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Rezensionen zu
Ich gebe dir die Sonne

Jandy Nelson

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Rezension zu Ich gebe dir die Sonne

Von: written4me

18.02.2019

Autor: Jandy Nelson Seitenanzahl: 474 Inhalt: NoahundJude sind ein unzertrennliches Zwillingspaar. Beide sind künstlerisch begabt, doch während der introvertierte Noah seine Zeichnungen immer bei sich hat, versteckt die extrovertierte Jude ihr wahres Talent. Sie baut Sandskulpturen am Strand, die sie dann von der Flut zerstören lässt. Nachdem die Mutter der beiden ihnen davon erzählt, die Zwillinge auf die California School of Arts zu schicken, entfacht ein Kampf zwischen den Geschwistern. Ein Kampf geprägt von Neid und Eifersucht. Die Rivalität der Beiden, die eigentlich schon immer da war, aber durch ihre enge Verbundenheit nicht zum Vorschein kam, trennt die Geschwister immer mehr voneinander. Bis Lügen, Missverständnisse und Hass zu einem schweren Bruch zwischen den beiden führen. So wurde NoahundJude zu Noah und Jude. Meinung: Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, hätte ich mit einer 08/15 Liebesgeschichte gerechnet. Wie sehr ich mich getäuscht hatte, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Das Buch fängt mit dem folgenden Satz an „So fängt alles an.“ Es gibt keinen passenderen Satz mit dem man dieses Buch anfangen könnte. Die Handlung des Buches spielt zu verschiedenen Zeiten und wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Alle Kapitel, die in der Vergangenheit stattfinden, werden aus der Sicht von Noah erzählt. In den Kapiteln sind unsere Hauptprotagonisten 13/14 Jahre alt. Alle Kapitel, in denen Noah und Jude 16 Jahre alt sind, werden aus der Sicht von Jude erzählt. Das kann anfangs etwas verwirrend sein, aber nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich daran. Der Schreibstil war für mich eher kritisch. Die Beschreibungen der Gefühlswelten und Gedanken waren zwar sehr detailliert geschrieben und ich konnte mich auch gut in die Charaktere hineinversetzen. Aber dann schmiss die Autorin dauernd mit irgendwelchen poetischen Metaphern und Analogien um sich, so dass manche Stellen einfach nur verwirrend waren. Das hat hat so ein bisschen den Lesefluss gestört. Die Storyline wiederum war sehr gut. Die Geschichte ist kompakt und durchdacht. Die Autorin schafft es immer wieder Spannung aufzubauen, da jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Auch die Plottwists, die man sehr häufig findet, sind unerwartet. Fazit: Das Buch gibt einem einen sehr intensiven Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere. Dadurch, dass die Geschichte wie bei einem Puzzle erst Stück für Stück Sinn macht, wird es auch nie langweilig. Ich würde das Buch Lesern empfehlen die 14+ sind, da ich denke, dass es für jüngere etwas schwer zu fassen sein könnte. Insgesamt gebe ich dem Buch 4,5 von 5 Sternen. Lena, 13

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Titel: Ich gebe dir die Sonne Autor/in: Jandy Nelson Übersetzer/in: Catrin Frischer Verlag: Cbt Seitenanzahl: 474 ISBN: 978-3-570-31222-3 Ausgabeform: Taschenbuch Preis: 9,99€ (D) Klappentext: Emotional, umwerfend, betörend: der internationale, preisgekrönte Bestseller! Jude und ihr Zwillingsbruder Noah sind mit dreizehn unzertrennlich, drei Jahre später sprechen sie kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das ihre Welt zerstört hat. Noah, der früher ununterbrochen malte, rührt keinen Pinsel mehr an und die populäre Draufgängerin Jude hat sich in eine Einsiedlerin verwandelt. Jude findet erst wieder ins Leben und zu Noah zurück, als sie einen geheimnisvollen Künstler und einen wilden, unwiderstehlichen Jungen trifft. Kurze Inhaltszusammenfassung: Jude und Noah sind schon immer unzertrennlich gewesen. Bis zu ihrem 14. Lebensjahr. Denn Jude und Noah triften mit der Zeit immer weiter auseinander. Als sie dann schließlich 14 sind, passiert ein schreckliches Ereignis und danach scheint es so als ob sie zwei komplett andere Menschen sind und es gibt keine Hoffnung mehr, dass es wieder so wird wie es einmal war. Jude war zuvor eine wilde, rebellische Jugendliche und wurde dann das genaue Gegenteil davon - still und in sich gekehrt. Noah war das komplette Gegenteil von ihr - er war irgendwie anders als die anderen, etwas besonderes. Doch auch er verändert sich radikal und passt sich schließlich den anderen an. Zwei Jahre später, als Jude 16 ist, lernt sie einen Künstler kennen und einen Jungen, der für sie bestimmt sein musste. Auf einmal findet Jude ihr altes Selbst wieder und lerbt, mit Dingen klar zu kommen, die passiert sind. Allerdings finden sie und Noah mit der Zeit heraus, dass sie beide voreinander Geheimnisse haben... Meine Meinung: 'Ich gebe dir die Sonne' ist eines der besten Bücher die ich jemals gelesen habe. Der Schreibstyl ist unglaublich, man ist so vertieft, dass man gar nicht mehr aufhören möchte. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und habe es wurde an keiner Stelle langweilig. Es ist jeweils aus der Sicht von Noah und aus der von Jude geschrieben. Anfangs, fande ich es noch etwas komisch, weil es immer ein Zeitsprung war und weil man sich auf die andere Person einstellen musste, aber nach der Zeit hat es mir richtig gut gefallen. Es ist ein Buch, dass einen zum Nachdenken anregt und es handelt auch von einem Thema, dass viel zu selten angesprochen wird und dass leider, immer noch, von vielen Leuten nicht akzeptiert und tolerriert wird. Es hat mich richtig in seinen Bann gezogen und ich hätte am liebsten noch viel mehr gelesen. Es ist eine absolute Empfehlung und auf jeden Fall werde ich jetzt noch mehr Bücher von Jandy Nelson lesen. Meine Bewertung: Ich gebe diesen wundervollem Buch 5/5 Sternen.

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Erster Satz: "So fängt alles an." So fängt sie an, die Geschichte, wie NoahundJude zu Noah und Jude wurden - eine Geschichte voller Wirrungen, Missverständnisse, Hass und Schmerz, voller Versöhnung, Liebe, Freundschaft und Glück. Wir werden in unsichtbare Museen entführt, bekommen Ratschläge von toten Großmüttern, lernen Kometen-sammelnde Jungen kennen, ziehen schwebende Kleider an und sehen zu wie sich die Prophezeiung des Papageis "Prophet" erfüllt. Klingt verwirrend? Lest einfach diese starke, mitreißende, emotionale, tiefschürfende, vielschichtige, manchmal fast schmerzhaft reale Geschichte, am Ende werdet ihr alles verstehen und mit einem sinnigen Lächeln die Buchdeckel zuklappen!!! Zuerst zum Cover - das (hurraaa) sehr stark dem englischen Original nachempfunden ist. In einem starken Gelbton und mit einer krakeligen, schwarzen Sonne als einziges Motiv ist es auf der einen Seite schlicht, auf der anderen jedoch eine perfekte Verkörperung des Buches. Einzigartig, bunt, künstlerisch und ergreifend - man kann die immense Wucht und Leuchtkraft der Geschichte schon durch die Buchdeckel schimmern sehen. Wer sich vielleicht zu Beginn über den Titel wundert wird bald über den Insider der Zwillinge stoßen, der den Titel zur passenden Vervollständigung eines Gesamtkunstwerks macht. "Okay", sagt sie. "Bäume, Sterne, Meere. In Ordnung." "Und die Sonne, Jude." "Oh, na gut", sagt sie zu meiner großen Überraschung. "Ich gebe dir die Sonne." "Dann habe ich jetzt praktisch alles!", sage ich. "Du bist ja verrückt!" "Aber ich habe ihn." Wir steigen ohne Umschweife in die Geschichte von NoahundJude ein, die Geschichte von zwei gleichen, ungleichen Zwillingen, die mit dreizehn so unzertrennlich sind, dass ihre Namen immer nur zusammen genannt werden, während sie mit 16 kein einziges Wort mehr wechseln. Fragt sich nur: was ist passiert, dass aus dem künstlerisch begabten Außenseiter Noah eine beliebte Frohnatur geworden ist, die sämtliche Kunst aus seinem Leben verbannt hat, während die eigentlich abenteuerlustige und beliebte Jude, die jeden Jungen um den Finger wickeln konnte, allen männlichen Wesen den Boykott erklärt und sich hinter Ton-Statuen vergräbt, die immer wieder zerbrechen? Eine Frage, die wir Stück für Stück lösen müssen, während wir uns in zwei Zeitebenen immer weiter an die Wahrheit herantasten. Die erste Perspektive, durch die wir an die Geschichte herangeführt werden, ist die von Noah mit 13 Jahren. Die Kapitel aus seiner Sicht sind mit dem Titel "Das unsichtbare Museum" versehen, da darin Noahs Gedanken durch Selbstporträts unterstützt werden, die er in seinem Kopf malt. Ihm dabei zuzusehen, wie er die Welt aus Farben immer wieder neu erschafft hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es nicht immer leicht ist, sich in ihn einzufühlen. Als Eröffnung dient eine Szene, in der er von ein paar älteren Jungs fast von einer Klippe geworfen wird. Durch diese erste Szene, die etwas befremdlich auf den unvorbereiteten Leser wirkt, werden die Grundprobleme von Noahs Existenz beschrieben, ohne dass wir das bemerken würden. Durch seine hingebungsvolle Liebe zur Kunst und die zurückhaltende Art, wird er von vielen als "seltsam" abgestempelt und ist ein klarer Außenseiter (Selbstporträt: "Junge in einer Kiste Dunkelheit"). Als er dann auch noch merkt, dass er auf die Anwesenheit von gutaussehenden Jungs anders reagiert als andere (Selbstporträt: Betontorpedo), ist er sich sicher: er ist ein hoffnungsloser Fall (Selbstporträt: der kaputte Regenschirm). Dass er mit einer göttlichen Gabe versehen ist, sehr wahrscheinlich an einer renommierten Kunstschule aufgenommen wird und seine Mutter unglaublich stolz ist, tröstet ihn kaum darüber hinweg, dass Jude als draufgängerische Surferin, beliebte Schönheit und ganz normale Vorzeigetochter der klare Liebling ihres Vaters ist (Selbstporträt: Grün vor Neid). Doch so einfach ist das nicht mit den beiden Zwillingen. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten verbindet die beiden eine Beziehung sondergleichen... "Und?" Er haucht dieses Wort mehr, als dass er es sagt - und da weiß ich, dass er es auch fühlt. Ich denke an die beiden Typen am Himmel, die Schiffe zum Sinken bringen, die Dinge in Flammen gehen lassen - einfach so, ohne Vorwarnung. "Es ist verrückt, dass es passiert", hat er über sie gesagt. "Aber es passiert einfach." Es passiert einfach. Es passiert uns." Gerade als Noahs Welt durch die Ankunft eines wunderbaren, schrägen, liebenswürdigen, cleveren Jungen mit einem Koffer voller Sterne Kopf zu stehen beginnt (Selbstporträt: Adam und Adam im Paradies), wechseln wir in die zweite Sichtweise auf die Geschichte: die von der 16jährigen Jude. In keinem Vergleich zu der blonden, aufgeschlossenen Schönheit, die wir zuvor kennengelernt haben, steht nun die verbitterte, zurückgezogene Invalidin, die mit sackartigen Kleidern und kurzen Haaren den Männer-Boykott ausgerufen hat und - Überraschung - statt Noah auf die Kunstschule CSA geht. Denn dieser hat alle Farben ausgekippt, alle Kunstwerke verbrannt und das unsichtbare Museum in seinem Kopf mit Schwarz übergossen, springt von Klippen und geht lieber mit Freunden laufen, als alleine zu malen. Da sich Jude sicher ist, dass der Geist ihrer Mutter ihre Kunstwerke aus Ton zerstört, sucht sie einen Steinbildhauer auf. Und als sie auf den durchgeknallten Künstler Guillermo Garcia trifft, der riesige Steingiganten erschafft um dem Schmerz in seinem gebrochenen Herzen Luft zu verschaffen und Oscar, den charmantesten Engländern kennenlernt, gegen den selbst die Bibel ihrer Großmutter mit hilfreichen Tricks nicht mehr hilft, ahnt sie noch nicht, dass ihr Leben und das von Noah vor einer erneuten Wende steht... "Wenn das Unglück weiß, wer du bist, dann werde jemand anders." Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie sich mit jeder Seite mehr Wirrungen und Verbindungen ergeben, weitere erdrückende Geheimnisse zum Vorschein kommen und langsam jedes Puzzleteil seinen Weg in die Geschichte findet. Durch etliche Andeutungen kommen wir dem Geheimnis immer näher, was dafür gesorgt hat, dass die zerrüttete, in zwei Lager gespaltene Familie endgültig zerbrach, dass die beiden Zwillinge weit auseinander gedriftet sind und ihre Rollen getauscht haben. Wie auch das Leben der beiden ist das Buch ein stimmungsmäßiges Auf und Ab. Mal wunderschön, mal tieftraurig; mal voller Leben, mal hoffnungslos; mal voller Freude, mal voller Verzweiflung; mal voller Ärger, dann voll Versöhnung. Während die irren Aberglauben und skurrilen Lebensweisheiten von Grandma Sweetwine in Judes Perspektive sowie die mitreißende Leidenschaft der Kunstbeschreibungen in Noahs Perspektive immer wieder zum Schmunzeln und Träumen anregen, wirken die vielen kleinen Wahrheiten, die in der Beschreibung einer familiären Beziehung stecken immer wieder wie ein Messer in die eigene Brust. Der immensen Konkurrenzkampf der Zwillinge, rasende Eifersucht, düstere Geheimnisse, kleine, nicht böse gemeinte Bemerkungen, große Verluste, böse Streiche und Nicht-Ehrlich-Sein-Können - da ist auch so viel Schmerz in der Geschichte, wie ihn nur Teenager empfinden können, die sich von der ganzen Welt unverstanden fühlen. Zum Lachen und Weinen, Lieben und Hassen ist die Geschichte der beiden Zwillinge, die sich gleichzeitig näher sind als alle anderen Menschen der Welt, sich dadurch aber immer wieder selber von sich stoßen. "Wir atmen und treiben dahin. ich stelle mir vor, wie wir durch den Nachthimmel zum strahlenden Mond schwimmen, und hoffe, dass ich mich morgen früh noch an das Bild erinnere, damit ich es malen und ihr schenken kann. Bevor ich ganz weg bin, höre ich sie sagen: "Ich liebe dich immer noch am meisten" und ich erwidere: "Ich auch." Mitten in all den Schmerz und die Verwirrung platzt bei beiden die Liebe. Wir haben es hier zwar mit ganz vielen verschiedenen Arten von Liebe zu tun - vor allem Geschwisterliebe - doch auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Denn sowohl Noah als auch Jude haben laut ihrer Großmutter eine beneidenswerte Liebeslinie in der Handfläche. Während Noah sich für Brian mit seiner Sexualität auseinandersetzten, über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzten und entscheiden muss, was ihm wirklich wichtig ist, muss Jude für Oscar ihren Boykott brechen und sich mit ihrer Schuld beschäftigen, die sie in der Vergangenheit auf sich geladen hat. Mitten in dem ganzen Durcheinander aus Gefühlen und verwirrenden Andeutungen der beiden besonderen Charakteren sitzen viele wichtige Themen versteckt: neben der Kunst und der Liebe geht es vor allem um Trauerbewältigung, Homosexualität, Selbstfindung und die Fähigkeit, sich selbst verzeihen zu können. Wenn man von den strahlenden Kunstwerken, den Geistern von toten Großmüttern mit irren Ratschlägen und heftigen Schicksalsschlägen einmal absieht, lassen sich etliche Probleme und Gedanken wiederfinden, die mal subtil versteckt, mal klar hervorgehoben, sensibel und facettenreich direkt etwas für den eigenen Alltag mitgeben. "Guillermo hat gesagt, die Risse und Brüche seien das Beste und Interessante an den Arbeiten meiner Mappe, fällt mir ein. Vielleicht ist es mit Menschen und ihren Rissen und Brüchen dasselbe." Dass dem Buch dieser ganz besondere Zauber von Lebhaftigkeit und sprühender Kreativität innewohnt, hat es vor allem dem Schreibstil von Jandy Nelson zu verdanken. Sie schreibt so bildhaft, dass sie einen direkt ins Herz zu treffen scheint und lässt dabei wie Noah vor seinem inneren Auge im Kopf des Lesers farbenfrohe Bilder von berührenden Wundern, strahlenden Malereien, schwebenden Kleider und dunklen Abgründen entstehen. Mitten ins Leben setzt sie skurrile Nebenpersonen wie der nur mäßig hilfreiche Geist von Grandma Sweetwine oder den rustikalen Bildhauer Guillermo, der "mit den Händen wünschen" kann und erstaunt immer wieder aufs Neue, wie viel Ungewöhnliches man im lauen Alltag finden kann, wenn man nur genau hinsieht. Gefühlvoll und unheimlich stark spinnt sie zarte Fäden um aus ein wenig Emotionen, Gedanken, Bilder und Formen eine Geschichte zu schaffen, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Das einzige, was mich nicht zu 100% begeistern konnte war das Ende, das nach dem heftigen Auf und Ab der Geschichte zwar eine angenehme Erleichterung bot, auf der anderen Seite aber doch fast ein wenig zu glatt, lau und einfach erschien. Dass selbst der vom Papagei Prophet so heftig verlangte Ralph gefunden wird, war für mich ein bisschen Zuviel des Guten. Aber ich werde mich ganz bestimmt nicht über ein Happy End beschweren, nicht nachdem ich 480 Seiten lang mitgelitten habe und neben ein paar Tränchen vor allem viel Schokolade, meine Fingernägel und Stunden Schlaf geopfert habe. ;-) "Die Zeit ist reif für zweite Chancen. Die Zeit ist reif, die Welt neu zu erschaffen. (…) Die Maschine erwacht laut kreischend zum leben. Mein ganzer Körper vibriert elektrisiert, als ich den Stein in zwei Teile zerlege. Damit NoahundJude zu Noah und Jude werden. "Du tötest sie?", fragt Guillermo ungläubig. "Nein, ich habe sie gerettet." Endlich." Fazit: Eine Geschichte über künstlerische Leidenschaft, über den ekstatischen Impuls und Dualseelen, die durch den unfassbaren Sturm aus starken, wunderschön passenden, hässlich schmerzhaften und vor allem wahnsinnig durchdringenden Emotionen begeistert hat. Klug, leise, bunt und mit so viel Schmerz!

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Wissothek

Von: Jutta Klink aus Stuttgart

12.09.2018

Bei „Ich gebe dir die Sonne“ hat mir so gut gefallen, wie die Autorin die Fäden zwischen den Protagonisten verknüpft, so diffizil dass erst kurz vor Schluss des Romans die Komplexität der Verbindungen deutlich wird. Auch die Liebe der Jungs untereinander ist authentisch, nicht verklärend aber auch nicht klischeemäßig in die Handlung eingebunden. Ich werde es auf jeden Fall gerne empfehlen und kann mir auch vorstellen, dass aufgrund der Covergestaltung und der sehr intelligent auf den Spannungsbogen setzenden Inhaltsangabe auf dem Cover, auch Leserinnen zugreifen die sonst eher main-stream lesen. So kann man ein thematisch anspruchsvolles und erzähltechnisch ausgefeiltes Buch auch an ein breites Publikum bringen.

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„Im Gegensatz zu fast allen Menschen auf der Erde sind wir von den ersten Zellen an zusammen gewesen, wir sind zusammen hierhergekommen.“ Noah und Jude sind zweieiige Zwillinge. Doch während Jude abenteuerlustig und beliebt ist, bleibt Noah lieber für sich alleine und malt. Beide erzählen ihre Geschichte abwechselnd, in der Gegenwart und in Rückblicken. Während sie am Anfang noch unter allen Umständen zusammenhalten, wird schnell klar, dass sie sich nach drei Jahren fremd geworden sind, ja sogar nahezu die Rollen getauscht haben. Nun ist Noah der, der viele Freunde hat und Jude die Einzelgängerin. Wie es soweit kommen konnte, wird erst im Laufe der Geschichte deutlich… Meine Meinung: Sowohl Noah und Jude als auch die anderen Personen sind nicht perfekt, aber sie sind einzigartig und sympathisch. Man begibt sich beim Lesen auf eine emotionale Reise mit ihnen, die einen nicht mehr loslässt. Der Inhalt ist nicht einfach zusammenzufassen, wenn man nichts vorwegnehmen will, da die Zusammenhänge und Verwicklungen erst nach und nach herauskommen, aber das macht den besonderen Reiz des Buches aus. Außerdem sorgt die bildhafte, fast schon poetische Sprache dafür, dass man die Welt mit anderen Augen sieht. Emotionen sind garantiert. Die Geschichte handelt zwar von Neid und leider auch vom Sterben, hat aber auch lustige Momente und ist im Endeffekt eine Liebesgeschichte, die einen zum Lächeln bringt. „Ich gebe dir die Sonne“ ist auf jeden Fall eines meiner Lieblingsbücher, es hat mein Interesse an Kunst geweckt. Ich könnte es immer wieder lesen, es macht einfach glücklich und man kann es zufrieden zuklappen! Hannah Steinbacher, 18 Jahre

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Inhalt In „Ich gebe dir die Sonne“ erfahren wir die Geschichte der Zwillinge Noah und Jude. Beide Geschwister sind künstlerisch begabt, doch während Noah seine Zeichnungen immer mit sich herumträgt, versteckt Jude ihr Talent. Sie baut Sandskulpturen, die sie von der Flut zerstören lässt. Doch ihre Mutter möchte, dass beide auf die California School of Arts gehen. Und ab da verändert sich nicht nur die Beziehung zwischen den beiden Zwillingen sondern auch die Zwillinge selbst verändern sich. Die Rivalität und der Neid zwischen den beiden, die zwar schon immer da waren, aber durch ihre enge Verbundenheit kaum Bedeutung hatten, tritt immer stärker zu Tage und führt letztendlich zu einem schweren Bruch zwischen Noah und Jude. Und während Noah früher sehr introvertiert und Jude offen gegenüber allen Menschen war, so ist es nach dem Bruch und einem schweren Verlust genau umgekehrt. Noah findet Anschluss an die Clique im Ort und Jude zieht sich immer mehr zurück. Meine Meinung Das Besondere an diesem Buch ist, dass wir als Leser einen intensiven Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Zwillinge erhalten. Das gelingt dadurch, dass es zwei Handlungsstränge gibt. Der erste findet vor dem Bruch der Zwillinge statt als beide 13/14 sind und wird uns aus der Sicht von Noah erzählt, der eine ganz spezielle Wahrnehmung auf die Welt hat. Der zweite Handlungsstrang spielt zu der Zeit, als Noah und Jude 16 sind, und wird aus der Sicht von Jude erzählt, die auf eine ganz besondere Art und Weise abergläubisch ist. Durch den Perspektivenwechsel und die Zeitsprünge erleben wir die Ereignisse und die daraus folgenden Veränderungen sehr intensiv und ich konnte mich sowohl gut in Noah als auch in Jude hineinversetzen. Beide fühlen auf ihre Art und Weise sehr intensiv und ich habe mir die ganze Zeit gewünscht, dass sie wieder zueinander finden. Auch wenn Noah anders als seine Schwester nicht an der CSA aufgenommen wurde, so geht er doch weiterhin seiner Leidenschaft des Zeichnens nach. Jude hingegen zweifelt immer mehr an ihrem Talent, bis ein Steinhauer sie als Mentor auf ihrem Weg begleitet. Im fortschreitenden Verlauf der Geschichte können wir als Leser immer besser verstehen, was zu dem Bruch zwischen den beiden Zwillingen geführt hat und begleiten sie auf dem Weg des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung. Jandy Nelson schafft es dabei, einfühlsam die Themen Sexualität, Liebe, Trauer und Vergebung zur Sprache zu bringen. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen und freue mich auf weitere Werke der Autorin. Ich vergebe 5 Sterne und kann dieses Buch jedem ans Herz legen, der gerne gefühlvolle aber nicht kitschige Geschichten liest.

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„Ich gebe dir die Sonne“ in drei Worten? Lebendig, abwechslungsreich, anders. Cover & Gestaltung von „Ich gebe dir die Sonne“? Das Cover von „Ich gebe dir die Sonne“ ist so hell und freundlich, dass ich es einfach haben musste. Es ist einfach ein freundliches und farbenfrohes Cover, das man gerne Anschaut. Unter dem Schutzumschlag ist das Buch in einem wunderschönen Lila gehalten, im Inneren in einem strahlenden Orange. Von den Farben her ein absolutes gute Laune Buch! Worum geht es in „Ich gebe dir die Sonne“? So lebensfroh und fröhlich das Cover und die Farbgebung von „Ich gebe dir die Sonne“ sind, so tief und beinahe dunkel ist der Inhalt. Ihr solltet euch bewusst sein, dass es sich bei „Ich gebe dir die Sonne“ nicht um ein fröhliches Sommerbuch handelt, sondern um ein komplexes Werk, das sich stark mit Emotionen und zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzt. Es hat teilweise Phasen, die Leichtigkeit versprechen, aber dunklere Zwischentöne besitzen, die einen zum Nachdenken anregen. Ein sehr besonderes Werk. Der Schreibstil von Jandy Nelson? Der Schreibstil der Autorin ist sehr besonders. Und ich meine mit besonders nicht schlecht, sondern exorbitant. Zu Beginn hatte ich so meine Probleme, vor allem durch Noahs wirre und schnell wandelnde Gedanken. Jude war für mich sehr viel einfacher zu verstehen, was nicht heißen soll, dass ich Noahs Darstellung schwierig fand. Beide Darstellungsweisen von Gedanken und Emotionen sind so besonders und bewegend, dass ich es noch nirgendwo besser gelesen habe. Durch ihre Ausdrucksweise und die bildhaften Darstellungen schafft es die Autorin, die Geschichte ihrer Figuren direkt in meinen Kopf zu malen. Ein außerordentliches Talent, das mich sehr begeistert hat. Als ich mich dann an Noahs bunte Ausdrucksweise gewohnt hatte, kam ich schnell voran. Das Figurenpersonal in „Ich gebe dir die Sonne“? In der Hauptsache geht es um Noah und Jude, die Zwillinge sind und in der Phase der erzählten Zeit des Romans unterschiedlicher nicht sein könnten. Da die Geschichte der beiden in zwei Perspektiven erzählt wird, die zudem zeitlich getrennt ist, lernt man die beiden auf zwei Weisen kennen: Jude und Noah mit 13/14 und mit 16. Es ist unfassbar, wie sehr sich die beiden innerhalb weniger Jahre verändert haben und noch spannender, wie es dazu kam. Denn während Jude als 16jährige berichtet, erzählt Noah seine Geschichte als 13/14jähriger. Dadurch erlebt man die Veränderung der Figuren direkt mit, kann einen Blick in ihre Gedanken und Emotionen werfen und sich wünschen, dass alles anders kommt. Jandy Nelsons Figuren sind dabei so intensiv gestaltet, dass ich das Gefühl hatte, eine echte Geschichte zu erleben. Auch die Nebenfiguren, die ihren Teil zur Geschichte beitragen haben eine ganz eigene Tiefe, wie sie mir bisher nur selten begegnet ist. Positives zu „Ich gebe dir die Sonne“ Der Schreibstil, die Erzählweise, die Figuren, die Geschichte und die Aussage dahinter. All das macht „Ich gebe dir die Sonne“ so einzigartig und wundervoll. Es ist ein Buch, das man so schnell nicht vergisst und das seines gleichen sucht. Ich bin einfach sprachlos und baff, selbst Tage nach dem Lesen. Die Erzählweise mit zwei unterschiedlichen, zudem zeitlich versetzten Perspektiven erzeugt Spannung, da jede Perspektive neue Einzelheiten ans Licht bringt, die am Ende ein großes Ganzes ergeben. Eine Geschichte von Verlust, Ängsten und Fehlern. Empfehlung zu „Ich gebe dir die Sonne“? Ich kann „Ich gebe dir die Sonne“ allen Lesern empfehlen, die ein außergewöhnliches Buch suchen. Allerdings ist es, anders als es durch die Covergestaltung den Anschein macht, kein leichtes Sommerbuch, sondern ein Buch mit Tiefe und Emotion. Ich danke dem Bloggerportal und dem cbt Verlag von Herzen für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von „Ich gebe dir die Sonne“.

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Heute ist der erste sommerliche Tag des Jahres und was passt besser dazu, als ein Buch mit diesem Titel? „Ich gebe dir die Sonne“ von Jandy Nelson ist mein selbsternanntes Highlight von allen acht Büchern, die ich im April gelesen habe. Wunderschön geschrieben, erzählt es von den Zwillingen Noah und Jude, die absolut unzertrennlich sind. Noah liebt das Malen und verliebt sich zudem in den Nachbarsjungen. Jude ist wild, kriegt den Mund kaum zu und lotet ihre Grenzen aus. Ein paar Jahre später reden die beiden Geschwister kaum noch miteinander, ein Ereignis hat sie verändert und geradezu entzweit. Bis Jude auf einen interessanten Künstler trifft… Ich gebe dir die Sonne von Jandy NelsonEs war mein erstes Buch von Jandy Nelson und von Anfang an begeistert hat mich vor allem der einnehmende Plot mit Noah, seiner Leidenschaft zum Malen und Jude, die so ganz anders ist und eine gewisse „Familien-Bibel“ der Oma geerbt hat. Ich brauchte keine zehn Seiten und befand mich in einem Abenteuer, samt der Gewissheit: ich freu mich drauf! Man merkt, dass Noah und Jude nicht nur Zwillinge sind, sondern sie auch eine starke Geschwisterliebe und Freundschaft verbindet. Ich liebe Bücher über Freundschaft. Noch mehr liebe ich Bücher über Freundschaft, in denen man es nicht nur liest, sondern regelrecht spürt und man Spaß beim Lesen der Dialoge hat. Witzig und charmant sind hin und wieder z.B. die Sterne, Blumen und vor allem die Sonne als gewisse Eintauschwerte von Bedeutung… Wie ein Geflecht werden die Kapitel abwechselnd aus der früheren Zeit von Noah und knapp zwei Jahre später aus der Sicht von Jude erzählt, was aufgrund des Zwillingdaseins nicht nur interessant zu lesen, sondern aufgrund des einschneidenden Erlebnisses dazwischen, auch wirklich grandios gelungen ist. Es geht um das Leben, Schicksal, Familie und die Erkenntnis, dass es immer mindestens zwei Sichtweisen von etwas gibt. Von den fast 500 Seiten abschrecken lassen sollte man sich ganz und gar nicht, denn man kann regelrecht nur staunen, wie man in der dramatisch-schönen Geschichte versinkt und die Seiten so dahinschmelzen. Es könnte also quasi auch ein sogenanntes Schwellenbuch für diejenigen sein, die eine gewisse Skepsis gegenüber dickeren Büchern haben. Schade ist, dass „Ich gebe dir die Sonne“ so vor Emotionen und Facetten sprüht, dass ich gar nicht alles in meiner Besprechung unterbringe. Besonders schön daran ist, dass es noch viele weitere Überraschungen für alle bereithält, die es nun lesen wollen. Ein superschönes Jugendbuch aus der „Empfehle-ich-immer-wieder“-Kategorie und ein Grund, weshalb ich Jandy Nelsons Debüt „Über mir der Himmel“ ebenfalls lesen möchte.

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