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Rezensionen zu
Fest der Finsternis

Ulf Torreck

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,99 [A] | CHF 17,00* (* empf. VK-Preis)

Erst wollte ich das Buch abbrechen. Zu sehr wirkten die Morde bei Jack the Ripper abgekupfert, auch das Milieu stimmte. Später kamen noch Geschichten um jahrhundertealte Orden dazu - Jack the Ripper trifft auf Dan Brown. So richtig Schwung in die Handlung kam, als der Marquis de Sade als unfreiwilliger Ermittler verpflichtet wurde. Die Wortgefechte, welche er das ganze Buch über mit Marais abhält, sind einfach nur Klasse. Zwischen dem prüden Polizeibeamten und dem alten, verfetteten Schwerenöter treffen Welten und Gegensätze aufeinander, welche den ganzen Roman beleben. Während de Sade überall Heuchlertum, Bigotterie und Prüderie wittert, versucht Marais, die Ermittlungen nicht ganz aus dem Ruder laufen zu lassen. Was auch bitter nötig ist, denn die Verschwörung geht bis und höchste Kreise, und so geraten die beiden in einen Kampf zwischen Talleyrand und Fouche. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die 132 seitenstarke Vorgeschichte *Vor der Finsternis* gibt es nämlich nur für rund 1,50 Euro als Kindle-Version. Ohne sie gelesen zu haben, kann ich mir vorstellen, dass es das Lesevergnügen gewaltig erhöht, wenn man über die Personen Bescheid weiß, und wie sie sich kennenlernten. Dies hätte meiner Ansicht nach in das Buch mit reingehört. Fazit Bis auf die Tatsache, dass ich für die Vorgeschichte extra hätte zahlen sollen, hat das Buch mir großen Spaß gemacht. Wenn ich 15 Euro bezahle, dann will ich die ganze Geschichte lesen können. So gelungene Erstlinge liest man selten.

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Bereits nach wenigen Seiten merkt man, dass "Fest der Finsternis" das Potential zu etwas Großem hat. Denn schon nach kurzer Zeit entsteht eine Atmosphäre der Beklemmung und des Dunklen. Spätestens wenn Marquis de Sade auf der Bildfläche erscheint, ist klar, dass dies kein gewöhnlicher Thriller ist. Der Lesefluss ist von Anfang an sehr gut, was bei einem Buch von über 600 Seiten sicher nicht ganz nebensächlich ist. Denn gerade bei einer derart ausgiebigen Handlung, ist es oft nicht leicht, das Interesse des Lesers durchgängig wach zu halten. In den Informationen zum Autor steht, dass er für "Fest der Finsternis" über mehrere Jahre recherchiert hat. Und dies kommt eindeutig dem Leser zugute. Wir befinden uns in Paris zu Zeiten Napoleons. Entsprechend darf man erwarten, dass das Ambiente, die Gepflogenheiten und Sitten der damaligen Zeit entsprechen. Und das tun sie eindeutig - nicht einen Moment zweifelt man daran, sich im 19. Jahrhundert zu befinden. Dies bezieht sich nicht nur auf Kleidung, Umgangsformen, etc, sondern ebenso auf Politik und Polizeiarbeit. Da, neben Monsieur de Sade, eine ganze Reihe weiterer historischer Personen ihren Auftritt in "Fest der Finsternis" haben, dürfte es eine Menge Arbeit bedeutet haben, die historisch verbürgten Informationen zu diesen in den jeweiligen Charakter und zu integrieren und all dies der Fiktion einzuverleiben. Auch der eigentlich Kriminalfall, um den es hier geht, ist nicht 08/15 und der Leser wird mit Marais und de Sade diversen Wegen folgen müssen, um die Lösung zu finden. Die Übergänge zwischen Krimi und Thriller sind grau und fließend, dennoch hätte ich die Genrebezeichnung "Historischer Krimi" bevorzugt, da bei einem Thriller doch eine offener zutage tretende Spannung erwartet wird. Dies soll nicht bedeuten, dass "Fest der Finsternis" nicht spannend sei - ganz im Gegenteil, allerdings ist dies mehr eine dauerhaft vorhandene atmosphärische Spannung, die über allem liegt und nicht die typische Thrillerspannung. Um an "Fest der Finsternis" Gefallen zu finden, sollte man auf jeden Fall gern historische Handlungen lesen und keine Furcht vor den dunklen Seiten des Menschen haben - dann kann es dem Leser aber wie mir ergehen, die ich schon jetzt sagen kann, dass Ulf Torreck mit "Fest der Finsternis" ganz klar eines meiner Lesehighlights 2017 geschrieben hat.

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Paris, 1805

Von: Marius

27.02.2017

Paris im September 1805. Der Sturm auf die Bastille ist genauso beendet wie die blutige Terrorherrschaft der Jakobiner . Napoleon herrscht über Europa und in der Hauptstadt seines Reichs große Armut und Elend. Der ehemalige Inspektor Louis Marais, dessen Name noch immer die Unterwelt von Paris in Unruhe versetzt, kehrt genau hierhin zurück. Eigentlich hatte ihn der Polizeiminister Joseph Fouché nach Brest abgeschoben, doch nun braucht er den Polizisten dringend wieder in Paris. Die Leiche eines jungen Mädchens wurde schwer verstümmelt aus der Seine gefischt. Wenn ein Ermittler dem Täter das Handwerk legen kann, dann Marais. Und dieser stößt bei seiner Recherche recht schnell auf höchst beunruhigende Information. Denn offenbar wurde von oberster Stelle her vertuscht, dass diese Leiche des jungen Mädchens nicht die erste ist, die in letzter Zeit aufgefunden wurde. Eine ganze Reihe weiterer Morde gibt es – nur war an der Aufklärung niemand interessiert. Marais verbeißt sich in den Fall und fordert damit Täter heraus, die keinerlei Interesse an der Wahrheit hinter den Morden haben. Seine Spuren führen in okkulte Kreise und sorgen schließlich dafür, dass aus dem Jäger einer Gejagter wird. Ulf Torreck ist mit seinem Debüt im Heyne-Verlag ein großer Wurf gelungen. Bisher publizierter er unter dem Namen David Gray im Pendragon-Verlag, nun gibt es im neuen Verlag einen historischen Thriller von ihm zu lesen. Und der hat es in sich. Wendungsreich entführt er den Leser in ein dunkles und dreckiges Paris, das nicht viel mit der Seine-Metropole zu tun hat, die man heute kennt. In großer Armut lebt die französische Bevölkerung, während das Establishment rauschhafte Feste feiert und sich in Eskapismus ergeht. Als besonderen Clou integriert Torreck zahlreiche historische Gestalten, deren Treiben den Rahmen des Buchs bildet. So spielt der damalige Polizeiminster Joseph Fouché genauso eine entscheidende Rolle wie auch der Staatsmann und Lenker Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord. Schon fast ein Holmes/Watson-Doppel ergibt dann Torrecks Idee, Marais mit dem legendären Marquis de Sade zusammenzuspannen, der den Ermittlungen entscheidend weiterhilft. Diese Idee und die entsprechende Umsetzung bilden das Salz in der Suppe und machen aus Fest der Finsternis ein besonderes Erlebnis. Eine Prise Jean-Christophe Grangé, ein wenig Das Parfüm, ein wenig Okkultismus, ein bisschen Alexandre Dumas – die Mischung geht auf. Wenn die nächsten Fälle für Louis Marais genauso gut ausgearbeitet sind wie dieser erste Fall, dann stehen uns noch viele großartige Titel ins Haus, bei denen alleine das Lektorat deutlich bessere Arbeit machen muss. Ansonsten eine stimmige Geschichte!

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In der französischen Metropole regiert die Angst. Zum einen fallen immer mehr Menschen dem „Schwarzen Tod“ zum Opfer, zum anderen treibt offenbar ein Serienmörder, der es auf junge Frauen abgesehen hat, sein Unwesen. Die Mordopfer haben eine Gemeinsamkeit: sie haben alle kurz zuvor entbunden, und von ihren Neugeborenen fehlt jede Spur. Die Polizei ist ratlos, und so bleibt dem korrupten Polizeiminister Fouché nichts anderes übrig, als Louis Marais zurück nach Paris zu holen. Ehemals sein bester Mann, aber in der Zwischenzeit in Ungnade gefallen und strafversetzt. Diesem kommt der Ruf zurück gerade recht, hilft ihm die Arbeit doch, den Verlust von Frau und Kind durch die Pest leichter zu ertragen. Aber auch Marais ist bald mit seinem Latein am Ende, alle Spuren verlaufen im moralischen Sumpf der Millionenstadt. Bis auf eine, aber um diese deuten zu können, bedarf es der Hilfe eines prominenten Insassen der Nervenheilanstalt von Charenton. Und so macht sich Marais auf, um den Marquis de Sade mit ins Boot zu holen. Das ungleiche Duo Marais und de Sade, der gläubige Halb-Gitan und der atheistische Adlige – aus dem Gegensatz dieser beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten speisen sich die spannenden Ermittlungen, die sie nicht nur in die Elendsviertel der Metropole sondern auch in höchste politische Kreise führen. Die wahre Hauptfigur ist aber das postrevolutionäre Paris, diese düstere Kloake, die der Autor bildhaft und schonungslos beschreibt. Mit „Fest der Finsternis“ ist Ulf Torreck ein üppiger historischer Roman - eher ein Thriller, da man die blutigen Details nicht außer Acht lassen kann - mit einem wohlkonstruierten Spannungsbogen gelungen, der höchst stimmungsvoll diese besondere Atmosphäre in der französischen Hauptstadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts kreiert. Die Rücksichtslosigkeit der Herrschenden, ihre Intrigen und Machtspielchen, die Prunksucht und Dekadenz des Adels, das Elend und die Verzweiflung der Armen und Ärmsten in den Randbezirken. Die ideale Lektüre für ein langes Wochenende. Lesen!

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In Brest, wohin Louis Marais strafversetzt wurde, wütet im Jahr 1805 die Pest. Obwohl er seine Frau in sein Haus auf dem Land gebracht hat, fallen sie der Seuche zu Opfer. Bevor ihn die Verzweiflung übermannen kann, wird Marais nach Paris zurückberufen. Dort wurde die verstümmelte Leiche eines jungen Mädchens gefunden, die offensichtlich kurz vor ihrem Tod ein Kind geboren hat. Eifrig trommelt Marais sein altes Team zusammen. Er befürchtet, es könnten weitere Morde geschehen. Gleichzeitig erhält der Marquis de Sade von seinem im Sterben liegenden ehemaligen Gönner eine seltsame Liste. Nicht lange dauert es bis die beiden ungleichen Sucher nach der Wahrheit wieder aufeinander treffen. Nachdem der Polizist Marais bei der Lösung des Falles des Mörders Lasalle schon auf die etwas widerwillige Hilfe des Marquis zurückgreifen konnte, werden die beiden hier wieder zusammen geführt. Der Fall erscheint zunächst äußerst rätselhaft. Wer könnte schließlich ein Interesse am Tod eines jungen Mädchens haben, gerade wenn es sich bei dieser auch noch um eine Mutter handelt. Und was geschah mit dem Kind, von dem keine Spur gefunden wurde. Sollten die angesehenen Bürger der Stadt Paris, die es auf die ominöse Liste geschafft haben, eine Art Geheimbund bilden. Es dauert jedenfalls nicht lange bis auch das politische Paris beginnt, sich in die Ermittlungen einzumischen. Dieses unheimliches Geschehen bedrückt den Polizisten Marais. Tief betrübt über den Verlust seiner Familie sieht er in der Lösung dieses Falles eine Art Erlösung. Konzentriert wandert er durch die Gassen der Stadt, manchmal abgelenkt, manchmal unterstützt durch den Marquis. Gekonnt wird das Leben im Paris des napoleonischen Zeitalters eingefangen. Sowohl das Leben der einfachen Leute als auch das der gehobenen Schichten wird auf eine Art dargestellt, dass man glauben kann, es könnte sich so abgespielt haben. Die Unterschiedlichkeit der Einstellung und des Hintergrundes von Marais und de Sade und deren Zusammenarbeit, bei der Marais mutig vorweg schreitet und de Sade eher wiederwillig murrend aber doch kluge Schlüsse ziehend folgt, bilden den Mittelpunkt dieses historischen Krimis. Zur Lösung ihres gemeinsamen Falles kombinieren sie ihre Fähigkeiten und schaffen einen packenden Einblick in einen kniffligen Fall, bei dem es wahrhaft um Alles zu gehen scheint. Manche Schilderungen wirken fast wie aus einem Buch de Sades entsprungen. Da möchte man sich das Geschehen lieber nicht allzu bildhaft vorstellen. Dennoch bilden Marais und de Sade ein beinahe geniales Gespann, das mit einem unterschwelligen Humor unterhält und einen verzwickten Fall löst.

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Inhalt: Während in Frankreich die Pest wütet, werden in Paris die Leichen junger Mädchen gefunden, die kurz vor ihrem Tod ein Kind geboren hatten. Der Polizeiminister Joseph Fouche beschließt den in Ungnade gefallen Polizisten Louis Marais zurück nach Paris zu holen um die Morde aufzuklären. Dieser muss schon bald feststellen, das er der Aufgabe allein nicht gewachsen ist: Hilfe erhofft er sich ausgerechnet vom Marquis de Sade. Meine Meinung: Also mal gerade für zwischendurch ist dieses Buch weder von der Seitenzahl noch von seinem Aufbau her geeignet, 670 Seiten liest man nicht mal gerade so weg und wenn der Autor seine Leser dann auch noch in eine ferne Vergangenheit führt, die auch im besten Geschichtsunterricht nur kurz angerissen wurde, bedarf es schon etwas Konzentration. Das Buch spielt im Jahr 1805 zu Zeiten Napoleons. Marais tappt lange im Dunklen auf der Suche nach dem Mörder und mit ihm ich als Leser, immer wieder hatte ich jemand anderen in Verdacht um ihn auf der nächsten Seite wieder zu auszuschließen, das ist genau das was mir an Krimis gefällt, das Rätseln und Spekulieren wer denn nun verantwortlich ist für all die grauenhaften Taten. Ihre Ermittlungen führen Marais und de Sade, bis in höchste Regierungskreise und in die Pariser Unterwelt. Ich muss leider sagen das mir Marais nicht sonderlich sympathisch war, er ist überheblich, ungerecht unfreundlich und schreckt auch vor Nötigung nicht zurück um an sein Ziel zu gelangen, zwar ist sein Verhalten nachvollziebar, bedenkt man unter welchen Umständen er seine Ermittlungen führen muss, aber gefallen muss mir das nicht. Leider hatte ich im Laufe des Buches häufiger das Gefühl, das mir wichtige Informationen fehlten, Informationen die in einem vorigen Buch vielleicht vorkamen. Nach dem Lesen habe ich erfahren das es tatsächlich eine Vorgeschichte gibt *Vor der Finsternis*, leider ist diese nur als e-book erhältlich, das allerdings als Kindle Edition kostenlos ist. Nichts desto Trotz habe ich das Buch gern gelesen, Ulf Torreck hat mich in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken lassen.

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Wir schreiben das Jahr 1805, die Pest wütet durch Frankreich und auch die Familie des Polizeichefs Louis Marais, die er absichtlich nicht mit in die Stadt Brest genommen hatte, um dies zu verhindern, verstirbt. Da kommt das Schreiben des Kommandanten der Polizei Paris, Fouché, wie gerufen. In Paris geschah ein grausamer Mord, eine junge Frau wurde kurz nach der Geburt ihres Kindes grausam getötet und verstümmelt und ihre Leiche in der Seine entsorgt. Diese Morde scheinen schon seit geraumer Zeit vorzugehen, denn bei dem ehemaligen Gerichtsmediziner findet man 12 Zeichnungen von ebenfalls grausam ermodeter Frauen. Marais beginnt zu ermitteln und dabei greift er auf die Hilfe eines sehr bekannten Marquis zurück, der zur Zeit in der Anstalt Charenton lebt. Doch wohin die Ermittlungen die Beiden führt, daran hätte Marais niemals gedacht. Meine Meinung: Das Buch kommt mit einer sehr düsteren Optik daher und macht gleich neugierig auf seinen Inhalt, denn ein historischer Thriller verspricht interessante Unterhaltung. So war es auch bei Fest der Finsternis, denn es überzeugt gleich mit einer sehr gelungenen Darstellung der Zeit. Der Schreibstil des Autors wird dabei sehr gut der damaligen Zeit angepasst und ich fühlte mich regelrecht nach Frankreich zu Beginn der Morderne versetzt. Der Thriller baut auf eine sehr gute Recherche auf und ich konnte mir ein gutes Bild machen, wie Paris in diesen Zeiten wirklich aussah und von Romantik ist da keine Spur. Dabei kommt allerdings der Thriller zunächst nur langsam in Fahrt. Zunächst einmal erhielt ich eine klare Vorstellung der beiden Hauptakteure Louis Marais, der Polizist und kein geringerer als der Marquis de Sade, der zu diesen Zeiten eine eher fragliche Berühmtheit war und bis heute als wohl einer der bekanntesten Perversen (Quelle: Stern) gilt. Dieses Zusammensetzung ließ mich schon ein wenig, sagen wir schmunzeln, denn die beiden Herren sind natürlich sehr gegensätzlich. Nachdem dann auch der erste Mord geschieht, nimmt auch die Spannung immer mehr Tempo auf und man begibt sich mit Marais und de Sade auf eine äußerst spannende Jagd nach dem Mörder. Die Morde an für sich sind sehr grausam und auch bildlich beschrieben, so dass ich das Geschehen gut vor Augen hatte. Zimperlich sollte man hier als Leser nicht sein. Erzählt wird der Thriller durch einen personellen Erzähler in der dritten Person, der uns hauptsächlich aus der Perspektive Marais' an den Entwicklungen des Falles teilhaben läßt. Hier und da erlebte ich aber auch das Ganze mit den Augen de Sades und das bot dem Ganzen gute Abwechslung. Das Setting ist hier sehr gut beschrieben und mein Eindruck der Zeit wurde sehr lebhaft in der Vorstellung. Dabei wurde mir nur allzu deutlich, wie schmutzig und düster alles damals aussah. Somit wurden Setting und Atmosphäre aber auch sehr lebendig und vorstellbar und es gelingt dem Autor perfekt, diese düstere Zeit darzustellen. Auch hier kann ich nur sagen: sehr gut recherchiert. Die Charaktere des Thrillers sind durchweg sehr interessante Persönlichkeiten. Sehr gelungen ist hier die Einbindung eines Mannes wie den Marquis de Sade, bei dem ich gleich googeln musste, ob der Autor wirklich "diesen" Sade meinte und ja, den meinte er. De Sade wird hier sehr lebendig und ich konnte ihn direkt vor mir sehen in all seiner wunderlichen Art, sympathisch, nein, das ist er nicht, aber mehr als interessant. Doch die Figur konnte mich durchaus überzeugen, genau so wie mich auch die Figur des Protagonisten Marais überzeugen konnte. Auch diesen Mann soll es in der Tat damals gegeben haben und ich mochte einfach seine Art, wie er ermittelt und das er schon damals eine unkonventionelle Art hatte und vor nichts und niemanden wirklich halt machte. Eine sehr interessante Figur, mit vielen Ecken und Kanten und auch wenn er mir nicht unbedingt ans Herz gewachsen ist, so konnte er mich doch in seinem Handeln überzeugen. Auch sonst fand ich die Charaktere der Zeit gelungen und äußerst glaubhaft dargestellt. Mein Fazit: Ein düsterer, aber auch dadurch sehr atmosphärisch wirkender Thriller, der die damalige Zeit so darstellt, wie es auch war, schmutzig, korrupt und rücksichtslos. Guter, fesselnder Schreibstil und glaubhaft ausgearbeitete Charaktere geben der Zeit ein passendes Bild. Ich fühlte mich auf jeden Fall in das Paris vergangener Tage versetzt und hatte das ein oder andere Mal durchaus eine Gänsehaut, wenn alles vor meinen Augen lebendig wurde. Ein interessanter Thriller, der sehr gut recherchiert wurde und dadurch ebenfalls sehr glaubhaft wirkt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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