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Rezensionen zu
Das Buch der Spiegel

E.O. Chirovici

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Das Buch der Spiegel

Von: zwischenzeil.ich

15.02.2021

Ich fand den Kriminalfall richtig spannend und dadurch, dass es aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde, kamen nach und nach neue Aspekte dazu. Ein wirklich gutes Hörbuch! Toll gelesen und spannend. Ein sehr spezieller und verschwurbelter Krimi, aber ich mag sowas ja total gerne 😊 4/5 ⭐

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Literaturagent Peter Katz erhält den Anfang eines Manuskripts von Richard Flynn. Im Mittelpunkt steht der Mordfall an Professor Joseph Wieder, der vor 25 Jahren geschah und nie aufgeklärt wurde. Katz ist so sehr von der Geschichte fasziniert, dass er wissen möchte, wie sie weitergeht. Doch Flynn ist zwischenzeitlich verstorben. Katz macht sich auf die Suche nach dem restlichen Manuskript. Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Neben Peter Katz wird die Geschichte noch durch zwei weitere Charaktere und deren Perspektive fortgesetzt. Alle Figuren sind interessant und gut ausgearbeitet. Die Spannung bleibt über das gesamte Buch auf einem guten Level. Der Kriminalroman zeigt sehr gut auf, wie unterschiedlich die Sicht auf Geschehnisse sein kann. Oft sind es die eigenen Gedanken, die einer anderen Person ein Verhalten unterstellen, welches diese wahrscheinlich nicht hat. So ergeben sich im Laufe des Buches mehrere mögliche Tatgeschehen und Täter. Jede dieser Varianten scheint möglich. Geschickt schafft es der Autor, bis zum Schluss Wendungen zu bieten, die überraschen. Es ist ein interessanter Roman, den ich gerne weiterempfehle.

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„Das Buch der Spiegel“ machte mich damals, als es raus gekommen ist schon sehr neugierig! Allein die Tatsache eines plötzlich endenden Manuskriptes, das so viel mehr als nur ein einfaches Manuskript ist, ließ mich schon hellhörig werden! Das Buch hat so ziemlich das gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Es war spannend, rätselhaft und eine Geschichte voller Verstrickungen, die nicht nur eine falsche Fährte gelegt hat. Neben der eigentlichen Geschichte, der Aufdeckung der Geschichte des mysteriösen Manuskripts, ist es genau dieses, was mich noch mehr in die Geschichte verwickelt hat. Denn mir kam es fast vor, als würde ich selbst mit ermitteln, herumschnüffeln und etwas entdecken, was nicht bloß eine einfache Geschichte ist. Und doch sind Erinnerungen an Vergangenes nicht unbedingt Erinnerungen an wirklich Geschehenes 😉 Meine Lesestimmung war hier auch eine wirklich besondere. Es war irgendwie ein Gemisch aus Spannung, dem inneren Drang dieses Rätsel zu lösen und ich kam mir zeitweise vor wie ein Detektiv, der kurz davor war erwischt zu werden. Mein Fazit: Ein wirklich gelungenes Werk, das definitiv anders ist und von mir ganz klar eine Leseempfehlung bekommt!

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Stell dir vor, du liest ein Manuskript, das einen Mord beschreibt. Doch es ist kein gewöhnlicher Krimi, denn das Opfer hat es wirklich gegeben und der Mord ist tatsächlich in den 80er Jahren passiert. Die Polizei konnte den Täter nie überführen! Dem Literaturagenten Peter Katz wurde ein Manuskript zugesandt. Darin schreibt Richard Flynn über die Ermordung Professor Joseph Wieders, einer herausragenden Gestalt in der Geschichte der amerikanischen Psychologie. Die Erzählung spielt 1987 an der Universität Princeton und bricht leider unmittelbar nach der Ermordung ab. Von einem zweitem Teil fehlt jede Spur … Dennoch: Peter Katz ist Feuer und Flamme. Da der Autor vor einigen Wochen an einem Krebsleben verstorben ist, bittet er kurzerhand seinen Freund John Keller, seine journalistischen Netzwerke nach Kontakten von damals Beteiligten, Informanten oder Ermittlungsergebnissen zu durchforsten. Doch was John zutage fördert, hat mit der Geschichte Richards zwar oberflächlich zu tun, gleicht aber eher einem Zerrspiegel dessen, was Richard geschrieben hatte. Doch aller guten Dinge sind bekanntlich Drei und so kommt der pensionierte Polizist Roy Freeman ins Spiel, der damals mit der Ermittlung betreut wurde. Roy soll das Rätsel im Spiegelkabinett schließlich entwirren, denn nichts ist so, wie es zu Beginn erscheint. In „Das Buch der Spiegel“ bekommen wir es mit einem sehr kniffligen Kriminalfall zu tun, der auf den ersten Blick und in seinen Motiven sehr eindeutig wirkt. Bei genauerem Hinsehen ist der Roman jedoch psychologisch sehr hintergründig und facettenreich. Alles und Nichts kann wahr sein, da nach der langen Zeit vieles nicht mehr bewiesen werden kann. Die eigentliche Ermittlungsarbeit war für mich gar nicht so spannend. Was „Das Buch der Spiegel“ so besonders macht, ist der Umgang mit der Wahrheit und wie unterschiedlich Tatsachen wahrgenommen werden! Wie diese durch Zeit und Erinnerungen manipuliert werden können, bis es so viele Versionen von ihr gibt, dass es fast unmöglich wird, zum Ursprung zurückzukehren. Diese Manipulation geschieht oftmals unbewusst und ist ein Mechanismus des menschlichen Verstandes um sich zu schützen. Beim Lesen fragt man sich dennoch, welche Wahrheit nun wirklich die Richtige ist … und welcher der Erzähler unbewusst durch eine rosarote Brille beeinflusst wird?! Eugene O. Chirovici schreibt sehr ruhig und klar, mit vielen Hintergedanken und großem Sprachschatz. Er bringt mit Tempo die Geschichte voran und fügt immer wieder ein neues verwirrendes Mysterium hinzu und fördert so das Unglück, das wohl alle befällt, der manipulativen Kraft Joseph Wieders zu tun hatten. Selbst die Ermittler in der Gegenwart sind noch von seinem Einfluss betroffen. Zusätzlich hat mich das Wechseln der Erzählperspektiven besonders mitgerissen. Der Autor gestaltet seine Erzähler sehr unterschiedlich und interessant. Ein unterhaltsamer und spannender Roman, der das interessante Thema „Wie funktioniert unser Gedächtnis“ mit Krimi-Elementen verbindet und dem Leser klar macht, dass nicht alles, was als Lüge daher kommt, auch wirklich eine Lüge sein muss.

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Wie trügerisch sind unsere Erinnerungen?

Von: Lector in fabula

17.01.2019

Ich bin kein großer Thriller-Leser, das muss ich gleich zugeben. Nicht, dass mich das Genre grundsätzlich nicht interessiert: Im Gegenteil, besonders im Medium Film reizen mich gut gemachte, spannende Geschichten außerordentlich. Es gibt wohl keinen Regisseur, der mich derart beeindruckt und beeinflusst hat wie Alfred Hitchcock (1899-1980). Dem nach Amerika ausgewanderten Briten, der sein Handwerk noch in der Stummfilmzeit gelernt hatte, gelang es in den 50er und frühen 60er Jahren, den Thriller endgültig aus der B-Movie-Schublade zu befreien. Seine besten Filme erzählen spannende Plots auf ästhetisch brillante Art. Das ‘Wie’ des Erzählens, die Bildsprache, ist bei Hitchcock mindestens ebenso wichtig wie das ‘Was’, die erzählte Geschichte. In der Gegenwart denkt man an Regisseure wie David Fincher (Sieben, Fight Club) oder Christopher Nolan (Memento, Inception), denen die Verbindung von Unterhaltung und Anspruch auf ihre Art ähnlich überzeugend gelingt wie dem Meister des Suspense. In der Literatur sind Autoren dieses Schlages leider Mangelware. Zu oft liegt das ganze Gewicht auf der Entwicklung eines möglichst effektvollen Plots; zu oft werden Charaktere ebenso vernachlässigt wie das Allerwichtigste, was es in der Literatur gibt: die Sprache. Sie ist die Essenz jedes literarischen Werkes. Ist die Sprache mittelmäßig, kann mich ein Buch nicht für sich einnehmen. Und wenn, wie bei manchen erfolgreichen Thrillerautoren, jegliche Figurenlogik einer maximal spektakulären Story-Auflösung geopfert wird, fühle ich mich als Leser betrogen. Mit Literatur also haben etwa die Produkte von Sebastian Fitzek oder Jo Nesbø so viel zu tun wie Dosenravioli mit italienischer Küche. Aber gelegentlich gibt es sie ja doch, die guten, klugen Thriller, die nicht nur oberflächlich die Zeit vertreiben, sondern auch zum Denken anregen. Die noch nachhallen, wenn die letzte Seite verschlungen ist, und den Leser nicht mit falscher Syntax und schlechten Metapher belästigen. Ein solches Buch ist das jüngste Werk des rumänischen Schriftstellers E. O. Chirovici (*1964). Das Buch der Spiegel (engl. The Book of Mirrors, 2017) ist nicht sein erster Roman, aber sein erster in englischer Sprache. So etwas gelingt selten, denn Sprach- und Kulturwechsler haben es in der Literatur meist schwer – Ausnahmen wie Joseph Conrad, Vladimir Nabokov und Hilde Spiel bestätigen die Regel. Nicht so im Fall Chirovici: Das Buch des Rumänen schlug 2017 auf dem US-amerikanischen Buchmarkt wie eine Bombe ein und wurde dann auch in Europa kräftig bejubelt. So groß ist der Erfolg, dass sich der intrinsische Literatur-Snob zu regen beginnt und die ketzerische Frage aufwirft: Kann etwas gut sein, das so viele Menschen gut finden? Es kann. Denn in Chirovicis Roman dreht sich alles um eine Frage, die sich wohl jeder Mensch in seinem Leben schon dutzende Mal gestellt hat, ohne eine sichere Antwort zu wissen: Wie wahr sind unsere Erinnerungen? Wie sehr weicht das, was unser Gedächtnis speichert, von dem ab, was tatsächlich passiert ist? Gleich zu Beginn von Das Buch der Spiegel flattert dem Literaturagenten Peter Katz ein geheimnisvolles Manuskript ins Haus. Der Autor – ein gewisser Richard Flynn – kündigt die Aufklärung eines lange zurückliegenden, spektakulären Mordfalls an: Vor dreißig Jahren wurde der renommierte Psychologieprofessor Joseph Wieder in seinem Haus in Princeton brutal erschlagen. Ein Täter konnte nicht ermittelt werden. Flynn, ehemaliger Student Wieders, behauptet in seinem Manuskript, den Mörder zu kennen und jetzt zu enthüllen. Zunächst schildert Flynn seine Beziehung zu Wieder. Als junger Student lernt er durch seine neue Mitbewohnerin, die ebenso kluge und ehrgeizige wie attraktive Laura Baines, den berühmten Professor kennen. Laura ist Wieders Assistentin und verhilft Flynn zu einem Nebenjob in dessen Privatbibliothek. Flynn ist sich nicht sicher, wie Laura und Wieder wirklich zueinander stehen. Haben sie außer der beruflichen Beziehung auch ein sexuelles Verhältnis miteinander? Laura verneint das, aber Flynn bleiben Zweifel. Immer stärker gerät er selbst in den Bann seiner Mitbewohnerin und verliebt sich in sie. Schließlich beginnen sie, so schildert es Flynn, eine Beziehung. Was aber ist das für ein geheimnisvolles Projekt, an dem Laura und Wieder arbeiten? Flynn erfährt nur Weniges: Offenbar scheint es um die nachträgliche Manipulation von Erinnerungen zu gehen, die etwa für die Therapie traumatisierter Soldaten nutzbar gemacht werden soll. Wieder hat in diese Richtung schon einige angewandte Forschungen durchgeführt. Da gibt es etwa Derek Simmons, der als eine Art Hausmeister bei Wieder arbeitet und für den Mord an seiner Ehefrau im Gefängnis gesessen hat. Als Gutachter hat Wieder Simmons entlastet und anschließend therapiert. Aber ist der Mann so unschuldig, wie er behauptet und Wieder geglaubt hat? Bevor Flynn den Mord schildern und den Täter nennen kann, bricht sein Text ab. (So kann es gehen, wenn Literaturagenten nur Textproben zugesandt bekommen wollen.) Als Katz den Autor aufsuchen will, um von ihm das ganze Manuskript zu erhalten, muss er feststellen, dass Flynn mittlerweile verstorben ist und vom Rest seines Werkes jede Spur fehlt. Flynn gibt auf, aber es gelingt ihm, seinen Freund, den Journalisten John Keller, auf den Fall anzusetzen. Keller recherchiert weiter, doch des Rätsels Lösung bleibt schwierig. Schließlich gibt es noch einen dritten Erzähler, den pensionierten Polizisten Roy Freeman, der schon früher an dem Fall gearbeitet hat und sich nun – nach den Recherchen von Katz und Keller – noch einmal an den alten Fall wagt. Alles daran, soviel sei hier verraten, ist ganz anders als es zunächst den Anschein hatte. Man staunt als Leser, wie gekonnt Chirovici in seinem Roman mit Formen der anspruchsvollen Literatur und des Unterhaltungsromans spielt. Die drei Erzähler führen unterschiedliche Wahrheiten derselben Geschichte zutage, die einander erheblich widersprechen. Aber welche Version ist die richtige? ‘Wahrheit’, so zeigt es der Roman, bleibt ein brüchiges, trügerisches Konzept, das immer neu bestimmt werden will. Ein wenig bedauerlich ist jedoch, dass sich die Erzähler in ihrer Sprache so wenig unterscheiden und auch als Figuren eher blass bleiben. Auch über Laura Baines hätte man gerne mehr erfahren, aber der Charakter verschwindet allzu schnell wieder aus dem Fokus des Erzählens. Lauras Porträt bleibt letztlich unvollständig. Und doch: Romane wie dieser, die unterhalten, ohne zu unterfordern, die geistreich und spannend zugleich sind und subtil die Genregrenzen sprengen, muss man loben. Es gibt sie – leider – zu selten.

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„Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen.“ C. O. Chirovici ist mit diesem Roman in der Tat ein Spiegelkabinett der meisterlichen Täuschung gelungen. Es geht hier um Wahrnehmung, um Erinnerungen, um (Selbst-)Betrug. Der Fall eines ermordeten Professors wird von drei verschiedenen Protagonisten verfolgt – einem vermeintlichen Augenzeugen, einem Journalisten und einem Polizisten. Jede dieser Personen hat eigene Filter, eigene Wahrheiten. Noch deutlicher wird dies, als die Verdächtigen, Zeugen und Nebenfiguren nach fast 30 Jahren nochmals befragt werden. Was geschah wirklich? Was hat die Erinnerung verzerrt? Dem Literaturagenten Peter Katz wird ein Auszug aus einem Manuskript zugespielt. Es geht um den Mord an einem renommierten Professor von Princeton, einer Koryphäe auf dem Gebiet der Psychologie. Professor Wieder wurde 1987 ermordet, die Tat nie aufgeklärt. Das Geschriebene stammt ausgerechnet von Richard Flynn, einem der Hauptverdächtigen, der damals für den Professor gearbeitet hat. Seine Freundin Lisa soll eine Affäre mit Wieder gehabt haben. Ist sein Roman ein Geständnis? Wird endlich das große Geheimnis gelüftet? Peter Katz wittert einen Knüller, einen „Real-Crime“-Bestseller und fordert das gesamte Manuskript an. Doch Flynn verstirbt, das vollständige Manuskript bleibt verschollen. Daher beauftragt der Literagent den abgebrannten Journalisten John Keller mit der Recherche und dem Verfassen des Romans. Er soll auf Basis des Manuskriptauszugs und den darin befindlichen Enthüllungen alle damaligen Zeugen und Verdächtige nochmals befragen, in den Polizeiakten recherchieren, alle Puzzlestücke zusammentragen. Und falls nötig, die Lücken mit der eigenen Fantasie schließen. Doch Keller beginnt sich bald in einem Labyrinth widersprüchlicher Aussagen zu verlieren. Zum Beispiel Professor Wieder: Mal wird er als charismatisches Genie, mal als eigenbrötlerischer Intellektueller, mal als Säufer und Weiberheld, mal als eiskalter Karrieremensch beschrieben. Der Fall rundet sich nicht zu einem stimmigen Ganzen. Während seiner Recherchen trifft Keller auf Roy Freeman, dem mittlerweile pensionierten Polizisten, der damals in dem Fall ermittelt hat. Auch ihm ließ die ungeklärte Tat keine Ruhe. Auf Basis der neuen Informationen von Flynn und Keller, rollt er den Fall nochmals auf eigene Faust auf. Inhaltlich und sprachlich ist Chirovici ein Bravourstück gelungen. Der Roman ist nicht nur extrem spannungsgeladen, sondern beleuchtet auf eindrucksvolle Weise das Thema „Wahrnehmung“. Dabei webt der Autor gekonnt wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Bereich Neurologie und Psychologie mit alltäglichen Fallbeispielen in den Plot ein. Er zeigt wie (Kindheits-)Erinnerungen funktionieren und nicht immer der Wahrheit entsprechen müssen. Gehörtes wird zu vermeintlich Erlebten. Tatsächlich Geschehenes wird aus historischer Perspektive neu interpretiert und umgeschrieben. Hinzu kommen etliche Filter: das eigene Ego sowie Gefühle rund um Eifersucht, Liebe, Angst. Ironie des Schicksals: Professor Wieder hat selbst auf diesem Gebiet geforscht, nun krankt die Auflösung seines Falles an ebendiesem Phänomen. In seiner Heimat Rumänien hat E. O. Chirovici bereits einige Buchknüller vorgelegt. Mit diesem ersten englischsprachigen Werk ist dem mittlerweile in Brüssel lebenden Autor zurecht ein Bestseller gelungen. Eine Episode aus seiner eigenen Vergangenheit zum Thema „verzerrte Erinnerungen“ hat ihn zum Verfassen dieses Romans bewogen, wie das Schlusswort des Autors offenlegt. Die Wahrheit des einen, ist die Lüge des anderen. Selten war Rätselraten so spannend, selten wurden wir Leser derartig hinters Licht geführt. Atemberaubend von der ersten bis zur letzten Seite – und darüber hinaus! Denn wieviel von dem, was wir von unserer Vergangenheit für wahr halten, ist tatsächlich so geschehen? Ein Roman, der dazu anregt, den gruseligen Spiegelverzerrungen unserer eigenen Biografie nachzugehen. Gänsehaut pur!

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Ein Literaturagent bekommt ein interessantes Manuskript. Der Autor ist sympathisch und der im Manuskript beschriebene Mordfall ist tatsächlich passiert. Vor 25 Jahren wurde Professor Joseph Wieder ermordet und der Fall ist nach wie vor ungeklärt. Der Agent erwartet, dass der Autor in dem Buch den wahren Täter enthüllen wird. Als er sein Interesse an dem Manuskript bekundet, kommt jedoch keine Antwort. Der Autor ist nämlich tot. Und um zu erfahren, was damals wirklich geschah, heuert er einen Ermittler an. Dieser trifft bald auf die anderen Beteiligten aus der Erzählung des Verstorbenen: Laura, die eine etwas undurchsichtige Beziehung zu dem Professor hatte und die Mitbewohnerin des Autors war. Lauras Freundin, die damals ihr Alibi war. Den Handwerker mit dunkler Vergangenheit. Und noch einige Zeitzeugen mehr. Und so hat jeder der damals Beteiligten anscheinend seine eigene Wahrheit von den Ereignissen rund um den Professor, Beziehungen und natürlich dem Mord. Wer war es? Stil, Machart, Meinung Dieser Kriminalroman ist ganz im Stil des Whodunnit – Krimis angelegt. Es gibt mehrere Verdächtige und jeder scheint eine andere Wahrnehmung der Wahrheit zu haben oder zumindest zu erzählen. Zunächst wird der Leser mit dem Manuskript konfrontiert, dessen Ende der Literaturagent dann im Laufe der Buches zu finden versucht. Es gibt also ein Buch im Buch. Nachdem das Manuskript endet, beginnt die Detektivarbeit. Der Fall wird wieder aufgearbeitet und der Leser kann sich selbst überlegen, welche Wahrheit denn nun die richtige ist. Der Plot ist in sich stimmig und die Auflösung ist auch gut gemacht. Die Figuren sind liebevoll angelegt und man kommt nie durcheinander. Fazit Ich vergebe 4 Sterne und werde mir diesen Autor merken. Die Idee ist sehr gut, die Umsetzung auch. Es war spannend, obwohl der Mordfall ja schon lange her und die Sache damit nicht sehr akut war. Ich habe die Auflösung so nicht kommen sehen.

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Meine Zusammenfassung: Es ist im Januar, als Peter Katz eine Leseprobe eines Manuskripts von Richard Flynn erhält. Peter erhält viele Manuskripte, doch es gab selten eines, dass ihn so ansprach wie dieses. Allein das Anschreiben wirkt viel persönlicher als der ganze andere Mist, den er von so vielen Leuten bekommt, die glauben, sie wären jetzt schon der größte Schriftsteller aller Zeiten. Als Peter das Manuskript liest, wird ihm bewusst, dass es sich dabei um die Geschichte rund um die 25 Jahre zurückliegende Ermordung des Princeton-Professors Joseph Wieder handelt. Die Geschichte erzählt davon, wie Richard damals während seines Studiums Laura Baines kennenlernt, die eine gute Freundin und Assistentin des Professors war. Richard und Laura lebten eine Weile zusammen im gleichen Haus, bevor sie ihm Professor Wieder vorstellt, sie und Richard ein Liebespaar werden und Laura dafür sogt, dass Richard einen Job bei Professor Wieder bekommt. Auch Richards Karriere als Schriftsteller nimmt in dieser Zeit seinen Anfang, in dem ein Redakteur drei seiner Kurzgeschichten in seiner Zeitschrift veröffentlichen möchte. Alle Träume scheinen gerade in Erfüllung zu gehen, doch hat jedes Glück auch seine Schattenseiten. Laura scheint ihm nicht die ganze Wahrheit über sich und den Professor, oder auch über ihren Ex-Freund Timothy erzählt zu haben. Und plötzlich wird der Professor ermordet aufgefunden und Richard zählt zu dem Kreis der Verdächtigen. Doch wie es weitergeht, erfährt Peter nicht, denn plötzlich endet das Manuskript. Peter versucht, Kontakt mit Richard aufzunehmen, um das vollständige Manuskript, welches ausgesprochen vielversprechend scheint, da es sich um eine Erzählung wahrer Begebenheiten handelt, zu erhalten. Er fragt sich, ob Richard nun nach 25 Jahren endlich den Mut gefasst hat, seine Tat von damals zu gestehen, oder ob er vielleicht so lange gebraucht hat, um die ganze Wahrheit herauszufinden und nun den Täter in seinem Manuskript enthüllen möchte. Doch bleiben ihm die Antworten verwehrt, da er von der heutigen Lebensgefährtin Richards erfahren muss, dass Richard an Lungenkrebs leidet, sie nichts von einem Manuskript weiß und auch nichts in seinen Unterlagen zu finden vermag. Sie verspricht ihm, Richard danach zu fragen, doch soweit kommt es nicht, denn er verfällt plötzlich in ein Koma und stirbt kurze Zeit darauf. Peter holt sich Unterstützung durch den freiberuflichen Reporter John Keller, der versuchen soll, die Wahrheit herauszufinden und dabei auf Wahrheiten stößt, die unterschiedlicher nicht sein könnten … Meine Meinung: Wow. Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe es heute Vormittag gegen halb zwölf angefangen und gerade eben - mit kurzen Unterbrechungen - zu Ende gelesen und bin begeistert. Klar konnte ich teilweise immer wieder erraten, was Wahrheit und was Lüge war und hatte so meine Vermutungen, was wirklich damals passiert ist, aber dennoch hat es mich vollends mitgenommen und immer wieder überrascht. Die Geschichte hat sich einwandfrei ineinander gefügt und ist damit ganz leicht zu lesen. Mit seinen 380 Seiten ist dieses Buch, wie man an mir merkt, innerhalb von 12 Stunden schnell zu lesen und fordert ständig den Verstand. Es ist verblüffend, wie schnell und leicht ich mich in dieser Geschichte verlieren konnte und auf einmal zwei Stunden vergangen sind. Es hat nicht einmal seine Spannung verloren, sondern hat von Anfang bis Ende die Spannung gehalten und konnte mich trotzdem immer wieder neu überraschen, egal wie oft ich selbst versucht habe, hinter die Wahrheit zu kommen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, da ich auch nicht viel mehr als in meiner Zusammenfassung dazu berichten kann, ohne inhaltlich zu viel zu verraten. Also; viel Spaß beim selber lesen. Mein Fazit: Die eigene Wahrnehmung ist nicht immer die Wahrheit, Wahrheit ist allerdings auch nicht immer das, was wir wahrnehmen. 5 von 5 Sternen.

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