Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Smoke

Dan Vyleta

(20)
(32)
(26)
(16)
(0)
€ 7,99 [D] inkl. MwSt. | € 7,99 [A] | CHF 12,00* (* empf. VK-Preis)

"Smoke" hat jetzt schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ich habe aber kürzlich gesehen, dass es im Englischen schon Band 2 gibt. Also wurde Band 1 endlich gelesen. Die Handlung spielt in England zur Zeit der Industrialisierung. Der Unterschied zu unserer Realität: die Menschen stoßen Rauch aus, wenn sie starke Emotionen haben. Das wird gemeinhin als Sünde bezeichnet und wer etwas auf sich hält, lernt diese Sünde zu kontrollieren bis Kleidung und Haut stets sauber sind. Solche Selbstbeherrschung lernen Jugendliche an speziellen Schulen. So auch Thomas und Charlie, die Protagonisten des Romans. Als ihre Klasse eines Tages einen Ausflug nach London macht, ändert sich für die beiden Jungen alles und sie geraten in etwas hinein, dass ihr gesamtes Weltbild auf den Kopf stellt... Erzählt wird vor allem aus der Sicht von Thomas und Charlie, es gibt aber immer wieder Kapitel aus der Sicht weiterer Personen. Mich hat das hier nicht gestört, da sich die anderen Sichtweisen gut in die Handlung eingefügt haben und nicht unnütz wirkten. Manch einem Lesenden mögen es aber zu viele Perspektivwechsel sein. Was dabei allerdings etwas auf der Strecke bleibt, sind die Charaktere. Es haben zwar alle ihre Eigenheiten und unterscheiden sich von einander, man bleibt zu ihnen aber distanziert. Vor allem mit Thomas und dessen "dunkler Seite" hatte ich Probleme, weil ich nicht fand, dass diese wirklich bemerkbar war im Vergleich zu den anderen Charakteren. Auch die Liebesgeschichte passte für mich nicht so ganz ins Bild und hätte ruhig weggelassen werden können. Was den Roman meiner Meinung nach mehr auszeichnet, ist die Handlung und die Idee des Rauchs. Das fand ich sehr interessant umgesetzt und bin der Handlung gern gefolgt, auf der Suche nach mehr Informationen über den Rauch und dessen Ursprung. Die knapp 600 Seiten waren da tatsächlich schnell weggelesen. Zwar ist der Spannungsbogen eher flach, ich wollte jedoch trotzdem immer wissen, was als nächstes passiert. Die Hintergründe und Auswirkungen des Rauchs wurden in genau passenden Dosen über die gesamte Handlung gestreut. Im zweiten Band erfährt man hoffentlich noch mehr über den Ursprung des Rauchs. Ob der Band übersetzt wird, steht aber wohl noch nicht fest. Insgesamt war ich positiv von "Smoke" überrascht und von der Idee fasziniert. Die Umsetzung ist fesselnd, auch wenn die Charaktere durch die häufigen Perspektivwechsel distanziert bleiben.

Lesen Sie weiter

Smoke

Von: thebookplace

07.01.2019

Das Buch spielt Ende des 19. Jahrhunderts und handelt von einem Phänomen. Man kann keine Sünden begehen, ohne das sie herauskommen. Alleine Lügen zu erzählen reicht aus, denn dann wird es zu rauch und verlässt den Körper. Nur was genau entspricht nun der Wahrheit? Im Buch folgen wir Thomas und seinem Freund Charlie. Die beiden wollen dem ganzen auf den Grund gehen und das soll ihnen zum Verhängnis werden. . . Ein echt gutes Konzept mit echt viel Potential! Ich war nicht immer ganz gefesselt von den Geschehnissen, aber dennoch positiv überrascht. Das Buch bekommt 3,5 Sterne von mir 🌟🌟🌟🌟

Lesen Sie weiter

Wie wäre es wenn bei jedem deiner unangebrachte Gedanke, bei jeder deiner Sünden du einen dunklen Rauch ausstossen würdest? In einem Eliteinternat in der Nähe von London, werden immer wieder Schüler vom dunklen Rauch gebrandmarkt, wenn sie den Regeln der Schule nicht genügen, darunter auch Thomas und Charlie. Bei einem Schulausflug nach London, finden die beiden Jungs per Zufall heraus, dass der dunkle Russ anscheinend nicht für jeden ein Problem darstellt. Ganz in Gegenteil, der Russ befleckt sie nicht. Was hat das für eine Auswirkung auf die sozialen und politischen Umbrüche die zur dieser Zeit stattfinden? Auf der Suche nach Antworten begeben sie sich die zwei in ein riskantes Abenteuer und rufen dabei mächtige Intrigen und Feinde auf den Plan. Meine Meinung: Die Idee der Geschichte ist echt genial. Der Schreibstil von Dan Vyleta echt super, er schrieb so schön detailliert. Es war so schön geschrieben, dass man wirklich das Gefühl hatte, man stände selber in London und schmecke den widerlichen Geschmack des Russes auf der Zunge. Die Charaktere mochte ich eigentlich sehr, Thomas und Charlie waren wir sofort sympathisch, auch die Freundschaft zwischen den beiden fand ich so schön zu sehen. Man genoss es richtig, mit den zwei Jungs durch London zu streifen und den Intrigen auf die Spur zu gehen. Nun könnte man meinen, dass ich dem Buch 5 Sterne gebe, da ich so begeistert davon rede, doch ich gebe dem Buch nur 3 Sterne. Obwohl ich den Schreibstil so toll fand und die Charaktere mir ans Herz gewachsen sind, konnte mich dieses Buch nicht so packen wie ich es mir erwünscht habe. Es tut mir so leid, denn ich fand die Idee so toll. Eine Welt in der bei jeder Sünde, bei jedem bösen Gedanke Rauch aufsteigt, echt tolle Idee. Doch bei der Reise durch London, kommt einfach keine Spannung auf und daher war das einzige einigermassen spannende die Liebesgeschichte, doch die hat mich tierisch genervt. Ich entschuldige mich schon mal bei allen die Liebesgeschichten lieben, doch ich würd gern einmal eine Geschichte lesen, bei der nicht immer so eine unnötige, verwirrende Dreiecksgeschichte vorkommt. Die Welt droht zu Ende zu gehen und das einzige Problem ist, er liebt wenn und wer kriegt das Mädchen, echt nervend und unangebracht, finde ich. Was ich auch nicht so toll fand, war das Ende. Man bleibt einfach mit vielen Fragen stehen und fragt sich bei der einten oder anderen Sache was das soll. Mein letzter Gedanke bei diesem Buch war: „Ähm, ja, okay und was nun?“ Mein Fazit: Eine tolle Idee, tolle Charaktere doch die Umsetzung ist nicht wirklich gelungen. Wer will kann es lesen, doch man muss nicht. Die Geschichte ist ganz okay, mehr aber auch nicht.

Lesen Sie weiter

Allgemein: „Smoke“ ist ein weiterer Roman des deutsch-kanadischen Autors Dan Vyleta. Nach seinen Erfolgen wie „Pavel und Ich“ oder „Der stumme Zwilling“ erfolgte nun die Veröffentlichung seines neuesten Meisterwerks im März 2016 über den carls´s books – Verlag. Die Geschichte führt uns in das Großbritannien vor über 100 Jahren. Der Adel herrscht über Arbeiter und Bauern, reich herrscht über arm und der Rauch über alles! Denn jeder Mensch, der lügt, betrügt, leidenschaftlich ist... aus ihm steigt der Rauch. Wer nicht raucht, handelt moralisch und korrekt. Wer nicht raucht ist diszipliniert und gut erzogen. Die Lehre von Rauch und Moral ist wie die Bibel der Menschen. Das lernen auch die ungleichen Freunde Charlie und Thomas in einem Internat, denn die Gesetze des Rauchs sind komplex! Doch der immerzu rauchende Thomas fängt an, die „Ehrlichkeit“ des Rauchs in Frage zu stellen. Und damit beginnt für die Beiden eine Reise, die unter die Oberfläche des Systems taucht. Mein Bild: Das düster, neblige Cover von„Smoke“ hat mich nicht dazu gebracht, das Buch zu lesen. Ich habe mir das Buch zu Gemüte geführt, weil die Thematik wahnsinnig interessant ist: Jede Sünde geht in Rauch auf... Nur, wie wird die Sünde definiert? Mord und Totschlag? Oder nur der Gedanke daran? Der Autor hat sich ein vielschichtiges, religiös und politisch angehauchtes System ausgedacht. Denn Rauch ist nicht nur Rauch, nein, es wird in verschiedene Arten unterteilt, hat seine eigenen Regeln, Bücher, Lehren. Ich gebe zu, dass hatte ich mir glatt einfacher vorgestellt. Aber das Buch macht es einem, auch Dank des Aufbaus, nicht gar zu schwer. Es gibt 6 riesige Kapitel, die sich wiederum durch Leseabschnitte in verschiedenen Perspektiven präsentieren. Die Geschichte wird sowohl durch einen (personalen) Erzähler, als auch von den Haupt- und Nebendarsteller aus der Ich-Perspektive erzählt. Das macht es sehr abwechslungsreich. Besonders gefällt mir, dass jede Person, die aus der Ich-Perspektive erzählt, ihre eigenen Wortschatz, Dialekt und Intellekt mitbringt. Niemand liest sich identisch. Und wir sprechen hier von vielen Personen, die der Autor zum Leben erweckt. Schön ist, dass die chronologische Abfolge der Geschichte erhalten bleibt. Es wird also nicht ein und dieselbe Situation aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Als guter Einstieg wurde das Internat der Jungen gewählt, um den Leser mit dem Rauch und den Hautprotagonisten Charlie und Thomas bekannt zu machen. Die bildlichen, tiefgründigen Beschreibungen haben mein Kopfkino und die Emotionen hochfahren lassen und ich bin mir sicher, dass man sich gut im Charlie- oder im Thomas-Team wieder finden kann. Denn unterschiedlicher können die Freunde kaum sein: Der warmherzige und reiche Charlie, ein zukünftiger Earl. Und Thomas, einer vom niedrigen Adel, verarmt und mit viel Wut im Herzen. Das Internat bleibt nicht der einzige Ort, der besucht wird. Es folgen mehrere typisch britische Stationen, die im Verlauf Antworten geben oder neue Fragen aufwerfen. Themen wie Diskriminierung, Gewalt, der Wunsch nach Veränderung, Freiheit und Liebe sind in dieser geschichtlichen Epoche der entsprechende Zündstoff. Der Autor hat definitiv sein umfassendes Wissen zur britischen Geschichte, Literatur, Architektur und einen Hang zum Thriller einfließen lassen. Denn diese Welt wirkt trotz der Faszination Rauch nicht realitätsfremd. Kurzum: Die Story ist kein leichter Urlaubsschmöker, sondern soll zum Nachdenken anregen. Und ja, die ein oder andere Passage habe ich zweimal gelesen um es vollumfänglich zu verstehen. Das würde ich, aber nicht als Manko einstufen. Nur die letzten 250 Seiten. Diese brachten wenig neue Orte, Rätsel und Meinungen. Teilweise kam es mir wie eine Art Festigung des Themas vor. Das zog das Ende der Geschichte leider künstlich in die Länge. Fazit: Wer düstere Fantasy mit britischer Geschichte erleben möchte und sich gern mit komplexen Fragestellungen auseinandersetzt, für den ist „Smoke“ genau das Richtige.

Lesen Sie weiter

Tolle Welt mit erzähltechnischen Schwächen

Von: Larissa | The Book Hubble

30.10.2017

Ich habe eine abenteuerreiche, aber eher kurzweilige Geschichte erwartet, deren Fokus darauf liegt herauszufinden, woher dieser Rauch eigentlich kommt. Smoke ist aber irgendwie ganz anders und es ist vor allem bei weitem kein einfaches Buch. Die Welt, die Dan Vyleta in seinem Roman aufbaut, ist unglaublich komplex und doch realitätsnah. Sehr stark an das viktorianische England angelehnt, das wir kennen, basiert diese Welt doch teilweise auf ganz anderen Regeln. Ich habe wirklich lange gebraucht um es fertig zu lesen, weil die Geschichte zwar mehr oder weniger als Abenteuer einiger Jugendlicher verpackt ist, sich aber hauptsächlich mit sehr schwierigen und umstrittenen Themen wie Moral, Sünde und menschlichen Trieben beschäftigt. Der Rauch als Symbol für das Böse, das jeder in sich trägt – mag es sich nur in den Gedanken aufhalten oder sogar in Handlungen wiederspiegeln – fand ich einzigartig und sehr gelungen. Ich war von Anfang an fasziniert von diesem Konzept und wollte das Buch genau deswegen lesen. Zwar habe ich mich schon darauf gefreut herauszufinden, mit welchen Grundsatzfragen sich die Geschichte wohl beschäftigen würde, so war ich letztendlich doch wirklich geschockt davon, wie tiefgründig die Geschichte im Ganzen ist, obwohl sie auf den ersten Blick ja eher als spannender Abendteuer-Roman daher kommt. Trotz guter Umsetzung der moralischen Ebene, konnte mich Smoke nicht so ganz überzeugen. Die Erzählung ist leider zu großen Teilen unglaublich zäh, was dazu beigetragen hat, dass ich nur sehr langsam vorankam. Es passiert nicht viel, das man als wirklich actionreich bezeichnen könnte und dieser Aspekt hat mir einfach gefehlt. Das Buch ist mit knapp über 600 Seiten auf der dickeren Seite und das macht sich beim Lesen auch bemerkbar. Jedes zweite Kapitel wechselt zu einem anderen Ich-Erzähler, die restlichen Kapitel folgen den Hauptfiguren Thomas, Charlie und später auch Livia. Den Wechsel zwischen den einzelnen Erzählsichten fand ich manchmal spannend, manchmal aber auch etwas ablenkend und unnötig. Es war interessant mal einen Blick in die Köpfe wichtiger Nebencharaktere zu werfen, jedoch waren manche dieser Erzähler sehr weit vom Hauptfluss der Geschichte entfernt, sodass mich ihre Sichtweise wenig reizen konnte. Die Charaktere, vor allem Thomas und Livia, waren von Anfang an am interessantesten und ich war gespannt zu sehen, wie sie sich entwickeln würden. Alle drei Hauptcharaktere sind komplett unterschiedlich und haben mit ihren eigenen Lastern zu kämpfen. Ihre Entwicklung wurde schon deutlich, jedoch war sie mir manchmal etwas zu oberflächlich. Bis jetzt weiß ich außerdem nicht so recht, was ich von der Liebesgeschichte – falls man es so nennen kann – halten soll, die sich mit eingewoben hat. Es wird nie richtig darüber gesprochen und das Ende ist etwas seltsam. Mich hat die ganze Handlung teilweise etwas verwirrt und ich fand es schwierig immer genau zu folgen. Viele Aspekte des Rauchs bleiben unklar. Das Ende fand ich ziemlich unbefriedigend, da ich so auf einen runden Abschluss gehofft hatte, bei dem einige Fragen endlich beantwortet werden. Leider hatte ich zum Schluss noch mehr Fragen als am Anfang. Das Setting wiederum hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe Bücher, die im viktorianischen Zeitalter spielen und dieses hier hat die typische Atmosphäre wirklich sehr gut umgesetzt. Das düstere und geheimnisvolle ländliche England verbunden mit der dreckigen und abstoßenden Darstellung der Großstadt London passt hervorragend zum schweren und komplexen Thema. Fazit Leider konnte Smoke mich nicht komplett überzeugen. Es ist ein sehr, sehr tiefgründiges Buch, das zum Denken anregt und mich auf dieser Ebene auch total für sich gewinnen konnte. Das ganze geht aber eher zäh voran und macht nicht immer Freude beim Lesen. Ein abgeschlosseneres Ende hätte die Geschichte für mich um einiges aufgewertet. Wer sich heranwagen möchte sollte bedenken, dass hier Action eindeutig im Hintergrund steht.

Lesen Sie weiter

Sehr verzwickt

Von: liskeen

26.10.2017

Mir wurde das Buch Smoke seit einiger Zeit bei Amazon empfohlen und daher fing ich sofort mit dem Lesen an, als ich es in den Händen hielt. In der Nähe von London. Ähnlich wie bei den Amish leben die Menschen hier wie in einer anderen Zeit- hier ca. wie vor 100 Jahren. Technologie wird absolut verpönt. Es geht um Thomas, den Sohn eines verurteilten Mörders, und Charlie, die nun in einem Internat leben. Hier bringt man ihnen bei, wie man ein Gentleman wird. Gentleman sind hier all jene, die nicht "rauchen", denn in dieser Welt fangen alle Menschen, die etwas schlechtes denken oder sündigen sofort damit an. Im Internat soll also trainiert werden dies so gut es geht zu unterdrücken. Als Thomas und Charlie in den Ferien zu einer anderen Familie verreisen erfahren sie die Wahrheit über den Rauch, der alles ändert... Ich finde die Idee der Geschichte nach wie vor klasse und sehr spannend. Ich habe mich zugegeben ein bisschen erschrocken, als das Buch bei mir ankam, da es doch ein ziemlicher Wälzer ist- und das ist für mich auch das Problem. Es zieht sich über ganze Kapitel und es geschieht einfach nichts erwähnenswertes. Ich habe für das Buch ca. 3 Monate gebraucht, da ich immer wieder ein anderes Buch eingeschoben habe, da ich keinen Reiz an diesem hier sah. Es kommt einfach nichts zum Punkt. Des weiteren ist es nach einer Zeit wirklich sehr schwer zu lesen. Ich konnte dem Buch nicht mehr folgen, musste teilweise Seiten 2x lesen um halbwegs zu verstehen, was der Autor mir sagen wollte und doch sind mir bis zum Schluss viele Handlungsstränge und Ideen über den Rauch nicht klar geworden.

Lesen Sie weiter

Was wäre, wenn jede Begierde, jeder dunkle Gedanke, ja selbst freundlich gemeinte Lügen sofort für alle anderen Menschen sichtbar wäre? In einem zur historischen Entwicklung parallelen, viktorianischen England ist dieser Schrecken wahr geworden, denn derartig sündhaftes, triebbedingtes Tun manifestiert sich für alle sichtbar durch schwarzen Rauch, welcher von der jeweiligen Person aufsteigt und ebenfalls die Kleidung mit feinem Ruß bedeckt, sodass man schon seine Kleidung wechseln müsste, um verräterische Spuren zu tilgen. Gerade für Kinder aus der Oberschicht ist es schwer, dem Rollenmodell ihrer Zeit zu entsprechen, denn Gentlemen rauchen nicht – und diese Anforderung wird auch an den Nachwuchs der Gentlemen gestellt. In Internaten werden die Zöglinge auf ein möglichst sündenfreies Leben getrimmt und müssen sich harten Regularien unterwerfen. Gerade für Thomas Argyle ist es schwer, sich zu beherrschen, da er unter all den wohlgeborenen Jungen ausgerechnet jener ist, der als Sohn eines verurteilten Mörders mit einem schmutzigen Geheimnis an die Schule gekommen war und deswegen vom beliebtesten Mitschüler, Julius Spencer, in einer Art Schüler-Inquisitionsgericht verhört wird, bis er vor Zorn zu rauchen beginnt. Trotz eines auf die Verfehlungen folgenden Strafgerichts beim Internatsrektor darf Thomas mit seiner Klasse auf eine Exkursion nach London fahren. Dort entdeckt sein bester Freund Charlie einen Mann, der inmitten einer riesigen Menschenmenge trotz widrigster Umstände nicht raucht, und beide beginnen, sich über den Rauch Fragen zu stellen – und darüber, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, ihn dauerhaft zu vermeiden. Unversehens schliddern die beiden in eine Verschwörung hinein, in der nicht nur ihr Leben auf dem Spiel steht … In Dan Vyletas Roman »Smoke« wird geschickt Historisches mit purer Phantastik vermischt, sodass aus den eigentlich bekannten, gesellschaftlichen Umständen des viktorianischen England durch das Hinzuerfinden des Rauches eine ganz neue, eigene Welt entsteht, in die man als Leser gerade in der ersten Hälfte des Buches sehr gerne eintaucht. Mit missionarischem Eifer kontrollieren die Erwachsenen die Zöglinge von Thomas‘ Internats, doch auch die Schüler selbst treiben das gegenseitige Piesacken mittels peinlicher Fragen und dem unweigerlich darauf folgenden Rauch auf eine neue Spitze. Puritanischer, fast religiös anmutender Besserungseifer einer streng reglementierten Gesellschaft kollidiert mit jugendlichem Überschwang und Leichtsinn, vorgebliche Reinheit mit allerlei hinterfotzigen Tricks, sich seine Sünden leisten zu können, ohne dass es der Allgemeinheit bewusst werden kann. Dabei stellt sich der Leser ganz von selbst eine Menge Fragen, die diesen Weltentwurf so interessant machen und mich initial dazu gebracht haben, dieses Buch lesen zu wollen: woher stammt der Rauch, was hat ihn einst ausgelöst? Wie würde man selbst in einer solchen Gesellschaft klar kommen können? Würde man selbst zu Tricks greifen, um vor den Mitmenschen nicht schlecht dazustehen? Dabei wirkt der Rauch wie eine Allegorie auf den Wahn der Realität, ein möglichst makelloses und für die Nachbarn perfekt wirkendes Leben zu führen. Erst, wenn man die Gelegenheit erhält, hinter die Fassade zu blicken (und, um beim Konstrukt von »Smoke« zu bleiben, keine Chance mehr zu haben, den aufsteigenden Rauch zu verbergen), sieht man, dass die ach so glücklich wirkende Nachbarsfamilie eine tiefgreifende Zerrüttung verbirgt, das protzige Auto des Kumpels nur geleast wurde und dieser unter einem Berg Schulden stöhnt – und so weiter. Dementsprechend werden die fordernden Erwachsenen, welche den Nachwuchs mit striktem Reglement unterdrücken, nach und nach demontiert, sodass die drei Haupthandelnden Thomas, Charles und Livia einen eigenen Blick auf die Welt entwickeln und sich schließlich aus den Vorgaben ihrer Umwelt emanzipieren können. Die schlimmste Demaskierung war für mich der Lehrer Mr. Renfrew, dessen Hinwendung zu modernen Methoden ihn zunächst sympathisch wirken lässt, da er die Jungen im Internat damit durchaus vor schlimmeren Konsequenzen bewahren kann. Entdeckt man jedoch das wahre Ausmaß seiner fanatischen Kontrollsucht durch seinen Umgang mit der jungen Eleanor, graust es einen umso mehr. Unter all diesen Getriebenen wirken die jugendlichen Helden in all ihrer Verwirrtheit, den aufkommenden Emotionen und ihren Versuchen, sich in der Welt zurecht zu finden, noch am normalsten, sodass es dem Autor somit gelingt, eine Verbindung zwischen den Lesern und seinen Figuren herzustellen. Weniger passend wirkt dabei die Dreiecks-Beziehungskonstruktion zwischen den dreien, die inzwischen bei Coming-of-Age-Storys schon ein gewisser Standard zu sein scheint, um jüngere Leser anzusprechen. Was sich zwischen den dreien entwickelt, wirkt teilweise recht aufgesetzt und erzwungen, etwas weniger Liebeskuddelmuddel und dafür ein besser gehaltenerer Spannungsbogen in der zweiten Buchhälfte hätte der Erzählung sicherlich gutgetan. Denn daran krankt der Roman leider sehr: nach einem interessanten Beginn, in welchem der Autor seine Welt und die Haupthandelnden samt ihrer Motivationen vorstellt, verzettelt sich die Handlung im schnellen Perspektiv- und Szenenwechsel. Trotz gut beschriebener Abwechslung in den Blickwinkeln schleichen sich Längen ein, spätestens aber ab der Flucht der drei fiel es mir sehr schwer, noch motiviert mit dabei zu bleiben und das Buch zuende zu lesen. Natürlich ist die Abenteuerkomponente in einer feindlichen Umwelt reizvoll, aber die Spannung einer solchen Situation zündet nie wirklich, da die Liebeswirrungen zwischen den dreien und die zunehmend wirrer werdende Gesamtsituation mit den immer weniger nachvollziehbareren Handlungen der Haupthandelnden einen immer wieder abschweifen lassen. Die letztendliche Auflösung wirkt dadurch eher unbefriedigend, hinterlässt mehr offene Fragen, als die Erzählung bis dahin zu beantworten fähig war und verliert sich im Versuch, geheimnisvoll und beeindruckend zu bleiben. Besonders traurig ist dies angesichts der wirklich gut konstruierten Welt, die sicherlich noch weitaus mehr getragen hätte als die vorhandene Erzählung. Vielleicht hat der Autor hier zu viel gewollt, neben dem Unterhaltungsaspekt zu viel Moral hinein gezwängt, zu viel Existenzielles, um wirklich nachhaltig zu berühren – ein seltsam distanziertes Grundgefühl bezüglich der Hautphandelnden konnte ich jedenfalls bis zum Ende der Erzählung nicht loswerden. Fazit: Spannende, phantastische Welt mit einer Erzählung, die ab der zweiten Buchhälfte leider enorm an Reiz verliert. Fünf von zehn möglichen Punkten.

Lesen Sie weiter

Ich habe wirklich lange für das Buch gebraucht, da es wirklich keine einfache Kost ist. Es ist anspruchsvoll auf seine ganz eigene Weise. Aber dennoch ist die Idee für mich neu und auch interessant. Wie würde man selber reagieren, wenn jede Sünde als Rauch zu sehen wäre? Ich weiß nicht, ob ich in so einer Gesellschaft leben möchte. Vor allem, weil es ja nicht für alle gilt. Aber das Buch bringt einen halt zum Nachdenken, was für mich ein großer Pluspunkt ist. Auch die allgemeine düstere Stimmung hat mir gefallen, hatte etwas besonderes. Somit hat mir das ganze Konzept und die Grundidee gefallen. Auch das Setting war richtig gut. Vor allem weil ich ja auch unbedingt irgendwann man nach England möchte! Aber hier fand es halt im 19 Jahrhundert statt, ich glaube das Vergnügen bleibt mir verwehrt ^^ Ein paar Sachen haben mich aber dennoch gestört, weswegen ich auch etwas abgezogen habe. Ich mag allgemein Perspektivenwechsel ja nicht. Aber das ist mehr so ein persönliches Ding, was nicht ganz so ins Gewicht fällt. Allerdings war es teilweise echt langatmig, was es mir etwas schwer gemacht hat. Und am Anfang kam ich nicht so gut rein. Das sind die Kriterien für den Punktabzug. Aber ich muss wirklich sagen, dass ist kein einfaches Buch und sich Zeit nehmen macht bei über 600 Seiten auch Sinn.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.