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Rezensionen zu
Ferdinand Fuchs frisst keine Hühner

Claudia Boldt

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Ein Fuchs ist schlau, hat ein rotes Fell, gute Ohren und: Er frisst, was er so erbeuten kann. Auch Hühner. Mit diesem ungezügelten Fressverhalten hat der Fuchs es etwas schwerer als andere Tiere, sich die Herzen der Kinder zu erobern. Darum ist er im Kinderbuch oft der listige (oder gar hinterlistige) Bösewicht. Claudia Boldt hat einen ganz neuen Fuchstypen entworfen: Ferdinand, ein junger Fuchs, der keine Hühner fressen möchte, weil er Vegetarier ist und lieber Schweizer Käse mag. Auch bezüglich seiner Berufswünsche tanzt er aus der Reihe: Anstelle Dieb mit Spezialrichtung Federvieh zu sein, möchte er später einmal Detektiv werden. Nun geht es in Ferdinands Fuchsfamilie aber auch nicht anders zu als bei uns Menschen: Vater Fuchs hat andere Pläne, er möchte einen Sohn, auf den er stolz sein kann. Zwingend bedeutet dies, dass Ferdinand der Detektiv-Anwärter sein erstes Huhn erbeuten soll. Ferdinand ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite findet er Hühnerstehlen doof, auf der anderen Seite möchte er seinen Papa stolz machen. Ferdinand ist ein kluger und mutiger Kerl. Mit detektivischem Spürsinn und viel Mut findet er eine Lösung für das Dilemma: Papa kann am Ende des Buchs sehr stolz auf seinen Sohn sein und kein Huhn bleibt auf der Strecke. Mit viel Humor und Hintersinn gelingt Claudia Boldt ein sehr unterhaltsames Kinderbuch, das auch Erwachsenen beim Durchblättern und Vorlesen viel Freude bereitet. Bild und Text sind sehr gut mit einander im Einklang. Die Illustrationen sind - bei aller Schlichtheit der Zeichnung –sehr detailfreudig: So ist Ferdinands füchsisches Elternhaus voller sprechender Accessoires (Fernsehapparat, Bierhumpen, Teller mit abgenagten Knochen, Senftube und Ketchup-Flasche) gut getroffen. Dies macht Kindern Lust, immer wieder neues zu entdecken, auch wenn man das Buch schon einige Male in den Händen hatte. Boldts Zeichenstil ist eher flächig und bleibt stets auf das Wesentliche konzentriert. Hintergründe sind oft nur monochrome Fläche vor der sich rote Füchse und bunte Hühner tummeln. Wälder und Felder sind grafisch als farbenfrohe abstrakte Strukturen gestaltet. Die Bäume sind kunterbunt und habe lustige Punkt- und Strichmuster, die Wiesen schillern in allen Regenbogenfarben. Kindern (und Erwachsenen) wird so nicht nur auf der Erzähl-Ebene, sondern auch mithilfe der fantasievollen Illustrationen nahegebracht, dass nicht alles so sein muss, wie es sonst immer ist. Dass Füchse – zumindest im Kinderbuch - auf Schweizer Käse stehen dürfen und Bäume durchaus auch blau mit roten Tupfen sein können. Aus meiner persönlichen Hunde-Literatur-Bloggerinnen-Sicht gefällt mir das Buch vor allem deshalb, weil es mit den Vorurteilen gegen den listigen Fuchs aufräumt. Der Fuchs ist ein enger Verwandter des Hundes und somit freue ich mich darüber, dass in diesem Kinderbuch der kleine Canide als Sympathieträger auftritt. Ein Wermutstropfen bleibt: Der Wolf als Betreiber der Rotisserie „Hauer & Klaue“ ist so böse und bedrohlich charakterisiert, wie in Kinderbüchern und Märchen üblich. Das ist bedauerlich, schadet dem Lese- und Bilder-Betrachten-Vergnügen aber nicht ernstlich.

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Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich Geschichten mag, in denen der Wolf nicht die Rolle einnimmt, die man von ihm kennt: groß und böse. In diesem Bilderbuch wiederum ist der Wolf genauso wie wir ihn kennen – der Fuchs aber nicht! Dieser ist nicht so verschlagen und listig, dafür jedoch nicht weniger schlau als seine berühmten Märchenkollegen. Ferdinand Fuchs heißt er – und er mag keine Hühner. Am allerallerliebsten mag er Schweizer Käse. Papa Fuchs hat für diese vegetarischen Spielereien seines Sohnes wenig Verständnis und bestimmt, dass es an der Zeit sei, dass Ferdinand sein erstes Huhn fängt. „Nichts leichter als das!“, denkt sich Ferdinand, fängt ein Huhn und will es seinem Vater zeigen. Auf dem Weg dorthin beginnen Ferdinand und das Huhn ein kleines Gespräch – und plötzlich ist das Huhn verschwunden! Papa Fuchs fragt, warum Ferdinand kein Huhn mitbringt und schon steckt Ferdinand mitten in einer Detektivgeschichte. Denn genauso gerne wie Schweizer Käse mag Ferdinand Detektiv sein! Und dann gilt es ja auch noch, Papa irgendwie beizubringen, dass man keine Hühner mag. Da wird Ferdinand dann plötzlich doch so listig, wie wir es von einem Fuchs erwarten…

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