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Rezensionen zu
Sonntags Tod

Carla Berling

Die Wittekind-Serie (1)

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Lokalreporterin Ira Wittekind ist dabei, als eine verwahrloste Wohnung geöffnet und darin ein Toter gefunden wird. Kurz zuvor hat sie vom Mord an ihrer Freundin Verena erfahren, deren Mann sich nach der Tat umgebracht haben soll. Plötzlich findet sie sich mitten in einem Intrigenspiel wieder ... Carla Berling haucht ihren Figuren Leben ein, als wären sie von nebenan: Eigenarten, Marotten, schwierige Charaktere und ganz viele Emotionen werden liebevoll und mit einem Hang zum Detail beschrieben. Dabei kommt gerne mal westfälische Mentalität ans Licht, die anfangs noch befremdlich, aber bald vertraut und geradezu liebenswert erscheint. Die Schauplätze sind gut gewählt, wer der Autorin in den sozialen Netzwerken folgt, kann immer wieder die lebenslustige Frau entdecken, die gerne von ihrem Autorenleben erzählt, an der Entstehung neuer Krimis teilhaben lässt und auch ihre Heimat und Orte zeigt, die sie zu ihren Schauplätzen inspiriert haben. Ein bisschen Berling steckt auch in Wittekind, der Lokalreporterin, um die sich die Buchreihe dreht. Eine Einzelgängerin mit liebenswertem Hund, Distanz wahrend und doch Nähe suchend, neugierig und immer für eine Story zu haben. Und Stories scheint es überall zu geben, wobei Wittekind ein Händchen für Fettnäpfchen und interessante Geschichten zu haben scheint. Dass sie sich dabei selbst in Gefahr begibt, nimmt sie schon mal in Kauf. Als Leser hat man schnell die Protagonistin lieben gelernt und fiebert mit ihr mit, hofft, das manches besser als erwartet ausgeht und ist genauso betroffen wie die Figur, wenn etwas schiefgeht. Eines ist jedoch klar: Langweilig wird es mit Wittekind nicht, die ihre Nase manchmal auch in Dinge steckt, die sie nichts angehen. Das Hörbuch wird gelesen von der deutschen Synchronsprecherin Vera Teltz, die lebendig vorliest und gerne mal Lokalkolorit einfließen lässt.

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Da ich bereits die Nachfolger kenne, wusste ich bereits auf was ich mich einlassen würde. Interessant war jedoch, wie die Autorin den Einstieg der Protagonistin gewählt hatte und im Nachhinein die Entwicklung der Lokalreporterin Ira Wittekind zu betrachten. Schon von den ersten Seiten an, war ich direkt in der Geschichte gefangen. Ein Prolog, bei dem jedes Krimitantenleserherz höher schlagen lässt, versprach viel Spannung. Mit dieser Erwartung habe ich mich an den Plot gewagt. Und .... ich wurde in keinem Fall enttäuscht. Die Protagonisten wurde detailliert beschrieben, so dass ich mich sofort in ihre Gedankenwelt beamen und ihre Handlungen nachvollziehen konnte. Auch ich hätte den Fall sofort aufklären wollen. Und auch ich wäre über die kleinen Details gestolpert. Immer wieder wurden Hinweise aufgedeckt, die den Fortgang der Geschichte sehr positiv beeinflusst und meinen Lesefluß und meine Neugier aufrecht erhalten haben. Das Umfeld wurde sehr bildhaft dargestellt, so dass ich mich sehr gut in die jeweiligen Szenen versetzen konnte und auch in Gedanken ermittelt habe. Ira kam mir im Laufe der Story fast schon wie eine enge Vertraute vor, mit der ich am Kaffeetisch über einen Krimi plaudern konnte. Was mich jedoch etwas stutzig gemacht hatte war, als die Familie entschied, dass die Verstorbene neben ihrem Mörder bestattet wurde. Bringt man das wirklich übers Herz, kann man die Gefühle während der Trauer wirklich so ausschalten? Klar, zu dem Zeitpunkt war noch nichts richtig erwiesen, dennoch bleibt ja der Gedanke an die Tat. 📚 Fazit 📚 Ein grandioser Auftakt zu einer noch grandioseren Reihe. Der sehr leb- und bildhafte Schreibstil lässt den Leser tief in die Story eintauchen und gibt sie erst auf den letzten Seiten wieder frei. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.

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Bad Oeynhausen in Westfalen: Lokalreporterin Ira Wittekind, Jahrgang 1960, glaubt aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen nicht an die Mär von der heilen Familie. Sie ist als Tochter einer geschiedenen, allein erziehenden Mutter aufgewachsen, was in einer kleinstädtischen Umgebung in den 1960er und 1970er-Jahren definitiv kein Spaß war. Iras Schulfreundin, die Polizistentochter Verena Friese, war als Halbwaise nicht besser dran. Erst kümmerte sich eine wenig zugängliche Oma um sie, danach ihre Stiefmutter. Jetzt ist Verena tot, genau wie ihr Ehemann Richard Schäfer. Vergiftet, beide. Erweiterter Suizid, sagt die Polizei. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden. Zur Beerdigung kommt Neu-Single Ira, die lange in Köln gelebt hat und erst vor kurzem nach Bielefeld gezogen ist, wieder an den Ort ihrer Kindheit. Vieles ist dort anders geworden, und manch einem Freund und Bekannten aus ihrer Jugendzeit hat das Leben übel mitgespielt. Ihre einst so hübsche Freundin Verena, die schicke Friseurmeisterin, war in ihrer Ehe mit dem Hotelerben Richard Schäfer sehr unglücklich und sie hatte sich durch ihre Alkoholabhängigkeit äußerlich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Was hat die Eheleute Schäfer in den erweiterten Selbstmord getrieben? Wenn sie es nicht mehr miteinander ausgehalten haben, warum haben sie sich dann nicht einfach scheiden lassen? Ihr gemeinsamer Sohn Patrick ist genauso ratlos wie die (Adoptiv-)Eltern der Schäfers. Was Ira bei ihren Recherchen zutage fördert, entpuppt sich als furchtbare Tragödie. Die vielen Schicksalsschläge, die Schäfers und Weyers heimsuchen, haben nichts mit schnödem Pech zu tun – sie hängen auf komplexe Weise zusammen. Und wenn man genau hinschaut, nimmt alles schon vor Jahrzehnten seinen Anfang, mit einem unverarbeiteten Trauma, dessen Folgen ein halbes Dutzend Menschen aus drei Generationen ins Unglück stürzen. Für ein bisschen humorvolle Auflockerung in dieser düsteren Geschichte sorgen Andys gastfreundliche und trinkfeste Tanten Frieda und Sophie, beide über 80. Die sind seit Jahrzehnten fest in der Gemeinde verwurzelt und kennen eine Menge alter Geschichten. Ihr Wissen hilft Ira enorm weiter. Die Geschichten der beiden alten Damen böten mit Sicherheit auch Stoff für einen eigenen Roman, doch das lassen sie nur zwischen den Zeilen anklingen. Manche Erinnerungen hält man lieber unter dem Deckel. Das ist wieder einer der Krimis, über die man alles um sich herum vergisst, das Essen anbrennen und den Kaffee kalt werden lässt, weil man unbedingt wissen will, wie die tragischen Einzelschicksale miteinander verbunden sind. Alle beteiligten Personen schweigen, schwindeln und vertuschen, keiner redet Klartext und so weiß man bis zum Schluss nicht, was tatsächlich vorgefallen ist. Aber auf eines ist Verlass: Wenn Ira Wittekind an einer Sache dran ist, geht sie ihr auch auf den Grund. Sie muss ja nicht alles, was sie herausfindet, auch in die Zeitung bringen. Ich würde jedem Neueinsteiger raten, die Ira.-Wittekind-Reihe mit dem vorliegenden Band, zu beginnen, obwohl der Verlag die Bände in einer anderen Reihenfolge veröffentlicht. Hier lernt man Iras Vorgeschichte und Umfeld – vor allem die große Familie Weyer – in aller Ruhe kennen. Steigt man mit einem späteren Band ein, ist man von der Fülle des Romanpersonals überwältigt und hat ständig das Gefühl, dass einem wichtige Vorkenntnisse fehlen. Wer am Anfang anfängt, hat’s echt leichter. ;-)

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Sonntags Tod

Von: Iris Gasper

07.06.2018

Ira Wittekind arbeitet als Lokalreporterin. Erst vor kurzem ist sie in ihre westfälische Heimat zurückgekehrt und muss nun erfahren, dass ihre langjährige Schulfreundin Verena tot ist. Ihr Mann Richard soll erst sie und dann sich selbst getötet haben. Ira ist fassungslos. Während sie noch über die Umstände, die zu diesem Ereignis geführt haben können, nachgrübelt, macht sie erneut Bekanntschaft mit dem Tod. Sie darf einen Abend die örtliche Polizei auf Streife begleiten. Dabei wird in einer völlig verwahrlosten Messi Wohnung ein Toter gefunden. Schon früh wird vermutet, dass es sich bei dem Toten um Michel Weyer handeln könnte. Während Ira gerade dessen Bruder Andy, einem alten Schul- und Spielkameraden, gefühlsmäßig näherkommt, ist auch die Journalistin in ihr stets auf der Suche nach der Wahrheit. So nutzt Ira die Nähe zur Familie auch dazu Fragen zu stellen und Hintergründe zu recherchieren. Dabei kommt sie tot geschwiegenen Ereignissen der Vergangenheit immer näher und damit auch der Lösung der Frage wer hier eigentlich wen auf dem Gewissen hat. Ira Wittekind selbst bleibt noch wenig konkret gezeichnet. Sie hat eine gescheiterte Beziehung hinter sich und auch einige persönliche Schwächen. Dennoch wirkt sie auf den ersten Blick ganz sympathisch. Sie ist neugierig, was sie in ihrem Beruf auch sein sollte und beweist ausreichend Empathie. Oft genug ist ihr auch Kommissar Zufall bei der Recherche eine Hilfe, aber das darf ja auch im realen Leben gerne einmal so sein. Sonntags Tod ist überraschend, bietet eine Menge Abwechslung und viele neue Spuren, die mal der Wahrheitsfindung dienen und mal in einer Sackgasse enden. Die Geschichte baut auf familiären Problemen auf und der Leser wird überrascht sein, wie viele Geheimnisse eine Familie für sich behalten kann. Vera Teltz als Sprecherin macht einen guten Job. Sie schildert die Geschehnisse ruhig und besonnen, was hier absolut passend ist. Lokalkolorit ist vorhanden, aber nur so, dass Kenner der Gegend Orte wiedererkennen dürften, ortsunkundige Personen aber nichts vermissen werden, sondern sich ganz auf die Suche nach der Wahrheit einlassen können. Es lohnt sich sicher diese Reihe weiter zu verfolgen. Copyright © 2018 by Iris Gasper

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Die sympathische Reporterin Ira Wittekind recherchiert hier in einem sehr persönlichen Fall, der sie in ihre eigene Vergangenheit führt. Wieder ein Volltreffer von Carla Berling! Ira Wittekind ist nach einer privaten Enttäuschung in ihre Heimat zurückgekehrt. Für eine Lokalreportage begleitet sie die Polizei von Bad Oeynhausen auf einem nächtlichen Einsatz. In einer Messie-Wohnung wird eine stark verweste Leiche gefunden. Nach dem Tod ihrer Jugendfreundin Verena, die von ihrem Mann umgebracht wurde, ist dies ein weiteres Opfer in dem eigentlich beschaulichen Ort. Ira vermutet einen Zusammenhang und beginnt zu recherchieren. Nachdem ich (leider) mit "Mordskapelle" diese Reihe rund um die sympathische Mittfünfzigerin Ira Wittekind begonnen habe, konnte ich nun dank Isabelle von Seitenwandler diesen Fehler korrigieren. "Sonntags Tod" ist der erste Teil und so lernen wir hier Ira mit ihren Eigenheiten und ihrer Vergangenheit ausführlich kennen. Schade, dass bei der Veröffentlichung der Hörbücher diese richtige Reihenfolge nicht eingehalten wurde. Genau das richtige Maß Lokalkolorit Diese Lokal-Krimi-Reihe gefällt mir rundherum richtig gut! Die Charaktere sind sympathisch, aber auch interessant und zum Teil ein wenig skurril. Ira selbst ist eine Reporterin mit Leib und Seele, die nie unfähre Mittel einsetzt, um an Informationen zu kommen. Sie sucht stets die "Geschichte hinter der Schlagzeile". Genau das mag man als Leser an ihr. Der Fall ist wirklich spannend und enthält einige überraschende Wendungen. Insgesamt finde ich "Sonntags Tod" sogar noch ein wenig fesselnder als "Mordskapelle". Vera Teltz als wunderbare Sprecherin Zudem wird das Hörbuch wieder wunderbar von der Sprecherin Vera Teltz gelesen. Ihr gelingt es, mit dem richtigen Tonfall für Lokalkolorit zu sorgen, ohne dass es künstlich oder aufgesetzt wirkt. Für mich ist dieses (Hör)Buch ein perfekt umgesetzter Lokal-Krimi: mit Flair, aber ohne Fremdschämen oder Peinlichkeiten, weil der Dialekt zu arg übertrieben wird. Hinzu kommt auch wieder die schöne Umsetzung des Hörbuches mitsamt Booklet, das neben den Steckbriefen der wichtigsten Protagonisten auch eine gezeichnete Karte von Rehme, dem kleinen Ort in der Nähe von Bad Oeynhausen, aus dem Ira stammt, enthält. Ein Foto dazu findet ihr übrigens in der Rezension zu "Mordskapelle" (hier), das hat mich damals schon begeistert. Fazit: Ein toller Krimi mit genau dem richtigen Maß an Lokalkolorit, aber trotzdem richtig spannend! Ich bleibe Ira Wittekind treu und hoffe bald auf das nächste Hörbuch

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Als die Journalistin Ira Wittekind in ihrer Heimat Bad Oeynhausen von dem Tod ihrer Kindheitsfreundin Verena erfährt ist sie schockiert. Alles sieht danach aus, als hätte ihr Mann zuerst sie, dann sich selber umgebracht. Als sich Ira einem Polizeieinsatz anschließt, wird eine weitere Leiche gefunden. Ein kleiner Hinweis lässt die Frau einen Zusammenhang zwischen den Todesfällen vermuten und so begibt sie sich auf die Recherche. Ungeklärte Situationen und verwirrende Zusammenhänge erwarten Ira, die sich jedoch nicht davon abbringen lässt die Familiengeheimnisse und somit auch den Tod ihrer Freundin aufzuklären. Protagonistin Ira ist eine resolute Frau im besten Alter, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und mit Verstand und viel Gespür den Hinweisen nachgeht. Sie -genau wie andere Charaktere auch- ist liebevoll und mit Sinn für Details ausgearbeitet und es macht Spaß sie zu begleiten. Vor allem aber, das sie mit beiden Beinen im Leben und vor allem auf dem Boden steht macht sie sehr glaubhaft. Das gut aufgebaute Buch würde ich als eine Mischung zwischen Krimi und Roman einordnen. Zu stark sind die Rückblicke auf die Familienhistorie und das Zwischenmenschliche um hier einen reinen Krimi vor sich zu haben. Jedoch schafft es die Autorin trotzdem die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu halten. Unvorhersehbare Wendungen sorgen dafür, das erst am Ende alle Fäden zusammen laufen und sich eine Lösung ergibt. Der Schreibstil ist einfach und nicht sehr ausschweifend, was aber gut zur Geschichte und zur Protagonistin passt. Fazit Wer einen soliden, spannenden Krimi mit Roman-Einschlag sucht, der vor westfälischer Kulisse Familienabgründe beleuchtet sollte sich dringend Sonntags Tod von Carla Berling anschauen. Auch wenn dies mein erstes Buch der Autorin war, wird es bestimmt nicht das letzte sein. Ich freue mich schon auf andere Ermittlungen von Ira Wittekind.

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Abgründe

Von: Tipperin

13.02.2018

Ira ist Lokalreporterin und muss zu einer Beerdigung, denn Ihre Schulfreundin wurde von ihrem Mann ermordet. Auf der Beerdigung in ihrem alten, westfälischen Dorf trifft sie viele Menschen aus ihrer Vergangenheit wieder. So auch Andy. Als sie dann wieder in ihrem Alltag als Reporterin unterwegs ist, entdeckt sie bei einem Polizeieinsatz eine Leiche in einer Messi-Wohnung. Als sie dann eine Verbindung zu ihrem alten Dorf aufdeckt, ermittelt sie plötzlich auf eigene Faust in einem Verbrechen und gerät in eine Familientragödie ungeahnten Ausmaßes. Stil, Machart, Meinung Dieser Kriminalroman legt einen großen Fokus auf die Ermittlerin Ira und die Vergangenheit in ihrem westfälischen Heimatdorf. Bald befindet sich der Leser inmitten einer großen Familie, in der jeder ein Geheimnis zu haben scheint. Nebenbei gibt´s eine Menge Lokalkolorit. Ich mag solche Geschichten eigentlich, aber mir war beim Lesen oft nicht klar, wieso Ira da jetzt eigentlich ermittelt und was das genau bringen soll. Ich fühlte irgendwie nicht, dass da so dringlich etwas aufgeklärt werden musste –was komisch klingt, aber tatsächlich so passierte.  Dazu muss ich erst einmal einen Kritikpunkt anbringen: Den meisten Anteil an der Ermittlung in dieser Geschichte hat nicht die Ermittlerin Ira, sondern Kommissar Zufall. Die Zufälle häufen sich, der Haufen ist mir am Ende zu groß. Mit Hauptperson Ira bin ich leider auch nicht recht warm geworden. Sie trägt gern rote Kleidungsstücke und hat einen Pudel. Neben diesen wenig beeindruckenden Eigenschaften mag ich ihre Art auch in vielen Situationen nicht recht. Sie soll auch die Gabe haben, Menschen durch zuhören allerlei Geheimnisse zu entlocken. Für mich sieht es jedoch eher so aus als würde sie ziemlich plump überall einfallen und direkt simple Fragen stellen, welche dann auf einmal wundersame Weise zu vielen vertraulichen Informationen führen. Vielleicht ist es ja auch die Anwesenheit des Pudels.. So etwas ist ja immer Geschmackssache und es gibt durchaus auch Positives zu berichten: Wir haben hier eine Familie mit vielen Familienmitgliedern und ich konnte mir die Personen schnell merken. Die Schreibweise ist flott und flüssig. Der Plot dröselt sich am Ende auch ganz sinnig auf und die einzelnen Personen und deren Handlungen machen Sinn. Ein besonderes Lob gilt der Einbettung des Lokalkolorits: interessante lokale Besonderheiten werden charmant und in guter Balance ins Geschehen eingebracht, auch etwas Gesellschaftskritik bzw. Gegenwartsbeschreibung ist gut untergebracht. *Spoileralarm in Sachen Spoiler..* Eine Anmerkung: Auf der Rückseite des Covers werden die Hauptpersonen kurz steckbriefartig vorgestellt. Andy, der erst im letzten Drittel der Freund der Hauptperson ist, wird dort bereits als ihr Freund bezeichnet. Das ist natürlich blöd gemacht, weil es die Spannung nimmt ob aus den beiden dann am Ende was wird. Fazit Man konnte die Geschichte gut lesen, der Plot und der Lokalkolorit waren gut und zu meiner Freude wurde nicht ausschmückend herumgeschwafelt. Das Setting mit einem Dorf, einer Familie mit vielen Geheimnissen in Verbindung mit einem Mordfall – das mag ich sehr gern. Nur leider wurde ich mit der Hauptperson Ira und deren Motivation für die Ermittlung nicht warm. Ich las zwar nicht gelangweilt weiter, habe jedoch streckenweise wenig Sinn in der Ermittlung gesehen. Ich vergebe 3 Sterne und denke, dass meine subjektive Bewertung eventuell etwas von der allgemeinen Bewertung dieses Buches abweichen wird – wahrscheinlich liegt die durchschnittliche Bewertung um die 4 Sterne, aber mich persönlich hat neben positiven Aspekten auch einiges gestört. Deshalb werde ich ein nächstes Buch dieser Reihe wohl auch nicht lesen. Schlecht ist das Buch jedoch keinesfalls.

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Die Lokalreporterin Ira Wittekind hat es wieder in ihre alte Heimat Westfalen verschlagen. Doch kaum ist sie wieder zurück, erfährt sie vom Tod ihrer Jugendfreundin Verena und dessen Ehemann. Es sieht nach erweitertem Suizid aus. Als Ira einen Polizeieinsatz begleiten darf, wird ein weiterer Toter in einer völlig zugemüllten Wohnung gefunden. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den drei Todesfällen? Bei ihren Ermittlungen stößt Ira auf lange unter den Teppich gekehrte Abgründe... "Sonntags Tod" ist der erste Krimi, den ich von Carla Berling gelesen habe. Ich habe das sehr gerne getan, denn ich mag besonders Krimis mit Inhalt, die einen gewissen Nervenkitzel und die richtige Portion Spannung enthalten. "Sonntags Tod" ist genau so einer. Die Handlung ist gut und schlüssig aufgebaut und hat es in sich. Besonders durch die Wahl des Hofes Eskendor als Hauptschauplatz wurde die Intensität der Schicksale noch verstärkt. Zuerst dachte ich, dass dieser tolle, moderne Hof wirkliche Idylle und Harmonie verspricht. Doch man sollte sich nie von Äußerlichkeiten täuschen lassen, denn wie heißt es so schön, oder so ähnlich: „Hinter den dicksten Gardinen werden die dicksten Tränen vergossen.“ Die Journalistin Ira Wittekind finde ich als Ermittlerin klasse. Völlig unverkrampft und mit gesundem Menschenverstand versucht sie die Todesfälle aufzuklären. Stück für Stück kommt man als Leser dabei immer näher an düstere Familiengeheimnisse und Abgründe aus der Vergangenheit. Durch immer wieder neue, unvorhersehbare Wendungen schafft es die Autorin dabei die Auflösung des Rätsels um den Täter erst ganz zum Schluss aufzulösen. Fazit: Carla Berling hat mit "Sonntags Tod" einen absolut lesenswerten Krimi geschaffen, der durch ein gutes Konzept besticht und beim Leser ohne großes Blutvergießen Gänsehaut erzeugt. Ich freue mich schon auf weitere Krimis dieser Autorin.

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