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Rezensionen zu
Wie der Wind und das Meer

Lilli Beck

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Lilli Beck kam durch Zufall in meine kleine, aber feine Büchersammlung und sie hat mich mit ihrem Buch "Wie der Wind und das Meer" so gefangen, dass ich es tagelang erwähnte. Lilli Beck lässt ihre OProtagonisten Paul und Rosalie so lebendig werden, sie schildert deren Weg durch das zerbombte Berlin so klar, dass man als Leser das Gefühl hat, man steht neben den Beiden. Man erkennt ihre Angst und lebt ihre GEfühlswelt - man sitzt inmittendes Szenarios und wünscht, dass es niemals endet. Paul sucht seine Familie,die in einer Bombennacht verschüttert wurde und er trifft das Mädchen Sarah. Sie erinnert ihn an seine kleine Halbschwester Rosalie und sie beschließen, in ihrer Not, dass sie fortan Geschwister sind. Der Krieg sit zu Ende, sie werden adoptiert, sie haben ein Leben, dass andere sich nur zu erträumen wagen, alles ist gut - doch dann kommt der Tag, an dem ihre Lüge sie einholt. Es ist zu spät, zu spät für die Wahrheit und es wird ihr Leben auf tragische Weise für immer ändern! Für mich 5 Sterne plus!

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Erzählt wird die Geschichte von den Trümmerkindern Sarah und Paul, die bei einem Luftbombenangriff in München 1945 ihre Familien verlieren. Ich habe direkt die Bilder vor Augen von Krieg, Zerstörung, Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Selbst Kinder wurden ab 1944 aufs Land geschickt, weswegen die Einwohnerzahl drastisch sank. Das stimmt mich traurig und lässt mich an meine Großeltern denken, die damals aus ihrer schlesischen Heimat vertrieben wurden. Mein Großvater fand meine Großmutter inmitten von Schutt und Asche und rettete ihr das Leben. So wie bei Sarah und Paul. Der elfjährige Junge irrt mit seinem Koffer durch die städtischen Überreste und stößt dabei auf die jüngere Jüdin Sarah. Da diese seiner verstorbenen Halbschwester ähnelt und er ihr helfen möchte, geben sich beide fortan als Geschwisterpaar aus. Ein Pakt, um zu überleben. "Unsere Familie hat sogar einen Wahlspruch: Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Zusammen sind wir stark, zusammen kann uns nichts geschehen." (Seite 28) Wir begleiten die beiden über viele Jahre hinweg und erfahren, wie sie ihr Leben nach dem Krieg verbringen. Dabei ermöglichen der bildgewaltige Schreibstil und die leicht verständliche Sprache der Autorin ein tiefes Abtauchen in die Geschehnisse. Eine riesengroße Lüge, die die beiden zur Kriegszeit schützte und die ihnen als Erwachsene allerdings zum Verhängnis wird. Wir erleben, wie sie sich lieben lernen, aufgrund bestimmter Umstände eigene Wege gehen müssen, auf andere Menschen treffen und den anderen jedoch ständig im Herzen tragen. Und wie es das Schicksal will, treffen beide wieder aufeinander. Gänsehaut-Momente, in denen mitgelitten und natürlich ausreichend mitgeheult wird! Ich frage mich, was aus ihnen geworden wäre, wenn sie doch rechtzeitig die Wahrheit gesagt hätten. Die Konsequenzen ihrer verbotenen Liebe sind für mich das Hauptthema. Das Buch ist in fünf größere Abschnitte mit jeweils kürzeren Kapiteln unterteilt, was das Lesen deutlich angenehmer macht. Mehrere Zeitsprünge bereiten mir meistens Schwierigkeiten und mindern den Lesefluss, hier allerdings spielt das überhaupt keine Rolle, weil man ohnehin eine Seite nach der anderen lesen möchte. Ich muss gestehen, dass ich trotzdem eine Weile für diesen Roman brauchte, weil ich ihn hin und wieder zur Seite legen und über das Gelesene nachdenken musste. Allerdings denke ich, dass die Autorin das freut, denn schließlich geht es hierbei um ein wichtiges Thema. Man merkt, dass Lilli Beck viel diesbezüglich recherchiert hat. Das war definitiv nicht mein letztes Buch von ihr. Fazit: Ein sehr ergreifendes und dramatisches Zeitzeugnis der deutschen Geschichte!

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Normalerweise liebe ich Geschichten, in denen wir die Protagonisten über viele, viele Jahre begleiten dürfen. Und so ist es auch bei diesem Buch gewesen. Rosalies/Sarahs und Pauls Leben verfolgen wir über vierzig Jahre, auch wenn sie es für eine viel zu große Zeitspanne nicht miteinander teilen. Sie begegnen sich zum ersten Mal, während noch die Bombenangriffe der Alliierten in München Hunderte von Opfern fordern und schließen damals, beide um die zehn Jahre alt, einen Pakt, der ihr beider Leben für immer verändern wird – um zu überleben. Aber ist Überleben überhaupt etwas wert, wenn man eine riesige Lüge lebt? Aufgrund der im zweiten Weltkrieg geschlossenen Abmachung stehen Paul und Rosalie in ihrem weiteren Leben immer wieder vor schweren Entscheidungen, die ihre Geschichte auffliegen lassen könnten – leider konnte ich teilweise die Entschlüsse seitens Rosalie nicht immer nachvollziehen. Sie scheinen oftmals mehr spontan als wirklich durchdacht und ergeben zumeist erst viele Jahre später Sinn. Und solche Entscheidungen wirken sich dann immer weiter auf ihr Leben aus genau wie diese eine Entscheidung in 1945. Paul und Rosalie entfernen sich im Laufe der Zeit voneinander, kommen wieder zusammen, trennen sich erneut, bleiben jedoch im Herzen stets verbunden. In dieser Zeit begegnen sie jedoch vielen anderen Menschen – ebenfalls sehr dreidimensionale Charaktere -, mit denen man ebenso mitfühlt wie mit den „Geschwistern“ Greve. Diese Geschichte einer unerfüllten und doch unbezwingbaren Liebe hat mich tief berührt und doch hin und wieder stutzen lassen. Ich denke, es hätte mich durchaus noch mehr mitreißen können, denn an einigen Stellen konnte ich die Handlungen der Protagonisten, aus deren Sicht größtenteils erzählt eird, nicht vollständig nachvollziehen. Dennoch ist dieses Buch ergreifend geschrieben und weckt viele Emotionen bei seinem Leser, vor allem mit diesen wundervollen letzten Kapiteln, die man wohl mit einem Happy End gleichsetzen könnte, auch wenn alles etwas anders kommt, als man es vermutlich erwartet hat. Fazit: Eine rührende Reise durch viele, viele Jahre, in denen man zwei von schrecklichen Geschehnissen geprägten Kindern beim Aufwachsen und schließlich beim Sich-Selbst-Finden begleitet. Sie begehen Fehler, lernen aus ihnen, müssen vieles verdauen und verarbeiten. Doch schließlich finden sie ihren Frieden nach allem, was sie erlebt haben.

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Wie der Wind und das Meer von Lilli Beck Nach einem heftigen Fliegeralarm in München April 1945 verliert Paul seine Eltern und die kleine Schwester. Mit seinen 11 Jahren suchte er zwischen all den Trümmern ein Versteckt. Dabei findet er die jüngere Sarah.. Sie hat auch ihre Eltern verloren. Da Sarah Pauls Schwester ähnlich sieht geben sie sich kurzerhand als Geschwister aus. So schlagen sie sich durch ihr Leben und ahnen nicht das diese Lüge als Erwachsene verherende Folgen hat.... MEINE MEINUNG: Der Schreibstil hat es mir ermöglicht schnell in die Geschichte abzutauchen und mir das schicksalhafte Leben der beiden Hauptprotagonisten vorzustellen. Er ist so gefühlvoll und empathisch das ich einfach mit Paul und Sarah über das ganze Buch hinweg mitleiden musste. Der Handlungsstrang bringt mich von April 1945 bis in das Jahr 1990. . Die 5 verschiedenen Abschnitte werden in Jahreszahlen unterteil. Es gibt 5 und sie besitzen 46 unterschiedliche lange Kapitel. Die Autorin webt in ihrem Familiendrama zeitliche und geschichtliche Geschehnisse aus den dazu gehörigen Jahren geschickt hinein. Dadurch konnte ich mich während des lesens gut orientieren. Hier merkt man dem Buch die ausführliche Recherchearbeit an. Manche Gegebenheiten und Moralvostellungen hatten auch direkten Einfluss auf alle Personen. Paul und Sarah, alias Rosalie, habe ich von ihrer schicksalshaften Kindheit verfolgen können und sie sind mir sofort ans Herz gewachsen. Im weitetem Verlauf kamen noch andere Personen hinzu. Die Anzahl konnte ich gut überschauen und bin mit ihnen nie durcheinander gekommen. Ihre Verabredung und späteres Geheimnis war bei Paul und Sarah ständiger Begleiter und schwebte in jeder Lebensphase in ihren Gedanken und Handlungen. Es war Segen und Fluch zugleich. Durch den Verlust ihrer Angehörigen, im Krieg eine Lebens - und Überlebungsstrategie die lange Zeit raffiniert war, aber natürlich für die Kinder nicht überschaubar, das es später Problem geben könnte. Mich hat ihr Leben an manchen Stellen dermaßen berührt, dass ich das Buch auch mal zur Seite legen musste. Das Ende ist stimmig und passt zur Geschichte auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte. FAZIT: "Wie der Wind und das Meer" von Lilli Beck wird durch den Blanvalet Verlag veröffentlicht. Diese Geschichte wirkt authentisch, berührend und könnte aus der Rubrik - wie das Leben so spielt - kommen. Das auf und ab von Glück, Pech, Trauer und Schicksal hat die Autorin gut dargestellt. In der heutigen Zeit und Lebensweise hätten Paul und Sarah ein glücklicheres Leben gehabt. Für mich bis heute in diesem Jahr eines das berühmteste Geschichten. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung mit 5 von 5 Punkten. Ich freue mich auf weitere Bücher dieser Autorin.

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Buchinfo München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen… (Quelle: Verlag) Anfang Paul duckte sich instinktiv, als er die zischenden Pfeiftöne hörte, die wieder fallende Bomben ankündigten. Gleich darauf folgte das donnernde Geräusch der Einschläge. Sekunden später das Krachen der Explosionen, begleitet vom Klirren zerberstender Fensterscheiben und dem nachfolgenden Einstürzen der Häuser. Meine Meinung Der Leser befindet sich Ende April mitten in München, während der Zweite Weltkrieg so langsam zum Erliegen kommt. Paul, seine Familie und seine Nachbarn gehen ein letztes Mal alle zusammen in den Keller um Schutz zu finden. Doch während der Bombenhagel über ihr Viertel niedergeht, müssen sie das Gebäude fluchtartig verlassen, da es einzustürzen droht und somit mehr Gefahr als Schutz bieten würde. Paul schnallt sich den Koffer um, in dem sich alle wichtigen Papiere der Familie befinden und kämpft sich hinaus ins Freie. Und dann ist Paul plötzlich allein. Weder seine Mutter, noch seine Schwester oder die anderen aus dem Keller haben es geschafft. Nur Paul, der Koffer, die Puppe seiner Schwester und der große Kartoffeltopf von Tante Tilli machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Als er unterwegs die kleine Sarah trifft, die ebenfalls alles verloren hat und seiner Schwester Rosalie wie aus dem Gesicht geschnitten ist, ist für ihn ganz klar: Wir sind ab sofort eine Familie! "Unsere Familie hat sogar einen Wahlspruch: Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Zusammen sind wir stark, zusammen kann uns nichts geschehen." (Seite 28) Ich bin kein Fan davon, ständig Filme oder Dokumentationen über den Zweiten Weltkrieg zu schauen. Das Thema ist so fürchterlich, dass ich solche Filme/Dokumentationen oft abbreche oder nur ein einziges Mal schaue, da ich es emotional einfach nicht ertrage. Fiktive Liebesgeschichten, die zu der Zeit spielen, lese ich allerdings wahnsinnig gerne - auch wenn dicke Tränen vorprogrammiert sind. Die äußeren Umstände des Krieges und der Nachkriegszeit, ebenso die moralischen Vorstellungen in diesen Jahrzehnten, machen Liebesgeschichten direkt viel dramatischer und stellenweise auch endgültiger. Ich würde gerne so viel über dieses Buch sagen, würde dann aber Gefahr laufen viel zu viel zu verraten - das ist echt ein Teufelskreis. Trotzdem will ich mich bemühen nicht (zu viel) zu spoilern! Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die stellenweise sehr große Zeitspannen umfassen. So befasst sich Teil 1 zum Beispiel mit den Jahren von 1945-1948, Teil 3 sogar mit 1960-1970. Insgesamt begleiten wir Paul und Sarah/Rosalie von 1945-1989. 44 Jahre Liebe und deutsche Geschichte auf nur 468 Seiten. Da ist es ganz klar, dass manchen Dingen weniger Beachtung geschenkt wird, als anderen und einige Jahre unkommentiert übersprungen werden. Mich persönlich hat das aber gar nicht gestört. Es gibt durchaus die ein oder andere Stelle, die nicht so ausführlich hätte sein müssen. So zum Beispiel, als die beiden in einem Kinderheim untergebracht werden - das war mir stellenweise einfach zu langatmig. Oder auch die Synchronsprecher-Jobs, die Rosalie später annimmt, hätten etwas gekürzt dargestellt werden können. Aber all das tut der Geschichte absolut keinen Abbruch! Was mir wirklich gut gefällt, ist die Tatsache, wie Lilli Beck die Figuren gezeichnet hat. Sie wirken alle absolut realistisch und hätten tatsächlich so existieren können. Jeder noch so kleine und unwichtige Charakter wurde mit einer Liebe zum Detail beschrieben, ohne zu viel zu werden oder zu ausgeschmückt zu sein. Auch Paul und Rosalie werden immer altersgerecht dargestellt. Natürlich hat man beim Lesen möglicherweise mal den Gedanken, dass Paul in seinen Kinder-/Jugendtagen schon etwas zu reif ist, aber ich schätze, dass das einfach die Situation mit sich bringt. Wer in einem solch zarten Alter schon auf eigenen Beinen stehen muss und auch noch die Verantwortung für jemand anderen übernimmt, der altert einfach schneller, als ein Kind, das wirklich Kind sein kann. Während ich diese Rezension schreibe, frage ich mich immer wieder, wie es den beiden wohl ergangen wäre, wenn sie die Wahrheit gesagt hätten. Wenn sie zumindest seit dem Punkt ihrer Adoption mit offenen Karten gespielt und ihre Eltern eingeweiht hätten, dass sie keine Geschwister sind, sondern das nur erfunden haben um nicht getrennt zu werden. Wären die Eltern wirklich enttäuscht von ihnen gewesen, so wie sie es die ganze Zeit vermutet haben, oder hätten sie Verständnis gehabt? Spätestens aber ab dem Moment, an dem sie sich ihre Liebe gestanden haben. Auf der anderen Seite, hätte man ihnen vielleicht nicht geglaubt, sondern sie als Perverse abgestempelt, die jetzt nach einer Lüge suchen um offiziell ihrem Inzest zu fröhnen. Hätte. Würde. Könnte. Der Konjunktiv bringt dann leider niemanden weiter - die Geschichte verläuft nun mal so, wie sie von der Autorin geschrieben wurde. Das ganze Buch über habe ich mitgefiebert. Erst, dass sie beide halbwegs unbeschadet durch das Kriegsende und die Nachkriegszeit kommen, dann dass sie Eltern finden, die sie gemeinsam aufnehmen, ihre Liebe vielleicht doch noch eine glückliche Wendung nimmt und auch, dass die ein oder andere Entscheidung nicht zu weitreichende Konsequenzen hat. Gegen Ende hat sich dann ein Kloß in meinem Hals gebildet, der zum Schluss zu dicken Tränen geführt hat. Ob es nun vor Rührung wegen eines Happy Ends war, oder vor lauter Trauer, weil es eben nicht gut ausgeht, wird an dieser Stelle nicht verraten! Fazit Wunderbar gezeichnete Charaktere, die sich immer alters- und situationsgerecht verhalten und eine Geschichte, die einem beim Lesen das Herz schwer werden lässt. Als Leser hofft und bangt man immer wieder von Seite zu Seite und Jahr zu Jahr, dass sich das Blatt doch endlich wenden möge und Paul und Sarah/Rosalie das Leben leben können, das sie sich nach den ganzen Entbehrungen während des Krieges und danach verdient haben. Eigentlich würde ich für die ein oder andere Länge ein bisschen was abziehen, da mich die Geschichte aber emotional total getroffen hat und ich am Ende Rotz und Wasser geheult habe, bekommt das Buch die Höchstpunktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die diese Art von Geschichten mögen!

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Dieses Buch hat mir schon beim Lesen der ersten Seiten mich zum Weinen gebracht. Ich bin ja ein totaler Fan von Kriegsbüchern! Aber dieses hier konnte mich leider nicht so ganz überzeugen. Das erste Drittel hat mich total gefesselt. Danach hat es nachgelassen. Allerdings gefallen mir die Protagonisten sehr gut. Sie sind sehr authentisch dargestellt!

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In den letzten Kriegstagen 1945 verliert der elfjährige Paul bei einem schweren Fliegerangriff seine ganze Familie. Während er durch die Trümmer der zerbombten Straßen Münchens irrt, trifft er auf ein kleines Mädchen. Sarah ist Jüdin und ebenfalls allein, denn auch ihre Eltern sind während des Bombenangriffs ums Leben gekommen. Die beiden Kinder schließen sich zusammen, und als die Gefahr besteht, getrennt zu werden, greifen sie zu einer Notlüge. Da Sarah Pauls verstorbener Schwester Rosalie sehr ähnlich sieht, geben sich die beiden als Geschwister aus. Auf diese Weise werden sie gemeinsam von einem lieben Ehepaar adoptiert. Lange sind sie glücklich, aber Jahre später erkennen sie, dass sich ihre gegenseitige Liebe verändert hat und anders ist, als es zwischen Geschwistern sein sollte. Sie müssen ihre Liebesbeziehung geheim halten, da alle Welt sie für Bruder und Schwester ansieht und sie sonst fortwährend in der Furcht vor eine Anklage wegen Inzucht leben müssten. Der Roman ist in fünf große Abschnitte eingeteilt und umfasst insgesamt die Zeitspanne von 1945 bis 1989. Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, und die Schilderungen der Ereignisse haben mich vor allem am Anfang völlig gefangen genommen. Man erfährt im ersten Teil, wie sich Sarah und Paul treffen und wie es ihnen zum Ende des Kriegs und in den Nachkriegsjahren ergeht. Im zweiten großen Abschnitt passiert so einiges, was das Leben der „Geschwister“ gehörig durcheinander bringt. Nachdem sie sich gegenseitig ihre Liebe gestanden haben, suchen sie fieberhaft nach einer Lösung, um ihre Liebe leben zu können und dabei die Adoptiveltern nicht zu verletzen. In den folgenden beiden großen Abschnitten begleitet man die Protagonisten auf ihrem weiteren Lebensweg, der für beide recht steinig ist. Im fünften Abschnitt schließlich löst sich alles auf, werden die Fäden verbunden. Besonders gut hat mir an diesem Buch gefallen, dass die Autorin mit sehr viel Zeitkolorit schreibt und die Denk- und Handlungsweise der Menschen zeigt, wie sie sich im Lauf der Jahrzehnte veränderte. Es kommen einschneidende Ereignisse der deutschen Geschichte zur Sprache, und der Roman fängt den Zeitgeist meist sehr gut ein. Nur so gegen Ende der Siebziger und zu Beginn der Achtziger Jahre hatte ich den Eindruck, die Protagonisten hinken doch etwas hinter der Realität her, denn was sie da so über das Zusammenleben ohne Trauschein oder über allein erziehende Mütter äußern, kann ich, obwohl ich selbst damals als Jugendliche in einer konservativen Kleinstadt lebte, nicht bestätigen. Das mag in den Sechzigern so gewesen sein, aber die Geschichte spielt in München und zum Teil in Berlin, also in Großstädten, und da war das Leben auch damals schon viel freier. Die Protagonisten haben ihre ganz eigene Art, mit Problemen umzugehen, die ich nicht immer nachvollziehen konnte, besonders bei Sarah/Rosalie ging es mir so. Manche Dinge, zu denen sie einfach schwieg oder auch nicht die Wahrheit sagte, hätten vielleicht mit ein paar klaren, ehrlichen Worten ganz anders ausgehen können. Aber sie hat letztendlich so gehandelt, wie sie es für richtig hielt, und sie sah keine andere Lösung für ihre Sorgen. So sehr mich das Schicksal von Sarah und Paul berührt hat und so interessiert ich ihr Leben verfolgte, so hatte ich doch mit der einen oder anderen Leseflaute zu kämpfen, weil es im Buch so einige Längen gibt, die es meines Erachtens nicht gebraucht hätte. Manche Szenen hätten nicht ganz so gründlich erzählt werden müssen. Dafür ging es am Schluss dann wieder fast zu schnell. Das Ende ist kompakt erzählt, und auch wenn es sehr traurig ist, empfand ich es als gut und passend. Trotz der erwähnten Längen ist dies ein wirklich guter und vor allem sehr berührender Roman, bei dem ich im letzten Abschnitt ein paar Tränen nicht unterdrücken konnte, so nahe ist mir die Geschichte gegangen. Im Nachhinein muss ich ständig darüber nachdenken, was im Leben von Paul und Sarah hätte anders laufen können, wenn sie sich für die Wahrheit entschieden hätten.

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Mein Interesse für das Buch war geweckt, weil es eine verbotene Liebesgeschichte versprach und zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt, eine Epoche über die ich sehr gerne lese. Doch was sich mir dann beim Lesen eröffnete, war so viel mehr als das. In der Geschichte geht es um Paul und Sarah, die während eines Bombenangriffs jeweils ihre komplette Familie verloren. Da Sarah der Halbschwester Pauls sehr ähnlich sieht, sie als Jüdin in Gefahr wäre und beide nicht mehr allein sein wollen, geben sie sich als Geschwister aus. Der Plan geht auf und sie können die schweren Wochen und Monate der Nachkriegszeit gemeinsam besser stemmen. Doch dann geschieht etwas mit dem sie als kleine Kinder nie gerechnet hätten: sie verlieben sich in einander. Doch Geschwister dürfen sich nicht lieben. Wird ihr düsteres Geheimnis ihr ganzes Leben verändern? Die Handlung startet 1945 im zerbombten München und reicht bis 1990. Dabei begleiten wir mal Paul und mal Sarah in ihrem Leben. Die beiden Hauptcharaktere hat man bereits bei Start der Geschichte lieb, kann man doch nur zu sehr nachvollziehen wie schwer das Trauma des Krieges sitzen muss. Das Leben der beiden behält einiges parat, so natürlich erzählt, dass man der Autorin ohne Zweifel abkauft, was sie den beiden zutraut und zumutet. Auch andere Charaktere wie die liebe Blumenoma oder die Salatmamsel Emma erreichen das Herz des Lesers. Das Besondere an dem Buch war für mich, dass Lilli Beck den Leser durch bundesdeutsche Geschichte führt, so dass man auch noch etwas dazu lernt. Für mich, die in der DDR groß geworden ist, war erstaunlich wie früh es die ein oder andere technische Neuerung bereits in der BRD gab. Auch einige geschichtliche Ereignisse waren mir nur bedingt geläufig. Die Liebesgeschichte rührt das Herz des Lesers und bewegt einen immer mehr, denn man möchte einfach, dass die beiden sich kriegen. Mir gefiel hier, dass nicht alles eitel Sonnenschein war und die Liebe so dargestellt wird, wie sie tatsächlich ist: nicht immer einfach und mit reichlich Steinen versehen. Fazit: Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und gern spreche ich dafür eine Leseempfehlung aus.

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