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Rezensionen zu
Pariser Symphonie

Irène Némirovsky

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Ich hatte bisher noch nicht viele Erzählungen gelesen und meist war es dann so, dass mich in einem Buch leider nur ganz wenige überzeugen konnten. Im Buch "Pariser Symphonie" dagegen, haben mir so gut wie alle Erzählungen und Kurzgeschichten gefallen. Besonders ansprechend fand ich die letzte. Irène Némirovsky erzählt von Schicksal, dem Tod, dem Loslassen, dem Krieg und von Paris und das französische Leben in den 40er bis 50er Jahren. Der Sprachstil ist unglaublich gut und obwohl einige Geschichten sehr kurz sind, verfällt man sofort dem Pariser Flair und fühlt sich in die Charakter und die jeweilige Geschichte hineinversetzt. Eine tolle Empfehlung von meiner Seite für dieses Buch!

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Diese lesenswerte Sammlung an Erzählungen stellt auf eine sehr bildhafte und „filmische“ Weise verschiedene Menschen in szenenartigen Episoden vor und präsentiert Lebensentwürfe, die Themen wie eine unerfüllte oder getrübte Liebe oder die problembehaftete Beziehung zwischen Mutter und Tochter als zentrales Sujet haben. Die elf Novellen sind unterhaltsam, angenehm zu lesen und haben viel Tiefgang. Gleichzeitig ist die Welt, die Némirovsky skizziert kalt, desillusioniert und erbarmungslos. Häufig haben die Geschichten ein gewisses Unbehagen in mir hervorgerufen und so lässt mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück. Auf jeden Fall trifft hier der Leser auf hohe literarische Qualität. Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2016/07/pariser-symphonie-irene-nemirovsky/

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Was für ein Glück, dass die Erzählungen der französischen Schriftstellerin Irène Némirovsky erstmals auf Deutsch erschienen sind. Die elf kompakten Texte in dem Band „Pariser Symphonie“ lesen sich wie literarische Drehbücher – kein Wunder, denn die Autorin hatte ein starkes Faible für das Kino. In ihren melancholischen Novellen geht es um Erinnerungen in doppelter Hinsicht. Zum einen erinnern sie an den Ersten Weltkrieg und wie die Menschen in Frankreich damals lebten und fühlten; zum anderen geht es um die persönlichen Erinnerungen der Protagonisten, ihren Träumen, Ängsten und verpassten Lebenschancen. In der Erzählung „Umständehalber“ zum Beispiel fragt sich eine Mutter, ob ihrer frisch vermählten jungen Tochter ein ähnliches Schicksal blüht wie ihr selbst. Sie erinnert sich daran, wie sich ihr erster Ehemann René durch den Krieg immer mehr von ihr entfremdete. Sie wurde regelrecht eifersüchtig auf den Krieg, in dem ihr Ehemann grandiose Siege und katastrophale Niederlagen erlebte, den Alltag dagegen als banal und bedeutungslos empfand. Auch die Enkeltochter in „Die Diebin“ kann nicht vergessen und vergeben, dass ihre Mutter zu Unrecht als Diebin beschuldigt und vom Hof gejagt wurde und entscheidet sich, dasselbe Schicksal auf sich zu nehmen. Neben der Ehe greift die französische Schriftstellerin oft die Mutter-Tochter-Beziehung als Thema auf und verarbeitet damit offensichtlich ihre eigene unglückliche Kindheit. Besonders gut gefiel mir die titelgebende Erzählung „Pariser Symphonie“, die von einem Komponisten und einer Malerin handelt. Das Paar erlebt die Stadt Paris in verschiedensten Stimmungen und durch die wechselnden Jahreszeiten, mal verliebt und voller Hoffnung, mal verzweifelt und angewiesen auf die Hilfe reicher Sponsoren. Die Autorin arbeitet wie in einem Film mit Schnitten und Blenden und lässt sprachgewandt ein Kaleidoskop von Bildern und Farben, von Klängen und Tönen entstehen, dass man meint, man sei mitten im Geschehen. Ihre Begeisterung für das Kino zeigt auch der Text „Ein Film“, in dem der Leser die Szenerie wie eine Kamerafahrt erfasst – von der Totalen der Stadt bis zum Fokus auf ein Bordell. Das Buch macht Lust, mehr von Némirovsky zu lesen, die als Star der französischen Literaturszene galt und neben fünfzehn Romanen mehr als fünfzig Novellen verfasst hat.

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Melancholische Einsichten in eine andere Zeit. Themen lehnen sich an russische vorrevolutionäre Literatur an und übernehmen Elemente eines magischen Realismus, Stil ist modern französisch und Hintergrund tragisch autobiographisch. An einigen Stellen hätte ich mir jedoch ein paar raffiniertere Wendungen gewünscht. Trotzdem: schön und momentan genau das Richtige ❤️

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Rezension Irène Némirovsky: Pariser Symphonie. Erzählungen. Manesse Verlag, Zürich, 2016. 224 Seiten. Mit einem Nachwort von Sandra Kegel. SCHICKSAL UND HÜFTSCHWUNG – Die Erzählungen der Irène Némirovsky. Von Tanja Jeschke Gerade lief im Kino die Verfilmung ihres großen Romans „Suite Francaise“, jetzt liegen uns 11 Erzählungen von Irène Némirovsky vor, erschienen bei Manesse unter dem ebenso romantischen Titel „Pariser Symphonie“. Es klingt etwas Wehmut mit in diesen Titeln, Sehnsucht nach jener vergangenen Welt, die uns die Nazis endgültig geraubt haben. Das Foto auf dem Cover sagt alles: Da schwingt eine junge Frau ihren weiten Rock hoch oben auf dem Eiffelturm, steht gefährlich nah am Abgrund und schickt doch ein selbstgewisses Lächeln hinunter auf das wunderschöne Paris. Man kann die Erzählungen nicht ohne das Wissen lesen, dass die Autorin leider zu jenen gehört, die hinabstürzten, die ihre jüdische Herkunft im Nazireich mit dem Tod bezahlen mussten: Mit 39 Jahren wurde die Tochter eines russisch-jüdischen Bankiers aus Kiew in ihrem französischen Exil aufgespürt und 1942 in Ausschwitz ermordet. Und doch hat sie ihren Blick Zeit ihres Lebens nicht auf die Politik gerichtet, sondern sich mit den Wirkkräften des Unbewussten beschäftigt, die zeitlos und tief im Inneren den Menschen bestimmen. Némirovsky war überzeugt davon, dass der Mensch dem eigenen Schicksal unterliegt und Änderungen nicht möglich sind. In ihren Erzählungen, die teils von einer elegischen, teils einem Drehbuch ähnelnden Sprache getragen sind, spielen Imaginationen aus der Vergangenheit, Ahnungen und Träume eine größere Rolle als gegenwärtige Umstände oder Beziehungen. Liebe kommt kaum ohne Verrat vor, Blutsbande sind Verstrickungen und Geschehnisse wie Gefahren nicht beeinflussbar. Das mag fatalistisch wirken, aber es steckt mehr dahinter als ein naiver Irrglaube. Den oberflächlichen Hüftschwung des genuss- und wellnessorientierten Lebens, das auch die Autorin gut kannte, bringt sie zum Erstarren, wenn sie auf den Schlamm am Boden zeigt, auf die Armseligkeit der Reichen und der Prostituierten im Paris der Zwanziger und Dreißiger Jahre gleichermaßen. Da ist nichts, was Stehvermögen geben könnte! Eifersucht, Neid, Habsucht, Gier, Besessenheit – so lautet das Schicksal. Dass mit dem Wissen um solche Verlorenheit das Wüten der Nazis von der Autorin beinahe übersehen wurde, wundert einen nach der Lektüre ihrer Erzählungen nicht mehr so sehr.

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