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Rezensionen zu
Die himmlische Tafel

Donald Ray Pollock

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Die himmlische Tafel von Donald Ray Pollock: Der Farmer Pearl Jewett glaubt daran, dass die harte Arbeit auf Erden im Himmel einen Platz an der himmlischen Tafel beschert. Doch die Plackerei machen ihn und seine drei erwachsenen Söhne nicht satt. So arbeiten sie bei einem reichen Nachbarn, der sie schindet und ausbeutet. Ausgezehrt von der harten Feldarbeit stirbt Pearl und die drei Brüder entschließen sich den rechtschaffenen Weg zu verlassen. Sie eifern ihrem Idol Bloody Bill Bucket, dem Romanheld eines zerlesenen Groschenromans nach und überfallen mehrere Banken und Geschäfte. Mittlerweile steckbrieflich gesucht, planen sie ihre Flucht nach Kanada. Doch die hohe Belohnung für die Ergreifung hat mehrere Männer auf ihre Fährte gebracht und der jüngste der Brüder wird angeschlossen. Um sich zu erholen, schleppt sich das Trio auf die abgeschiedene Farm der Fiddlers. Die alten Leute sind herzensgute Menschen, denen ein Trickbetrüger vor einiger Zeit ihr ganzes Erspartes abgeknöpft hat. Mit der Ankunft der Outlaws wendet sich das Blatt für alle Beteiligten. Doch nicht für alle endet die Geschichte gut. Der Roman vermengt unzählige abgehalfterte Charaktere, deren Lebensgeschichte kurz, aber niemals langweilig erzählt wird. Es liest sich äußerst packend, teilweise brutal und derb. Allerdings kommen die Frauen in dem testosteron-lastigen Western nicht gut weg. Trotzdem eine sehr gute Wahl für Liebhaber einer schonungslosen und direkten Literatur.

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Donald Ray Pollock - Die himmlische Tafel (Heyne Hardcore) - Amerika, das Land der unerreichbaren Träume - Wir schreiben das Jahr 1917 und befinden uns an der Grenze zwischen Georgia und Alabama. Farmer Pearl Jewett und seine drei Söhne Chimney, Cane und Cob fristen ein trostloses Dasein. Untergekommen in einer kleinen, alten Hütte leiden sie an Hunger, Tristesse, Gewalt und an der eigenen Stupidität. Sie leben von dem, was das Land Ihnen zu bieten hat und das ist nicht sonderlich viel. Sie schuften Tag ein, Tag aus für Tardweller, einen arroganten Großgrundbesitzer, der die vier behandelt wie den letzten Dreck. Als Pearl Jewett im wahrsten Sinne des Wortes beim Scheißen der Schlag trifft, hält die drei halb verhungerten Waisen nichts mehr auf. Inspiriert von dem Western "Das Leben von Bloody Bill Bucket", in Form eines zerfledderten Taschenromans, entwickeln sie sich zu skrupellosen Outlaws und gehen fortan auf Beutezug. Keine 100 Meilen entfernt ist Farmer Ellsworth Fiddler von einem Trickbetrüger um seine Ersparnisse und die seiner Frau Eula gebracht worden. 1.000 Dollar hatten sie gespart. Viel Geld für die damalige Zeit. Nun drehen Sie jeden Cent zweimal um. Auch sie leben ein tristes und trauriges Leben voller Entbehrungen. Ellsworth' und Eulas' sechzehnjähriger Sohn Eddie ist ein elendiger Trunkenbold. Eines Tages ist er verschwunden. Offensichtlich hat er sich der Armee angeschlossen. Ellsworth sucht nach ihm im Armeelager in Meade, wird dort aber abgewiesen. Nachdem man ihm nach einigem Hin und Her dann doch mitteilen konnte, dass sich sein Sohn unter den Eingeschrieben befände und keine Möglichkeit bestünde, ihn dort wieder rauszuholen, zieht Ellsworth unverrichteter Dinge wieder ab. Raubend und mordend ziehen die drei Jewett-Brüder eine blutige Spur durch ein Land voller Betrüger, Vergewaltigter, Mörder, Pferdediebe, Bankräuber, Hinterwäldler und sonstiger Taugenichtse. Auf ihren Beutezügen ergaunern sie hohe Beträge und ein beachtliches Waffenarsenal. Dass das strafrechtlich bedenkliche Vorhaben der drei Hillbillys irgendwann mächtig in die Hose geht, kann der Leser durchaus erahnen. Reißerische Geschichten erzählt man sich über die Jewett-Brüder und es werden die wildesten Gerüchte über sie in Umlauf gebracht. Als sich die drei dämlichen Bauerntrottel irgendwann auf einem Plakat mit dem Untertitel "Tot oder lebendig" wiederfinden, auf dem ein immens hohes Kopfgeld auf sie ausgesetzt wurde, beginnt eine unbarmherzige Jagd nach ihnen. Binnen kürzester Zeit wird die Jewett-Bande, wie die Gesetzlosen ebenfalls bezeichnet werden, landesweit von offiziellen Suchtrupps und selbstständigen Kopfgeldjägern gesucht. Doch so leicht lassen sich Chimney, Cane und Cob, die sich durch Schießübungen zu ganz passablen Schützen entwickelten, mit Sicherheit weder einfangen, noch lynchen. "Die himmlische Tafel" erzählt von einem verarmten und verrohten Land voller Rassismus, Hass und Gewalt, sowie seinen teilweise doch recht kaputten Einwohnern. Das Einzige, was diese Leute haben, ist ihr Glaube an oder ihre Ehrfurcht vor Gott. Der 1954 in Knockemstiff, einer heutigen Geisterstadt im US-Bundesstaat Ohio geborene Schriftsteller Donald Ray Pollock, findet hierbei eine recht deutliche, ungeschönte Sprache, die er auf der einen Seite zwar mit viel Herzblut und Seele in die Geschichte über Apathie, Brutalität und stumpfe Gewalt in einem sterbenden Amerika Anfang des 20. Jahrhunderts transferiert, auf der anderen Seite ist jedoch sein zähes, zumeist belangloses Geschwafel an der Tagesordnung. Action oder Spannung sind Mangelware und so plätschert die langatmige Erzählung durchweg vor sich hin. Pollock nimmt hierbei weder ein Blatt vor den Mund, noch macht er Halt vor irgendwelchen Grausamkeiten oder Perversionen, fabriziert mit seinem mehr oder minder zusammenhanglosen Roman aber auch nicht mehr als ein heilloses Durcheinander. Gelten die ersten knapp 85 Seiten noch als Einführung in den Roman, so erschweren die verschiedenen Handlungsstränge dem Leser das zügige Vorankommen und das "am Ball bleiben" der insgesamt 432 Seiten. "Die himmlische Tafel" erhielt den deutschen Krimi Preis 2017 (International), welcher für mich indes zu einer negativ behafteten Auszeichnung geworden ist (siehe auch meine Rezension zu "Ein Bulle im Zug" von Franz Dobler - Deutscher Krimi Preis 2015). Eine zusammenhängendes Storyboard, geschweige denn einen Krimi konnte ich hierbei nicht so recht erkennen. Die Charakterzeichnungen sind irrational, der Lokalkolorit eher blass und mau, die Geschichte fade und der Sinn des Ganzen leider unergründlich. Mehr Spannung kriege ich hier auch beim besten Willen nicht mehr reingetextet. Pollocks' Erzählungen sind ebenso belanglos, wie Tante Ernas Geschichten beim allwöchentlichen Kaffeekranz und lesen sich wie ein billiger Groschen-Roman. Donald Ray Pollock lebt heute mit seiner Frau in Chillicothe, Ohio. Meine Wertung: 66/100 Link zur Buchseite des Verlags: https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-himmlische-Tafel/Donald-Ray-Pollock/Heyne-Hardcore/e500268.rhd DONALD RAY POLLOCK Die himmlische Tafel Roman Originaltitel: The Heavenly Table Originalverlag: Doubleday Aus dem Amerikanischen von Peter Torberg Taschenbuch, Klappenbroschur, 432 Seiten, 11,8 x 18,7 cm ISBN: 978-3-453-67715-9 € 10,99 [D] | € 11,30 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis) Verlag: Heyne Hardcore Erscheinungstermin: 12. Februar 2018 www.donaldraypollock.net More Hard Stuff @ www.lackoflies.com

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