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Rezensionen zu
Wie der Wind und das Meer

Lilli Beck

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Dieses Buch hat mir schon beim Lesen der ersten Seiten mich zum Weinen gebracht. Ich bin ja ein totaler Fan von Kriegsbüchern! Aber dieses hier konnte mich leider nicht so ganz überzeugen. Das erste Drittel hat mich total gefesselt. Danach hat es nachgelassen. Allerdings gefallen mir die Protagonisten sehr gut. Sie sind sehr authentisch dargestellt!

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Eine Liebe, die nicht sein darf, obwohl sie eigentlich erlaubt wäre! Für Sarah und Paul ist diese Situation irgendwann nicht mehr zu ertragen. Als sie noch Kinder sind, geben sie sich als Geschwister aus und kämpfen sich zusammen durch und genau diese Lüge bereuen sie ein paar Jahre später, denn man kann sie nicht mal eben wieder ungeschehen machen. Die beiden wünschen sich, offiziell ein Liebespaar sein zu dürfen, doch in ihrer Heimat wird das nicht möglich sein. Sie befürchten schlimme Sanktionen und sehen daher nur noch einen Ausweg! Flucht in ein neues Leben! Doch auch das funktioniert nicht so, wie geplant. Die Geschichte um die beiden ist schon berührend und teilweise mitreißend, aber einige Abschnitte empfand ich als zu langatmig. So sehr wie erwartet, hat mich dieser Roman auch gar nicht begeistern können. Leider! Die Liebesgeschichte zwischen Paul und Sarah hat zwar etwas Tragisches, aber irgendwie konnten die beiden mich nicht komplett erreichen. Ich konnte weder mit Paul noch mit Sarah als Charakter warm werden. Mochte ich die beiden oder nicht? Das ist schwer zu sagen. Die Protagonisten waren mir nicht unbedingt unsympathisch, aber irgendwie konnte der Funke einfach nicht überspringen. Sie konnten mich einfach nicht erreichen. Schade! Ich habe auch das Gefühl, sie beide nicht richtig greifen zu können. Die beiden lernen natürlich auch einige Menschen kennen, gleich zu Anfang schließen sie sich einer Gruppe von Kindern an, die in den Trümmern Münchens ums Überleben kämpfen und niemanden mehr haben außer einander. Gerade da wird einem bewusst, wie es 1945 in Deutschland wirklich ausgesehen hat. Gebäude liegen in Trümmern, es mangelt an allem und keiner weiß, wo es hingehen soll. Eine furchteinflößende Situation. Die Autorin beschreibt das alles sehr anschaulich. Man kann hier wirklich gut in den Roman eintauchen und mitfühlen. Gerade die Anfangsszene im Schutzkeller fängt die Angst der Betroffenen sehr gut ein. Man fiebert richtig mit! Paul und Sarah haben nach diesem Fliegerangriff alles verloren und machen trotzdem weiter. Sie sind mutig und sehr tapfer. Gegenseitig geben sie sich immer wieder Halt und werden zu einer kleinen Familie. Nachdem sie sich von der "Kinderbande" trennen, lernen sie eine ältere Marktfrau kennen, die sie bei sich aufnimmt. Eine liebe Frau, die das Herz auf der Zunge trägt und ein bisschen einfacher gestrickt ist. Doch auch diese Station ist nicht für die Ewigkeit vorgesehen. Es kommt, wie es kommen muss, die beiden Geschwister landen schließlich im Waisenhaus und werden später adoptiert. Ab diesem Zeitpunkt empfand ich die Erzählung als immer oberflächlicher. Ich konnte wirklich merken, wie ich mich immer mehr von der Handlung entfernt habe. Leider! Auch die Liebesgeschichte, die sich ab da entwickelt, berührte mich nicht mehr. Für mich persönlich wurden die Schwerpunkte einfach unpassend gesetzt. Das ist jetzt wirklich nur meine persönliche Meinung, ich will nicht behaupten, dass der Roman "falsch" aufgebaut worden ist! Das möchte ich mir nicht anmaßen. Aber gerade die Ereignisse, die mich persönlich sehr interessiert hätten, wurden eher kurz und knapp erzählt und anderes, meiner Meinung nach Nebenhandlungen, zu sehr ausgebreitet. Das hat mir nicht gefallen und daher konnte mich die Geschichte von Seite zu Seite leider immer weniger berühren und mitnehmen, was ich als sehr schade empfinde, da ich die Idee an sich wirklich sehr gut finde! Trotzdem wollte ich natürlich wissen, ob es ein Happy End gibt! Das verrate ich Euch aber nicht! ;-)

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Dieses Rezensionsexemplar hat mir ganz gut gefallen. Paul verliert im Krieg seine Eltern und seine Schwester Rosalie. Sarah ist Jüdin und hat Angst. Paul möchte ihr helfen und so schließen die beiden sich zusammen. Sarah gibt sich nun als Pauls Schwester Rosalie aus. In ihrer Kindheit müssen sie einiges zusammen durchstehen. Nach einigen Jahren im Waisenhaus werden sie von einem kinderlosen Ehepaar adoptiert. Als die beiden dann Jugendliche sind, stellen sie fest, dass sie keine geschwisterlichen Gefühle für einander haben. Sie haben sich ineinander verliebt. Lange halten sie ihre Liebe geheim. Doch dann wird Sarah/Rosalie schwanger und geht nach Berlin. Unter einem Vorwand trennt sie sich von Paul. Ab diesem Zeitpunkt passieren mehrere Zeitsprünge in denen Sarahs/Rosalies und Pauls Leben erzählt wird. Das Buch nimmt eine dramatische Wendung, sodass das Buch nach dem eher langweiligen Mittelteil wieder interessant wird. Der Schreibstil von Lilli Beck hat mir gut gefallen. Man kann der Geschichte einfach folgen. Was mir jedoch am besten gefallen hat, waren die bayrischen Dialoge. Es hat total Spaß gemacht, sich die Gespräche vorzustellen. Man hat die ganze Geschichte über viel über die Gefühle und Gedanken von Sarah/Rosalie und Paul erfahren, sodass es einfach war beiden Protagonisten zu folgen und zu verstehen. Auch der geschichtliche Hintergrund hat mir gut gefallen.

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MEINE MEINUNG: Bei Wie der Wind und das Meer wurde ich als erstes vom Cover angesprochen, das mir wirklich sehr gut gefallen hat. Auch der Klappentext hat es mir angetan, deswegen habe ich es kurzer Hand beim bloggerportal angefragt und kurz darauf wurde es mir auch schon zugeschickt. An dieser Stelle vielen lieben Dank auch an den blanvalet Verlag, ich habe mich sehr gefreut. Der Anfang des Buches konnte mich direkt fesseln. Die Geschichte beginnt 1945 in München, mitten im Krieg. Der kleine Paul verliert bei einem Bombenangriff seine Familie und ist von jetzt an auf sich alleine gestellt. Die Autorin hat es geschafft, die Angst des Kindes gut rüber zu bringen und auch hat sich beim Lesen ein beklemmendes Gefühl bei mir eingestellt. Die Grausamkeiten des Krieges wurden gut dargelegt und die beschriebenen schlimmen Umstände verschafften mir beim Lesen eine Gänsehaut. Pauls Geschichte ist wirklich herzergreifend und traurig. Erst als er Sarah findet, ein Mädchen in seinem Alter, das genau wie er alleine umherirrt, schöpft er neue Hoffnung. Er beschließt, dass sie ab jetzt Geschwister sein würden und für immer zusammen halten würden. „Unsere Familie hat sogar einen Wahlspruch: Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Zusammen sind wir stark, zusammen kann uns nichts geschehen.“ (Wie der Wind und das Meer, S. 28) Die Geschichte nimmt ihren Lauf und Sarah, die den Namen Rosalie von Pauls „echter“ Schwester übernommen hat, und Paul schließen sich einer Kinderbande an, die auf nicht ganz legale Weise versucht, gemeinsam zu überleben und über die Runden zu kommen. Anschließend treffen sie auf die Blumen-Oma, die die beiden Kinder herzlich bei sich auf nimmt. Dieser Charakter hat mir sehr gut gefallen, die Autorin hat sie wirklich authentisch und glaubhaft dargestellt. Danach kommen die beiden ins Waisenhaus und dieser Abschnitt konnte mich wirklich ergreifen. Das Leben dort ist grauenhaft und hat bei mir großes Mitleid erregt. Am liebsten hätte ich die beiden Kinder in den Arm genommen und getröstet. Schließlich wollen sie nicht mehr als einfach zusammen zu sein, aber da Mädchen und Jungen streng getrennt werden, gestaltet sich dies schwierig. Die Ungerechtigkeiten, mit denen Paul und Sarah konfrontiert werden, haben mich immer wieder zum Staunen gebracht. Nach ihrer Kindheit nahm die Handlung für mich persönlich an Stärke ab. Paul und Sarah wurden zusammen adoptiert und kurz darauf entfacht die Liebe zwischen den beiden, die mehr als nur geschwisterlich ist. Zu Beginn hatte ich das Gefühl, eine wundervolle Liebe hat sich zwischen den beiden entwickelt, denn die Worte, die sie miteinander wechselten waren wirklich ergreifend. „Mag sein, dass ich so manch schlimmes Erlebnis vergessen werde. Aber dich werde ich niemals vergessen. Nicht einmal, wenn ich tot bin. Das Meer lebt nicht ohne Wind, und ich kann nicht ohne dich leben.“ (Wie der Wind und das Meer, S. 137) Nach und nach hatte ich aber leider das Gefühl, dass die Szene nicht sehr authentisch auf mich wirkt. Die Charaktere haben mir als Kinder sehr gut gefallen, als junge Erwachsene aber eher weniger. Vor allem Rosalie/Sarah wirkte für mich immer sehr aufgesetzt. Ich konnte die ganze Geschichte nicht so recht glauben. Die Emotionen der Liebe zwischen den beiden waren nicht wirklich spürbar. Das war sehr schade. Die Leidenschaft war einfach nicht vorhanden, das alles wirkte sehr unterkühlt auf mich. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er war ungezwungen und locker, was den Lesefluss sehr gefördert hat. Mir haben auch die historischen Ereignisse gefallen, die in die Geschichte eingeflochten wurden. FAZIT: Insgesamt hat mir das Buch zu Beginn sehr gut gefallen, das hat allerdings in der Hälfte ungefähr, abgenommen. Die Geschichte der Kinder und das Überleben während des Krieges, war wirklich ergreifend und emotional beschrieben. Die Liebe zwischen Paul und Sarah war leider nicht mehr so gut nachvollziehbar. Alles wirkte zu aufgesetzt. Was mich auch gestört hat, war die Tatsache, dass alle großen Ereignisse ganz plötzlich eintreten und wie nebenbei passieren. So kam es mir zumindest vor. Kein schlechtes Buch, aber nur eine bedingte Leseempfehlung von mir.

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nicht schlecht***

Von: Steffi

19.10.2017

Inhalt »Halt dein Gesicht in den Regen, jeder Tropfen ist ein Kuss von mir ...« München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen … Cover Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut und ich musste es einfach lesen. Die Farben sind sehr harmonisch. Meinung Ich fange mal mit dem Schreibstil der leicht und locker daherkommt. Es wird alles sehr gut beschrieben und man kann sich gut reinversetzen. Die Kapitel Gestaltung war auch nicht zu verachten. Es spielt in der Vergangenheit und ich hatte doch meine Probleme mich da so reinzuversetzen wie ich es gewollt hätte. Die Charaktere empfand ich öfters als schwierig, mit Paul konnte ich fast Garnichts anfangen, mit Sarah war es dann schon etwas anderes manchmal konnte ich sie und ihre Taten auch nicht nachempfinden. Mir fehlte öfters die Leidenschaft zwischen den beiden. Alles in allem eine sehr traurig aber schöne Geschichte. Es spielt in verschiedenen Städten und man konnte sich alles gut vorstellen. Ich gebe dieses Buch 3,5/5 Sterne! Danke für das Rezensionsexemplar vom Blanvalet Verlag!

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Rosalie schaute ihn unsicher an. »Und wenn jemand fragt, wo unsere Eltern sind?« »Dann behaupten wir einfach, die stehen in einer anderen Schlange für Brot an«, antwortete Paul. »Und wenn niemand die Marken will?« Rosalie schien sich nicht so einfach überzeugen zu lassen. Paul hatte sich aufgerappelt, legte sich den Tragegurt über die Schulter und griff nach dem Kochtopf. »Wir durchsuchen jetzt erst mal die Ruinen. Wirst sehen, wir finden was. Irgend- was finden wir bestimmt.« Das Mädchen rührte sich nicht von der Stelle. »Komm mit, Rosalie«, drängte Paul. »Ich bin nicht deine Schwester!« Trotzig warf sie ihm die Puppe vor die Füße. »Ich heiße Sarah, merk dir das, und ich will zu meiner Mutti.« -- INHALT: Im April 1945 neigt sich der 2. Weltkrieg seinem Ende zu. Die Alliierten bekämpfen die Nationalsozialisten und zerbomben deutsche Städte. Bei einem dieser Fliegerangriffe kommt die gesamte Familie des jungen Paul um. Verwirrt und voller Schmerz irrt er durch München - und trifft dabei auf die Jüdin Sarah, die sein Schicksal teilt. Sie ist fast genauso alt wie er - und sieht seiner toten Schwester Rosalie sehr ähnlich. Die beiden beschließen, sich als Geschwister auszugeben, um die gefährliche Herkunft des Mädchens zu verbergen. Nicht von anderen Menschen, nicht vom Waisenhaus und auch nicht von einer möglichen neuen Familie lassen sich die beiden trennen, halten immer zusammen. Im Jugendalter schließlich werden sie von einem fürsorglichen Ehepaar gemeinsam adoptiert und die Zeit der Entbehrungen scheint endlich vorbei. Doch als die beiden Gefühle für einander entwickeln, ahnen sie bereits die Ausweglosigkeit ihrer Lage. Denn sie gelten als Geschwister und daher ist ihre Liebe verboten... MEINE MEINUNG: Unmögliche Liebesgeschichten voller Sehnsucht und Leidenschaft üben auch auf mich ihren Reiz aus, wenn sie gut gemacht sind. Lilli Becks "Wie der Wind und das Meer" schien da die richtige Wahl - mit einem als Kinder geschmiedeten Bündnis, das die Liebe verwehrt, ist hier nicht nur ein glaubwürdiges Hindernis geschaffen worden, auch ist die Kriegs- und Nachkriegszeit ein Szenario, das ebenso bekannt wie immer noch wichtig ist. Das Buch umfasst insgesamt circa 40 Jahre und begleitet die beiden Protagonisten nicht nur beim Aufwachsen, sondern auch bei ihrem Werdegang und den vielen ungewollten Trennungen. Erzählt wird das Ganze personal aus beiden Sichten, wobei ganz selten auch Wegbegleiter zu Wort kommen. Es ist seltsam, von Sarah zu sprechen, denn die meiste Zeit über wird sie im Roman Rosalie genannt - sie nimmt die Identität von Pauls Schwester komplett an, auch wenn sie sich, verständlicherweise, danach sehnt, so gesehen zu werden, wie sie eigentlich ist. Prinzipiell ist sie ein sympathisches Mädchen mit großen Träumen und einem starken Willen, aber sie neigt auch zu unverhältnismäßiger Eifersucht und macht es sich und Paul oft unnötig schwer. Paul dagegen ist als Junge und junger Mann eindeutig der Sympathieträger mit seiner fürsorglichen und liebevollen Art. Im Laufe der Zeit entwickelt er aber immer mehr negative Eigenschaften: Verbittert und abweisend kümmert er sich nicht um seine Familie, begeht Fehler um Fehler und kann sich nicht mehr wirklich aus diesem Sumpf herausziehen. Dafür gibt es andere Figuren, die man sehr ins Herz schließt: Agathe etwa, die die Kinder noch vor der Adoption für einige Zeit bei sich aufnimmt und so etwas wie die Ersatz-Oma ist, oder auch Sarahs Wohngemeinschaft in Berlin, die aus lauter skurrilen, tollen Persönlichkeiten besteht. Die ersten 100 Seiten sind mitreißend, berührend und vergehen, logisch bei einem Roman, der um die Kriegszeit herum spielt, nicht ohne Schicksalsschläge. Nachdem die Kinder jedoch adoptiert worden sind, passiert lange Zeit erst einmal nichts mehr. Die jungen Liebenden fügen sich in den Alltagstrott und stehlen sich ab und zu gemeinsame Stunden, aber die Gefühle kommen gar nicht wirklich an - Szenen wie der erste Kuss werden viel zu schnell abgehandelt, um etwas in einem zu wecken. Natürlich sind die beiden in einer schwierigen Situation gefangen, die einen selbst ebenfalls zum Nachdenken anregt, aber diese hätte auch deutlich gekürzt werden können. Hunderte Seiten erfährt man, wie sie ihr Leben getrennt voneinander verbringen, was irgendwann nur noch ermüdend ist. Das ist schade, wenn man bedenkt, wie atmosphärisch die Autorin sowohl von den Schrecken des Krieges als auch vom Mauerbau bzw. der DDR erzählt. Bis zum Ende konnte ich mich nicht mehr wirklich in die Geschichte einfinden, und zudem ist der Schluss auch noch äußerst melodramatisch geraten. Auf weniger Seiten hätte das Ganze eventuell besser funktioniert. FAZIT: Bücher, die im und um den 2. Weltkrieg spielen, gibt es einige, aber man findet unter ihnen auch oft besondere Perlen. Anfangs hatte ich dieses Gefühl auch bei "Wie der Wind und das Meer", weil Lilli Beck gefühlvoll und gut recherchiert diese Zeiten der Schrecken und Entbehrungen, der Sehnsucht und Hoffnung beschreibt. Die verbotene Liebesgeschichte konnte mich aber nur wenig fesseln und insgesamt hatte das Ganze einfach zu viele Längen. Sehr knappe 3 Punkte.

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Der Roman beginnt Ende des Zweiten Weltkrieges und spielt bis in die Gegenwart. Er handelt von der Liebe zweier Personen, die sich 1945 in München im Kindesalter kennenlernen. Der elfjährige Paul, der aus Ostpreußen geflohen ist, und die etwas jüngere Jüdin Sarah lernen sich in den Trümmern kennen, als sie beide ihre Eltern und andere Familienangehörige bei den letzten Bombenangriffen der Alliierten verloren haben. Aus Angst vor dem Alleinsein geben sie sich als Halbgeschwister aus und werden von einer gutmütigen Ersatz-Oma bei sich aufgenommen. Von den Behörden werden sie später in ein Waisenhaus, bevor sie dann bei lieben Pflegeeltern wie Geschwister aufwachsen dürfen. Sie engagieren sich im elterlichen Gemüsehandel, den Paul später übernehmen soll und verlieben sich als Teenager in einander. Die Lüge der Halbgeschwister wurde jedoch schon zu lange aufrecht erhalten und da sie Angst vor den Behörden haben, die sie schon einmal der lieben Marktfrau entrissen haben und sie auch ihre Pflegeeltern nicht enttäuschen wollen, trauen sie sich nicht, ihre wahre Identität von Sarah preiszugeben, die als Pauls Halbschwester Rosalie aufgewachsen ist... Der Roman ist ein Abriss der deutschen Geschichte. So werden bedeutende Ereignisse und wichtige Episoden wie der Zweite Weltkrieg und der Wiederaufbau Deutschlands, das Wirtschaftswunder, die deutsche Teilung, Mauerbau und die Gefahr durch die RAF kurz geschildert, in denen man die Protagonisten wiederfindet. Man erlebt die Kindheit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, die Jugend und Verliebtheit in den 50er-Jahren und Paul und Rosalie als Erwachsene ab den 60er-/ 70er-Jahren. Der Inhalt des Romans hatte mich neugierig auf diese Liebesgeschichte gemacht, aber leider sagte mir der in meinen Augen etwas seichte Schreibstil der Autorin nicht zu. In den Kinderjahren passten die sehr lieblichen Dialoge und Beschreibungen noch zur Geschichte, als Teenager und spätestens als Erwachsene hätte ich mir von den Protagonisten allerdings mehr Mumm gewünscht, der sich auch in der Erzählweise hätte wiederspiegeln sollen. Die Liebe zwischen Paul und Sarah, diese intensiven Gefühle, die sie auch über Jahre der Trennung hinweg für einander empfinden, kamen bei mir nicht wirklich an. Mir fehlte die Leidenschaft zwischen ihnen, die das Leid der unerfüllten Liebesbeziehung hätte rechtfertigen können. Beide heiraten andere Partner, für die sie nicht annähernd so viel empfinden wie für einander und nehmen sich und ihre Bedürfnisse stets zurück, träumen aber dennoch immer wieder von einer gemeinsamen Zukunft, bis es (fast) zu spät ist. Die vor allem bayerische Mundart machte die Charaktere einerseits authentisch, auf der anderen Seite war sie sehr dominant platziert und wirkte etwas übertrieben aufgesetzt. Die ostpreußischen Begriffe fand ich persönlich aber sehr interessant, da ich sie von meiner eigenen Großmutter kenne, die während des Zweiten Weltkrieg fliehen musste. So ist der Roman auch eher für eine andere Zielgruppe als mein Alter geeignet - gerade Frauen, die selbst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgewachsen und in den 50er-/ 60er-Jahren großgeworden sind, dürften Freude an dem Roman haben, der so viel Geschichte wiedergibt. Dennoch fehlten mir die Emotionen, um mit Paul und Sarah mitfühlen und mitleiden zu können.

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