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Rezensionen zu
Luna

Ian McDonald

Luna-Reihe (1)

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Für die Lektüre von Luna habe ich erstaunlich lange gebraucht. Natürlich ist es, mit über 500 Seiten ein ziemlich dickes Buch, aber es dauerte einfach auch einige Zeit, bis ich in die Geschichte hinein gefunden hatte. Sci-fi ist noch ein neues Genre für mich, aber ein Reizvolles. Der Autor hat, ähnlich wie in Fantasy-Geschichten, die Möglichkeit eine völlig neue Welt, Regeln, etc. zu erschaffen. Das ist Ian McDonald wirklich gut gelungen. Die Gesellschaft auf dem Mond, ist mit der, die wir auf der Erde kennen nicht zu vergleichen. Ihre Gesetze und Eigenheiten erklärt er aber sehr überzeugend, mit den nun mal auf dem Mond vorherrschenden Gegebenheiten und Gefahren. Dadurch wirkt das Setting manchmal auch beklemmend. Man fragt sich, wie die Menschen dort überleben können, gefangen in ihren Städten, die nichts anderes sind als selbst geschaffene Gefängnisse. Denn ein Überleben außerhalb der Städte, auf der Mondoberfläche, ist nicht möglich. Den größten Teil der Geschichte wird aus der Sicht der Cortas erzählt. Sie sind eine der ursprünglichen Drachen-Familien, die „regierenden“ Familien auf dem Mond. Die Rückblenden des Familienoberhauptes Adriana Corta sind mit die interessantesten Stellen des ganzen Buches. Sie zeigen ihren Weg von der Erde auf den Mond, wo sie sich ein ganzes Imperium aufbaute. Dabei ist sie eindeutig nicht die unschuldige alte Dame, für die man sie vielleicht halten könnte. Eigentlich ist jedes Mitglied der Corta Familie etwas, sagen wir mal exzentrisch. Dadurch fand ich sie jedoch um einiges zugänglicher und liebenswürdiger. Was Intrigen und Machtkämpfe unter den Drachen angeht, steht „Luna“ „Game of Thrones“ tatsächlich in nichts nach. Auch was die Anzahl an Charaktere betrifft. Jede Familie besteht aus unglaublich vielen Mitgliedern, die teilweise verwirrend ähnliche Namen haben. Gerade bei den anderen Drachen-Familien war es daher schwierig schritt zu halten. Ich bin gespannt, ob der nächste Band aus Sicht einer anderen Familie erzählt wird. Mich würde nämlich jetzt auch interessieren, wie sie es auf dem Mond geschafft haben. Mit Sex wird auf dem Mond ziemlich offen umgegangen. Die Menschen haben dort nicht einmal Wörter für Hetero- oder Homosexualität. Eine Welt ohne Label sozusagen. Wirklich sehr erfrischend! Zum Ende von „Luna“ kann man eigentlich nichts sagen ohne irgendwas zu spoilern. Außer, dass ich es nicht abwarten kann, den zweiten Teil „Luna – Wolfsmond“ zu lesen!!

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Man muss es mögen, diese ruhige, breite Erzählweise, dann kommt man in diesem neuen Science-Fiction Roman von Ian McDonald durchaus auf seine Kosten. Der Mond besiedelt, aber in gewisser Weise von der Erde abgesondert. Eine Erde, die im Roman kaum eine Rolle spielt und weitgehend noch nicht einmal am Horizont auftaucht. Eine Erde, die vor allem eines ist, Nutznießer und Abnehmer der Erzeugnisse des Mondes. Der Erze, seltenen Erden, und, nicht zuletzt, von Helium 3. „Ohne mich würde auf der ganzen Erde das Licht ausgehen“, so denkt und sagt es die Matriachin des „Corta-Helios-Komlexes“, Adriana Corta. Und mit diesem helium ist die Familie Corta mächtig und reich geworden, eine der „Fünf Drachen“ auf Luna, der fünf reichsten und herrschenden Clans. Die einander, trotz mannigfaltiger Heiraten, Querverbindungen, Verträge nicht sonderlich grün sind. Was vor allem das Verhältnis von Adriana Corta zu Robert Mackenzie (der, der nur „von seinem Stuhl“ noch am Leben gehalten wird. Eingebettet und umringt von zig Lebenserhaltungssystemen, aber immer noch durch nackten Willen angetrieben). Angeht. Der den Mond „eroberte“, der als erster Maschinen en Gros auf Luna brachte und den Grundstein zu seiner Erzgewinnung damit legte- „Der Wille zur Macht, der Wille, zu besitzen, der Wille, festzuhalten und nichts herzugeben, auch nicht den kargen Rest seines Lebens“. Intrigen, harte Verhandlungen, gegenseitiges unterlaufen von Geschäftsverträgen, vor allem mit der Gesellschaft, der Luna am Ende gehört und welche die Geschäfte mit der Erde vermittelt. Und auf einmal, bei einem Corta-Empfang, summt da eine Fliege herum. Eine künstliche (Echte Insekten, Bakterien oder andere störende Elemente gibt es auf Luna nicht). Eine vergiftete Fliege. Und die Dinge nehmen Fahrt auf. Denn innerhalb der Millionen von Luna Bewohnern gibt es eben nicht nur die vielen, die ihr Leben versuchen, gut zu leben und die am „endlosen Lauf“ teilnehmen und die genug damit zu tun haben, genügend finanzielle Mittel zusammenzubekommen, um Wasser und Sauerstoff, Lebensmittel und Kleidung erwerben zu können. Und dennoch werden auch sie betroffen sein, wenn Adriana Corta und ihre drei Söhne (die untereinander ebenfalls die ein oder andere Intrige am Laufen haben) gegen Robert Mackenzie und seinen Clan antreten werden. Subtil zunächst, offen und hart im weiteren Verlauf des Romans. Und auch die andren drei Clans werden nicht außen vor stehen bleiben, wenn es um die Existenz der Kolonie auf dem Mond geht und darum, wer sich dort ganz oben an der Macht halten werden kann. Sehr breit erzählt McDonald, mit spürbarer Lust an den Einzelheiten des Lebens, an „Druckern“, die so gut wie alles herstellen können, an einer ganz besonderen Form der Existenz „unter tausenden von Tonnen Stahl“. „Auf dem Mond herum zu laufen ist kein Spaziergang. Der Mond kennt tausend Todesarten für uns“. Und die Menschen ebenfalls noch so einige füreinander. Ein wenig zügiger, mit mehr Tempo hätte es schon gehen können. Zudem es nicht einfach ist, gerade zu Beginn, sich in den vielen Personen zurecht zu finden, die McDonald auf ihren Weg durch die Irrungen und Wirrungen der Luna-Kolonie schickt. Am Ende aber entschädigt die filigrane Atmosphäre und die Ereignisse in der zweiten Hälfte des Romans den Leser aber für das geduldige Lesen der ersten 200 Seiten.

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