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Rezensionen zu
Dunkler See der Angst

Christian Carayon

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 12,99 [A] | CHF 19,00* (* empf. VK-Preis)

Christian Crayon erzählt in „Dunkler See der Angst“ über Marc-Édouard, einen Geschichtsprofessor, der, seit in seiner Kindheit ein grausames Massaker geschehen ist, sein weiteres Leben lang von Angst verfolgt wird. Um sich dieser Angst zu stellen, kehrt er zurück in den Ort seiner Kindheit und beginnt mit Ermittlungen zu der brutalen Tat, ein Mord, der Dank schlechter Ermittlungen und trotz Verurteilung leider nie richtig aufgeklärt wurde. Der Autor hat einen anspruchsvolleren und sehr malerischen Schreibstil. Dadurch werden die Handlungsorte bildlich gut vorstellbar und man kann sich sehr intensiv in die düstere Atmosphäre hineinfühlen. Der erste Teil des Buchs stellt für mich allerdings weniger einen Kriminalroman, sondern eher einen Roman dar. Leider bleibt dabei die Spannung relativ flach. Ab etwa der Hälfte und zum Ende des Buchs hin nimmt die Spannung allerdings stetig zu. Es kommt etwas Tempo in die Geschichte und die Aufklärung der brutalen Tat rückt immer näher. Die Ermittlungen sind aufwühlend und man wird Schritt für Schritt an die Aufklärung herangeführt. Auch wenn ich während des Lesens keine Idee hatte, bei wem es sich um den Täter handeln könnte, war die Auflösung für mich dann sehr überraschend. „Dunkler See der Angst“ ist für mich ein atmosphärischer, düsterer Kriminalroman, geschrieben in einer anspruchsvolleren und sehr bildhaften Sprache.

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Kluge Krimiliteratur

Von: Leseleben

23.02.2018

Ein kluger Kriminalroman, zur Abwechslung mal nicht aus Skandinavien, sondern aus Frankreich. Bei Krimis fühle ich mich oft ein bisschen fast-food-mäßig: schnell reingestopft und hinterher wenig Wirkung. Dieser ist anders: der Weg zur Fallauflösung ist eigentlich aufregender und wichtiger als die Aufdeckung des jahrzehntelangen Rätsels selbst. Die Schreibweise ist romanhaft und etwas anspruchsvoller, als man es sonst häufig von Krimis kennt. Längere Sätze, eine bildhafte Sprache und atmosphärische Ausschweifungen bringen einen niveauvollen Lesegenuss. Das passt gut, denn der Protagonist stammt aus dem Universitätsumfeld. Marc-Édouard Peiresoles ist Geschichtsprofessor in Toulouse. Er ist ein schwieriger Charakter, auf den ersten Blick nicht unbedingt sympathisch, mehr egozentrisch und verschroben. Die Angst verfolgt ihn seit seiner Jugend. Damals wurden drei seiner Schulkameraden ermordet. Sie wurden auf der Insel in der Mitte eines Waldsees gefunden. Ein Mädchen hat schwer verletzt überlebt, ist seitdem aber nicht mehr ansprechbar. „Dies war der Moment, der alles veränderte. Dies war der Fall von Basse-Misère: drei Tote und eine Kaum-noch-Lebende; ein verfluchter See, der einen anderen Namen brauchte; eine katastrophale Ermittlung, die unentwegt in die Irre lief; ein Monster, das sich irgendwo verkrochen hatte und vielleicht erneut zuschlagen würde; und Angst. Die Angst, die an jenem Sonntagvormittag über die Stadt hereinbrach, ihr langsam die Kraft raubte und meine Welt verdüsterte.” Dieser Fall hat nicht nur Marc-Édouard, sondern die ganze Gegend verändert. Der Ermittlungen damals waren schlecht und lückenhaft, viele Fragen blieben ungeklärt, der Mörder wurde nie gefasst. Marc-Édouard beschließt, die Sache noch einmal aufzurollen, aus historischer Sicht und aus eigenem Interesse, um seine Angst zu besiegen. Diese psychologische Aufarbeitung ist hochspannend. Im Stil eines Entwicklungsromans geht es um die Blüten der Angst. Darum, wie sie sich in den Menschen und der Mentalität eines ganzen Landkreises verwurzelt und immer weiter verzweigt hat. „Die Vertreter der »Alten Schule« behaupten, Geschichte sei eine Wissenschaft, die keinerlei Raum für Phantasie lassen dürfe. Das sehe ich anders. Ich glaube, dass es ohne Phantasie keine Geschichte gibt. Die Vergangenheit existiert allein deshalb, weil jeder Einzelne sich in sie zurückversetzen kann, und zwar in eine Vergangenheit, wie er sie sieht, empfindet und in seiner Erinnerung wahrnimmt.“

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