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Rezensionen zu
Das Geheimnis der Hutmacherin

Natalie Meg Evans

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Cora Masson arbeitet in einer Hutfabrik und lebt bei ihrem gewalttätigen Vater in London. Als sie sich eines Tages zu einem Pferderennen stiehlt, trifft sie dort auf den deutschen Kunsthändler Dietrich, mit dem sie kurzerhand nach Paris geht. Sie beginnt eine Affäre mit ihm und nimmt eine neue Identität an, um ihre wahre Herkunft zu verbergen. Als Coralie de Lirac träumt sie von einer Karriere als Hutmacherin. Als Dietrich eines Tages verschwindet, sitzt Coralie von jetzt auf gleich arbeitslos auf der Straße. Durch harte Arbeit und Beharrlichkeit schafft sie es, ihr Talent unter Beweis zu stellen und sich tatsächlich einen Namen als Hutmacherin zu machen. Auf ihrem Weg lernt sie die unterschiedlichsten Menschen kennen, schließt Freundschaften, wird Mutter und heiratet, bekommt aber auch immer wieder neue Steine in den Weg gelegt. Ein Mädchen aus der Arbeiterklasse, das es wagte, nach seinen hochfliegenden Träumen zu streben, traf auf jede Menge Leute, die es wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholten. (Zitat aus dem Roman) Als der zweite Weltkrieg ausbricht und die Deutschen langsam in Paris einfallen, ist nicht nur ihr Geschäft in Gefahr, sondern auch die ein oder andere ihr nahe stehende Person. Wem kann sie noch trauen? Welche Beziehungen darf sie noch pflegen? Coralie trifft immer wieder auf Dietrich, der eines Tages wieder in Paris auftaucht, kann ihn jedoch nicht mehr richtig einschätzen. Welches Geheimnis verbirgt er? Und kann er ihr helfen, ihr Geschäft zu retten? *Das Geheimnis der Hutmacherin ist nach *Die Kleiderdiebin der zweite Roman von Natalie Meg Evans, in dem es um eine starke, mutige Frau geht, die sich in den 30er, 40er Jahren ihren Platz in der Welt erkämpft. Starke Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und eine sehr anschaulich beschriebene Umgebung machen die Geschichte aus. Es handelt sich aber auf keinen Fall um leichte Kost, die man mal eben nebenbei liest. Für diesen Roman muss man sich Zeit nehmen, denn durch die vielen Schauplätze, Verwicklungen und Handlungsstränge, braucht es seine Zeit, bis man richtig in die Geschichte eingetaucht ist. Normalerweise lese ich problemlos Abends auf der Couch während der Fernseher läuft, aber mit dem Geheimnis der Hutmacherin habe ich mich in die Badewanne zurückgezogen, um mich ganz in Ruhe auf die Geschichte konzentrieren zu können. Wer gerne Bücher über starke Frauen liest und sich für die Kriegszeit interessiert, wird Das Geheimnis der Hutmacherin mögen.

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Im Jahre 1937 lebt die junge Cora Masson allein bei ihrem gewalttätigen Vater in London. Ihren Unterhalt verdient sie in einer Hutfabrik, doch das mühsam erarbeitete Geld wird von ihren Vater in Alkohol umgesetzt. Durch Zufall lernt sie den Deutschen Dietrich von Elbing, bekannter Kunsthändler, auf der Rennbahn kennen. Er bietet ihr an, sie mit nach Paris zu nehmen. Zunächst zögert sie, doch als ihr Vater sie wieder einmal angreift, flüchtet sie Hals über Kopf mit Dietrich. Zunächst lebt sie als seine Geliebte in Paris, doch plötzlich taucht er nicht mehr auf. Cora ist allein in Paris, schwanger und ohne Arbeit. Doch sie hat ein großes Talent beim Entwerfen von Hüten und ihr sehnsüchtigster Traum ist es, eines Tages die berühmte Hutmacherwerkstatt La Passerinette zu besitzen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, die Deutschen drohen ins Land einzufallen und der Krieg, der noch so weit weg schien, wird immer realer. Meine Meinung: Zugegeben, ich habe eine ganze Zeit benötigt, um mich so richtig in die Geschichte zu lesen und mich auch wirklich zurecht zu finden, denn der Schreibstil ist zwar flüssig, aber durchaus detailreich und auch sprachlich sehr zur Zeit passend, in der die Geschichte spielt. Dabei ist der Stil durchaus sehr schön, fast schon poetisch klingend, aber auch gewöhnungsbedürftig. Erschwerend für mich kam hinzu, dass in Paris unglaublich viele Charaktere auf mich einstürmten und nun ja, diese Namen klingen natürlich im Französischen ähnlich und so musste ich immer überlegen: wer war das noch gleich? Doch mit Beginn des zweiten Teils des Buches begann auch die Geschichte mehr Tempo aufzunehmen und ich war plötzlich mitten in Paris, gemeinsam mit Cora, bzw. Coralie, wie sie sich in Frankreich nennt. Durch die Beschreibungen wird das gesamte Setting durchaus lebendig, ich hatte detailreiche und farbenfrohe Bilder vor Augen, die mich mitten ins Geschehen zogen und gedanklich teilhaben ließen. Es war so lebhaft erzählt, dass ich schon den Eindruck hatte, gleich sogar die Geräusche und Gerüche wahrnehmen zu können. Mit Worten umgehen und Ereignisse darstellen kann die Autorin absolut. Auch die Gefühle, das Denken und Handeln im besetzten Frankreich wurden hier sehr gut beschrieben und ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen. Aber auch das ganze Geschehen wird immer spannender. Cora muss recht schnell selbstständiger werden, die gesamte Situation Frankreichs beginnt sich zu verändern und ich war auf einmal wie gebannt von der Geschichte. Die Geschichte wird von einem autarken Erzähler wiedergegeben, dabei lernen wir nicht nur die Protagonistin sehr gut kennen, sondern erhalten eine gute Draufsicht aufs Geschehen und das Verhalten der weiteren Charaktere. Die gesamte Entwicklung der Protagonistin Cora hat mir sehr gut gefallen. War sie mir zu Beginn noch nicht sehr sympathisch, wuchs sie mir im Laufe der Geschichte durchaus ans Herz. Denn aus dem doch schon recht naiven und gutgläubigen Mädchen wird eine junge Frau, die auf sich allein gestellt ist und ihr Leben in die Hand nehmen muss. Nicht immer gelingt es ihr und oftmals hat sie einen sehr schweren Weg zu bestreiten, doch sie durchaus eine Kämpferin mit Herz und Seele. Neben Cora gibt es aber auch noch eine Menge weiterer Personen, bei denen ich schon häufiger blättern musste, um mir noch einmal vor Augen zu rufen, wer es denn war. Interessant sind hier Coras Freundinnen Una McBride und Ottilia von Elbing, beide so unterschiedlich und doch sehr authentisch. Una ist eine Lebefrau, die kämpfen kann. Ottilia, einst steinreich, völlig überfordert von ihrer Situation in den Kriegszeiten und auch sonst recht realitätsfern. Das fand ich schon sehr anschaulich und realistisch dargestellt. Dann ist da auch noch Dietrich von Elbing, den ich zunächst eher für einen Lügner und Betrüger hielt, doch auch ihn lernte ich im Laufe der Geschichte sehr gut kennen und er wurde mir durchaus sympathisch. Ansonsten gibt es hier wirklich eine große Anzahl an Charakteren, die zwar das ganze sehr lebendig machte, aber auch das Lesen erschwerte. Es ist auf keinen Fall ein Buch, das sich mal eben nebenbei lesen läßt, sondern durchaus seine verdiente Aufmerksamkeit fordert. Mein Fazit: Ein Buch über das Leben und darüber, für seine Träume zu kämpfen. Dabei sehr blumig, aber auch lebendig erzählt und nach den ersten Einstiegsproblemen war ich durchaus gefesselt von der Geschichte. Interessante Entwicklungen der Charaktere in einer schweren Zeit, dabei werden aber auch diese mit sehr viel Leben versehen. Alles ist greifbar und vorstellbar. Freunde von Romanen aus dieser Zeit werden hier durchaus ihre Freude an dem Buch haben.

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1940 lebt Cora als einfaches Mädchen in der Londoner Arbeiterklasse, geschlagen von ihrem Vater und doch mit einem starken Willen, eine Veränderung in ihrem Leben herbei zu führen. Diese Chance bietet ihr ein deutscher Kunsthändler, den sie auf der Pferderennbahn kennenlernt. Der reiche Dietrich nimmt sie mit nach Paris, wo Cora nicht nur seine Geliebte wird, sondern auch ihren Namen und Identität in Coralie de Lirac ändert. Die Zeit der schönen Erlebnisse ist kurz, nach wenigen Monaten verlässt Dietrich sie quasi über Nacht und Coralie steht ohne Hab & Gut, aber in guter Hoffnung auf der Straße. Durch Zufall, mit etwas Glück und getrieben von ihrer Willensstärke findet sie eine Unterkunft bei neuen Bekannten und eine Arbeit – bei einer Hutmacherin... Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Autorin nimmt uns mit auf eine lange Reise durch das Paris der Vorkriegszeit. Gut recherchiert baut Natalie Meg Evans Schritt für Schritt den Wandel der Modestadt Paris in ein von Nazis belagertes Frankreich ein – Coralie erlebt als Protagonistin den grausamen Krieg, den Umgang der Nationalsozialisten mit „Andersartigen“ und weiß mit Geschick, Wandlungsfähigkeit, Zähigkeit und dem Quentchen Glück immer wieder ihren Weg nach vorne zu gehen. Ihr ehemaliger Liebhaber Dietrich erscheint immer wieder auf der Bildfläche und wird im Laufe des Romans zu einer festen Figur, von der wir LeserInnen weitere Details aus seinem Leben erfahren. Zugleich erscheinen weitere Personen auf der Bildfläche, die wichtig für den Roman sind, so dass das Ganze zeitweise für mich unübersichtlich wirkt und auch anstrengend zu lesen war. Unübersichtlich aus dem Grund, weil wir nicht nur Coralies Liebesgeschichte miterleben, sondern auch ihren Kampf um die berufliche Existenz mit den Kokurrentinnen in der Hutmacherszene, den Eigenartigen ihrer sehr unterschiedlichen Freundinnen, den politischen Entwicklungen und Verschwörungen, in welche nicht nur sie selbst verwickelt ist, sondern auch ihr nahestehende Personen – es gibt also eine Menge Schauplätze in diesem Buch... und genau diese Verwirrungen macht das Buch für mich so schwierig. Einerseits eine wunderbare bildliche Sprache, bei der man sofort entsprechende Bilder vor Augen hat bzw. mit den beschriebenen Personen mitlebt – andererseits wird man durch die schnellen Themen-/Szenenwechsel immer wieder aus diesen Bildern im Kopf herausgerissen, ohne vorher die Chance bekommen zu haben, diese zu verarbeiten. Meiner Meinung nach wollte die Autorin zu viel und hat jede Menge – zugegebener Maßen spannende – Geschichte in diesen Roman gepackt. Daher bin ich bei meiner Bewertung wirklich hin und her gerissen: das Thema interessiert mich wirklich sehr und Natalie Meg Evans hat dieses Thema eindrücklich in ihrem Roman platziert, so dass ich auch Tage nach dem Lesen immer wieder über dieses Buch nachdenke. Andererseits war das Lesen manchmal wirklich anstrengend und nicht nur einmal dachte ich daran, abzubrechen und das Buch beiseite zu legen. Daher ist das Ganze nicht komplett gelungen – aber wer Historienromane der jüngeren Geschichte liebt, verbunden mit bildlicher, fantasievoller Sprache, der ist bei „Das Geheimnis der Hutmacherin“ gut aufgehoben.

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1937: Cora Flyn arbeitet hart in einer Hutfabrik in London, weil sie sich irgendwann ihren Traum von Paris erfüllen will, aber ihr Vater nimmt ihr den Verdienst regelmäßig ab. Bei einem Pferderennen lernt sie den geheimnisvollen Deutschen Dietrich kennen und gibt sich als Hutmacherin Coralie de Lirac aus. Er ist fasziniert von ihr und bietet ihr an, mit ihm nach Paris zu gehen - als seine „Begleitung“. Sie könnte natürlich auch versuchen, in der Fabrik Karriere zu machen, aber das ist nicht, was sie will. Sie will reich und angesehen sein – ein Leben wie in den Hollywoodfilmen: „Wollen sie wirklich das Leben anderer Leute leben?“ ... „Auf jeden Fall.“ Also ergreift „Coralie“ ihre Chance und geht mit Dietrich. Er erweist sich als eine Art „Big Daddy“, stattet sie mit Kleidern und Geld aus, einer neuen Vergangenheit inkl. Papieren (denn er hatte sie sofort durchschaut), verfeinert ihre Aussprache und Bildung - und er stellt ihr andere Frauen vor. Sie kann sich seiner nie sicher sein! „Das Geheimnis der Hutmacherin“ ist sehr spannend. Man ist sofort mittendrin, gefangen von der Handlung. Bei Coralies ersten Schritten in Paris war ich mindestens genau so aufgeregt wie sie. Sie ergreift jede sich ihr bietende Chance, stürzt sich ins Leben, genießt es, kostet es aus und legt dabei ein unheimliches Tempo vor. Auch ihren Traum von der Hutmacherei kann sie verwirklichen, aber die Neider(innen) bleiben nicht aus. Sie knüpft Freundschaften und Beziehungen mit den verschiedensten Menschen, auch Engländern und Deutschen. Doch außer Dietrich kennt niemand das Geheimnis ihrer Herkunft – hofft sie zumindest ... Dann bricht der Krieg aus. Plötzlich sind überall Deutsche, Abstammungen und Religionen werden wichtig. Die Angst wird übermächtig, überall lauern Gefahren. Es ist verstörend, niemand – auch nicht der Leser - weiß noch, wer Freund und wer Feind ist, wem man noch (ver)trauen kann. Zu den wichtigsten Protagonisten gehören neben Coralie und Dietrich die Engländerin Una McBride und die Deutsche Ottilia (Tilly). So stark und kämpferisch wie Una ist, so weltfremd und hilflos ist Tilly. Sie lässt sich einfach treiben - sie tut ja niemandem was, wer sollte ihr also ans Leder wollen? Dabei verdrängt sie allerdings, dass sie Jüdin ist und es alle wissen. Während sich Una immer mehr gegen die Deutschen engagiert, verkriecht sich Tilly in ihr Schneckenhaus und verweigert die Emigration in die sichere Schweiz. Auch Coralie kommt irgendwann an den Punkt, an dem sie sich entscheiden muss, auf welcher Seite des Krieges sie steht und welche Beziehungen sie noch pflegen darf. Dietrich bleibt die ganze Zeit über geheimnisvoll. Nur Stück für Stück erfährt man mehr aus seinem Leben und von seinen Geheimnissen, auch er hat viel zu verbergen. Alle Persönlichkeiten sind sehr gut ausgearbeitet, wirken authentisch und glaubhaft. Man kann ihre Handlungen und Beweggründe jederzeit nachvollziehen. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin hier keine Schwarz-Weiß-Malerei betreibt sondern das Leben und den Krieg in all seinen Facetten beschreibt. Lediglich das Ende konnte ich nicht ganz nachvollziehen, daher gibt es 4 von 5 Sternen.

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