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Rezensionen zu
Ich bin raus

Robert Wringham

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Lesetipp

Von: Mein.buecherregal

04.04.2020

Ich bin raus von #robertwringham aus dem @heyne.verlag ist mein Lesetipp für Euch. ⛓ Dieses Buch hat mich eine zeitlang begleitet.... und nicht etwa, weil es langweilig war und man beim Lesen nicht weiterkam... sondern weil ich es zwischendurch weggelegt habe und nachgedacht habe. ⛓ Also der Schreibstil war zum Anfang holprig... so habe ich es empfunden. Aber dranbleiben lohnt sich. Entweder fällt es einem nicht mehr auf... oder es wurde flüssiger ⛓ Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt. Die Falle , Freiheit und Entfesselung. Der Autor ist ein großer Fan von Houdini und diesen Entfesselungskünstler trifft man in Form von Zitaten, Anekdoten und Parallelen immer wieder im Buch an. Das hat mir sehr gut gefallen. Manche Dinge prägen sich dank dieser Verbindung sehr gut ein. ⛓ Nach dieser Lektüre muss niemand seinen Job kündigen und im Wald leben ( könnte man aber wenn man möchte ) nein hier sind auch viele kleine aber feine Ideen dabei... die einem helfen können. ⛓ In diesem Buch habe ich soviel markiert... um es wieder zu finden und mir zu merken. Toll! Mir hat dieses Buch Zuversicht und Mehrwert geliefert. Eine Empfehlung und Daumen hoch von mir. ⛓

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„In meinem Kopf existiert nur ein einziger Gedanke: Ich will frei sein! Ich will mich befreien! Und dieses Berauschtsein an der Freiheit, am Erfolg, ist etwas Erhabenes.“ Dieses Zitat stammt von Harry Houdini, dem berühmtesten Entfesselungskünstler der Welt und hat sehr viel mit dem Inhalt des Buches „Ich bin raus“ von Robert Wringham zu tun. Entfesselung durch Zauberei Robert Wringham hat mit etwa Mitte 20 großes Interesse für Zauberei entwickelt. Zauberei nicht im Sinne von Harry Potter, sondern von Trickkünstlern, die ihre Zuschauer belustigen. Die Geschichte der Zauberei ist etwas Merkwürdiges – sie wirkt leicht veraltet und zugleich haftet an ihr etwas Geheimnisvolles an. Robert Wringham tat das nicht einfach so, denn eigentlich wollte er etwas für seine Karriere als Kabarettist lernen, stattdessen hat Houdini ihm zu einer entscheidenden Erkenntnis verholfen. „Die Wahrheit ist: Wir stecken in der Falle. Wir alle.“ (Aus: „Ich bin raus“ von Robert Wringham, Seite 18) Mit der Falle meint Robert Wringham in erster Linie den Kapitalismus und unsere moderne Gesellschaft. Wir haben ein ganz bequemes Leben durch den ganzen Überfluss, den Konsum. Andererseits werden wir innerlich verbraucht und erdrückt von der Last der Möglichkeiten. Aber wie kommt man aus dem Hamsterrad hinaus? „Wir sollten Houdinis Kunst auf das wirkliche Leben anwenden. Die moderne Welt braucht die Entfesselungskunst. Wir brauchen Dietriche, Geduld, Wissen und Humor um den Fesseln und Gefängniszellen zu entkommen.“ (Aus: „Ich bin raus“ von Robert Wringham, Seite 25 f.) Ich bin raus Die Wahrheit ist, kaum jemand ist absolut glücklich mit seinem Job. Es gibt immer irgendwas zu kritisieren oder Dinge, die unzufrieden machen. Robert Wringham stellt infrage, warum wir dann überhaupt 40 Stunden die Woche arbeiten gehen, wenn der Job so schlechte Laune macht. Warum eigentlich? Weil wir das Geld brauchen. Aber brauchen wir es überhaupt? Wir arbeiten, um zu konsumieren und konsumieren, weil wir uns von unserer beschissenen Arbeit ablenken wollen. Aber eigentlich hat Robert Wringham recht, wenn er schreibt: „Nichts, was wir kaufen können, hilft uns dabei, ein besserer oder ein freierer Mensch zu werden. Jeder ist sich selbst genug.“ (Aus: „Ich bin raus“ von Robert Wringham, Seite 92) Der zweite Grund ist, dass Arbeit an sich in unserer Gesellschaft noch zur höchsten Tugend glorifiziert worden ist. Wenn du keine Arbeit hast, dann bist du nichts. Ein Arbeitsloser, ein Schmarotzer ohne Wert. Niemand möchte ohne Identität sein. Also lieber einen langweiligen und sinnlosen Job ausüben als gar keinen. Was hilft Robert Wringham bringt mich über viele Entwicklungen in unserer Gesellschaft zum Nachdenken. Er widmet sich ausgiebig den Bereichen Arbeit, Konsum, Bürokratie und unseren Gehirnstrukturen. Warum ist das so? Muss das so sein? Kann ich etwas tun? In meinen Augen ist das der größte Verdienst des Buches. Manche Kapitel sind auch überflüssig und langweilig. Zum Beispiel, wenn er in einem Kapitel darstellt, wie sein Leben im Lauf der Jahreszeiten in Montreal war. Und nervig ist, dass er sehr viel Werbung für seine Zeitschrift „New Escapologist“ macht. Ist das notwendig? Im dritten und letzten Teil von „Ich bin raus“ beschreibt er, wie man sich als Mensch entfesseln kann. Wieder geht er auf die Bereiche Arbeit, Konsum, Bürokratie und der Mensch selbst ein. Manche dieser Tipps sind nützlich, aber nicht alle. Im Grunde lässt sich viel darauf reduzieren, dass man erkennen muss, was man wirklich braucht und den Rest hinter sich lässt. „Ich bin raus“ ist ein Plädoyer für Eskapismus. Das ist ohne Frage nicht für jeden Menschen etwas. Eskapismus ist auch nicht ohne Minimalismus zu schaffen. Nichtsdestotrotz war „Ich bin raus“ ein Buch, was mich meinen Lebensentwurf infrage stellen ließ und mich zum Nachdenken brachte, ob das alles so richtig ist. Das ist erstmal unbequem, aber hilft auf lange Sicht. Ich werde nun sicher nicht zum radikalen Eskapisten, aber nach dem Lesen des Buches fühlte ich mich tatsächlich ein wenig wie Houdini, der gerade aus einer Gefängniszelle entkommen war.

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