gerade deshalb mit dem ihm eigenen Humor gespickt. Wer Sedaris und seine ungewöhnliche Sicht auf den Alltag und das Leben schätzt, wird mit „Wer’s findet, dem gehört’s“ bestens bedient und unterhalten. Ein empfehlenswertes Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann!

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In Wer's findet, dem gehört's gewährt Sedaris der Welt zum ersten Mal Einblick in seine privaten Aufzeichnungen - eine persönliche Erzählung davon, wie ein drogensüchtiger Schulabbrecher mit einer Schwäche für billige Pfannkuchen und dem Talent, jeden Job zu verlieren, zu einem der lustigsten Menschen auf dem Planeten wurde. Die meisten Tagebücher - sogar die großer Schriftsteller - sind unvorstellbar dröge, weil sie von Gefühlen, Träumen, dem Innenleben handeln. Sedaris' Tagebücher sind einzigartig, weil sie sich nach außen wenden. Er erklärt uns nicht, wie sich die Welt für ihn anfühlt, er zeigt uns die Welt, und damit auch, was ihn wirklich ausmacht ... Soweit also der Klappentext. Und natürlich sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich das Buch selbst dann als Rezensionsexemplar angenomme hätte, hätte der Klappentext mir erklärt, es hier mit dem drögesten, nutzlosesten Stück der Literaturgeschichte zu tun zu haben, einfach weile s David Sedaris ist. Aber eben weil er es ist, kann das Buch gar nicht dröge sein, sondern eben ... naja, anders eben. Ich habe die Einträge natürlich gelesen mit den anderen Büchern im Hinterkopf. Und daher war es irssinig spannend, immer wieder über Szenen zu stolpern, die dann später in seinen Geschichten verarbeitet wurden. Wenn da also einfach mal mittendrin erwähnt wird, dass er sich bei Macys als Weihnachtszwerg bewirbt, dann weiß man, dass daraus dann die Sntaland Diaries werden, die letztlich seinen Durchbruch bringen. Oder wenn er 1990 davon redet, dass er von einer Freundin für 20$ Transportkosten eine Leiter abholen soll aus einem Loft - mein erster Gedanke war "oh mein Gott, die Geschichte ist wirklich wahr!" - und ab dann der Name Hugh immer öfter erscheinen wird. Nicht zu vergessen die Krebserkrankung seiner Mutter und der plötzliche Eintrag "Mum ist gestern überaschend gestorben", der wirklich umhaut. Für Sedaris-Leser ist das Buch also eine immer wiederkehrende Quelle der Erinnerung und des spontanen Aufjuchzens, weil man sozusagen einen Blick hinter die Kulissen bekommen, der Entstehung seiner Bücher mehr oder weniger beiwohnt, ohne ihn je davon sprechen zu hören, sie wirklich zu schreiben. Gleichzeitig ist das Buch aber auch eine spannende Sammlung von Anekdoten und Beobachtungen der Welt dort draußen und der Menschen. Bedingt durch seine finanziellen Verhältnisse, seinen lang anhaltenden Drogen und Alkoholmissbrauch und überhaupt alles andere, lebt Sedaris sehr lange in Wohnungen, deren Umfeld geradezu danach schreit, Wahnsinnige, Durchgeknallte oder latent Gewalttätige anzuziehen. Und all diese Verlierertypen der Gesellschaft werden von ihm dennoch auf Augenhöhe behandelt und erlebt, ihre geschichten als absolut gleichwertig empfunden und ins Tagebuch aufgenommen. Ohne jemals davon zu sprechen, lässt er den Leser oft die menschlichen Abgründe hinter einer Person erahnen, lässt ihn Mitleid empfinden oder milde lächeln, und zeigt vor allem, dasss seine rauhe Schale des Menschenhassers doch manchmal sehr brüchig ist. Ds ist eine unheimliche Stärke des Buchs und deshalb liest es sicha uch so flüssig. Hinter diesen Außenbeobachtungen tritt das Ich aber fast komplett zurück. Dieses Buch kann man nicht lesen, um die Frage "Wer ist David Sedaris?" zu beantworten. Man erfährt maximal zwischen den Zeilen viele Dinge über ihn, die er sich während der Einträge selbst nicht eingestehen wollte. Man kann sich Gedanken machen über Alkoholabhängigkeit und sexuelle Belästigung, über Depression oder Einsamkeit, über die psychische Erkrankung seiner Schwester - all das wird aber nicht in Worte gefasst, sondern taucht nur am Rand einer Anekote auf. Dieses typische Sedarische Idyllenfresserchen, wie ich es nennen möchte, ist also nicht einfach nur ein Stilmittel in seinen Geschichten, sondern scheint ein Teil seines Blicks auf die Welt zu sein. Damit gibt sich für den Leser also auch die Gelegenheit, ein wenig mehr Verstehen von Sedaris Texten zu erhalten, falls man denn einen literaturwissenschaftlichen Leseanreiz braucht. Andererseits - bei Sedaris tut es auch einfach sein Name auf dem Umschlag ;-)

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Ein Tagebuch kennt wohl jeder – und auch diesen Reiz, in fremden Tagebüchern zu blättern. David Sedaris versteckt seine Beobachtungen nicht, sondern veröffentlicht sie ganz einfach. Ich rechnete damit, „normale“ Tagebucheinträge vorzufinden. Eben über Dinge, die der Autor erlebt hat, die ihn bewegen. Aber nein, dieses Tagebuch ist wesentlich spannender. Statt langweiliger Gefühlsduselei hat Sedaris seine Beobachtungen aufgeschrieben. Egal, ob er mitbekommen hat, wie die Bedienung im Restaurant belästigt wurde, einem Relefongespräch in der U-Bahn gelauscht hat oder sein Nachbar sich die Scheibe an seinem Wohnzimmerfenster platt gedrückt hat. Eine tolle bunte Mischung, die nicht nur sehr interessant ist, sondern mir, durch den flüssig-bildlichen Schreibstil, immer das Gefühl gab, direkt dabei zu sein. Interessanterweise schreibt der Autor hier nicht auf humorvolle Art, sondern nüchtern und trocken. (Vermutlich denkt man beim Tagebuchschreiben auch eher nicht daran, dass das mal jemand anderes liest. ;)), dennoch tut es dem Werk keinen Abbruch. Das Stöbern macht Spaß, denn die Beiträge (chronologisch sortiert und mit Datumsangabe versehen) lassen sich in beliebiger Reihenfolge lesen. Einfach irgendwo aufschlagen und sehen, was der Tag so brachte.

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Klappentext: Davis Sedaris gewährt der Welt zum ersten Mal Einblick in seine privaten Aufzeichnungen - eine persönliche Erzählung davon, wie er sich von einem drogensüchtiger Schulabbrecher zu einem großen Autor entwickelt hat. Die meisten Tagebücher - sogar die großer Schriftsteller - sind unvorstellbar dröge, weil sie von Gefühlen, Träumen, dem Innenleben handeln. Sedaris' Tagebücher sind einzigartig, weil sie sich nach außen wenden. Er erklärt uns nicht, wie sich die Welt für ihn anfühlt, er zeigt uns die Welt, und damit auch, was ihn wirklich ausmacht. David Sedaris ist auch in seinen vorherigen zehn Werken, die sich größenteils mit seiner persönlichen Geschichte beschäftigen, ein sehr humoristischer Autor. Neben seinem Autorendasein ist er ein leidenschaftlicher Radiomoderator. Mit seinem Buch "Nachtprogramm" hat er die Bestsellerliste der New York Times erklommen, 2001 wurde er mit dem Preis "Humorist of the Year" ausgezeichnet. Ich habe das Hardcover mit 608 Seiten gelesen, das kostet 25,00€, die Kindle-Edition ist für 19,99€ erhältlich. Veröffentlicht wurde das Buch am 18.09.2017 im Karl Blessing-Verlag. Bereits im Vorwort erwähnt der Autor, dass er in dem Buch nur einen kleinen Teil der Einträge veröffentlicht hat, die er geschrieben hat. Ob das dem Umfang zuzuschreiben ist, oder einen anderen Grund hat, wird nicht erklärt. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir etwas fehlt, im Gegenteil. Mir haben die Einträge mehr als ausgereicht, um die persönliche Entwicklung des Autors sehr gut verfolgen zu können, was mir sehr gut gefallen hat. Mein Wunsch danach war der Grund, wieso ich dieses Buch unbedingt lesen wollte und diesbezüglich auch nicht enttäuscht wurde. Die Texte sind keine Tagebucheinträge, wie man sie kennt, wenn Ereignisse gefühlsmäßig ausgearbeitet werden, sondern er beschreibt alles, was er in seiner Umwelt wahrnimmt. Das können Gespräche, Beobachtungen, Begegnungen, oder eigene Erlebnisse sein. Der Schreibstil ist sehr nüchtern und trocken, was dem Humor meiner Meinung nach keinen Abbruch tut, mir haben seine Einträge sehr gut gefallen. Sie haben mir zu jeder Zeit ermöglicht, die Welt aus seinen Augen zu sehen, was ich großartig fand, ich habe das Buch sehr gerne zur Hand genommen. Dadurch, dass er so nüchtern und aus seiner Sicht geschrieben hat, sind seine Erlebnisse allerdings teilweise erschreckend deutlich, mit so etwas muss man umgehen können. Für Leser, die einen trockenen Humor und Lebensberichte mögen, eine absolute Empfehlung.

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