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Rezensionen zu
Das Echo der Wahrheit

Eugene Chirovici

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Der Psychologe James Cobb soll aufklären, was sich in der Vergangenheit von Milliardär Joshua Fleischer wirklich abgespielt hat. Fleischer ist schwer krank und liegt fast schon im Sterben, er bittet Cobb um Hilfe um im Tod seinen Frieden finden zu können. Cobb verwendet in seinen Therapien Hypnose und die soll auch in diesem Fall helfen. Fleischer will herausfinden, was sich in den 70ern in einem Hotelzimmer abgespiegelt hat, als eine junge Frau getötet wurde. Fleischer war dabei, hat aber keine Erinnerung mehr. Fazit: Was ist die Wahrheit? Was ist wirklich passiert, was ist nur unsere Erinnerung, inwieweit weichen die beiden von einander ab? Ich fand das Konzept des Romans unglaublich interessant, ein Psychologe ermittelt mit Hilfe von Hypnose in einem Mordfall. Es geht in dem Buch immer wieder um die Frage: inwieweit entspricht die persönliche Wahrnehmung tatsächlich dem, was wirklich passiert ist? Wie subjektiv alles ist, zeigt der Autor klar, indem er dieselbe Geschichte immer wieder von verschiedensten Charakteren erzählen lässt. Immer wieder hab ich mich beim Lesen gefragt: was stimmt jetzt? Wie will der Autor das bloß auflösen? Das hat mich bei der Stange gehalten. Die Auflösung hat mir allerdings nicht ganz so gut gefallen und es waren sehr viele Charaktere und Geschichten in der Geschichten, wodurch es mir nicht immer leicht gefallen ist. Alles in allem aber ein gutes Buch, das mit dem Wahrheitsbegriff spielt. 3,5/5 🌟

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"Das Echo der Wahrheit" bleibt lange sehr verwirrend, da immer mehr Handlungsstränge und Personen in die Story eingeflochten werden und das Lesen daher sehr unspektakulär ist bis etwa zur Mitte des Romans. Irgendwann kippte meine Stimmung, denn das Ende ist dann doch schlüssig und begreifbar, sodass sich das Lesen von "Das Echo der Wahrheit" doch lohnenswert erscheint. Zu Beginn war ich eher enttäuscht, da ich nicht verstand, warum sich die Ereignisse aneinanderreihen und wer letztendlich schuldig ist. Wer ist Schuld an dem Verschwinden einer jungen Frau in Paris? Der Psychiater Dr. James Cobb ist selbst unsicher darüber, wo Schuld und Sühne liegen und nutzt sein Wissen, um die richtige Fährte zu finden, wobei er meiner Meinung nach einige Umwege nimmt, die noch mehr für Verwirrung sorgen. Geschrieben ist der Roman aus der Sicht von Dr. James Cobb und bleibt daher sehr sachlich und emotionslos. Eigentlich kein Problem, aber dadurch schlich sich in mir ein klein wenig Langweile auf. Warum ich dennoch eine Leseempfehlung und vier Sterne vergebe liegt daran, das das Ruder irgendwann herumgerissen wird und sich Spannung aufbaut, die ich zuvor vermisst habe. Letztendlich gelingt es dem Autor doch noch, mich für sich zu gewinnen. Manchmal muss man einfach durchhalten, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Dieses ist ein Grund für mich, ein Buch nicht abzubrechen, sondern weiterzulesen, denn es gab eben schon oftmals diese Momente während des Lesen, das ein Roman seine Schönheit oder Spannung zum Ende doch noch entfalten kann. "Das Echo der Wahrheit" verwirrt und begeistert gleichermaßen. Je mehr sich der Psychiater in die Geschehnisse verstrickt, umso verrückter wirkt die Story und lässt einfach keinerlei Lösung erkennen. Es wirkt zunächst blass und aufgesetzt und der Schreibstil ist zunächst sehr sachlich, was sich zwar nicht ändert, aber irgendwann leichter zu lesen wurde. Als ich anfing zu begreifen und mein persönlicher AHA-Effekt einsetzte, wurde ich warm mit Dr. James Cobb und dem Schreibstil des Autors. Das Ende ist absolut schlüssig und eben nicht vorhersehbar, sodass ich den Roman doch als gelungen erachtete. Auch wenn ich Hypnose zur Wahrheitsfindung befremdlich finde, war es für das Buch eine interessante Begebenheit, auch wenn sie letztendlich nicht der Wahrheitsfindung diente. Die Verbissenheit und Cleverness des Psychiaters, der sich selbst auf die Suche der Wahrheit macht, ist es zu verdanken, das Licht in das Dunkle dringt, auch wenn es für mich unerklärlich ist, wie viel Zeit es braucht, um Schuldige zu überführen und es nie zu Verdachtsmomenten innerhalb der Familie kam oder anderen, die den Menschen kannten. Wenn ein Mensch urplötzlich verschwindet, muss doch gefahndet und vermisst werden, oder? Trotzdem ein stimmiges Ende, wobei ich natürlich meine Zweifel darüber habe, das es im wahren Leben zu solch Verschleierungen kommen kann, aber in Büchern ist eben alles möglich.

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Das Buch ist aus der Sicht von Claire geschrieben. Claire, deren größter Wunsch es ist, als Schauspielerin in Amerika erfolgreich durchstarten zu können ist extrem ehrgeizig. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitet sie zusätzlich als Lockvogel für einen Privatermittler, der die Treue von Ehemännern testet. Nach einem Job wird die Frau des „getesteten Ehemanns“, Patrick Fogler, am nächsten Tag tot aufgefunden – ermordet! Die Polizei verdächtigt den Ehemann, aber auch Claire gerät ins Visier der Ermittler. Als die Ermittlungen ins Leere führen, bittet die Polizei, Claire sie bei den Ermittlungen zu unterstützen um den Ehemann zu überführen. Und dann beginnt ein Spiel, welches Claire alles abverlangt. Die Kapitel sind sehr kurz, manchmal wie ein Drehbuch geschrieben. Anfangs ist das etwas verwirrend, aber ich wurde schnell in die Handlung gezogen und wollte das Buch nicht mehr weglegen. Die beiden Hauptprotagonisten Claire, die junge Schauspielschülerin und Patrick, der Witwer und Hauptverdächtige sind sehr komplex und emotional kompliziert angelegt. Claire, mit ihrer schwierigen Vergangenheit und der absoluten Fixierung auf das Schauspiel einerseits und dann Patrick, der anscheinend gefährliche Psychopath, der sich aber auch als liebenswürdig und fürsorglich erscheint. Nichts ist so wie es erscheint, was ist Lüge, was ist Schauspiel und was ist die Realität? Neben dem Thema „Schauspiel“ ist auch Baudelaire und sein Gedichtband „Fleurs de Mal“ – „Die Blumen des Bösen“ ein zentrales Thema des Buches. Patrick ist Professor an der Universität und Übersetzer von Baudelaire. Der Gedichtband, der 1840 erschienen ist und über 100 Gedichte umfasst, wurde bei der Erstausgabe verboten und Baudelaire wegen Verletzung der öffentlichen Moral verurteilt. JP Delaney lässt immer wieder historische Details und Gedichte daraus einfließen, sie bilden einen wichtigen Teil der Handlung. Fazit Mir hat der Thriller sehr gut gefallen und er kommt für mich auf jeden Fall an „The Girl before“ heran. Auch hier haben wir wieder eine unzuverlässige Erzählerin und ich wusste bis zum Schluss nicht, wie der Thriller enden wird. Ein spannendes Verwirrspiel mit vielschichtigen Protagonisten! Der packende Psychothriller lässt sich dank der kurzen Kapitel auch gut und zügig lesen. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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Was wirklich geschah

Von: World of books and dreams

02.04.2019

Psychiater James Cobb ist bekannt für seine Kunst der Hypnose. Als ihn eines Tages der Multimillionär Joshua Fleischer anspricht, glaubt Cobb zunächst, das auch dieser nur einer von denen ist, die ihn auf Grund seiner Bekanntheit bedrängen. Doch zwei Tage später erhält Cobb einen Brief von Fleischer, in dem er gebeten wird, Fleischer auf seinem Anwesen zu besuchen. Der Millionär leidet an einer tödlichen Krankheit und er bittet Cobb, ihm bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen. Denn Fleischer glaubt, dass er vor vielen Jahren in Paris an einem Verbrechen beteiligt gewesen sein könnte und möchte Gewissheit. Meine Meinung Mit seinem Buch “Das Buch der Spiegel” gelang es Eugene Chirovici bereits vor zwei Jahren Bekanntheit zu erlangen. Dementsprechend gespannt war ich auf seinen neuen Roman “Das Echo der Wahrheit”. Hier ist allein schon der Titel sehr bezeichnend für den Inhalt des Buches, denn hier dreht es sich darum, Wahrheit und Gewissheit zu erlangen, sowohl beim Blick auf die eigene Persönlichkeit als auch auf vergangene Ereignisse. Der Einstieg in den Roman gelingt recht gut, denn zunächst erhält man einen kurzen Blick auf die Vergangenheit und wird dann gleich mit dem Thema der Gegenwart konfrontiert, in dem man sowohl den Psychiater Cobb als auch den Multimillionär Fleischer kennenlernt. Dabei ist der Schreibstil des Autors durchaus ein wenig anspruchsvoller, beinahe schon poetisch klingend, detailliert, ohne aus- bzw. abzuschweifen. Wer also Thriller mag, in denen es blutig und temporeich zugeht, wird hier eher enttäuscht werden. Dafür überzeugt Chirovici mit viel Tiefgang und einer Suche nach einer Wahrheit, bei der nichts und niemand das zu sein scheint, was er auf den ersten Blick darstellt. Mit vielen Perspektivwechseln, aber auch Zeitsprüngen, die eine gewisse Aufmerksamkeit vom Leser verlangen, führt der Autor durch seine spannende Geschichte und was zunächst noch klar erscheint, bekommt schnell ein anderes Bild. Immer wieder erhält Cobb auf seiner Suche nach der Wahrheit neue Einblicke auf die Ereignisse, die sich langsam zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Gleichzeitig begleitet man Cobb aber auch auf seiner Reise in die eigene Gedankenwelt, denn auch er kämpft mit dem Echo der eigenen Vergangenheit. Immer wieder neue Wendungen und Überraschungen halten den Lesefluss aufrecht und das Ende weiß ebenso zu überraschen. Auch die Einblicke in die Psychoanalyen, insbesondere der Hypnose waren interessant und spannend. Die Charaktere an für sich bleiben recht überschaubar, doch jeder einzelne von ihnen regt den Leser zum Nachdenken an. Bei jedem Wechsel des Blickwinkels erfährt man auch eine neue Sicht auf die Ereignisse, ganz so, wie der jeweilige Charakter diese miterlebt hat. Das lässt auch den Leser jede einzelne Person besonders betrachten, denn jeder hat seine Besonderheiten. Mein Fazit Ein sehr gelungener und spannender Roman, der mit vielen Wendungen und Facetten für Unterhaltung und Abwechslung sorgt. Man rätselt hier permanent mit, was wirklich geschehen ist und wird doch immer wieder aufs Neue verblüfft. Chirovici konnte mich an seinen ungewöhnlichen Roman fesseln und überzeugte mit einem sehr gekonnten Sprachstil. Alles in allem ein sehr lesenswerter Roman mit einer fast schon düsteren Atmosphäre, der ruhig erzählt wird und doch spannend bleibt.

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Was wirklich geschah

Von: World of books and dreams

02.04.2019

Psychiater James Cobb ist bekannt für seine Kunst der Hypnose. Als ihn eines Tages der Multimillionär Joshua Fleischer anspricht, glaubt Cobb zunächst, das auch dieser nur einer von denen ist, die ihn auf Grund seiner Bekanntheit bedrängen. Doch zwei Tage später erhält Cobb einen Brief von Fleischer, in dem er gebeten wird, Fleischer auf seinem Anwesen zu besuchen. Der Millionär leidet an einer tödlichen Krankheit und er bittet Cobb, ihm bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen. Denn Fleischer glaubt, dass er vor vielen Jahren in Paris an einem Verbrechen beteiligt gewesen sein könnte und möchte Gewissheit. Meine Meinung Mit seinem Buch “Das Buch der Spiegel” gelang es Eugene Chirovici bereits vor zwei Jahren Bekanntheit zu erlangen. Dementsprechend gespannt war ich auf seinen neuen Roman “Das Echo der Wahrheit”. Hier ist allein schon der Titel sehr bezeichnend für den Inhalt des Buches, denn hier dreht es sich darum, Wahrheit und Gewissheit zu erlangen, sowohl beim Blick auf die eigene Persönlichkeit als auch auf vergangene Ereignisse. Der Einstieg in den Roman gelingt recht gut, denn zunächst erhält man einen kurzen Blick auf die Vergangenheit und wird dann gleich mit dem Thema der Gegenwart konfrontiert, in dem man sowohl den Psychiater Cobb als auch den Multimillionär Fleischer kennenlernt. Dabei ist der Schreibstil des Autors durchaus ein wenig anspruchsvoller, beinahe schon poetisch klingend, detailliert, ohne aus- bzw. abzuschweifen. Wer also Thriller mag, in denen es blutig und temporeich zugeht, wird hier eher enttäuscht werden. Dafür überzeugt Chirovici mit viel Tiefgang und einer Suche nach einer Wahrheit, bei der nichts und niemand das zu sein scheint, was er auf den ersten Blick darstellt. Mit vielen Perspektivwechseln, aber auch Zeitsprüngen, die eine gewisse Aufmerksamkeit vom Leser verlangen, führt der Autor durch seine spannende Geschichte und was zunächst noch klar erscheint, bekommt schnell ein anderes Bild. Immer wieder erhält Cobb auf seiner Suche nach der Wahrheit neue Einblicke auf die Ereignisse, die sich langsam zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Gleichzeitig begleitet man Cobb aber auch auf seiner Reise in die eigene Gedankenwelt, denn auch er kämpft mit dem Echo der eigenen Vergangenheit. Immer wieder neue Wendungen und Überraschungen halten den Lesefluss aufrecht und das Ende weiß ebenso zu überraschen. Auch die Einblicke in die Psychoanalyen, insbesondere der Hypnose waren interessant und spannend. Die Charaktere an für sich bleiben recht überschaubar, doch jeder einzelne von ihnen regt den Leser zum Nachdenken an. Bei jedem Wechsel des Blickwinkels erfährt man auch eine neue Sicht auf die Ereignisse, ganz so, wie der jeweilige Charakter diese miterlebt hat. Das lässt auch den Leser jede einzelne Person besonders betrachten, denn jeder hat seine Besonderheiten. Mein Fazit Ein sehr gelungener und spannender Roman, der mit vielen Wendungen und Facetten für Unterhaltung und Abwechslung sorgt. Man rätselt hier permanent mit, was wirklich geschehen ist und wird doch immer wieder aufs Neue verblüfft. Chirovici konnte mich an seinen ungewöhnlichen Roman fesseln und überzeugte mit einem sehr gekonnten Sprachstil. Alles in allem ein sehr lesenswerter Roman mit einer fast schon düsteren Atmosphäre, der ruhig erzählt wird und doch spannend bleibt.

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Auf der Suche nach der Wahrheit

Von: Dajobama

25.03.2019

Das Echo der Wahrheit- Eugene Chirovici "Irgendwo in einer großen Stadt, die funkelt wie ein Diamant, hatten sich drei Schicksale für immer miteinander verwoben. Ob in Liebe oder Leid, war nicht mehr wichtig. Allzu häufig bedeuten die beiden ein und dasselbe." (Zitat) Laut Verlag handelt es sich hierbei um einen psychologischen Spannungsroman. Tatsächlich würde ich das Werk als eine Mischung aus anspruchsvollem Krimi und spannendem Roman einordnen. Der Multimillionär Joshua Fleischer konsultiert den berühmten Psychiater Dr. James Cobb. Er will endlich wissen, was in jener verhängnisvollen Nacht in den siebziger Jahren tatsächlich passiert ist. Wer war schuld an der Tragödie, die sein Leben für immer verändert hat und ihn nun seit Jahrzehnten nicht mehr loslässt. Er ist todkrank und will nicht sterben ohne zu wissen, was sich hinter seinen bruchstückhaften Erinnerungen verbirgt. Ist er am Ende selbst ein Mörder? Cobb betritt ein Labyrinth aus Erinnerung und Täuschung. Wessen Erinnerung ist die richtige? Eine einzige Nacht, die das Leben mehrerer Personen für immer verändert hat. Nur was ist eigentlich passiert? Denn jeder der Beteiligten erinnert sich an etwas anderes. Reizvoll und anspruchsvoll finde ich die Kombination aus verschiedenen, sich im Laufe der Zeit verändernden Erinnerungen und der offensichtlichen Geisteskrankheit eines der Protagonisten. Ist nicht ein schizophrener Beteiligter automatisch verdächtig? Chirovici schreibt fesselnd und klug, in schöner Sprache, der man dennoch sehr gut folgen kann. Gerade die psychologischen Aspekte machen seine Geschichten so interessant. Wie schon im "Buch der Spiegel" konstruiert der Autor kompliziert verschlungene Handlungsstränge, ein regelrechtes Labyrinth. Am Ende ist nichts so wie es scheint, man wird immer wieder überrascht. Tatsächlich hat mir „Das Echo der Wahrheit“ noch besser gefallen. Ich fand es spannender, wenn es natürlich auch gewisse Parallelen in der Erzählweise gibt. Einzig Cobbs Geschichte fand ich sehr dünn und konstruiert als Grund für die anhaltenden Nachforschungen. Klare Leseempfehlung für alle, die das Besondere mögen und sich gerne auf psychologische Gedankenspiele einlassen!

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verwirrende Vergangenheit

Von: Ecinev aus Frankfurt

24.03.2019

Eines Tages erhält der bekannte Psychiater Dr. James Cobb die Bekanntschaft des schwerkranken Millionärs Joshua Fleischer. Dieser bittet ihn für ein paar Tage nach Maine zu kommen. Vor seinem Tod möchte er ein traumatisches Ereignis aus der Vergangenheit aufzuklären. Cobb folgt der Einladung und erfährt die Geschichte von Joshua. Er weiß nicht ob er Schuld an dem Tod einer jungen Französin ist und möchte unter Hypnose der Wahrheit auf die Spur kommen. Doch die Therapie führt nicht zum gewünschten Erfolg und wenig später stirbt Joshua. Doch Cobb ist selbst neugierig geworden und begibt sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit. Es kommt zu vielen Verwicklungen und man muß gut aufpassen um den Faden nicht zu verlieren. Mit Hilfe verschiedener Leute die alle eine andere Erinnerung an die Geschehnisse haben versucht er das Geheimnis zu lüften. Der Schreibstil ist bildhaft, literarisch hochwertig. Teilweise aus Sicht von Cobb teilweise Erzählungen und auch Tagebucheinträge. Kein Buch das man leicht weglesen kann, man muß schon aufpassen den Faden nicht zu verlieren.

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Sorgsam und absolute treffend ist bereits der Titel dieser Kriminal- aber auch Selbsterfahrungsgeschichte gesetzt. Was die Ereignisse in Paris vor Jahrzehnten angeht, die zunächst ganz simpel und überschaubar wirken, wenn auch mit einem Geheimnis versehen, was die eigentliche „Tat“ angeht, so meint der Leser eigentlich umgehend, schon zu durchschauen, was da damals passierte. Doch weit gefehlt. Denn während der Auftraggeber für den Psychologen und Hypnotherapeuten James Cobb, ein Multimilliardär aus eigener Kraft, eine eindeutige und klare Version der Geschichte erzählt, die er mit einer Frau und einem Freund damals in Parus erlebte, tauchen im Verlauf der Ermittlungen Cobbs mehr und mehr auch andere, damals beteiligte Personen auf. In verschiedensten literarischen Stilen von Chirovski verarbeitet, mal als einfaches, präsentisches Geschehen, mal als Tagebuch, mal als Erinnerungen durch die Augen dritter oder indirekt Beteiligter erzählt. Und jede Perspektive auf die Tat, die eine Tote im Badezimmer damals zurückließ, jede individuelle Lebensgeschichte, welche jene Zeit in Paris streift, ergibt eine neue Sicht der Dinge, ein anderes „Echo“ auf die „Wahrheit“ der damaligen Ereignisse. Was den Leser immer wieder aus einer anderen Richtung auf das Geschehen blicken lässt, jedes Mal neue Fakten einführt, Ergänzungen zu anderen Aussagen und Sichtweisen, die eines mittendrin verdeutlichen: Ein wichtiges Element zur Auflösung des Falles fehlt Cobb. Der ahnt, dass er nicht genau in die richtige Richtung schaut und denkt, aber zu beschäftigt mit den einzelnen, einander widersprechenden Erinnerungen zunächst ist, bis er erst zum Ende des Romans die richtige Fährte erspüren wird. Nur eines wird ihm nach einer Weile klar: Keiner derer, von denen er die persönliche Sicht auf die Ereignisse damals in einem Hotelzimmer und in der Entwicklung zum dort geschehenden Drama erfährt, kann wirklich die reine Wahrheit wissen oder gesagt haben, zu sehr widersprechen sich Kernfakten in den diversen Perspektiven. Als sich dann aber alles auflösen wird, dass birgt noch einmal eine neue, ungeahnte, überraschende Wendung zum Schluss, die sich Bestens in dieses Bild aus vielen Puzzleteilen einfügt und am Ende ein in sich verschlungenes, geschlossenes und logisches Gesamtbild vor Augen stellt. „Die Psychoanalyse hat schon immer ihre Grenzen und eine überaus spekulative Seite“. Was als roter Faden der Ermittlungen durch den Roman läuft. Wobei Cobb gut daran tut (es aber auch nicht immer vermeiden kann), jene „spekulative Seite“ deutlich im Blick zu halten und nichts für gesetzt oder gegeben zu halten, was er hört. Was eine Weile dauern wird, damit dem Leser aber auch die Möglichkeit gibt, in der Person des James Cobb in Methoden und Grundlagen der Psychoanalyse als „Ermittlungsmethode mit einzutauchen und am Ende eine ganz originäre, intelligent angelegte, spannende und ebenfalls unterhaltsame Geschichte gelesen zu haben. Eine klare Lektüreempfehlung.

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