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Rezensionen zu
Der Sündenfall von Wilmslow

David Lagercrantz

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Wer mit der Mathematik, der (Computer-)Technik und der Logik nichts anfangen kann, wird es mit diesem Hörbuch schwer haben. Denn dies sind neben dem Mord und der Homosexualität die Hauptthemen in dieser Geschichte. Ein Mann in den besten Jahren begeht scheinbar Selbstmord. Er ist ein verurteilter Homosexueller und damit scheint der Fall für viele Menschen geklärt. Jedoch Detective Sergeant Leonard Corell will nicht so recht daran glauben. Durch einen nicht abgeschickten Brief wird er neugierig auf den Mann, der sich sehr viel mit dem Lügenparadoxon, mit der Mathematik und der "Maschine" beschäftigt hat. Leonard Corell recherchiert und befragt und findet so ganz langsam ein Puzzlestück nach dem anderen. Zwischendurch bekommt der Zuhörer einen Exkurs durch die Mathematik und Logik. Diese Passagen sind recht lang und können auch anstrengend sein. Wer keine großen Kenntnisse hat, könnte den Faden (und vielleicht auch die Lust) verlieren. Spannend dagegen ist es zu hören, wie der Detective Sergeant seine Recherchen betreibt, denn die Handlung spielt im Jahr 1954. Ohne Internet, E-Mail, Handy, Twitter, Facebook & Co. muss er die Lösung des Falles finden. Diese Seite der Geschichte fand ich sehr gut. Auch die Ansichten bezüglich der Homosexualität sind aus heutiger Sicht befremdlich. Die Homosexualität stand noch unter Strafe und wurde teilweise von ehrgeizigen Polizisten sogar verfolgt. Auch dieser Aspekt wird von dem Autor sehr stark beleuchtet. Der Autor hat eine interessante Geschichte geschrieben, die mal anders ist als das bisher gehörte. Jedoch hätte man manche Passage kürzen oder vereinfachen können. Es gab recht lange und zähe Abschnitte, die der Spannung der Geschichte nicht gut taten. Die Suche nach dem Mörder tritt hier etwas in den Hintergrund, aber trotzdem lohnt es sich dieses nicht ganz so leichte Hörbuch anzuhören, um einfach mal etwas mehr zur Mathematik, der Geschichte aus dem 50ern und den Anfängen der Computertechnik (die Maschine) zu erfahren.

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Ein beeindruckendes Buch! Ja, das ist das erste, was mir zu 'Der Sündenfall von Wilmslow' einfällt. Warum? Zum einen, weil David Lagercrantz mit viel Gefühl für Stil ein Bild des englischen Jahres 1954 zeichnet, das feinsinnig und fundiert ist. Ohne zu verurteilen gelingt es ihm, die Protagonisten entdecken zu lassen, was rund um und mit der Person Alan Turing geschah. Im übrigen ein Mensch, dem so noch einmal und für ein eher allgemeines Publikum Ehre gezollt wird. Denn ganz ohne Zweifel ein Genie, wird er zum Opfer einer bigotten Gesellschaft. Der Stil von David Lagercrantz hat mir bereits in 'Verschwörung' sehr gut gefallen, und auch in 'Der Sündenfall von Wilmslow' gelingt es ihm, mich zu überzeugen. Nicht gestelzt, sondern flüssig auf hohem Niveau gelingt es ihm, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen und Mitgefühl, Entsetzen und Staunen beim Hörer beziehungsweise Leser auszulösen. Dabei versteigt er sich nicht in endlosen Beschreibungen, sondern findet genau den Weg, um in keiner Sekunde zu langweilen. Und gibt seinem Publikum genau die Informationen, die das Kopfkino in Schwung halten und einen eintauchen lassen in diese Zeit - und auch noch in die des 2. Weltkrieges. Und wie nebenbei erfährt man jede Menge über die Anfänge des Computers - übrigens ohne die Erwähnung von Konrad Zuse, was ich sehr schade finde. Zum anderen beeindruckt mich, dass der skandinavische Autor ganz genau den britischen 'Tonfall' getroffen hat, wie ich finde. Vielleicht sind diese beiden 'Länder' nicht sehr unterschiedlich, wenn es um den allgemeinen Ausdruck geht, doch meine ich, immer einen kleinen Unterschied spüren zu können, wenn es um Autor und Herkunftsland geht. Hier war das definitiv nicht der Fall und ich denke, David Lagercrantz ist einfach ein Autor, der sich vollständig in seine Protagonisten und deren Umfeld reindenken kann. Und es auch vollständig umsetzt. Devid Striesow liest wunderbar. Einfühlsam versteht er es, der ganzen Geschichte sehr viel Charakter zu geben, ohne dabei aufdringlich zu sein. Seine schauspielerischen Leistungen, die er einigen Charakteren angedeien lässt, fallen mir nicht negativ auf, im Gegenteil geben sie der Lesung einen gewissen Charme. Ein Sprecher also, von dem ich mir mehr Hörbücher wünsche. Fazit? Ein rundum gelungenes Hörbuch, das historische Ereignisse verständlich darstellt, ohne an Niveau zu verlieren.

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