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Rezensionen zu
Gestorben wird immer

Alexandra Fröhlich

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Die Familie Weisgut ist tief zerrüttet. Unausgesprochene Geheimnisse werfen ihre Schatten bis in die Gegenwart. Nun möchte Matriarchin Agnes mit 91 Jahren und unter Anwesenheit aller Familienmitglieder reinen Tisch machen. Ihre Komplizin dabei soll Enkelin Birte sein, eine toughe Karrierefrau, die allerdings finanziell von ihrer Großmutter abhängig ist und ihr daher den Wunsch erfüllen muss, alle Weisguts zusammenzutrommeln. Kein einfaches Unterfangen, denn Birtes beiden Onkel hassen einander, ihr Bruder ist völlig teilnahmslos, der Vater ein Trinker und die Mutter vor vielen Jahren scheinbar verrückt geworden und vor der eigenen Familie Richtung Osten geflohen. Agnes führt den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg bestimmt und erfolgreich. „Gestorben wird immer“ ist ihr Motto. Die Geschichte des Familienunternehmens reicht bis in die 30er Jahre zurück. Widerwillig musste die junge Agnes damals ihr geliebtes Stadtleben in Königsberg aufgeben und mit ihren Eltern in die ostpreußische Provinz nach Groß Hubnicken an die Ostsee ziehen. Für Agnes das Ende der Welt. Einzige Ablenkung dort ist Wilhelm Weisgut – etwas grobschlächterisch zwar, aber immerhin Gentleman und für die ein oder andere Ablenkung gut. Vor allem aber ist er linientreuer Nazi. Agnes fällt aus allen Wolken, als ihre Eltern eine Heirat mit ihm arrangieren. Als der Krieg voranschreitet muss Wilhelm an die Front. Agnes schlägt sich alleine durch und ist nicht allzu traurig über die Abwesenheit ihres Mannes. Sie übernimmt im weisgutschen Steinmetzbetrieb immer mehr das Kommando und entwickelt ein gutes Gespür fürs Geschäft und die richtigen Entscheidungen. Als der Krieg auch Groß Hubnicken erreicht, packt sie ihre Kinder und flüchtet. Trotz widrigster Bedingungen und Schicksalsschlägen: Agnes lässt sich auch jetzt nicht unterkriegen. Die Kriegsjahre sind kaum vorbei, schon weiß sie die richtigen Fäden zu ziehen und eröffnet in Hamburg einen neuen Steinmetzbetrieb. Für diesen Neuanfang und das Wohl ihrer Kinder trifft Agnes eine weitere schwere Entscheidung ihres Lebens. Mit 91 Jahren nun möchte Agnes die Geheimnisse der Vergangenheit offenbaren, die die Familie bis in die Gegenwart beeinflussen. Allein das Leben der Enkelin Birte ist voller ungeklärter Fragen: Warum wurde sie von ihrer Mutter verlassen? Wohin ist sie geflüchtet? Warum musste ihre Cousine Astrid sterben? Und wer ist Gregor, der von ihrer sonst so strengen Großmutter so liebevoll behandelt wird? Ein Familienroman, der tief in die deutsche Geschichte abtaucht und tiefgründig aber mit Augenzwinkern sehr unterhaltsam von den Entscheidungen einer starken Frau und dem Leben mehrerer Generationen erzählt. Eine spannende Geschichte auch über die Abgründe der Kriegsgeneration und darüber, wie Traumata vererbt werden und wie das Gift des Krieges so auch in die nachkommenden Generationen sickert. Für alle Fans von „Altes Land“ von Dörte Hansen und „Ab heute heiße ich Margo“ von Cora Stephan.

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Wild und voller Tatendrang ist die junge Agnes, sie hat Pläne und Ideen, möchte etwas erreichen im Leben. Doch dann kommt alles anders: Sie, die das trubelig-bunte Leben zusammen mit ihren Freundinnen so liebt, soll nun mit ihren Eltern aufs Land ziehen, abgeschieden von allem! Aber es kommt noch schlimmer, denn eine Ehe mit dem Nationalsozialisten Wilhelm Weisgut, den sie gar nicht liebt, wird arrangiert und sie muss sich dem Willen der Eltern fügen. Erst später erfährt die die wahren Gründe für Umzug und Ehe und sie fügt sich ihrem Schicksal um ihre Familie zu schützen. Dafür nimmt sie viel in Kauf, auch den Hass der Schwiegermutter, der ihr unerbittlich entgegenschlägt. Der Krieg breitet sich aus und auch Wilhelm muss an die Front. Agnes bleibt mit den Kindern und der Schwiegermutter zurück und nimmt langsam, aber beständig die Zügel im heimatlichen Steinmetzbetrieb in die Hand. Sie hat viel geopfert, aber ihre Energie und ihren Stolz hat sie innerlich bewahrt. Sie ist klug, stark und sie weiss sich zu helfen, sie kann sich auf ihren Instinkt verlassen. Als der Krieg auch vor dem kleinen abgeschiedenen Dorf in Ostpreußen keinen Halt macht, muss sie Entscheidungen treffen und flüchten. Entbehrungsreiche, harte Zeiten brechen an, Verlust, Hunger und harte Arbeit prägen ihr Leben - aber sie hält durch. Das Leben geht weiter. immer. irgendwie. Und gestorben wird auch immer. Als der Krieg endlich zu Ende ist, handelt Agnes umgehend und eröffnet in Hamburg unter widrigsten Umständen einen neuen Steinmetzbetrieb. Böse Überraschungen machen auch hier keinen Halt, doch ihr Willen ist weiterhin stark und mit eiserner Hand führt sie den Betrieb beständig zum Erfolg. Doch damit das gelingen kann und ihre Kinder nicht länger leiden müssen, bedarf es wieder einer harten Entscheidung, die Agnes treffen muss. Diese Entscheidung wird in die Tat umgesetzt und von Agnes behütet ihr Geheimnis all die Jahre. Doch so geheim, wie sie dachte, ist es nicht - es prägte die Familie sehr. Mit 91 Jahren nun möchte die Patriarchin Agnes nun reinen Tisch machen und lässt von ihrer Enkelin Birte die zerstreute, zum teil tief zerstrittene und nicht sehr glücklich erscheinende Familie zusammentrommeln. Alles kommt auf den Tisch, auch das bisher unausgesprochene Geheimnis, dass doch so sehr die Generationen der Familie beeinflusste. Doch nur, wenn man auch das Geheimnis kennt, dann versteht man und kann vergeben… Wie sehr die damaligen Ereignisse tatsächlich das Familienleben prägten, erfährt man durch die unterschiedlichen Erzählebenen. Denn nicht nur Agnes Geschichte wird erzählt sondern auch Birtes zum Teil sehr schwere Kindheit in den 80er Jahren, in der die Mutter heimlich verschwindet, der Vater unausstehlich wird und dem Alkohol verfällt und auch den Sohn auf diese schiefe Bahn mitreisst. Und die dritte Erzählebene spielt dann in der Gegenwart, in der eben diese Birte, die vom Charakter her Agnes sehr ähnelt, die Familie zusammenbringen muss. Diese abwechselnde Erzählweise sorgt für einen facettenreichen Einblick und das Familienleben und lässt all die Fäden zusammenkommen und die Zusammenhänge werden klar. Persönliches Fazit Eine sehr tiefgründige und ansprechend erzählte Familiengeschichte, die einen tief berührt und gefangen nimmt. Wem „Altes Land“ von Dörte Hansen gut gefallen hat, der sollte auch zu diesem Buch greifen. Eine klare Leseempfehlung.

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Meine Meinung: Das Buch ist eine Familiengeschichte, die auf drei verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Sie beginnt 1935 in Ostpreußen, einige Jahre vor Kriegsbeginn, als die erst 17-jährige Agnes einen ungeliebten Mann heiraten soll. Einen weiteren Rückblick gibt es in die 70er Jahre, in Birtes nicht leichte Kindheit, denn sie wird von ihrer Mutter verlassen. Inzwischen wohnt die Familie in Hamburg. Die Rahmengeschichte spielt in der Gegenwart, in der Agnes ihr Geheimnis preisgeben will und sich alle Familienmitglieder nach langer Zeit wiedersehen. Während die Geschichte in der Gegenwart noch etwas humorvoll gehalten ist, so ergreifend, tragisch und spannend ist die Geschichte von Agnes während der Kriegs- und Nachkriegszeit. Da auch meine eigene Oma in Ostpreußen lebte und fliehen musste, hat mich dieses Thema besonders interessiert und berührt. Das Buch ist wundervoll erzählt und nach einem eher ruhigen Einstieg wurde es nach etwa der Hälfte so fesselnd, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Alle Charaktere sind gut gezeichnet und wirken authentisch. Agnes Geschichte erklärt schließlich auch, warum jedes ihrer Kinder und auch ihrer Enkel genauso geworden ist, wie es ist. Agnes Taten kann ich allerdings nicht gutheißen, auch wenn sie wirklich ein schweres Leben hatte, werden sie dadurch nicht gerechtfertigt. Aber davon abgesehen ist sie eine starke Frau und für dieses Buch eine tolle Protagonistin.

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Agnes Weisgut ist 91 Jahre alt und führt seit Jahren einen Steinmetzbetrieb in Hamburg. Das Geschäft mit dem Tod floriert, doch auch in ihrem Leben hat Agnes den Tod häufiger gesehen als ihr lieb war. Die Kriegsjahre brachten sie dazu, mit ihren Kindern aus Ost-Preußen zu fliehen und nur ihrem Wagemut und ihrem Fleiß ist es zu verdanken, dass sie ihrer Familie in Hamburg eine neue Existenz aufgebaut hat. Doch die Vergangenheit birgt einige schreckliche Geheimnisse, die sie sich endlich von der Seele reden will. Sie möchte ihre Familie einweihen und schickt ihre Enkeltochter Birte los, die Familienmitglieder und die verschollene Tochter Martha zusammenzutrommeln. Die Wahrheit muss endlich ans Licht! "Eine Tochter ohne Mutter. Eine Mutter ohne Tochter. Das passte zusammen, fand Birte. Da konnte doch die eine der anderen geben, was sie beide brauchten." Zitat Seite 154 Dieser Roman ist sehr ausdrucksstark, emotional und inhaltsschwer! Ich wurde mitgerissen von dieser Geschichte und habe die vielen Tiefschläge und Schicksale gespannt mitverfolgt. Auch wenn hier beinah in einem Plauderton erzählt wird, enthalten die Dialoge und Inhalte doch bewegende Szenen und tiefgreifende Erlebnisse. Besser kann Geschichte nicht erzählt werden. Einmal angefangen, mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Vorab muss man wissen, hier wird aus drei zeitlichen Perspektiven berichtet, die jeweils einem Frauenschicksal der Familie Weisgut zuzuordnen ist. Allen voran Großmutter Agnes Weisgut, deren Jugend in Ost-Preußen in die entbehrungsreiche Zeit des 2. Weltkrieges fiel. Ihre Erlebnisse erweitern den Roman neben den geschichtlichen Ereignissen um eine Art Zeitzeugenbericht. Es geht um die schwierige Kriegszeit und Not, Judenverfolgung, die Rolle der Frau und Mutter in dieser Zeit um 1937 und um Agnes persönliche Probleme in ihrer Ehe unter dem Dach mit ihrer herrschsüchtigen Schwiegermutter. Agnes Schicksal zeigt ergreifende Szenen, sie kämpft für ihre Kinder wie eine Löwin und lädt im Endeffekt durch ihr Handeln auch Schuld auf sich. Diese Schuld soll ihre Familie nun erfahren, sie möchte, dass sie verstehen und auch verzeihen. Ihre Enkelin Birte wird für die Zeit ab 1978 die Erzählerin. Sie ist in der Schule eine Außenseiterin, liest viel und wird wegen ihres Übergewichts gemobbt. Zu dieser Zeit verschwindet ihre Mutter Martha, die ständig unter Kopfschmerzen und Albträumen leidet. Ein Zustand, der Birte lebenslang leiden lässt. Warum hat ihre Mutter sie und ihren Bruder Peter im Stich gelassen. Ab 2008 macht sich Birte nun auf Wunsch ihrer Großmutter auf die Suche nach ihrer verschollenen Mutter. Als Leser erlangt man durch die zeitlichen Wechsel ein umfassendes Bild der Familie. Nach und nach kommt man den Geheimnissen auf die Schliche. Die Auswirkung bestimmter Ereignisse haben Folgen für die nachfolgenden Zeiten. Man taucht dadurch in die jeweiligen Personen noch tiefer ein. Alexandra Fröhlich gelingt es sehr anschaulich, die drei Frauenfiguren als ganz spezielle Charaktere zu beschreiben. Birte kommt als realistisch denkende, erfolgreiche junge Frau daher, die immer noch unter dem Verlust ihrer Mutter leidet. Ihr trockener Humor hat die Handlung stets aufgelockert und macht sie sehr sympathisch. Agnes ist die Matriarchin des Familienbetriebes und gibt stets den Ton an. Marthas Person erschliesst sich erst zum Ende des Romanes ganz. Dieser Roman zeigt die Auswirkungen des zweiten Weltkriegs und es entwickelt sich daraus eine Zeitreise für den Leser. Man wird an authentisch wirkende Schauplätze geführt, erlebt Menschlichkeit, Hass, Tod und Verlust hautnah mit. Hier wird ein Familienepos ausgebreitet, das seinesgleichen sucht. Dieser eindringlich erzählte Familienroman unterhält mit schwierigen Schicksalen, Kriegsproblematik und Schuld, aber auch mit der Hoffnung auf Heimat und eine Familie, die zusammenhält.

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Zu Beginn des Romans "Gestorben wird immer" habe ich einfach nur eine durch und durch schreckliche Familie gesehen, unsympathisch und, wie Enkelin Birte es ausdrückt „jeder mit einem Dachschaden“, ein Alptraum für die, die dazugehören. Agnes Weisgut, 91-jährige Patriarchin und ebenso vermögende wie granitharte Chefin eines florierenden Hamburger Steinmetzbetriebs, ihre zerstrittenen Söhne Karl, eingefleischter Junggeselle, und Klaus, geschieden, die seit 20 Jahren verschwundene Tochter Martha, die als verrückt gilt, und die ihre Kinder Birte und Peter traumatisiert in der Obhut des bisweilen gewalttätigen, trinkenden Vaters und der Großmutter zurückgelassen hat, und Bosse, Klaus‘ Sohn, der mit dem Tod seiner Schwester und der Scheidung seiner Eltern schwer zu kämpfen hat. Doch wie sind eigentlich alle so geworden, wie sie sind? Agnes Weisgut beauftragt ihre Enkelin Birte, die ihr in ihrer Hartnäckigkeit, Zähigkeit und Zielstrebigkeit am ähnlichsten ist, die Familie noch einmal zu versammeln. Sie möchte reinen Tisch machen, von ihrer Schuld erzählen, für die sie lebenslang büßt, nicht um Vergebung zu erhalten, sondern damit die Familie versteht und von ihrer aller Ursprung erfährt. Für mich war "Gestorben wird immer" das erste Buch aus dem 2016 unter dem Dach der Verlagsgruppe Random House gegründeten Penguin Verlag und ich war begeistert von diesem Roman, in dem die Journalistin Alexandra Fröhlich 70 Jahre Zeitgeschichte exemplarisch, klug und unterhaltsam erzählt. Meine anfängliche Befürchtung, es könnte sich um eine seichte Familiengeschichte handeln, löste sich schnell in Luft auf. Je mehr ich über die tragische Lebensgeschichte von Agnes erfuhr, die so vielversprechend mit einer glücklichen Kindheit in Ostpreußen begann und nach dem Abitur eine glänzende Zukunft mit vielen Optionen versprach, desto mehr Verständnis, ja sogar Sympathie konnte ich für sie aufbringen, obwohl ich es angesichts dessen, was sie getan hat, kaum auszusprechen wage. Am Ende blieb bei mir von der anfänglichen Antipathie gegen die Familie Weisgut jedenfalls nicht mehr viel übrig, empfand ich eher Mitleid und die Hoffnung, dass mit dem Aussprechen der Wahrheit alles besser wird, denn: „So viele Leben, dachte Agnes, so viele Tote. Bald bin ich dran. Aber so war es gut, so konnte es enden.“ Autor: Alexandra Fröhlich

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Das Buch hat mich sehr berührt. Das Buch erzählt vorallem von Agnes Kriegsjahren und wie sie für sich und Ihre Kinder gesorgt hat. In jedem Sinne des Wortes und in vielen Facetten. Agnes wächst behütet als Einzelkind auf und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Die Eltern ziehen aus der geliebten Stadt aufs Land und verheiraten sie mit einem Hitler-Sympathisanten, denn sie nicht will. Ihre Welt wird erschüttert, als sie das "Warum" erfährt und Alice wird erwachsen! Wir lernen ihre Kinder und ihre Enkel kennen, die alle Produkt dieser Zeit sind und erst bei der "Wahrheit" von Agnes verstehen, warum die Familie so ist, wie sie ist. Als Enkelin einer Grossmutter, die selber verfolgt wurd und sich während dem Krieg verstecken musste, ging mir die Geschichte nahe. Es ist eines der Bücher, die man liest und nach dem letzten Satz muss man erst mal für sich die Gedanken und Gefühle sortieren. Es hat mich sehr berührt. Ich wünsche Euch jetzt schon viel Spass bei der Lektüre, falls ihr Euch dafür entscheidet.

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Zu Beginn des Romans "Gestorben wird immer" habe ich einfach nur eine durch und durch schreckliche Familie gesehen, unsympathisch und, wie Enkelin Birte es ausdrückt „jeder mit einem Dachschaden“, ein Alptraum für die, die dazugehören. Agnes Weisgut, 91-jährige Patriarchin und ebenso vermögende wie granitharte Chefin eines florierenden Hamburger Steinmetzbetriebs, ihre zerstrittenen Söhne Karl, eingefleischter Junggeselle, und Klaus, geschieden, die seit 20 Jahren verschwundene Tochter Martha, die als verrückt gilt, und die ihre Kinder Birte und Peter traumatisiert in der Obhut des bisweilen gewalttätigen, trinkenden Vaters und der Großmutter zurückgelassen hat, und Bosse, Klaus‘ Sohn, der mit dem Tod seiner Schwester und der Scheidung seiner Eltern schwer zu kämpfen hat. Doch wie sind eigentlich alle so geworden, wie sie sind? Agnes Weisgut beauftragt ihre Enkelin Birte, die ihr in ihrer Hartnäckigkeit, Zähigkeit und Zielstrebigkeit am ähnlichsten ist, die Familie noch einmal zu versammeln. Sie möchte reinen Tisch machen, von ihrer Schuld erzählen, für die sie lebenslang büßt, nicht um Vergebung zu erhalten, sondern damit die Familie versteht und von ihrer aller Ursprung erfährt. Für mich war "Gestorben wird immer" das erste Buch aus dem 2016 unter dem Dach der Verlagsgruppe Random House gegründeten Penguin Verlag und ich war begeistert von diesem Roman, in dem die Journalistin Alexandra Fröhlich 70 Jahre Zeitgeschichte exemplarisch, klug und unterhaltsam erzählt. Meine anfängliche Befürchtung, es könnte sich um eine seichte Familiengeschichte handeln, löste sich schnell in Luft auf. Je mehr ich über die tragische Lebensgeschichte von Agnes erfuhr, die so vielversprechend mit einer glücklichen Kindheit in Ostpreußen begann und nach dem Abitur eine glänzende Zukunft mit vielen Optionen versprach, desto mehr Verständnis, ja sogar Sympathie konnte ich für sie aufbringen, obwohl ich es angesichts dessen, was sie getan hat, kaum auszusprechen wage. Am Ende blieb bei mir von der anfänglichen Antipathie gegen die Familie Weisgut jedenfalls nicht mehr viel übrig, empfand ich eher Mitleid und die Hoffnung, dass mit dem Aussprechen der Wahrheit alles besser wird, denn: „So viele Leben, dachte Agnes, so viele Tote. Bald bin ich dran. Aber so war es gut, so konnte es enden.“

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gestorben wird immer

Von: barbara aus Soest

03.01.2017

super gutes buch ,ich konnte es nicht mehr aus der hand legen.

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