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Rezensionen zu
Wie der Wind und das Meer

Lilli Beck

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Rosalie schaute ihn unsicher an. »Und wenn jemand fragt, wo unsere Eltern sind?« »Dann behaupten wir einfach, die stehen in einer anderen Schlange für Brot an«, antwortete Paul. »Und wenn niemand die Marken will?« Rosalie schien sich nicht so einfach überzeugen zu lassen. Paul hatte sich aufgerappelt, legte sich den Tragegurt über die Schulter und griff nach dem Kochtopf. »Wir durchsuchen jetzt erst mal die Ruinen. Wirst sehen, wir finden was. Irgend- was finden wir bestimmt.« Das Mädchen rührte sich nicht von der Stelle. »Komm mit, Rosalie«, drängte Paul. »Ich bin nicht deine Schwester!« Trotzig warf sie ihm die Puppe vor die Füße. »Ich heiße Sarah, merk dir das, und ich will zu meiner Mutti.« -- INHALT: Im April 1945 neigt sich der 2. Weltkrieg seinem Ende zu. Die Alliierten bekämpfen die Nationalsozialisten und zerbomben deutsche Städte. Bei einem dieser Fliegerangriffe kommt die gesamte Familie des jungen Paul um. Verwirrt und voller Schmerz irrt er durch München - und trifft dabei auf die Jüdin Sarah, die sein Schicksal teilt. Sie ist fast genauso alt wie er - und sieht seiner toten Schwester Rosalie sehr ähnlich. Die beiden beschließen, sich als Geschwister auszugeben, um die gefährliche Herkunft des Mädchens zu verbergen. Nicht von anderen Menschen, nicht vom Waisenhaus und auch nicht von einer möglichen neuen Familie lassen sich die beiden trennen, halten immer zusammen. Im Jugendalter schließlich werden sie von einem fürsorglichen Ehepaar gemeinsam adoptiert und die Zeit der Entbehrungen scheint endlich vorbei. Doch als die beiden Gefühle für einander entwickeln, ahnen sie bereits die Ausweglosigkeit ihrer Lage. Denn sie gelten als Geschwister und daher ist ihre Liebe verboten... MEINE MEINUNG: Unmögliche Liebesgeschichten voller Sehnsucht und Leidenschaft üben auch auf mich ihren Reiz aus, wenn sie gut gemacht sind. Lilli Becks "Wie der Wind und das Meer" schien da die richtige Wahl - mit einem als Kinder geschmiedeten Bündnis, das die Liebe verwehrt, ist hier nicht nur ein glaubwürdiges Hindernis geschaffen worden, auch ist die Kriegs- und Nachkriegszeit ein Szenario, das ebenso bekannt wie immer noch wichtig ist. Das Buch umfasst insgesamt circa 40 Jahre und begleitet die beiden Protagonisten nicht nur beim Aufwachsen, sondern auch bei ihrem Werdegang und den vielen ungewollten Trennungen. Erzählt wird das Ganze personal aus beiden Sichten, wobei ganz selten auch Wegbegleiter zu Wort kommen. Es ist seltsam, von Sarah zu sprechen, denn die meiste Zeit über wird sie im Roman Rosalie genannt - sie nimmt die Identität von Pauls Schwester komplett an, auch wenn sie sich, verständlicherweise, danach sehnt, so gesehen zu werden, wie sie eigentlich ist. Prinzipiell ist sie ein sympathisches Mädchen mit großen Träumen und einem starken Willen, aber sie neigt auch zu unverhältnismäßiger Eifersucht und macht es sich und Paul oft unnötig schwer. Paul dagegen ist als Junge und junger Mann eindeutig der Sympathieträger mit seiner fürsorglichen und liebevollen Art. Im Laufe der Zeit entwickelt er aber immer mehr negative Eigenschaften: Verbittert und abweisend kümmert er sich nicht um seine Familie, begeht Fehler um Fehler und kann sich nicht mehr wirklich aus diesem Sumpf herausziehen. Dafür gibt es andere Figuren, die man sehr ins Herz schließt: Agathe etwa, die die Kinder noch vor der Adoption für einige Zeit bei sich aufnimmt und so etwas wie die Ersatz-Oma ist, oder auch Sarahs Wohngemeinschaft in Berlin, die aus lauter skurrilen, tollen Persönlichkeiten besteht. Die ersten 100 Seiten sind mitreißend, berührend und vergehen, logisch bei einem Roman, der um die Kriegszeit herum spielt, nicht ohne Schicksalsschläge. Nachdem die Kinder jedoch adoptiert worden sind, passiert lange Zeit erst einmal nichts mehr. Die jungen Liebenden fügen sich in den Alltagstrott und stehlen sich ab und zu gemeinsame Stunden, aber die Gefühle kommen gar nicht wirklich an - Szenen wie der erste Kuss werden viel zu schnell abgehandelt, um etwas in einem zu wecken. Natürlich sind die beiden in einer schwierigen Situation gefangen, die einen selbst ebenfalls zum Nachdenken anregt, aber diese hätte auch deutlich gekürzt werden können. Hunderte Seiten erfährt man, wie sie ihr Leben getrennt voneinander verbringen, was irgendwann nur noch ermüdend ist. Das ist schade, wenn man bedenkt, wie atmosphärisch die Autorin sowohl von den Schrecken des Krieges als auch vom Mauerbau bzw. der DDR erzählt. Bis zum Ende konnte ich mich nicht mehr wirklich in die Geschichte einfinden, und zudem ist der Schluss auch noch äußerst melodramatisch geraten. Auf weniger Seiten hätte das Ganze eventuell besser funktioniert. FAZIT: Bücher, die im und um den 2. Weltkrieg spielen, gibt es einige, aber man findet unter ihnen auch oft besondere Perlen. Anfangs hatte ich dieses Gefühl auch bei "Wie der Wind und das Meer", weil Lilli Beck gefühlvoll und gut recherchiert diese Zeiten der Schrecken und Entbehrungen, der Sehnsucht und Hoffnung beschreibt. Die verbotene Liebesgeschichte konnte mich aber nur wenig fesseln und insgesamt hatte das Ganze einfach zu viele Längen. Sehr knappe 3 Punkte.

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Meine Meinung Diese Geschichte fängt mit einem Bombenangriff 1945 in München an. Der 11jährige Paul verliert seine Familie und sucht in den Trümmern nach einer Bleibe. Da läuft ihm eine kleines jüdisches Mädchen über den Weg, welches ihn sehr stark an seine Schwester Rosalie erinnert. Er beschützt die kleine Sarah. Sarah nimmt die Identität Rosalies an, damit sie nicht getrennt werden. Das sollte den beiden jedoch noch zum Verhängnis werden. Paul schwärmt Sarah von seiner Heimat an der Ostsee vor. Eines Tages wird ihr er mit ihr in der Ostsee schwimmen ...... Ist es nicht schon schlimm genug, dass beide Kinder obdachlos und ohne Familie zwischen den Trümmern nach einer Bleibe suchten? War wirklich eine Lügennetz nötig, um nicht getrennt zu werden? Wir bekommen einen guten Einblick, was mit familienlosen Kindern in der Nachkriegszeit passiert ist. Lernen Waisenhäuser kennen, in denen es nicht immer menschlich zuging. Hunger. Obdachlosigkeit und die Hoffnung, vermisste Angehörige wieder zu finden, zeigen wieder die großen Auswirkungen dieses sinnlosen Krieges. Paul und Rosalie hatten jedoch Glück. Viele wunderbare Menschen kreuzten ihren Weg. Sie wurden von einem liebevollen Ehepaar adoptiert, welches einen großen Gemüsehandel erfolgreich führte. Beide Kinder stiegen in das Unternehmen ein. Eigentlich hätten Paul und Sarah ein glückliches Leben führen können. Doch dann verliebten sie sich ineinander. Trauten sich nicht, ihren Adoptiveltern die Wahrheit zu sagen. Sarah hatte eine wundervolle Stimme. Sie kehrte der Familie den Rücken und landete in Berlin als Synchronsprecherin. Mich hat diese Geschichte aufgewühlt. Ich konnte einfach nicht verstehen, dass die Wahrheit nicht mehr möglich war. Es war Krieg! Wenn zwei Kinder sich gegenseitig stützen und zusammen bleiben wollen, soll das wirklich ein Verbrechen sein? Ich fand die Adoptiveltern wirklich klasse. Man merkte jedoch, dass sie sehr viel Wert auf einen guten Ruf legten. In Kriegszeiten waren die Menschen krank, weil es ihnen an den nötigen Lebensmitteln fehlte. Jedoch auch das Wirtschaftswunder machte die Menschen nicht unbedingt gesünder. Herz-Kreislaufkrankheiten und sämtliche andere Wohlstandskrankheiten, hielten Einzug, die auch heute noch die Geißel der Menschheit sind. Der Schreibstil ist flüssig. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Paul und Sarah in der dritten Person erzählt. Die Protagonisten sind liebevoll ausgearbeitet. Man lernt ihre Stärken und Schwächen kennen. Besonders Paul und Sarah gehen einem an´s Herz. Mein Fazit Lilli Beck hat hier eine wunderbare Geschichte geschaffen, die den Leser auf eine Reise durch München und Berlin mitnimmt. Sie fängt 1945 an und endet 1990. Dem Leser wird wieder einmal bewusst, dass nicht Wohlstand alleine dafür verantwortlich ist, glücklich zu werden. Ich habe mit Paul und Sarah mitgelitten. Verstand oftmals ihr Handeln nicht richtig. Warum haben sie nicht öfter miteinander Klartext geredet? Warum haben sie Missverständnisse nicht aufgeklärt? Dieser berühmte Ausspruch hat hier seine Berechtigung: >>Bevor du über mich und mein Leben urteilst, ziehe meine Schuhe an. Laufe meine Wege und spüre meinen Schmerz.<< Mich hat diese wundervolle, bittersüße Lovestory nicht kalt gelassen. Ich hatte mehr wie einmal ziemlich nah am Wasser gebaut. Nach "Glück und Glas" konnte mich auch dieses Buch wieder von Anfang an mitnehmen. Mein Lieblingszitat >>Nichts macht einen Menschen so einsam, wie das Glück anderer zu sehen, während man selbst am Abgrund steht ....... << (Seite 261) Danke Lilli Beck.

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Nichts ist ihm von seiner Familie geblieben außer einem Koffer mit Papieren und einem alten Topf. Ein Fliegerangriff hat dem elfjährigen Paul 1945 die ganze Familie genommen. Auf der Suche nach einem Unterschlupf begegnet ihm die zehnjährige Sarah, wie er ganz ohne Familie. Da Sarah Jüdin ist und seiner Schwester Rosalie unheimlich ähnlich sieht, beschließen die beiden, dass Sarah von Stund an die Identität seiner verstorbenen Schwester annimmt.  Wie viele Kinder, die den Krieg auf grauenvolle Weise miterleben mussten, irren die beiden durch die Stadt und werden schließlich von einer Kinderbande aufgenommen. Sie müssen stehlen, um zu überleben. Sie werden von einer Frau aufgenommen, bei der sie nicht bleiben dürfen. Sie müssen im Waisenhaus leben und werden schließlich von einem freundlichen Ehepaar adoptiert. Niemand konnte zu dem Zeitpunkt ahnen, dass Paul und Sarah einmal mehr füreinander empfinden würden, als nur Freundschaft und Zuneigung. "Wie der Wind und das Meer" - ein emotionales Drama mit unvergesslichen Protagonisten. Dieser Roman ist sehr intensiv, sehr berührend. Vor meinen Augen lief ein Film ab. Wie Paul und Sarah sich finden, wie sie sich durch das zerstörte München kämpfen, wie sie versuchen zu überleben und wie sie letztendlich ganz anders zueinander finden, als gedacht. Das Drama, dass es kein Zurück gibt aus der Lüge, Geschwister zu sein. Die damaligen Umstände machten es unmöglich. Heimliche Zuneigung, eine verbotene Liebe.  Sarah geht nach Berlin, um Synchronsprecherin zu werden. Die Entfernung zu Paul und München soll eine Trennung einfacher machen, doch die beiden können aneinander nicht vergessen. "Wie der Wind und das Meer" - eine Geschichte, voller Liebe geschrieben. Eine Geschichte, die mich in das Nachkriegsdeutschland entführt, in das zerbombte München, aber auch in das München der Wirtschaftswunderjahre bis in das Jahr 1989 hinaus. Ein Stück deutscher Geschichte, mitreißend, sehr gefühlvoll, voller Hoffnung. Es ist eine Geschichte, die den Leser beschäftigt, den Leser nachdenken lässt und vor allen Dingen mit einem Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Unbedingte Leseempfehlung!

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Meine Meinung: Eine lebensnotwendige Lüge und deren Folgen. Damit hätten die Kinder niemals gerechnet, als sie sich nach dem Bombenangriff fanden und beschlossen, sich als Geschwister auszugeben. Lilli Beck erzählt eine Geschichte zweier Kinder, die sich am Ende des Krieges treffen. Sehr realistisch beschreibt sie deren Erlebnisse, die mich sehr berührt haben. Es gab Momente, da hatte ich Tränen in den Augen und dann wieder war ich richtig wütend auf Gesetze, Entscheidungen und das unchristliche Verhalten. Ich habe mit den Kindern gelitten und konnte auch später ihre Zwickmühle verstehen, in der sie steckten. Man merkt, ich hatte die beiden in mein Leserherz geschlossen und das Buch mit ihrer Geschichte verschlungen. So sehr habe ich mir gewünscht, dass sie doch irgendwie zueinander kommen können. Der Autorin ist es neben der Lebensgeschichte der beiden auch wunderbar gelungen, mir vieles über den Alltag der Zeit nach dem Krieg zu vermitteln. Was ich sehr interessant fand. Die späteren Jahre, so in den 60ern habe ich ja als Kind selber erlebt. Aber da waren Paul und Sarah ja bereits erwachsen und haben ganz andere Erfahrungen gemacht. Die Geschichte beginnt 1945 und endet 1990, wie sie endete verrate ich hier natürlich nicht, allerdings hatte ich ein paar Tränen in den Augen, vor Rührung. Das Buchcover gefällt mir sehr gut und zeigt auch einen gewissen Zusammenhang zu einem anderen Buch der Autorin "Glück und Glas" , mit dem sie ebenfalls ein ernsteres Thema aufgreift und sich sehr von ihren anderen Büchern unterscheidet. Fazit: Ein unterhaltsames, bewegendes Buch, dass ich gerne weiterempfehle. Deutsche Geschichte, Schicksal und Liebe, alles wurde bestens miteinander verknüpft.

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Mit ihrem neuen Roman "Wie der Wind und das Meer" hat mich die Autorin Lilli Beck wieder total begeistert. Eine tragische Geschichte, die mich bis tief in die Seele berührt hat. Das Schicksal von Paul und Sarah hat mich so berührt, das ich während des Lesens öfters feuchte Augen bekommen habe. Die Geschichte beginnt in München im Jahr 1945: Hier irrt der 11jährige Paul nach einem verheerenden Fliegerangriff, bei dem seine Familie ums Leben kommt durch die brennende Stadt. Auf der Suche nach auf Versteck stößt er auf die verstörte 9jährige Sarah. Auch sie hat ihre Famile verloren. Nachdem Sarah Pauls Schwester Rosalie verblüffend ähnlich sieht, geben sie sich von nun an als Geschwister aus. Nach einiger Zeit in einem Waisenhaus werden sie von einem netten Ehepaar adoptiert. Doch leider wird ihre Notlüge Jahre später ihr Verhängnis. Paul und Sarah verlieben sich ineinander. Eine Liebe, die nicht sein darf. Verzweifelt versuchen die beiden viel Geld zu verdienen, um nach Amerika auszuwandern. Deshalb nimmt Sarah auch einen Auftrag als Synchronsprecherin in Berlin an. Dort stellt sie jedoch fest, dass sie schwanger ist. Um Paul und ihr Leben nicht zu zerstören, trennt sie sich von Paul und lebt in Berlin. Paul wird als Lebensmittel-Großhändler erfolgreich und geht eine Zweckehe mit Emma ein. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte kreuzen sich die Wege von Sarah und Paula des öfteren und ihre Liebe entflammt immer wieder aufs Neue ..... Eine Wahnsinnsgeschichte, die sich über Jahrzehnte zieht. Wir erleben eine Zeitspanne zwischen München in der Nachkriegszeit und Berlin der 80er Jahre. Wieder einmal hat mich die Autorin mit ihrem Schreibstil total begeistert. Ich bin sofort in die herausragende Geschichte eingetaucht und das Schicksal von Paul und Sarah hat mich nicht mehr losgelassen. Man hat das Gefühl, die Geschichte live mitzuerleben. Alle Charaktere, die in der Geschichte eine Rolle spielen sind wunderbar beschreiben, so dass ich mir jeden einzelnen prima vorstellen kann. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Paul und Sarah nach dem Bombenangriff, wie sie total verstört durch die Stadt irren und wie sie dann ums Überleben kämpfen. Da habe ich jetzt noch ein Gänsehautfeeling. Hier wird uns auch die ganze schreckliche Kriegszeit nochmals ins Gedächtnis gebracht. Ich sehe brennende Häuser vor mir und viel Elend und Leid. Die Kinder haben ja dann noch Glück gehabt. Sie haben wunderbare Adoptiveltern bekommen. Und auch mit Begeisterung im elterlichen Geschäft mitgearbeitet. Doch dann ist die Liebe zwischen Paul und Rosalie erwacht. Wie schrecklich müssen sich die beiden gefühlt haben. Und dann die Trennung, da hatte habe sich bei mir die Haare an den Armen aufgestellt. Aber was hätten die beiden denn tun sollen, wer hätte ihnen ihre Geschichte geglaubt. Und so lebt dann jeder sein Leben. Sarah als alleinerziehende Mutter in Berlin und Paul in München. Ich habe mich wirklich gefreut, wenn die beiden die Möglichkeit hatten, sich zu sehen. Denn die Liebe von Paul und Sarah ist wirklich etwas ganz besonderes. Doch ist ihnen irgendwann das große Glück vergönnt und hat das Schicksal mit ihnen anderes vor? Für mich ist dieses Buch ein absoluter Bestseller - ein Lesehighlight. Wirklich berührend und dramatisch. Interessant waren auch die ganzen geschichtlichen Ereignisse. Das Cover wirkt etwas melancholisch auf mich, aber es passt wunderbar. Für dieses herausragende Werke vergebe ich gerne 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein).

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Der Roman beginnt Ende des Zweiten Weltkrieges und spielt bis in die Gegenwart. Er handelt von der Liebe zweier Personen, die sich 1945 in München im Kindesalter kennenlernen. Der elfjährige Paul, der aus Ostpreußen geflohen ist, und die etwas jüngere Jüdin Sarah lernen sich in den Trümmern kennen, als sie beide ihre Eltern und andere Familienangehörige bei den letzten Bombenangriffen der Alliierten verloren haben. Aus Angst vor dem Alleinsein geben sie sich als Halbgeschwister aus und werden von einer gutmütigen Ersatz-Oma bei sich aufgenommen. Von den Behörden werden sie später in ein Waisenhaus, bevor sie dann bei lieben Pflegeeltern wie Geschwister aufwachsen dürfen. Sie engagieren sich im elterlichen Gemüsehandel, den Paul später übernehmen soll und verlieben sich als Teenager in einander. Die Lüge der Halbgeschwister wurde jedoch schon zu lange aufrecht erhalten und da sie Angst vor den Behörden haben, die sie schon einmal der lieben Marktfrau entrissen haben und sie auch ihre Pflegeeltern nicht enttäuschen wollen, trauen sie sich nicht, ihre wahre Identität von Sarah preiszugeben, die als Pauls Halbschwester Rosalie aufgewachsen ist... Der Roman ist ein Abriss der deutschen Geschichte. So werden bedeutende Ereignisse und wichtige Episoden wie der Zweite Weltkrieg und der Wiederaufbau Deutschlands, das Wirtschaftswunder, die deutsche Teilung, Mauerbau und die Gefahr durch die RAF kurz geschildert, in denen man die Protagonisten wiederfindet. Man erlebt die Kindheit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, die Jugend und Verliebtheit in den 50er-Jahren und Paul und Rosalie als Erwachsene ab den 60er-/ 70er-Jahren. Der Inhalt des Romans hatte mich neugierig auf diese Liebesgeschichte gemacht, aber leider sagte mir der in meinen Augen etwas seichte Schreibstil der Autorin nicht zu. In den Kinderjahren passten die sehr lieblichen Dialoge und Beschreibungen noch zur Geschichte, als Teenager und spätestens als Erwachsene hätte ich mir von den Protagonisten allerdings mehr Mumm gewünscht, der sich auch in der Erzählweise hätte wiederspiegeln sollen. Die Liebe zwischen Paul und Sarah, diese intensiven Gefühle, die sie auch über Jahre der Trennung hinweg für einander empfinden, kamen bei mir nicht wirklich an. Mir fehlte die Leidenschaft zwischen ihnen, die das Leid der unerfüllten Liebesbeziehung hätte rechtfertigen können. Beide heiraten andere Partner, für die sie nicht annähernd so viel empfinden wie für einander und nehmen sich und ihre Bedürfnisse stets zurück, träumen aber dennoch immer wieder von einer gemeinsamen Zukunft, bis es (fast) zu spät ist. Die vor allem bayerische Mundart machte die Charaktere einerseits authentisch, auf der anderen Seite war sie sehr dominant platziert und wirkte etwas übertrieben aufgesetzt. Die ostpreußischen Begriffe fand ich persönlich aber sehr interessant, da ich sie von meiner eigenen Großmutter kenne, die während des Zweiten Weltkrieg fliehen musste. So ist der Roman auch eher für eine andere Zielgruppe als mein Alter geeignet - gerade Frauen, die selbst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgewachsen und in den 50er-/ 60er-Jahren großgeworden sind, dürften Freude an dem Roman haben, der so viel Geschichte wiedergibt. Dennoch fehlten mir die Emotionen, um mit Paul und Sarah mitfühlen und mitleiden zu können.

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Hier hat mir der Klappentext zugesagt, denn ich interessiere mich sehr für die Zeit um den zweiten Weltkrieg und wollte sie gerne einmal aus der Sicht eines elfjährigen Jungen mitbekommen, den ich dann beim Erwachsen werden begleiten kann. München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen … Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen. Die gebundene Ausgabe mit 512 Seiten kostet 19,99€, die Kindle-Edition 15,99€. Der Roman ist am 18.09.2017 im blanvalet-Verlag erschienen. Die Geschichte beginnt in einem Schutzbunker, in dem sich die Familie des Jungen während eines Bombenangriffes schützen will. Von den meisten Bomben werden sie verschont, doch eine Bombe schlägt leider ein und tötet die Familie, bis auf Paul. Er irrt mutlos und hungernd durch die Straßen und hat keinen Plan, wie es nun weiter gehen soll. Plötzlich hört er Geräusche und befreit Sarah aus den Trümmern eines zerstörten Hauses und adoptiert sie quasi als seine Schwester, damit sie nicht als Jüdin von den Nazis und anderen Menschen enttarnt wird. So ziehen sie gemeinsam durch die Gegend und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil von Lilli Beck ist sehr einfach, aber detailliert und tiefgründig, sie passt ihren Stil hervorragend an die verschiedenen Figuren der Geschichte und deren steigendes Alter an. Auch wie sie die verschiedenen Dialekte und den kulturellen Hintergrund mit einfließen lässt, hat mich sehr begeistert. Die Beziehung von Paul und Sarah wird sehr eng, sie sind nach kurzer Zeit schon fast wie siamesische Zwillinge und fast niemand merkt ihnen an, dass sie in Wirklichkeit keine Geschwister sind. Mit dieser Tarnung überstehen sie gemeinsam so einige Stationen, als sie Teenager sind, merken beide, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Lange Zeit verstecken sie ihre Liebe und leben sie heimlich aus, denn alle Leute denken, dass sie Geschwister sind und sie wollen niemanden enttäuschen. Ich konnte die beiden sehr gut nachvollziehen, und fühlte mich ihnen zu jederzeit sehr nahe, denn Paul und Sarah, aber auch die anderen Figuren waren sehr gut ausgearbeitet und hatten ihre eigene, unverwechselbare Art. Das Buch hatte für mich einen hohen Suchtfaktor und ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe. Für mich ein 5-Sterne-Buch und eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir an Euch!

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Die Story dreht sich um zwei Kinder, die in den Kriegswirren 1945 ihre Eltern verloren haben. Das Mädchen Sarah ist Jüdin. Der Junge und das Mädchen beschließen, sich als Geschwister auszugeben, weil das Mädchen seiner verstorbenen Schwester sehr ähnlich sieht. Diese Lüge hat Folgen, die beiden verlieben sich später ineinander. Sie trauen sich nicht zuzugeben, dass sie keine Geschwister sind. Für beide ist es die ganz große Liebe, die sie erfahren haben und nicht leben dürfen, was für den Lebensweg von Paul und Sarah und ihren Angehörigen entsprechende, tragische Folgen hat Das Buch ist sehr lebendig geschrieben. Man erfährt viel vom Leben im Nachkriegsdeutschland ganz nebenbei. Z. B. wie es den Kindern in Waisenhäusern erging zu der Zeit, Alleinerziehenden, der 1. Fernseher, später etwas über die Hausbesetzerszene in Berlin oder die ersten Frauenhäuser. Lilli Beck schreibt flüssig, spannend und mit einem gewissen Fesselfaktor. Man möchte das Buch nicht aus der Hand legen. Ihre Protagonisten sind sehr lebendig dargestellt. Man fühlt sich Mitten im Geschehen, in der Großmarkthalle mit ihrem geschäftigen Treiben oder im Tonstudio zusammen mit Sarah. Mir hat die Lebensgeschichte von Sarah und Paul sehr gut gefallen.

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