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Rezensionen zu
Sag nicht, wir hätten gar nichts

Madeleine Thien

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Maries Eltern leben in Kanada nachdem sie aus China ausgewandert sind. Allerdings hat der Vater die Familie verlassen und ist nach Hongkong gegangen. Als ihre Mutter im Jahr 1990 erfährt, dass ihr Ex-Mann sich umgebracht hat, ist Marie erst zehn Jahre alt. Als kurz darauf die junge Ai-Ming nach den Demonstrationen auf dem Tiananmen Platz bei Marie und ihrer Ma auftaucht, hoffen Mutter und Tochter, eine Erklärung für den rätselhaften Selbstmord des Vaters zu bekommen. Jedoch hat Ai-Ming eine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Und gemeinsam erfahren sie eine Geschichte zweier Familien, deren Leben von der Musik und der Kulturrevolution in China geprägt ist. Sind Marie und ihre Eltern in Kanada heimisch geworden? Allem Anschein nach ist in ihrem Leben eine Leerstelle geblieben. Das gilt wohl in erster Linie für den Vater, der doch sein halbes Leben in China zurückgelassen hat. Ein Teil dieser Hälfte besteht aus Ai-Mings Familie, die auch Verluste zu erleiden hatte. Doch ihren Anfang nimmt die Geschichte in den 1940ern als ein Paar sich findet, über Aufzeichnungen eines Autors und die Affinität zur Musik und einigen großen europäischen Komponisten. Im Jahr 2016 erstmals veröffentlicht zeigt dieser Roman einen Teil der modernen chinesischen Geschichte. Aus einem in sich ruhenden Land wurde eines, dessen Bevölkerung umerzogen werden musste, um zu guten Kommunisten zu werden. Natürlich blieb dabei einiges auf der Strecke. Menschen, die ein musisches Interesse und Talent hatten, oder die eine Liebe zu alten chinesischen Schriften und auch westlichen Büchern hatten, mussten um ihren Status und mitunter sogar um ihr Leben fürchten. Manchmal blieb keine andere Möglichkeit als das Land zu verlassen. Doch auch in der Ferne ist es nicht immer leicht, selbst wenn man keinen staatlichen Zwängen ausgesetzt ist, so ist es doch nicht jedem gegeben, seinen inneren Frieden zu finden. Diese vielschichtige Erzählung mag zwar in manchen Bereichen etwas ausführlich geraten sein, doch fasziniert sie durch ihre geschickte Komposition und die liebevollen Worte zur chinesischen Sprache. Diesen Roman kann man nicht einfach so weglesen, doch die Zeit, die man benötigt, ist gut angelegt.

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Interessante Familiengeschichte

Von: Bookscanwhisper

01.11.2021

Es handelt sich hier um eine Geschichte über Chinesische Familien und deren Vergangenheit. Sie wird uns von 2 jungen Mädchen namens Ai-ming und Marie erzählt. Hauptsächlich erzählt Ai-Ming die Geschichte während Marie ab und zu einige Fragen einwirft. Marie ist ein sehr begabtes Mädchen jedoch trotzdem für ihr Alter etwas zu reif dargestellt. Ai-Ming musste aus China fliehen und kam so zu Maries Familie, die sie mit offenen Armen aufgenommen hat. Sie scheint erst etwas ruhig und schüchtern, doch das ändert sich im Laufe der Geschichten. Die damaligen politischen Ereignisse werden dem Leser nah gebracht und man merkt wie schrecklich manche Dinge damals einfach waren. Die Geschichte erscheint einem bevor man durchgeblickt hat zwar recht komplex, doch sobald man drin ist ist sie sehr spannend! Alles in allem würde ich dem Buch 3,5-4⭐️/5 ⭐️ geben, da es für mich leider kein richtiges Wohlfühlbuch war (lag möglicherweise auch an manchen geschichtlichen Ereignisse, die mir ein mulmiges Gefühl gegeben haben) aber doch recht spannend und gut geschrieben ist!

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Mit “Sag nicht, wir hätten gar nichts” gelingt Madeleine Thien den Leser einen tiefen Einblick in die jüngere chinesische Geschichte einer Familiensaga zu geben . Das Buch ist in der ICH - Perspektive geschrieben, in der die 10- jährige Marie, welches in der Schule mit Leichtigkeit lernt und gerade was mathematische Zusammenhänge betrifft, sehr begabt zu sein scheint. Man merkt, dass sie von ihren raschen Flucht aus China noch traumatisiert ist, doch dann öffnet sie sich nach und nach etwas. Gerade die Gespräche, die sie dann mit Marie führt und ihr von ihrer Familie erzählt, fand ich sehr interessant und auch spannend. So ist “Sag nicht, wir hätten gar nichts” eine bewegendes Drama, das zeigt, dass Musik auch als politisches Instrument wirken kann und trotz Verboten und Verfolgung in den Menschen weiterlebt, sie verbindet und ihre Ideen weiter trägt.

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Als Ai-ming nach einer Demonstration aus China fliehen muss, findet sie Unterschlupf bei der 10-jährigen Marie und deren Mutter in Kanada. Beide Familien kennen sich schon seit Generationen hinweg und haben viele politische Krisen in ihrem Heimatland erlebt. Bald schon beginnt Marie das ältere Mädchen nach ihrer Geschichte zu fragen und taucht dabei tief ein in die Vergangenheit, die sie weitaus mehr betrifft, als sie anfangs meint... . Die Autorin Madeleine Thien hat hier einen spannenden Generationsroman geschrieben, indem sie ausgehend von den Neunzigern aus der Sicht zwei junger Mädchen die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen von China Revue passieren lässt. Von Anfang an merkt man beim lesen, dass man hier ein ganz besonderes Buch in der Hand hält. Durch die Erzählungen von Ai-ming und das beständige Nachfragen von Marie, wird die Geschichte von China nachvollziehbarer und auch greifbarer gemacht. Wenn Ai-ming nicht gerade erzählt, wird die Handlung aus der Ich-Perspektive von Marie geschildert. Sie ist ein 10-jähriges Mädchen, welches in der Schule mit Leichtigkeit lernt und gerade was mathematische Zusammenhänge betrifft, sehr begabt zu sein scheint. Für mich ist sie eine sehr sympatische Figur, die mir für ihr junges Alter allerdings etwas zu reif und zu nachdenklich schien. Ai-ming kam mir anfangs ein wenig rätselhaft und undurchschaubar vor. Man merkt, dass sie von ihren raschen Flucht aus China noch traumatisiert ist, doch dann öffnet sie sich nach und nach etwas. Gerade die Gespräche, die sie dann mit Marie führt und ihr von ihrer Familie erzählt, fand ich sehr interessant und auch spannend. Madeline Thien schreibt sehr anschaulich und hat es geschafft, eine lebendige Handlung zu entwerfen. Gerade wenn Ai-ming alte Familiengeschichten erzählt, wird der Schreibstil richtig poetisch und man hat das Gefühl, fast schon so etwas wie eine Art Legende zu lesen. Allerdings fiel es mir manchmal schwer, zu verstehen, um welchen Teil der chinesischen Geschichte es gerade geht, was wohl auch an fehlendem Wissen meinerseits liegt. Jedoch wird sehr deutlich, dass durch die schlagartigen politischen Wechsel viele Grausamkeiten passiert sind und alle mit Einschränkungen und vielen Verboten zu kämpfen hatten. Insgesamt hat mir ,,Sag nicht, wir hätten gar nichts" ein wunderbarer Roman, der für mich sehr spannend zu lesen war und mich auch sehr berührt hat. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.

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Ich habe in diesem Jahr mein zweites Buch gelesen und bin tatsächlich etwas stolz darauf, denn: das aktuelle hatte mehr als 600 Seiten und da tue ich mich immer etwas schwer. Denn meistens zieht es sich am Ende so sehr, dass ich froh bin, wenn es ein Ende hat. Sag nicht, wir hätten gar nichts, war da sicher eine andere Kategorie. Es handelt sich um einen mehrfach preisgekrönten Generationen übergreifenden Roman der kanadischen Schriftstellerin Madeleine Thien, deren Familie aus China stammt. Der Klappentext ist schon sehr informativ und, wie ich finde, sehr beeindruckend. Obwohl mir die Geschichte Chinas nicht unbekannt war, haben mich die geschilderten Geschehnisse Thiens, oft schockiert zurück gelassen. Der Autorin gelingt es, dem Leser das China der 1940er Jahre bis heute begreiflich zu machen und es mit all seinen Facetten, Grausamkeiten und seinem Sinn für Familie und Musik zu schildern. Thien selbst wurde 1974 in Kanada geboren und studierte dort kreatives Schreiben. Es folgten erste Auszeichnungen für ihre Literatur und so beschloss sie, sich dieser hauptberuflich zu widmen. Sag nicht, wir hätten gar nichts gewann den Governer General’s Literary Award und den Scotiabank Giller Prize, hoch angesehen Literaturpreise in Kanada. Erzählt wird die Geschichte von Marie, welche ebenfalls mit ihrer Mutter in Kanada lebt. Eine quälende Frage kreist ununterbrochen in Marie´s Kopf: Warum ist ihr Vater nach China zurück gekehrt? Auf der Suche nach Antworten, lernt Marie Ai-Ming kennen. Ein neunzehnjähriges Mädchen, das aus Peking geflohen ist, und welches Marie´s Mutter bei ihnen aufnimmt. Ai-Ming´s und Marie´s Vater haben sich gekannt. Das weckt das Interesse von Marie mehr und mehr. Sie begibt sich auf die Suche nach Antworten. Ich bin sehr gut in die Geschichte hinein gekommen. Die Sprache ist ansprechend, klug und mitreissend. Jedes Kapitel ist mit einem chinesischen Schriftzeichen versehen. Immer wieder lässt Thien ihre Leser an anfänglichen Sprachbarrieren teilnehmen. Viele Schriftzeichen werden im Verlauf der Geschichte gezeichnet und erklärt. Die Erzählweise bleibt durchweg beklemmend, emotional und ergreifend. Eine bedeutende Rolle spielt neben der Suche nach der eigenen Identität und derer ihrer Familie, die Musik. Thien beschreibt ihre musikalische Familie und deren ebenso musikbegeisterten Weggefährten als sehr leidenschaftlich. Die schrecklichen Machenschaften der Politik führen dazu, dass viele ihrer Familienmitglieder und deren Freunde Opfer der Kulturrevolution werden. Millionen von Menschen, unter ihnen Künstler, Musiker und Journalisten wurden in Umerziehungslager gesperrt oder ermordet. Viele Menschen waren gezwungen, ihre eigenen Familien zu denunzieren. Ich hatte häufig Schwierigkeiten, die Namen der Familienmitglieder nicht durcheinander zu bringen. So dass ich hier und da etwas verwirrt zurück blieb und einige Passagen noch einmal lesen musste. Das kann aber auch eine persönliche Schwäche von mir sein. Namen wie Wen der Träumer, Fliegender Bär, Große Mutter Messer, Sperling und Glausauge waren zum Teil eine Herausforderung für mich, die Verbindungen einzelner Charaktere untereinander zu verstehen oder viel mehr nachhaltig zu erinnern. Die düstere Vergangenheit China´s wird von Madeleine Thien auf beeindruckende Weise erzählt. Die Gräueltaten der Regierung und die Angst der Menschen werden so real wiedergegeben, dass es mir teilweise schwer fiel, weiterzulesen. All das, was Thien beschreibt, war brutale Realität und bewegt sicher all ihre Leser zutiefst.

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In diesem Buch wird die Geschichte von drei Generationen von Musikerfamilien während des Aufstiegs der chinesischen Partei in den 1940er-Jahren und der etwas später darauf folgenden Kulturrevolution. Dabei behandelt das Buch vor allem das Thema, wie kann man sich selbst und seiner Leidenschaft treu bleiben, wenn sein eigenes Land durch politische Unruhen zerrüttelt wird und man um sein und das Leben seiner Liebsten fürchtet. Etwas das ich schon während des Lesens sehr bedauert habe, war die Tatsache, dass ich sehr wenig über die Geschichte Chinas weiß. In meinem Geschichteunterricht beschränkten wir uns vor allem auf die europäische Geschichte. Ich glaube, ich hätte den Roman noch einmal mit ganz anderen Augen betrachtet, wenn ich schon zuvor mehr über die politischen Unruhen in China gewusst hätte. Dennoch muss ich sagen, dass mich das Buch sehr bewegt und einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Gerade dadurch, dass man die Geschichte Chinas durch drei verschiedene Generationen erlebt, zeigt noch einmal deutlicher wie schlimm es für die Menschen in dieser Zeit gewesen sein muss. Es brauchte jedoch eine Weile bis die Geschichte mich für sich gewonnen hat. Dadurch, dass das Buch sehr viele Charaktere enthält, war ich anfangs sehr verwirrt wie nun die Beziehungen zwischen den Personen sind. Das hat sich leider bis ans Ende durchgezogen, obwohl ich mir von Kapitel zu Kapitel immer leichter tat. Trotzdem hat dieser Aspekt das Lesevergnügen doch etwas eingeschränkt und das finde ich sehr schade. Wäre vorne im Buch ein kurzer Stammbaum, oder zumindest ein Personenverzeichnis gewesen, hätte man dieses Problem gelöst. Ich könnte mich nämlich vorstellen, dass es mehreren Lesern diesbezüglich gleich geht wie mir. Ansonsten kann ich zu diesem Werk aber keine Kritik finden. Madeleine Thien erzählt in einem wundervollen Schreibstil auf berührende Weise wie viel Schrecken sich in der Geschichte China versteckt. Dabei geht sie sehr stark auf die Gefühle und das Innenleben ihrer vielseitigen Charaktere ein und schafft es, mich vollkommen in den Bann zu ziehen. Das Buch ist wirklich keine einfache Lektüre und mit viel Schmerz verbunden. Gleichzeitig gibt es selbst in dieser dunklen Zeit Momente in denen die Protagonisten Hoffnung schöpften und diese gefielen mir am besten. Ich bin sehr dankbar, dass Madeleine Thien einen Teil der chinesischen Geschichte in ihrem Buch festhält und an uns Leser weitergibt. FAZIT: Eine bewegende Familiensaga, die ein erschütterndes Portrait einer Musikerfamilie während der politischen Krisen in China darstellt. Anfangs fiel es mir etwas schwer die Personen zuzuorden, doch je weiter man liest, desto mehr beginnt man sich in der Geschichte zu verlieren und mit den Charakteren zu weinen, zu lachen und zu hoffen.

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Erzählt wird die Geschichte von Marie. Und die Geschichte von Ai-Ming. Und von kleiner Sperling, von Kai, von Zhuli, Große Mutter Messer, Ba Laute und so vielen anderen. Es ist eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte. Zwei eng verbundene Musikerfamilien erleben von den 1940ern bis heute, was es heißt, in einem Land der Revolution aufzuwachsen. Im damaligen China geht eine Welle durch die Bevölkerung. Die langjährige Kulturrevolution fordert sehr viele Opfer, menschliche sowie kulturelle. Marie, die in Kanada aufgewachsen ist, ahnt lange nichts von der blutigen, brutalen Geschichte in ihrer Familie. Erst als sie Ai-Ming zuhause aufnimmt, fängt sie an, im Leben ihrer Eltern nachzuforschen und stößt mit der Zeit auf immer weitere Geheimnisse. Rezension Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Die Kulturrevolution in China ist ein Thema, über das man noch immer viel zu wenig weiß. Es fing auch sehr interessant an. Wir lernen Marie kennen, als sie ihren Vater verlor. Er verließ die Familie, ging zurück nach China und beging nur wenige Wochen später Selbstmord. Warum? Als Ai-Ming zu Marie und ihrer Mutter stößt, löst sich in Maries Innerem der Wunsch, endlich mehr über ihre Familie zu erfahren. Offensichtlich waren Ai-Mings Vater – kleiner Sperling – und Maries Vater gut miteinander bekannt gewesen. Langsam erzählt Ai-Ming Marie bruchstückhaft die Geschichte ihrer Familie. Und so gleitet man von Marie und der Gegenwart in die 1940er, in der die Geschichte ihrer Familie einen Anfang nahm. Hier lernt man Große Mutter Messer kennen und ihre Schwester Wirbelwind, Wen den Träumer, der seine Liebe zu Wirbelwind mit abgeschriebenen Kapiteln des Buches der Aufzeichnung zeigt. Die Namen sind sicherlich sehr chinesisch in ihrer Bedeutung, doch tragen sie häufig zu Verwirrungen bei. Ich habe viele Seiten gebraucht, um die Verwandtschaftsbeziehungen der einzelnen Personen auseinander zu nehmen und zu verstehen. Auch gab es immer wieder Längen, in denen die für die Protagonisten so wichtige Beziehung und Liebe zur Musik gezeichnet wurde. Natürlich ist das für die Geschichte wichtig, aber mich haben diese Stellen leider mehr als einmal gelangweilt. Dann war ich versucht, in der Geschichte voranzukommen, wollte vorblättern und stellte schnell fest, dass ich nun wesentliche Details verpasst hatte. Also wieder zurück zum Anfang. Das Buch und ich, wir tanzten teilweise einen Reigen aus Hass und Liebe. Die Geschehnisse der Kulturrevolution sind grauenhaft, in derem Zuge viele Menschen in China ihre Arbeit, ihre Liebe zur Kunst, ihre Heimat und ihr Leben verloren, in der sie gefoltert und zur Denunzierung von Freunden und Familie gezwungen wurden. Man erlebt mit Wirbelwind und Wen dem Träumer, mit Sperling, Zhula und den anderen die Grausamkeiten kennen, die von den Mitgliedern der Roten Garde verübt wurden. Ziel dieser Kulturrevolution war es, das bourgeoise Leben der Menschen zu beenden. Alle Macht der Partei. Es wird nur noch die Musik gehört, die von höchster Ebene gestattet ist. Menschen werden ihre Arbeitsplätze zugeteilt. Denunzierungen, Kampfsitzungen, Folter waren an der Tagesordnung. Es hört sich nach einer Dystopie an, nach Fiktion, nach 1984 und George Orwell und ist doch Wahrheit. Selbst als diese Zeit vorüber war, wurde es nicht ruhig in China. Immer wieder kam es zu Aufständen, in denen sich plötzlich auch Ai-Ming wiederfand. Es nimmt kein Ende. Fazit Wie viel von sich selbst muss man aufgeben, um am Leben zu bleiben? Wie viel Leid kann man ertragen, und gibt doch niemals seinen eigenen Traum auf? Das sind die zentralen Fragen dieses Buches. Eindrucksvoll geschriebenes Epos vor einer hochinteressanten Kulisse. Manchmal etwas langatmig mit leicht verwirrender Erzählstruktur, aber dennoch lesenswert.

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Marie lebt mit ihrere Mutter in Vancouver, Canada. Ihre Eltern stammen beide aus dem chinesischen Raum und Marie wächst mit viel Einfluss der Kultur der Eltern auf. Ihr Vater war Komponist und zusammen hörten sie sich leidenschaftlich gern klassische Musik an, wie zum Beispiel Beethoven. Doch eines Tages verlässt Maries Vater die Familie, um nach China zu gehen. Dort herrscht politische Aufruhr und es findet dann ein Massaker statt, das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens. Und dann erreicht Marie die Nachricht: Ihr Vater hat sich umgebracht. Marie ist zu dem Zeitpunkt erst 10 Jahre alt. Einige Zeit nach dem Selbstmord des Vaters nimmt Maries Mutter ein Mädchen aus China auf, die neunzehnjährige Ai-Ming. Sie ist nach dem Massaker aus Peking geflohen. Kurz nach ihrer Ankunft, merken Marie und Ai-Ming, dass ihre Familien eine enge Vergangenheit haben – nicht nur, weil ihre Väter sehr gute Freunde waren und die Leidenschaft zur Musik geteilt haben. Die beiden Familien hüten ein Geheimnis – ein nicht gerade ungefährliches Geheimnis zu jener Zeit in China, als Maris Vater noch dort gewohnt hat. Tausend Fragen schwirren Marie durch den Kopf und über Jahre hinweg versucht sie, diese zu lösen und hinter das Geheimnis ihres Vaters zu kommen. Doch wird ihr das gefallen was sie finden wird? Und in wie weit ändert sich ihr Leben? Man lernte Marie als zehnjähriges Mädchen kennen und ihr Charakter verläuft im Laufe des Buches einer unglaublichen Verwandlung. Sie wird vom kleinen, unwissenden, neugierigen Mädchen zu einer intelligenten, ehrgeizigen und wissbegierigen Frau. Mir hat ihr Charakter gut gefallen, da man ihre Handlungen oft verstehen konnte. Madeleine Thien hat einen wirklich außerordentlichen Schreibstil. Mir hat an dem Buch besonders gut gefallen, dass sie die Chinesische Kultur so unglaublich gut miteinbezogen hat. Sie erläutert Schriftzeichen, ohne dass es langweilig oder uninteressant ist. Außerdem kann die Autorin Spannung aufbauen und vor allem auch halten! Die Geschichte hat mir auch gut gefallen, wobei ich allerdings die Beziehung zwischen Marie und ihrer Mutter ein bisschen grotesk fand. Die beiden haben wirklich einen besonderen Draht zueinander und es mag daran liegen, dass die beiden ihren geliebten Vater und Ehemann verloren haben, dass ihr Verhalten mir so ungewöhnlich zueinander vorkam.

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