Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
NOW Du bestimmst, wer überlebt.

Stephan R. Meier

(4)
(3)
(3)
(4)
(0)
€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Zugegeben: Auf den ersten 100 Seiten habe ich mir mit diesem Buch richtig schwer getan. Ich kam irgendwie nicht so richtig rein. Das lag daran, dass nicht nur die Perspektiven, sondern auch die Zeit (vor oder nach NOW) gewechselt wird. Da fiel es mir sehr schwer, einen roten Faden zu erkennen. Außerdem gab es doch einige technische Details, die ich relativ kompliziert fand bzw. wurden diese genau erläutert - das hätte ich gar nicht gebraucht. Dann aber nimmt das Buch Fahrt auf und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen. Dieses Horror-Szenario, das aufgebaut wurde, ist einfach zu realistisch. Das liegt auch daran, dass es eben nicht so weit weg ist, wie man es von Dystopien kennt. Denn der Start von NOW liegt gerade mal 10 Jahre in der Zukunft. Außerdem wird vieles angesprochen, was heute schon möglich ist - und umso realistischer ist das Buch. Der Schreibstil ist alles in allem sehr angenehm zu lesen - bis auf einige Passagen, die wirklich für meinen Geschmack zu technisch waren. Hier habe ich dann einfach mal ein bisschen überflogen :D Spannung kommt auch durch die verschiedenen Perspektiven auf. Man lernt verschiedene Figuren lieben und hassen - und fiebert natürlich dementsprechend mit. Wer nach einer Liebesgeschichte, wie man sie auf den Jugenddystopien kennt, sucht, ist hier aber an der falschen Adresse. Romantik wird nicht unbedingt großgeschrieben. Etwas enttäuscht war ich allerdings vom Ende: Das kam nämlich mehr als plötzlich. Wenn ich ehrlich bin, habe ich bis 20 Seiten vor Schluss noch mit einer Fortsetzung gerechnet. Aber dann geht alles Schlag auf Schlag und dabei kommen mir einige offene Fragen definitiv zu kurz. Insgesamt konnte mich das Buch - aber vor allem auch die Idee dahinter - überzeugen. Deswegen gibt es von mir 4 Sterne!

Lesen Sie weiter

Zusammenfassung: Spark kämpft im Wald um sein Überleben. Er ist ein Ausgestoßener auf der Flucht, ausgestoßen aus NOW, der Gesellschaft, die er mitentwickelte, die sein Vater schuf. Nach und nach bekam Spark jedoch Zweifel an NOW und je mehr er sich aus seinem bequemen Leben herauswagte, desto mehr durchschaute er NOW und den Plan NOWs und damit blieb ihm nichts anderes als die Flucht aus NOW. Nun teilt er das Leben mit 99 % der Erdbevölkerung, die nicht zu NOWs Auserwählten gehörten. Von diesen sind nicht mehr viele am Leben, aber genug um Sparks Leben gefährlich zu machen. Nicht nur die Überlebenden sind eine Gefahr für Spark, auch vor den Drohnen NOWs, die die Wälder nach "Wilden" durchstreifen muss Spark sich verstecken. Doch Spark kämpft nicht nur um sein Überleben, er sucht auch Sunway, seine große Liebe, die auch nicht zu dem ursprünglichen 1 % der Auserwählten gehört. Fazit: Eigentlich bin ich ja kein großer Fan von Dystopien, denn diese erdachten Gesellschaftsformen sind mir meist zu konstruiert und neigen dazu in "Fantasy" abzugleiten. NOW hingegen habe ich sofort geliebt und verschlungen. Vielleicht auch, weil Züge der Gesellschaft auch bei uns zu finden sind und wenn ich die technologische Entwicklung weiterdenke, könnte ich wirklich fast in NOW landen. Die Geschichte ist eine logische Weiterführung unseres Ist-Zustandes und deshalb für mich sehr glaubwürdig. Allerdings heißt, dass ich das Buch verschlungen habe, nicht, dass ich es ratzfatz gelesen habe. Nein, eigentlich habe ich viel Zeit zum Lesen gebraucht, weil manche Kapitel voll mit geballter Information war, die ich regelmäßig erst einmal überdenken musste. Das bedeutet aber auch, dass mich das Buch total gepackt hatte, so dass ich es nicht nur als Zeitvertreib genossen habe, sondern es hat auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden. Besonders interessant fand ich das einige Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wurden. So erlebt man einen Abend im Leben von Taylors Mutter in Los Angeles. Diese alleinerziehende Mutter lebt in bitterer Armut und ein Weg aus dieser Armut ist nicht zu erkennen. Sie schaut eine 10 Jahre alte Wiederholung einer Diskussionsrunde im Fernsehen, in der es um neue Technologien geht und wie diese in eine gesellschaftliche Neuordnung münden könnten. Gleichzeitig schaut auch Mitch diese Wiederholung. Nur ist Mitchs Position eine ganz andere, denn als Mitentwickler von NOW kennt er schon den logischen Schluss und er weiß was bald passieren wird. Während Mitchs Sohn Spark und einer wohlbehüteten Welt aufwachsen wird, werden Taylor und seine Schwester in eine Welt ohne Infrastruktur, Chaos und Auflösung gestürzt. An diesen verschiedenen Sichtweisen und Erlebniswelten wird die Ungerechtigkeit NOWs ganz plastisch und begreifbar, während die Menschen in NOW, sowie die Entwickler und Hüter von NOW die neue Welt als voller Gerechtigkeit und beinahe paradiesisch empfinden, ist der größte Teil der Menschheit, die außerhalb von NOW lebt, gejagt und auf sich allein gestellt. NOW wird nicht linear erzählt, vielmehr wird zwischen Zeiten und Orten gesprungen. Dies ist zwar etwas schwierig nachzuverfolgen und als Ganzes zu erleben, aber trotzdem wird gerade aus dieser Erzählweise ein komplettes Bild geschaffen. Hintergründe, Entstehungsgeschichte und Gegenwart werden so komprimiert und in sich stimmig. Trotzdem hätte ich mir noch ein paar hundert Seiten mehr gewünscht, denn die Geschichte hatte mich wirklich gepackt.

Lesen Sie weiter

Inhalt Auf den ersten Seiten begegnet uns Spark, die Hauptfigur des Buches, auf der Flucht. Dabei hat er sich als offensichtlich nahezu überzivilisierter Mensch nun mit der rauhen, unbearbeiteten Natur auseinanderzusetzen, was ihn ziemlich in Existenznöte führt. Die Gründe, die Auslöser und auch das Ziel seiner Flucht erfahren wir dann im eigentlichen Buch. Im Versuch, die Fehler der Menschheit auszubügeln, neue Fehler zu vermeiden und der Menschheit ein sicheres, langfristiges Überleben zu garantieren, wird eine Elite-Zivilisation errichtet, die durch eine künstliche Intelligenz gesteuert wird. Der Aufbau dieser Zivilisation fordert Milliarden Opfer, von denen die Auserwählten aber eigentlich nichts mitbekommen. Die „schöne Idylle“ gerät ins Wanken, als die künstliche Intelligenz zu menschliche Züge annimmt. Subjektive Eindrücke Es war gut, dass die Einleitung mit der Schilderung von Sparks Flucht so kurz (11 Seiten) ausgefallen ist. Das ist so überhaupt nichts, was ich gern lese. Dafür bin ich aber im kompletten Rest des Buches für das Durchhalten belohnt worden. Hier wird der ernsthafte und am Anfang durchaus gut gemeinte Versuch beschrieben, eine lebenswerte Umwelt für die Menschheit zu schaffen. Es wird sehr plastisch beschrieben, wie das möglich sein kann. Es wird aber ebenso eindringlich gezeigt, welche Gefahren dieser Versuch birgt. Die Figuren sind lebendig gezeichnet. Sie agieren glaubhaft und logisch nachvollziehbar. Ein wenig Probleme hatte ich mit einigen schnellen Szenenwechseln, das sie zum Teil auch mit Zeitwechseln verbunden waren. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, konnte ich auch damit gut umgehen. An zwei oder drei Stellen war mir nicht ganz klar, wie Spark gerade auf diese Schlussfolgerung gekommen ist. Da man aber die eigentlichen Fakten schon aus der Beschreibung aus einer anderer Perspektive heraus kannte, störte das nicht wirklich beim Lesen. Es hat viel Freude gemacht, das Buch zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Aber ich musste nicht hinten nachschauen. Also ein für mich optimales Spannungsniveau. Fazit Recht schnell wird klar, dass wir – technisch gesehen – nicht wirklich weit entfernt von solch einer Zukunftsvorstellung sind. Nein, ich glaube sogar, dass wir schon eher dabei sind, sie umzusetzen. Lest das Buch und entscheidet selbst, wie erstrebenswert Euch diese Vision erscheint. Ich danke dem Verlag sehr herzlich für dieses äußerst tolle Rezensionsexemplar.

Lesen Sie weiter

Inhalt Es ist soweit - die Menschen haben es geschafft und eine Singularität, eine KI, programmiert, die tatsächlich so weit entwickelt ist, dass sie für die Menschen alles besser macht und sämtliche aktuellen Probleme der Zeit löst. Es gibt nur einen kleinen Haken: Nur ca. 1% der Menschheit auf der Erde können Teil der schönen neuen Welt sein - der Rest muss leider draußen bleiben. Spark gehört zu den 1% - als Sohn des Mitgründers der Firma Eukaryon, die Now entwickelt hat, gehört er zur ganz oberen Liga. Eines Tages trifft er Sunway - eine "Wilde", die jedoch die richtigen Gene hat und nach Absolvierung eines Ausbildungslagers in die Welt von Now eintreten darf. Doch dann entwickeln sich die Dinge anders als erhofft und Spark findet sich auf der falschen Seite wieder. Beurteilung Als Fan von Dystopien hat mich Now natürlich sofort neugierig gemacht. Sehr faszinierend finde ich schon immer die Vorstellung einer weiterentwickelten KI, als wir sie heute kennen, denn meiner Meinung nach gehört es zu den wahrscheinlicheren Szenarien für die Zukunft, dass wir mehr und mehr die Dinge den Computern überlassen - wobei man eine KI ja nicht mehr wirklich Computer nennen kann. Das Buch beschreibt in einem etwas verwirrenden Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wie sich aus der aufstrebenden IT-Firma Eukaryon die Singularität Now entwickelt und die Steuerung übernommen hat. Alle Protagonisten - Bill und Mitch, die beiden Gründer von Eukaryon, sowie auch Mitchs Sohn Spark - sind interessante, aber nicht unbedingt zu 100% sympathische Charaktere. Um realistisch zu bleiben, muss man aber auch sagen, dass sie wohl die Sorte Mensch sind, die auch schon heute größtenteils das Sagen haben unter den oberen 10.000- dort gibt es eben nicht die typischen Romansuperhelden und Prinzessinnen, die uns die Autoren gerne vorsetzen. Ein spektakulärer Blick darauf, wie die Welt mit Hilfe der modernen Technik verbessert werden könnte - und wie schnell diese Technik in falschen Händen am Ziel vorbeigehen und viel Schaden anrichten kann. Ein tolles Thema, noch dazu lässt sich das Buch auch ohne allzuviel Wissen sehr gut lesen - die Spannung ist von Anfang bis Ende voll da und die Handlung ist nicht berechenbar, man weiß einfach wirklich erst zum Schluss wie es ausgeht. Dennoch kann ich diesem Buch nur 4 von 5 Sternen geben - zum einen, weil es wirklich anstrengend ist, den Zeit- und Ortssprüngen des Autors immer zu folgen, zum anderen, weil doch teilweise die Beschreibungen von Gerätschaften und Schauplätzen etwas arg von der Handlung abschweift. Aber das sind nur kleine Minuspunkte - für Leser, die es lieber etwas düsterer haben und die nicht zu viel Kitsch und Romance in ihren Dystopien haben wollen, ist dieses Buch absolut empfehlenswert - es sei noch gesagt, dass ich das Buch wirklich ganz klar in die Dystopie einsortiere und nicht in das Thriller-Genre. Also, es gibt verdiente 4 von 5 Sternchen für Now!

Lesen Sie weiter

In der nahen Zukunft regelt der intelligente Algorithmus NOW das Leben der Menschen. Ein Mensch muss sich keine Gedanken mehr um Kleidung, Nahrung oder Gesundheit machen. Darum kümmert sich NOW mit seinen Robotern und Drohnen in allen Größen und für alle Lebenslagen. Alles ist untereinander vernetzt. Umweltverschmutzung gibt es nicht mehr, die Natur hat sich erholt. Es geht allen gut. Niemand muss arbeiten, jeder kann seinen Neigungen entsprechend sein Leben leben. Klingt nach einem Paradies? Für ein Prozent der Weltbevölkerung ist es das auch. Die restlichen Menschen müssen jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Ihre Welt versinkt im Chaos. Alles, was vor NOW durch Computer geregelt wurde, funktioniert nicht mehr. Ein Reset in ein Leben hunderte Jahre zurück. Was diese Veränderung aus einem Menschen machen kann, zeigt die Geschichte. Die Geschichte wird nicht linear erzählt. Es gibt Zeitsprünge in die Zeiten vor und nach NOW, sowie verschiedene Handlungsstränge. Spark, der Sohn des Miterfinders von NOW, Mitch, wächst nach dessen Tod bei Onkel Bill auf. Bill ist der Partner von Mitch und führt nun das Unternehmen alleine weiter. Natürlich gehören sie zu den Personen, die in Eden leben dürfen. Im Gegensatz zu einer Mutter, die mit ihren zwei Kindern weder vor noch nach NOW ein angenehmes Leben führen kann. Es ist ein spannender Roman, der viel zu schnell vorbei ist. Die Zeitsprünge verraten nicht mehr, als unbedingt notwendig ist, was die Spannung straff hält. Einzig das Ende ging dann doch Schlag auf Schlag und plötzlich gab es keine Seiten mehr. Ein paar Fragen bleiben offen, aber auch das passt wieder zur Geschichte. Stephan R. Meier hat eine sehr gut recherchierte Geschichte geschrieben. Der heutige Stand der Technik – mit all ihren Vor- und Nachteilen – ist im Roman schon Vergangenheit. In der Gegenwart sind die Menschen (zumindest die „Auserwählten“) ein Teil von NOW – einem Programm. Aber wie viel bleibt von einem Menschen, wenn NOW alles regelt? Dank NOW gibt es zwar keine Kriege und Nöte mehr, aber zu welchem Preis – auch für den Rest der Menschheit? Auch die Gefahren, welche von NOW selbst ausgehen, bleiben nicht unerwähnt. Es ist ein Programm, welches selbstständig lernt und sowohl sich selbst als auch das Leben der Menschen optimieren möchte. Der Autor zeigt in seinem Roman auf, wie genau es dazu kommen konnte. Es ist die Geschichte eines Computerprogramms, seiner Entwickler und den Menschen, die entweder von ihm profitieren oder aus dem Raster fallen. Möglich, dass der ein oder andere Leser denkt „was für ein Blödsinn, das wird es doch nie geben“. Doch, wie der Autor richtig schreibt, wir stecken schon mittendrin. Das wird eindrucksvoll im Buch geschrieben. Wer weiß schon, wer alles Zugriff auf unsere Daten hat und was er damit macht? Das Buch lässt den Leser mit einigen Fragen zurück. Diese wird nur die Zukunft beantworten können. Warten wir es ab. Zwei Kritikpunkte gibt es dann aber noch. Das Wort „Du“ im Titel bezieht sich auf NOW, was nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Der Text auf der Rückseite weckte bei mir eine andere Erwartung an den Inhalt. Es ist keine Geschichte über einen Mann, der in der Wildnis um seine große Liebe und die Zukunft der Welt kämpft. Wer mit dieser Erwartung an das Buch geht, könnte enttäuscht werden. Ich selbst fand das Buch genial, da es zeigt, wohin die Zukunft gehen könnte.

Lesen Sie weiter

NOW – Du bestimmst, wer überlebt. ist einer der Romane aus dem ersten Programm des Penguin Verlag. Optisch ist das Buch sehr schlicht gehalten und gibt nur dezente Hinweise auf den Inhalt. Der Klappentext klingt spannend und vielversprechend, ist allerdings im Sinne der Rahmenhandlung etwas unglücklich gewählt, da er einen falschen Handlungsschwerpunkt setzt. Im hinteren Teil des Buches gibt es ein Glossar, das einige wichtige Begriffe genauer erklärt. Außerdem wird vom Autor noch Fachliteratur zur Thematik empfohlen, falls man sich darin etwas vertiefen möchte. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr atmosphärisch gehalten. Dies setzt sich auch bis zum Ende hin fort. Der Leser erlebt hier nicht die Geschichte von Spark, sondern eigentlich eher die Geschichte der künstlichen Intelligenz NOW, von der frühesten Entstehung an. Dabei wird sehr viel mit Zeitsprüngen gespielt. Zunächst erfährt der Leser etwas über die Hauptfigur der Geschichte und lernt gleichzeitig NOW ein bisschen kennen. Schon nach ca. 60 Seiten kommt dann der erste Zeitsprung in die Vergangenheit. Zu Anfang wird immer wieder hin und her gewechselt zwischen den verschiedenen Zeiten, später wird es chronologischer erzählt bis wir gegen Ende wieder in die Zeit dreißig Jahre nach Einführung von NOW versetzt werden. Dies ist vermutlich auch mein größter Kritikpunkt. Die Handlung im Roman an sich ist spannend und der Autor schafft es auch, den Leser bei der Stange zu halten, auch wenn es zwischendrin über fast 100 Seiten hinweg etwas zäh und fast trocken wurde, da man hier durch eine Talk-Show mit Informationen zur Politik, Gesellschaft und Wissenschaft überhäuft wird. Aber das Hauptproblem des Romans ist eigentlich die Rahmenhandlung, die sich um alles spannt. Bis zum Ende hin hatte ich nicht das Gefühl, dass Spark eine tragende Rolle in der Geschichte spielt. Tatsächlich hat das Ende mir dies sogar eher bestätigt. Dieses ist leider sehr unspektakulär und man bekommt schnell den Eindruck, dass die Charaktere hier viel zu leichtes Spiel haben. Letztlich könnte man fast sagen, dass der Konflikt der Geschichte nur mithilfe des Deus ex Machina gelöst werden kann. Man hat fast das Gefühl, dass der Autor nicht genug Platz hatte, um seine Geschichte schreiben zu können und das Ende darunter leiden musste. Auf Handlungsebene ist der Roman daher leider eher misslungen, aber dennoch konnte er mich bewegen. Die Thematik um die künstliche Intelligenz ist sehr spannend und gibt einem das Gefühl, dass dies quasi schon jetzt möglich sein könnte – was durch die späteren genauen Jahresangaben noch einmal bekräftigt wird. Die Entstehung von NOW ist sehr anschaulich. Man lernt nicht nur diejenigen kennen, die für den Algorithmus verantwortlich sind, sondern auch die Schicht, die durch das Raster fällt und nicht für NOW infrage kommt, denn laut NOW kann nur 1% der Menschheit gerettet werden, nachdem diese die Erde so zerstört hat. Die restliche Welt wird völlig ausgeschaltet und sich selbst überlassen. Deutschland gibt es so zum Beispiel gar nicht mehr. Meier schafft es hier, eine beängstigend realistische Zukunftsvision zu zeichnen. Der augenscheinliche Protagonist der Geschichte ist Spark, den der Leser sowohl als kleiner Junge als auch als erwachsener Mann kennenlernt. Leider bleibt Spark als Charakter sehr blass. Dies gilt eigentlich auch für die meisten anderen Charaktere, die mehr durch ihre Aufgabe für die Geschichte charakterisiert werden als dass sie diese durch ihre Eigenschaften beeinflussen. Eine auffällige Ausnahme bildet dabei Rupert, der einen sehr zwanghaften, introvertierten Charakter aufweist. Aber obwohl die Charaktere nicht sehr stark gezeichnet werden, wirken sie trotzdem im Rahmen der Handlung und der Möglichkeit sie herauszustellen authentisch. Allerdings gehen auch die Beziehungen zwischen den Charakteren dadurch etwas unter und wirken teilweise unnatürlich. Am meisten konnte mich Meiers Schreibstil beeindrucken. Dieser liest sich sehr ausgereift und lässt sofort Bilder im Kopf entstehen, obwohl er gerne mal etwas ausschweifender beschreibt. Die Einbindung der wissenschaftlichen Informationen gelingt ihm dabei hauptsächlich auch gut. Leider kommt es trotzdem zu ein paar Kapiteln, bei denen man mit Informationen überschüttet wird, weswegen es schwer war, dabei konzentriert zu bleiben. Insgesamt fand ich NOW – Du bestimmst, wer überlebt. durchaus fesselnd, allerdings nicht auf klassische Art. Handlung und Charaktere konnten mich nicht ganz überzeugen, die Geschichte von NOW und die Hintergründe der Entstehung des Algorithmus aber schon und genau genommen ist dies ja auch der Schwerpunkt des Romans. Meier ist es gelungen, eine gleichzeitige grausame und faszinierende Zukunft zu erschaffen. Es bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass die Erde nicht wirklich so sein wird wie er es für ca. 2026 prognostiziert. Fazit: NOW – Du bestimmst, wer überlebt. ist kein Roman für Leute, die wegen spannender Handlung oder tiefgründiger Charaktere lesen, aber dafür umso interessanter, was die Thematik der künstlichen Intelligenz in der Zukunft angeht. Gesamt: 4/5 Inhalt: 4/5 Charaktere: 3/5 Lesespaß: 4/5 Schreibstil: 4/5

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.