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Rezensionen zu
Das Scherbenhaus

Susanne Kliem

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Erst vor Kurzen hatte ich das Buch „Lügenmeer“ von Susanne Kliem gelesen, welches mir wirklich gut gefallen hat. Und vor zwei Jahren habe ich das Buch „Trügerische Nähe“ gelesen, welches ich auch super fand. Nun wurde ihr 2017 erschienenes Buch „Das Scherbenhaus“ im Penguin Verlag nochmals neu aufgelegt. Und es trat auch bei mir auf den Radar, also musste ich dies noch lesen. Denn ich war gespannt, wie auch ihr früheres Werk bei mir ankommen konnte. Carla Brendel lebt zufrieden in ihrem kleinen Häuschen in Stade. Aber der Schein trügt, sie traut sich seit Monaten kaum auf die Strasse, da sie von einem Stalker belästigt wird. Keiner kann ihr helfen. Und die Angst verlässt sie zu keiner Zeit. Ziemlich bedrückendes Szenario, was die Autorin hier beschreibt – da hofft man selbst, nie Opfer eines solchen Stalkers zu werden, denn es ist ein Spiesrutenlauf, den Carla jeden Tag hinter sich bringt. Da kommt ein Hilferuf ihrer Halbschwester Ellen aus Berlin. Diese immer taffe Frau klang ängstlich und total am Boden zerstört, deshalb macht Carla sich auch schnellstmöglich auf den Weg zu ihr. In Berlin angekommen verbleibt den beiden kaum Zeit miteinander. Ellen kann Carla noch sagen, dass sie irgendetwas schlimmes aufgedeckt hat, das sie um ihr Leben fürchtet, und falls ihr was passieren sollte, sollte Carla niemals von einem Unfall ausgehen. Was sie aufgedeckt hat, das kann sie Carla nicht mehr sagen, denn urplötzlich verschwindet Ellen und wird zwei tage später tot aufgefunden. Die Polizei ist sich schnell im Klaren, Ellen war betrunken und ist ins eiskalte Wasser gestürzt – ein Unfall, die Akte wird geschlossen. Und als Carla auch noch Erbin von Ellens Haus in Berlin wird, zieht sie da einfach ein, in der Hoffnung ihrem Stalker zu entkommen und Ellens Tod aufzuklären. Schnell lernt Carla auch die restlichen Hausbewohner kennen. Und bei fast jeden hat sie den Verdacht, dass sie ihr etwas verschweigen. Sie sind eine verschworene Gemeinschaft, und obwohl Carla herzlich aufgenommen wird, hat man den Verdacht, dass sie sie eigentlich gar nicht haben wollen. Beeindruckt hat mich am meisten, wie manipulativ Menschen sind, wie schnell man jemanden hinters Licht führen kann. Von der Geschichte selbst möchte ich sonst gar nichts weiter preis geben, aber die Auflösung von allem hat mir sehr gut gefallen. Nun habe ich allerdings trotzdem ein paar Punkte, die ich gar nicht gut fand. Erst einmal haben mir die Protagonisten nicht gefallen. Es gibt nur recht wenige, die hier im Buch teilhaben, aber von denen mochte ich kaum jemanden wirklich. Carla war meines Erachtens viel zu naiv. Nach ihrer Erfahrung in Stade, war sie für mich viel zu offen allen anderen gegenüber, sie hat so viel preis gegeben, macht man das wirklich, wenn man so eine Stalker – Erfahrung hinter sich hat? Kann ich mir nicht vorstellen. Dann ihre Beziehung zu einem Bewohner im Haus. Auch diese fand ich grenzwertig, warum erschliesst sich beim lesen des Buches, auch da möchte ich nichts vorweg nehmen. Ich denke, da wäre man auch auf einem anderen Wege der Wahrheit nahe gekommen. Am Ende war ich jedoch aufgrund der Auflösung und des Geschichte doch versöhnt, obwohl mir manchmal die Spannung fehlte. Das kann die Autorin besser!

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Carla Brendel wohnt in Stade, wo sie im Restaurant ihres Schwagers als Köchin angestellt ist. Seit Monaten wird sie von einem Stalker belästigt, der ihr beunruhigende Nachrichten und bedrohliche Bilder von Verletzungen schickt. Als ihre Halbschwester Ellen überraschend um ihre Hilfe bittet, fährt sie deshalb gern nach Berlin, um sich von ihren eigenen Problemen abzulenken. Doch schon am ersten Abend verschwindet Ellen spurlos und wird wenig später tot aufgefunden. Es sieht alles nach einem Unfall aus, aber Carla hat Bedenken, nachdem Ellen eingeschüchtert und nervös gewirkt hatte. Carla erbt das Mehrfamilienhaus in Berlin, das Ellen als Architektin entworfen hatte und zieht kurzerhand selbst dort in Ellens Wohnung ein. Die luxuriöse Apartmentanlage "Safe Haven" ist mit allen technischen Raffinessen ausgestattet: Raumtemperatur, Fahrstuhl, Türen - alles lässt sich per App steuern. Carla fühlt sich sicher, da sie dort auch vor dem Stalker versteckt wohnt, bis eine Bewohnerin des Hauses nach einem angeblichen Selbstmord tot im Pool aufgefunden wird. Sie weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Hat der Künstler Christian etwas damit zu tun, zu dem sie sich so angezogen fühlt oder spielt der freundliche ältere Nachbar Milan ein falsches Spiel? Der Roman fesselt zu Beginn. Man spürt die lauernde Gefahr und kann Carlas Angst vor dem Stalker, dessen Botschaften sie hilflos ausgesetzt ist nachvollziehen. Auch das Smarthome in Berlin, das die Bewohner komplett abhängig von der Technik macht, wirkte mit samt den seltsamen Bewohnern auf mich eher gruselig, als das was es eigentlich sein sollte: ein sicheres Zuhause. Der Tod von zwei Bewohnern so unmittelbar hintereinander, davon ein Unfall und ein Selbstmord kann kein Zufall sein und so rätselt man als Leser, warum die beiden Frauen sterben mussten und wer sie aus welchem Grund aus dem Weg schaffen wollte. Leider kann man aufgrund der übersichtlichen Charaktere und des so typischen Aufbaus eines Psychothrillers sehr bald ahnen, wer die Tode inszeniert hat. Die Bewohner des "Safe Haven" sind darüber hinaus zu klischeehaft dargestellt: die überforderte Mutter und betrogene Ehefrau, die manisch-depressive Teenagerin, der exzentrische, impulsive Künstler, die gute Seele des Hauses. Dazu Carla, die im Gegensatz zu den leitenden Ermittlern durchschaut, dass es sich nicht um natürliche Todesfälle handelt, selbst die Wahrheit aufdecken muss und sich damit unweigerlich in den Fokus des Täters rückt. Spannung oder Nervenkitzel war dann aber nicht mehr zu spüren, da die Geschichte sehr konstruiert und abwegig wirkte. Auch wenn das Ambiente im "Safe Haven" durchaus Potenzial für einen spannenden Thriller geboten hat, konnte mich der Roman aufgrund der Durchschaubarkeit der Charaktere und der etwas abstrusen Story nicht fesseln.

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Von Anfang an war mir Carla sympathisch. Daher habe ich auch immer mitleiden müssen. Es fängt allein schon damit an, dass sie aus ihrer idyllischen Heimat "vertrieben" wird, weil ein unbekannter Stalker in ihr Leben eindringt. Und als sie dann glaubt, in Berlin ein wenig Sicherheit zu finden, wird alles noch viel schlimmer und sie muss sogar den Tod ihrer Halbschwester ertragen. Und damit nicht genug, das Wohnhaus Save Haven scheint auch immer bedrohlicher zu werden. Mit dieser Protagonistin musste ich wirklich mitleiden. Man fragt sich natürlich auch immer, was würde ich an ihrer Stelle unternehmen? Und auch die Thematik "Stalking" nimmt einen mit. Die Opfer stehen dem Ganzen im Grunde hilflos gegenüber. Man weiß nicht, von wem die furchtbaren Briefe kommen, man weiß nicht, was diese Person von einem will, man kann gegen dieses Phantom nichts unternehmen, sogar die Polizei ist machtlos. Also was machen? Der Thriller an sich ist wirklich spannend und mitreißend. Ich habe viel mitgerätselt und versucht Verbindungen herzustellen. Man spürt genauso wie Carla, dass im Safe Haven nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Trotzdem stellt man sich immer die Frage "Warum?". Die Idee von Safe Haven finde ich sowieso sehr interessant. Sehnt sich nicht jeder mal nach einem Gebäude, das die vollkommene Sicherheit garantiert? Auf der einen Seite hätte das viele Vorteile, doch sicher auch einige Nachteile, wie ständige Kontrolle?! Über dieses Wohnhaus habe ich auch eine Weile nachdenken müssen. Und genauso wie Carla verspricht man sich Sicherheit und genau in diesem Umfeld passiert dann doch so etwas Schreckliches. Trotzdem zieht sie nach der Beerdigung ihrer Schwester in die Wohnung ein. Das sollte ich vielleicht noch erwähnen, das Haus gehörte Ellen. Sie hat es nach ihren Vorstellungen entwickelt und bauen lassen. Auch das Verhalten der Bewohner ist sehr merkwürdig. Man merkt schnell, dass in diesem Haus eigene Gesetze gelten. Milan Wagner, wohnt auf der gleichen Etage wie Ellen, ist der erste Mitbewohner, den Carla kennenlernt. Es scheint, als wäre der 67-Jährige die gute Seele des Hauses. Er kennt jeden, weiß über vieles Bescheid und kümmert sich. Milan geht praktisch überall ein und aus. Eine interessante Person. Für die Sorgen der anderen hat er immer ein offenes Ohr. Auch Carla nimmt seine Hilfe an. Gerade nach Ellens Tod ist er eine Stütze für Carla. Sie hat ja sonst auch niemanden in Berlin. Ihre beste Freundin lebt in Stade. Doch wem kann man trauen im Safe Haven? Die Frage habe ich mir ständig gestellt. Ellens rätselhaftes Verschwinden und ihr plötzlicher "Unfalltod" werfen jede Menge Fragen auf. Carla ist sich sicher, dass es kein Unfall war. Ellens letzte Worte, vor ihrem Verschwinden, waren "Kümmere dich um das Haus!". Außerdem wollte ihre Schwester ihr noch etwas anvertrauen. Vor irgendetwas musste Ellen Angst gehabt haben. Doch was ihre Schwester so bewegt hat, das erfährt Carla von ihr nicht mehr. Sie bleibt mit jeder Menge Fragen zurück und muss herausfinden, was wirklich passiert ist. Ich selbst habe mich auch ständig gefragt, wie alles miteinander zusammenhängen könnte. Man rätselt und fiebert wirklich mit. Der Fall ist sehr gut aufgebaut. Gemeinsam mit Carla tappt man im Dunkeln und kämpft sich mit ihr aus dieser Dunkelheit heraus. Versucht es zumindest! Und so wächst einem die Protagonistin noch mehr ans Herz. Es ist wieder diese typische "Ich allein gegen die Welt"-Erfahrung und obwohl ich schon viele Fälle mit Hauptpersonen gelesen habe, die vollkommen auf sich allein gestellt den Kampf aufnehmen müssen, ist dieser Thriller anders! Es gibt mehrere Gründe, warum mich dieser Psychothriller so mitgerissen hat und ich ihn am liebsten gar nicht mehr zur Seite gelegt hätte. Das macht aber auch der sehr gute Schreibstil der Autorin aus. Man kann das Buch einfach nur so weglesen! ;-) Keine langatmigen Passagen, einfach ein sehr angenehmer Stil. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich und schafft es, Emotionen zu wecken. Und am Ende bleibt dieses furchtbare Gefühl. Kennt Ihr das vielleicht? Man will ja das Ende unbedingt lesen, weil man herausfinden muss, was denn nun wirklich geschehen ist, doch dann stellt sich auf einmal mit den letzten Seiten, Zeilen des Buches eine gewisse Traurigkeit ein. Man hätte einfach noch ewig weiterlesen wollen und dann ist es einfach so vorbei. Daher bitte noch mehr dieser Psychothriller!!!!

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Rezension „Das Scherbenhaus“ In diesem Psychothriller geht es um Carla, die seit Monaten anonyme Drohungen erhält deshalb unter Ängsten leidet. Als sich die Möglichkeit ergibt, ihre Halbschwester, die in einem hochmodernen und luxuriösen Wohnkomplex in Berlin residiert, zu besuchen, nutzt sie ihre Chance. Kurzer Hand befindet sie sich in einem der neuen und abgesicherten Apartments des „Smart House“ und scheint dem Unbekannten entkommen zu sein. Durch die Anonymität der Hauptstadt, in der sie keiner kennt und die enge Hausgemeinschaft fühlt sie sich wohl und wiegt sich in Sicherheit. Als sich jedoch verdächtige und besorgniserregende Vorfälle ereignen, realisiert Carla mit Schrecken, dass die Bedrohung schon längst bei ihr ist. In ihren eigenen vier Wänden. Meine Meinung: Sobald ich die ersten Seiten des Buches gelesen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ein Kapitel nach dem anderen verflog und noch kurzer Zeit hatte ich ein Drittel des Buches an einem Stück verschlungen. Vorne im Buch steht: „Sehen sie zu, dass Sie Zeit haben, wenn Sie diesen Thriller in die Hand nehmen: Sie werden ihn nicht so schnell wieder bei Seite legen wollen“, was sich bei mir absolut bewahrheitet hat. Die Autorin ist sich ihrer Berufung mächtig, denn sie schreibt flüssig und anschaulich und so packend, dass ich stets weiterlesen wollte und das Buch so schnell wie schon lange kein Buch mehr ausgelesen hatte. Die anonyme Post, mit der die Protagonistin behelligt wird ist einer der Gründe, weshalb ich als Leserin wissen wollte, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln und welches Ende sie nehmen würde. Die Autorin konnte von Anfang an meine Neugierde und Aufmerksamkeit gewinnen und ich habe interessiert mitgerätselt. Carla als Hauptfigur hat mir gut gefallen, da ich ihre Entscheidungen und ihr Verhalten nachvollziehen konnte und vernünftig und angemessen fand. Dies kann daran liegen, dass die Autorin Ängste thematisiert, unter der sich jeder etwas vorstellen kann, wenn auch nicht in dem Maße wie die Protagonistin. Deren rationales Denken und ihre Entschlossenheit war authentisch. Dass „Scherbenhaus“ in der dritten Person Singular verfasst ist, es handelt sich hierbei also um einen „Sie-Erzähler“, hat mich keineswegs gestört, obwohl ich normalerweise „Ich-Erzähler“ bevorzuge, da mich dadurch in der Regel besser mit den Hauptfiguren identifizieren kann. Die Geschichte entwickelte sich rasant und ohne unnötige Längen, hatte aus meiner Sicht keine Seite zu viel oder zu wenig. Ich bin mir nicht ganz im Klaren darüber, was ich von der ein oder anderen Wendung halten soll, bin insgesamt aber insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der Handlung. Die Geschichte war weder besonders gruselig noch bestückt mit zahlreichen blutigen und brutalen Szenen, konnte mich dafür aber durch „psychologische Spannung“ überzeugen. Gegen Ende wurde es noch einmal zunehmend spannender und die Auflösung war schlüssig, konnte mich allerdings nicht sonderlich überraschen. Es treten nur wenige Figuren auf, die der Leser kennenlernt und die demnach als Mitwirkende in den mysteriösen Vorfällen in Frage kommen. Somit war es für mich ein Leichtes, eine Vermutung über einen möglichen Täter anzustellen, die sich dann auch bestätigte. Nichtsdestotrotz ist „Scherbenhaus“ meiner Meinung nach ein gelungener Psychotriller, der sich gut lesen lässt mich fesseln konnte, weshalb ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen kann, auch für Leser, die normalerweise nicht und oder nur selten zu Romanen aus diesem Genre greifen. 4 Sterne

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Meine Meinung: Ich muss euch gestehen, dass ich diesem Psychothriller erst beim 2. Anlauf beendet und auch verstanden habe. Bereits im letzten Sommer hab ich mit „Das Scherbenhaus“ angefangen, aber gleich gemerkt, dass ich nicht so wirklich in die Geschichte abtauchen konnte. Da ich jedoch den Inhalt so ansprechend fand, wollte ich dem Buch gerne nochmal eine Chance geben, und das am besten, wenn ich auch mehr das Feeling für Thriller verspüre (also nun im Winter). Ich muss gestehen, obwohl ich den Anfang noch sehr gut in Erinnerung hatte, hat mir dieser Psychothriller richtig gut gefallen. Aber fangen wir mal von vorne an: Bereits das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich neugierig gemacht, was sich wohl dahinter verbirgt. Es ist im allgemein etwas düster gehalten und man sieht fast nur eine große Fensterfront. Da ich selber sehr gerne Wohnungen mit großen oder vielen Fenster liebe, um eben mehr Licht einzufangen, hatte ich mir selbst überlegt, was es nun auf sich hat, dass es trotzdem so düster wirkt. Sind es wirklich nur die dunklen Wolken am Himmel, die man bei genaueren Hinsehen erkennt? Jedoch sieht man auch eine weiße Wand, sowie ein weißes Sofa, welches trotzdem keine Helligkeit ins Bild bringt. Als ich dann mit dem Lesen diesen Psychothriller angefangen habe, hatte ich mir so manche Idee dazu ausgedacht: In erster Linie dreht es sich ja um dieses hochmoderne Wohnhaus, wie die Autorin selber mit einer Glasfront beschreibt. Jedoch kommt mir dieser Gedanke auch etwas befremdlich vor. Andere Menschen können somit hineinsehen und beobachten, was man dort so treibt. Und irgendwie fand ich dann die Vorstellung etwas skurril, dass unsere Protagonistin Carla, die Drohbriefe erhält und unter starken Angstattacken leidet, bis hin zum Verfolgungswahn, sich dort wohl fühlen sollte. Jedoch hat Carla es ja gut geschafft, aber auch gemerkt, dass eben hinter dieser großen Glasfront, wo alles so perfekt und abgesichert scheint, auch düster und mystisch ist. Und genau dieser Grund passt somit sehr gut zum Cover. Es zeigt den eigentlich Handlungsort, wird hinten im Inhalt als ein sicheres Zuhause beschrieben, doch statt es in hellen Farben zu leuchten, drückt er trotzdem eine Dunkelheit aus, der gut zu einem Psychothriller passt. Für mein empfinden passt der Titel auch recht gut, obwohl ich recht lange Überlegen musste, was es mit dem Wort „Scherben“ in diesem Titel auf sich hat. Als erstes dachte ich eher an einem Titel wie „Das Glashaus“. Nicht nur, weil es eben ausschließlich in dem gläsernen Wohnhaus „Save Heaven“ abspielt, sondern mein erster Gedanke nach dem Lesen galt auch dem Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!“ Aber wiederum bedeuten Scherben auch eine Art zerstörter Zustand. Und wenn man sich überlegt, dass Carlas Welt mit den Stalker sehr zerbrochen ist und sie sich Zuhause oder auf ihrer Arbeit wohl fühlt, kommt man der Sache schon näher. Auch später in der Wohngemeinschaft „Save Heaven“ in Berlin merkt man, dass der Schein sehr trügt und nicht alles so rosig ist, wie die Bewohner es einem Vorspielen. Und somit dachte ich mir, in einem Haus, welches viel aus Glasfronten besteht, wohnen Menschen, deren eigenes Leben sich auf Rückschläge bezieht, passt „Das Scherbenhaus“ richtig gut. Die Autorin Susanne Kliem hat für einen Psychothriller einen sehr einfachen und leichten Schreibstil gewählt. Wobei sie mit teilweise kurzen Sätzen, sowie Absätze und Kapitel den Leser auf einen schnellen Weg ins Geschehen bringt. Gleich im ersten Kapitel hatte sie mich neugierig gemacht, was nun hinter dieser ängstlichen Carla steckt, die sich nicht mal traut, alleine die eigene Haustür zu verlassen, und eine Freundin ihre Post öffnen muss. Sie baut die Spannung langsam und konstant auf, wobei sie ab und zu auch etwas mit dem Leser spielt, in dem sie mit einem neuen Kapitel von einer anderen Sichtweise weiterschreibt. So kommt der Leser nicht so schnell auf das kleine Geheimnis, welches sie in dieser Geschichte eingebaut hat. Susanne Kliem erzählt uns die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin Carla, die selbst nicht ein ganz einfacher, durchschaubarer Charakter ist. An manchen Stellen hatte ich mir gedacht, wieso sie gerade in bestimmten Situation so handeln musste, und an anderen Stellen habe ich richtig mitgefiebert. Da ich selbst einmal unter einem „leichten“ Stalking-Fall litt, konnte ich mich auch sehr gut in die Gefühlswelt von Carla versetzen. Die ewige Angst, hinter jeden Mauervorsprung könnte der Stalker lauern, ist somit nicht so weit her geholt. Selbst ich bin indirekt in eine andere Stadt geflüchtet und hab gehofft, dass es dadurch nun besser wird. Was ich selbst etwas schade finde, dass Carla in Berlin ihre Angstgefühle überhaupt nicht mehr spürt und gleich ein neues Leben anfängt. Sie machte sich zwar schon ab und zu Gedanken dazu, ob der Stalker sie hier finden würde, aber es gleich mit dem Satz „Hier kennt mich ja keiner“ wieder vertan. Ich selbst hatte es nicht so schnell im Griff und somit kam mir dieser Aspekt doch ein wenig unglaubwürdig vor. Doch sollte das bei manchen Menschen, die unter Stalking leiden, so schnell gehen, widerspreche ich sofort meine Behauptung, und ihr habt meinen vollsten Respekt dafür. Aber auch die Bewohner vom „Save Heaven“ geben Carla das Gefühl von Sicherheit. Ich selbst kenne meine Mitbewohner von meinem Wohnhaus nicht und manchmal wünschte ich mir, diese Höflichkeit und Nettigkeit, wie die Bewohner auf neue Mieter und Situationen eingehen, auch hier zu finden. Durch die Mitbewohner lernen wir hauptsächlich 2 Männer näher und genauer kennen, die Carla in den mystischen Situationen zur Seite stehen und ihr Mut und Sicherheit geben. Das wäre einmal der ältere Herr Milan Wagner, der in der Wohnung gegenüber wohnt. Er begrüßte sie gleich ganz herzlich im neuen Haus und veranstaltete sogar für sie eine große Willkommensparty. Aber auch im Lauf der Geschichte war Milan immer irgendwie mit dabei gewesen. Denn er spiegelte das Herz der Gemeinschaft wieder. Zutraulich und freundlich, und hat für jeden ein offenes Ohr. Diese Eigenschaften sind nicht so weit hergeholt. Milan ist im Rentneralter, alleinstehend und durch einen Unfall an einem Gehstock gebunden. Er hat niemanden im direkten Umfeld, mit dem er sich austauschen kann und sucht somit diese Nähe in der Wohngemeinschaft. Außerdem lernt der Leser den Charakter Christian kennen, ein berühmter, aufstrebender, sowie attraktiven Künstler. Carla verliebte sich sofort in diesem Charakter, aber wusste nicht genau, wie sie mit diesem Gefühl umgehen soll, da sich Christian bereits in einer Beziehung befand. Sie versuchte ihn nur als einen sehr netten Nachbarn einzuordnen, versuchte jedoch trotzdem mehr von seinem Leben zu erfahren. Auch hier spiegelt sich die Realität mit der Geschichte wieder. Denn unter uns Frauen können wir ruhig gerne zugeben, dass es immer und überall attraktive Männer gibt, die uns ins Staunen bringen. Auch wenn dieser Mann, oder wir selbst in einer Beziehung sind, gibt es trotzdem eine gewisse Anziehungskraft und man möchte so viel wie möglich von diesen Menschen erfahren und somit in seinem Leben treten. Aber auch die anderen Bewohner, auch wenn diese nur kurzzeitig auftauchen, sind sehr gute Charaktere. Sei es die Familie, wo die Beziehung von den Eheleuten in Frage gestellt wird, oder die Teenagerphase eines jungen Mädchens mit ihren jugendlichen Problemen. Als Leser kann man sich sehr gut und vor allem auch schnell in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und somit verstehen, wieso sich Carla im „Save Heaven“ so wohl gefühlt hat. Jedoch merkt Carla schnell, dass nicht jeder Mensch so perfekt ist, wie er vorgibt, und jeder ein düsteres Geheimnis mit sich bringt. Mein Fazit: „Das Scherbenhaus“ von Susanne Kliem ist ein Psychothriller, der auch viel zum Nachdenken anregt. Traut man seinen Mitbewohnern in einem Wohnkomplex wirklich so sehr, dass sie ein Teil des eigenen Lebens werden? Mit ihrem schönen und leichten Schreibstil, den kurzen Abschnitten, bringt sie den Leser schnell ins Geschehen hinein. Doch durch immer wieder anderen, mystischen Ereignissen verwirrt sie auch den Leser, so dass man noch lange nach der passende Lösung sucht. Für mich persönlich ein gelungener Psychothriller, der ideal nun für die kalte Jahreszeit ist. Denn wieso sollte immer alles hell sein, wenn der Winter so düster wirkt.

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Susanne Kliem: Das Scherbenhaus Clara wird seit Monaten von einem Stalker belästig. Sie flüchtet deshalb zu ihrer Halbschwester nach Berlin. Ellen ist Architektin und das das Haus "Safe Haven" entworfen. Doch die Sicherheit ist für Clara nur von kurzer Dauer. Denn kurze Zeit später wird ihre Halbschwester tot gefunden. Ein Unfall? Clara glaubt nicht daran und forscht selbst nach. Schon bald stellt sich heraus, dass selbst das Safe Haven nicht so sicher ist, wie es scheint.... Ich fand diesen Psychothriller sehr raffiniert und spannend. Als Leser will man unbedingt wissen, was passiert ist. Unheimlicher Psychothriller mit purem Nervenkitzel von der ersten bist zur letzten Seite.

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Inhalt: Carla Brendel wird seit Monaten von einem Stalker verfolgt, der ihr Fotos mit bedrohlichen Motiven schickt: Menschliche Haut. Ein Messer. Wunden. Aus Angst vor dem Fremden flüchtet sie aus ihrer idyllischen Heimatstadt in Norddeutschland zu ihrer Halbschwester nach Berlin. In Ellens luxuriöser Wohnanlage „Safe Haven“, die mit neuesten Sicherheitssystemen ausgestattet ist, fühlt sie sich beschützt. Doch kurz nach ihrer Ankunft verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird wenige Tage später aus der Spree geborgen. Ein tragischer Unfall? Oder wissen die anderen Hausbewohner mehr, als sie sagen? Carlas Zweifel wachsen. Sie bleibt und sucht nach der Wahrheit. Dabei merkt sie schnell, dass im „Safe Haven“ ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen. Und es tödlich enden kann, wenn man zu viele Fragen stellt. Ein raffinierter Psychothriller, der in die Abgründe der menschlichen Psyche vordringt und den Leser bis zur letzten Seite in Bann hält. Verlag: Carls Books/ Seitenzahl: 336 Seiten/ Erschienen am: 20.03.2017/ Preis: € 14,99 [D] | € 15,50 [A] Rezension: Völlig außer Atem- diese Worte sagen am Besten aus, was ich gerade fühle. Dieses Buch hat mich vollkommen fertig zurückgelassen.Dabei habe ich noch nie von der Autorin gehört, geschweige denn den letzten Roman aus ihrer Feder gelesen. Außerdem ist das Thema „Stalking“ immer aktuell.Das Scherbenhaus von Susanne Kliem Carla Brendel wird seit Monaten von einem Stalker verfolgt, der ihr Fotos mit bedrohlichen Motiven schickt: Menschliche Haut, Messer und andere gruselige Dinge, die man nrmalerweiße niemanden mit der Post schickt. dann erhält sie einen Anruf. Ihre Freundin muss ihr dringend etwas sagen und es scheint wirklich Ernst zu sein. Also macht sich Carla auf den Weg nach Berlin, zu einem schicken Appartmenthaus ,welches mit den neuesten Sicherheitssystemen ausgestattet ist. Doch kurze Zeit später verschiedet ihre Freundin spurlos. Der Schreibstil war wahnsinn! Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Jede neue Seite war schneller vorbei als die vorangegangene und ließ mich mit mehr anspannung zurück. Dieses Buch ist ein Pageturner, einer der besten, die ich in den letzten Monaten lesen durfte. Einen Punkt Abzug gibt es für das Cover. Für ein Buch wie dieses hätte an hunderte andere Design wählen können. Denn, um ehrlich zu sein, hätte ich dieses Buch niemals aufgrund des Covers gekauft. Es ist schlicht und ergreifend langweilig. Fazit: „Scherbenhaus“ war ein Psycho-Thriller der mir den Atem geraubt hat. Dieses Buch ist mein Monatshighlight für den September und das, mit großen Abstand auf Platz 2! 4 von 5 Sternen für dieses Buch!

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Spannend

Von: Susi's Leseecke

21.09.2017

Meine Rezi zu "Scherbenhaus" von Susanne Kliem Kriminalautorin Ich durfte das Buch als Rezi Exemplar von " "Carl's Books" lesen. Die Autorin: Susanne Kliem Dt. Titel: Das Scherbenhaus Dt. Erstausgabe: 20.03.2017 Verlag: carl’s books Genre: Psychothriller Carla Brendel wird seit Monaten von einem Stalker verfolgt, der ihr Fotos mit bedrohlichen Motiven schickt: Menschliche Haut. Ein Messer. Wunden. Aus Angst vor dem Fremden flüchtet sie aus ihrer idyllischen Heimatstadt in Norddeutschland zu ihrer Halbschwester nach Berlin. In Ellens luxuriöser Wohnanlage „Safe Haven“, die mit neuesten Sicherheitssystemen ausgestattet ist, fühlt sie sich beschützt. Doch kurz nach ihrer Ankunft verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird wenige Tage später aus der Spree geborgen. Ein tragischer Unfall? Oder wissen die anderen Hausbewohner mehr, als sie sagen? Carlas Zweifel wachsen. Sie bleibt und sucht nach der Wahrheit. Dabei merkt sie schnell, dass im „Safe Haven“ ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen. Und es tödlich enden kann, wenn man zu viele Fragen stellt … Meine Meinung „Das Scherbenhaus“ von Susanne Kliem war für mich ein sehr gut gemachter Psychothriller,der mir stellenweise das Blut in den Adern gefrieren ließ. Stalking ist ein Thema,das immer aktueller in unserer Welt wird und in diesem Buch einen Raum hat,wo ausgesprochen wird was passieren kann..... Es gibt eine Vielzahl von Protagonisten, die jedoch nicht alle eine wirklich tragende Rolle für „Das Scherbenhaus“ spielen, man sich aber Leser trotzdem gut in die Charaktere gut einfügen kann.Hierbei schafft es Susanne Kliem ,einen immer wieder auf die falsche Fährte zu locken. Zwischendurch beginnt man selbst darüber nachzudenken, was sich wohl tatsächlich hinter den Fassaden verbirgt, die man nach außen hin wahrnimmt,bis man erkennt, dass der erste Schein schwer trügen kann. Das Thema Freundschaft bekommt in diesem Buch auch seinen Raum und die Wichtigkeit eines Freundes wird klar herausgestellt. Die Autorin hat es geschafft,mir als Leser die Atmosphäre des "Scherbenhaus" so nahe zu bringen,das ich mich ganz in das Haus einfühlen konnte. Ich musste mir immer wieder vorstellen,wie es wäre selbst in "Safe Haven " zu leben. Eine Hausgemeinschaft die auf sen ersten Blick zusammenhält, ein Haus in dem man nicht mehr selbst machen muss ausser kochen und Duschen und Ordnung zuhalten. Es bietet sicherlich einige Vorteile, doch dabei hatte ich immer ein Gefühl gehabt das mich an ein Gefängnis erinnerte und somit eine innere Angst und beklemmung in mir auslöste. Ein Gefühl das ich so nicht kenne und das mir in diesem Genre positiv aufgefallen ist. Fazit Ein sehr gut aufgemachter Psychothriller ,der seinesgleichen sucht. Man kommt sehr gut durch das Buch,die Protas sind zum Teil ein wenig unheimlich,aber passend aufeinander abgestimmt. Von mir gibt Es dazu 4/5 Sterne Die Autorin Susanne Kliem wurde am Niederrhein geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Berlin. Sie ist gelernte Buchhändlerin und arbeitete u. a. als Pressereferentin für Fernsehserien von ARD und ZDF sowie für das größte deutsche Theaterfestival »Theater der Welt«. Seit 2009 hat sie bereits zahlreiche Krimis geschrieben. Nach dem Thriller Die Beschützerin (2014) erschien von ihr – ebenfalls bei carl’s books – der hochgelobte Kriminalroman Trügerische Nähe (2015), zu dem eine Verfilmung bereits in Vorbereitung ist.

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