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Rezensionen zu
Vernichtung

David Lagercrantz

Millennium (6)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Was haben die vom schwedischen Bestsellerautor Stieg Larsson erschaffenen Charaktere Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist mit einer Expedition auf dem Mount Everest zu tun? Im ersten Moment nichts, im zweiten eigentlich auch nicht und selbst nach reiflicher Überlegung dürfte Leser:innen der weltberühmten „Millennium“-Reihe wohl kein nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen den Kultfiguren und dem höchsten Berg der Erde einfallen. „Vernichtung“, der insgesamt sechste Band der Serie, bringt aber genau diese völlig gegensätzlichen Elemente in einen Zusammenhang – und das Ergebnis ist überraschend plausibel. Lisbeth Salander, Mikael Blomkvist und der Mount Everest Wie wohl die meisten wissen ist der schwedische Journalist und Schriftsteller Stieg Larsson unerwartet an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben, bevor seine Kriminalromane „Verblendung“, „Verdammnis“ und „Vergebung“ veröffentlicht und innerhalb kürzester Zeit zu absoluten Weltbestsellern mit Millionen von verkauften Exemplaren wurden. Angeblich hatte Larsson sogar geplant, insgesamt zehn Bücher um die Hackerin Lisbeth Salander und den Investigativjournalisten Mikael Blomkvist zu schreiben und nach Streitereien um das Vermächtnis des Autors war es schließlich der Schwede David Lagercrantz, der mit dem Segen der Familie Larsson rund zehn Jahre nach dessen Tod für eine Fortsetzung der ursprünglichen Trilogie sorgte. Ein arbeitsmüder Journalist und ein unerbittliches Schwestern-Duell Nach „Verschwörung“ und „Verfolgung“ ermitteln in „Vernichtung“ nun also zum insgesamt sechsten Mal die bekannten Hauptfiguren, wie man es von den bisherigen Büchern schon kennt gehen beide Protagonisten aber wie gewohnt eher ihren eigenen Weg und treffen kaum persönlich aufeinander. Während Lisbeth Salander immer noch damit beschäftigt ist, ihrer verhassen Schwester Camilla hinterherzujagen und das ewige Duell der beiden Töchter des kriminellen Verschwörers und ehemaligen russischen Spions Alexander Zalatschenko mit kompromisslosen Mitteln endgültig zum Abschluss zu bringen, ist Journalist Blomkvist seiner Arbeit müde geworden. Seine aktuelle Reportage will nicht so richtig vorankommen, der jahrelange Widerstand gegen Falschinformationen, Manipulation und kriminelle Machenschaften hat Kraft gekostet und zur (wieder einmal) untergetauchten Lisbeth ist der Kontakt nahezu komplett abgebrochen. Auch als auf einem öffentlichen Platz in Stockholm die Leiche eines Obdachlosen aufgefunden und bei dem Opfer ein Zettel mit Mikaels Telefonnummer entdeckt wird, fällt es Blomkvist schwer, Interesse für die Nachforschungen einer engagierten Rechtsmedizinerin aufzubringen. Erst als immer mehr Anzeichen auf eine unglaubliche Vergangenheit des Toten hindeuten, stellt der Journalist eigene Ermittlungen an – mit nicht für möglich gehaltenen Ergebnissen… Politische Verschwörungen und ein mörderischer Berg Und wie passt nun der Mount Everest in diese Geschichte? Nun, das soll an dieser Stelle aus Gründen der Spannung nicht verraten werden, eines sei jedoch gesagt: David Lagercrantz gelingt es auf beeindruckende Weise, Geschehnisse einer Himalaya-Expedition mit Mikaels Recherchen in Schweden zu verbinden und je mehr man über die Zusammenhänge erfährt, desto schwerer fällt es, „Vernichtung“ wieder aus der Hand zu legen. Wenn man sich auch nur im Entferntesten fürs Extrem-Bergsteigen und die Naturgewalt des Everest begeistern kann, dann ist dieses Buch vor allem eines: unglaublich spannend. Der Handlungsstrang rund um die Expedition erzeugt zudem eine beklemmende Atmosphäre und der Autor schafft es sehr gut, die lebensfeindliche Umgebung anschaulich und zugleich dramatisch darzustellen – was sich vielleicht auch dadurch erklären lässt, dass Lagercrantz in seinem allerersten Werk „Allein auf dem Everest“ über das Leben des schwedischen Abenteurers und Extrembergsteigers Göran Kropp geschrieben hat und somit über Informationen aus erster Hand verfügte. Ohne Stieg Larsson, aber trotzdem mit Millennium-Flair Eines gilt aber auch beim dritten „Millenium“-Band aus der Feder dieses Autors: David Lagercrantz ist nicht Stieg Larsson und so merkt man auch weiterhin einen etwas anderen Stil der beiden Schriftsteller. Während der Urheber der Reihe sehr viel Aufmerksamkeit auf Recherche und seine Charaktere gelegt hat, sind die drei Bücher seines literarischen Erben nicht ganz so tiefgehend und insgesamt etwas actionreicher. Das mag weiterhin nicht jedem Larsson-Fan gefallen, allerdings ist der Action-Anteil im Vergleich gerade zum ersten Salander/Blomkvist-Roman von Lagercrantz hier deutlich geringer und Mikael darf nach leichten Anlaufschwierigkeiten wieder seine außergewöhnlichen journalistischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und es erzeugt nach wie vor eine enorme Sogwirkung, ihn dabei über die Schulter schauen zu dürfen. Im Norden nichts Neues Wer dabei allerdings etwas zu kurz kommt, ist Lisbeth Salander. Wenn man sich die bisherigen Bücher anschaut, hatte die eigenwillige Hackerin zwar schon immer rein an den Seitenzahlen gemessen den geringeren Anteil an den Erzählungen, hat dies mit ihrer starken und auffälligen Präsenz und ihrer komplexen und auch tragischen Geschichte immer mehr als ausgeglichen. Diesmal ist Lisbeth aber über weite Strecken eher Randfigur, die immer mal wieder ihren eigenen Rachefeldzug verfolgt und parallel die Tätigkeiten Blomkvists überwacht und ihn (wie schon so häufig) wenn nötig einen Stoß in die richtige Richtung gibt. Dazwischen gibt es wieder etwas Sex und (für ihre Opfer) schmerzhafte Vergeltung an Männern, die Gewalt gegenüber Frauen ausgeübt haben. Darüber hinaus bietet „Vernichtung“ aber wenig Neues aus dem Leben von Lisbeth Salander, woran auch das dramatische Finale dieses Buches nicht viel ändert. Insgesamt hat man ein wenig das Gefühl, die Figuren leben hier viel von ihrer bewegten Vergangenheit – zu der Lagercrantz allerdings auch selbst einiges beigetragen hat – und zeigen wenig neue Facetten. Abschied von der „Millennium“-Reihe… Glaubt man der eigenen Aussage von David Lagercrantz, so ist „Vernichtung“ auch sein letzter Beitrag zur „Millennium“-Reihe. Gemessen daran ist sein drittes Buch mit Salander und Blomkvist zwar qualitativ ein würdiger Abschluss, weil die Geschichte erneut sehr mitreißend ist und die Serien-typische Suchtwirkung erzeugt, in Bezug auf die außergewöhnlichen Protagonisten ist das Ende dieses Romans jedoch etwas dünn. Zwar gibt es für manche reihenübergreifenden Handlunggstränge einen endgültig wirkenden Schlusspunkt, gerade was die beiden Hauptfiguren betrifft bleiben aber noch einige Fragen offen – so ist das Ende dann in dieser Hinsicht irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes und auch recht schnell abgehandelt. … oder nur das Ende der Lagercrantz-Ära? Allerdings gibt es Gerüchte, wonach die Erben Stieg Larssons bereits mit neuen Autoren und Verlagen über eine erneute Fortsetzung der Reihe auch ohne David Lagercrantz verhandeln. Das erklärt dann wiederum den etwas halbgaren Abschluss und macht Hoffnung auf ein erneutes Wiedersehen mit Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist. Bleibt zu hoffen, dass das Vermächtnis Larssons dann in ebenso guten Händen sein wird wie es das bei Lagercrantz war, der mit seiner neuen Trilogie die Reihe insgesamt sehr würdig fortgeführt hat – und auch „Vernichtung“ ist insgesamt ein über weite Strecken herausragend spannender Thriller, dessen kleine Schwächen lediglich im Vergleich zur Originaltrilogie offenbar werden.

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Spannung pur bis/mit Ende

Von: Manfred Fuerst aus Kirchbichl

16.11.2019

David Lagercrantz, der literarische „Nachlassverwalter“ von Stieg Larsson hat die Millennium-Reihe vollendet. „Verblendung” (2005), „Verdammnis” (2006), „Vergebung” (2007), „Verschwörung” (2015) und „Verfolgung” (2017) - und nun eben „VERNICHTUNG ”, der sechste und wie von Lagercrantz angekündigt letzte Teil der Millennium-Reihe. Wer die vorgereihten Romane nicht gelesen hat muss den Plot und die Charaktere nehmen wie sie sind, nach dem banalen Motto: „Es ist, wie es ist.“ Insgesamt kann man der Erzählung gut folgen, wenngleich Lagercrantz seinen eigenen Stil kreiert. Warum nicht. Der Originaltitel übersetzt, „Sie, die sterben muss“, trifft den Plot entschieden besser. Die Cover- und Titelgestaltung ist den vorangegangenen Büchern geschuldet. Zwei Stränge prägen Lagercrantz' VERNICHTUNG, der Schwesternkrieg von Lisbeth Salander und Camilla - mit Mikael Blomkvist und der Tod eines Sonderlings, der das Bindeglied zwischen den beiden Strängen bildet. Der Tod des „verrückten Zwerges“ (Nima Rita) stört niemanden, aber das was er an die Wand geheftet hat schon. Was stand dort? Frederika Nyman, Rechtsmedizinerin hat ein Gefühl der Sinnlosigkeit. Mikael glaubt, dass das Leben noch nie so „beknackt“ war. Seuche „Burn Out?“ Auch der Leser verfolgt Lisbeth S. „katatonisch.“ Taktisch klug lässt Lagercrantz die Kapitel mit einem Spannungshöhepunkt enden. Warum verschweigt Lagercrantz, ob sich Mikael und Catrin vor ihrem Spontansex die Kleider vom Leib gerissen haben und wie der Sex war? Stieg Larsson hätte es getan. Katze füttern und sich um Topfpflanzen kümmern und damit wollte Catrin ihre Eigenständigkeit beweisen – es lebe die moderne schwedische Gesellschaft. Zum Schreibstil: Nie sagte ein Professionalist, ‚ich schau mal auf dem Laufwerk nach.‘ Thomas Müller, pathologisch sadistischer Alptraum wird von Lisbeth einer „Korrektur“ unterzogen: Sein Hemd wird ihm am lebendigen Leib gebügelt. Schmerzhaft, aber befriedigend für Paulina, seine Frau. Sehr erkenntniserweiternd für den Leser, dass bei der Befragung von Leuten, die Nima Rita gekannt/getroffen/begegnet waren immer neue Wort-/Satzfetzen in immer neuen Sprachen offenbart werden. Immer mehr kristallisiert sich die Frage heraus, „was geschah bei der Mount-Everest-Expedition vor 10 Jahren?“ Johannes Forsell, Verteidigungsminister, Svante Lindberg, sein Stabschef und Nima Rita nahmen an der Expedition teil, bei der es zwei Tote gegeben hatte. Russischer Militär-Nachrichtendienst und russische Mafia, schwedischer Militär- und Inlandsgeheimdienst, Trollfabriken und ganze Armeen von Hackern liefern sich offene und geheime Gefechte. Spannungsgeladen bis zu Aufklärung des Mount-Everest-Dramas und dem tödlichen Showdown des Schwesternkrieges. David Lagercrantz versteht sein literarisches Handwerk. Geschickt zerteilt er den Roman in sehr viel Puzzles, deren Zusammenfügen zu einem Gesamtbild ein spannungsgeladenes Lesen bis zu Ende garantieren und erfordern. Da nun die Millennium-Reihe vollendet ist warten wir auf einen neuen echten Lagercrantz.

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Dieses mal ist sie die Jägerin und nicht die Gejagte.Liesbeth Salander will endlich einen Schlussstrich ziehen und begibt sich nach Russland um ihre verhasste Schwester zu suchen und zu töten. Während dessen wird in Stockholm ein Obdachloser tot aufgefunden.An sich nichts ungewöhnliches , aber der Obdachlose hat die Visitenkarte von Mikael Blomkvist in seiner Jackentasche und eine DNA-Analyse ergibt das der Obdachlose ein sogenanntes Super-Gen besass das nur bei einer bestimmten Ethnie in Nepal vorkommt. Mikael bitte Liesbeth um Hilfe und sie findet heraus das es sich bei dem Obdachlosen um einen Sherpa handelt ,der bei einer bekannten Everest-Expidition mit tödlichem Ausgang dabei war. Als Mikael bei der Suche nach èberlebenden plötzlich verschwindet,bricht Liesbeth ihr Vorhaben erst mal ab um Mikael zu retten. Eine interessante Entwicklung zwischen Liesbet und Mikael.Dieses Mal gehen sie (jedenfalls am Anfang) jeder seine eigenen Wege. Liesbeth bekommt eine erschütternde Erkenntnis bei ihrer Aufarbeitung ihrer Vergangenheit und versucht ihrer Schwester Camilla zu überzeugen , Frieden zu schliessen. Mikael gerät zwischen die Fronten,sowohl bei dem Fall des ermordeten Sherpas als auch in Liesbeth`s Fall . Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen ;-)

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Michael Blomkvist untersucht den Tod eines Stockholmer Obdachlosen, der in seiner Jackentasche die Telefonnummer des Ermittlers verstaut hatte. Eine erste Spur findet Blomkvist durch einen DNA-Test, der ergibt, dass der Tote einige erstaunliche genetische Veränderungen aufweist. Doch auch seine Vergangenheit als Sherpa am Mount Everest könnte ein Schlüssel zur Lösung des Falles sein. Michael bittet Lisbeth Salander um Hilfe, doch die schmiedet gerade einen finsteren Racheplan gegen ihre eigene Schwester… Mit „Vernichtung“ setzt David Legercrantz die erfolgreiche Millenium-Reihe um einen sechsten Band fort, der allerdings deutlich kürzer geraten ist als seine Vorgänger. Da sind dann natürlich einige Abstriche zu machen, so ist beispielsweise die Komplexität der Handlung nicht mehr ganz so ausufernd wie in den Vorgängerbänden, insbesondere hinter den hervorragenden ersten drei Bänden hinkt diese Handlung einfach ein wenig hinterher. Das führt auch dazu, dass die Handlung vorhersehbarer wird: Zwar kann man den Fall nicht direkt bis in alle Einzelheiten erraten, viele wesentliche Grundzüge und Abläufe konnte man aber zumindest erahnen. Und auch die Charaktere, die zunächst so schillernd und vielschichtig dargestellt wurden, sind in „Vernichtung“ spürbar flacher geraten und haben nicht mehr die Intensität zu bieten, die sie zuvor ausgestrahlt haben. Besonders deutlich wird dies bei Lisbeth Salander, die im Verlauf des Romans einige Entscheidungen trifft, die für sie sehr untypisch sind und somit nicht ihrem Naturell zu entsprechen scheinen. Soll dies als Weiterentwicklung gedacht gewesen sein, ist diese leider nicht ganz glaubhaft vollzogen worden. „Vernichtung“ hat mir dennoch gut gefallen, und das liegt an der sehr dichten und spannenden Atmosphäre des Bandes. Wieder schafft es der Autor, eine harte und unnachgiebige Stimmung zu schaffen und Spannung aufzubauen, mit kleinen Cliffhangern den Leser bei Laune zu haben und kleine Überraschungen und Twists einzubauen. Der Roman liest sich zudem äußerst flüssig, sprachlich entstehen eingängige Bilder, die mich mitten in die verschiedenen Szenerien versetzt haben. Und auch wenn die Handlung weniger komplex ist als seine Vorgänger, werden immer noch viele verschiedenen Themen miteinander verknüpft und auf gelungene Art verbunden, auch einige interessante Nebenarme werden aufgemacht und halten die Geschichte stetig am Laufen. „Vernichtung“ kann das hohe Niveau seiner Vorgänger leider nicht ganz halten und offenbart besonders bei der Darstellung der Hauptcharaktere einige Schwächen, sodass sie nicht mehr so intensiv und in sich stimmig wirken wie zuvor. Die Handlung ist allerdings wieder spannend und temporeich geraten, sodass man in verschiedene Stimmungen eintauchen kann und kurzweilige Unterhaltung geboten bekommt. Ein sehr solider Thriller, der mit einer dichten Atmosphäre aufwarten kann.

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Dies ist der definitiv letzte Band der Millenium-Trilogie von David Lagerkrantz nach dem Vorbild des verstorbenen Stieg Larsson. Der Roman beginnt mit zwei Handlungssträngen rund um die Hauptprotagonisten Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander, die nachher zusammenlaufen. Lisbeth Salander befindet sich noch immer im ewigen Duell mit ihrer Zwillingsschwester Camilla. Sie hält sich in Moskau auf und hat dort auch mit der lokalen russischen Mafia zu tun. Währenddessen findet man einen verwahrlosten Mann in Stockholm tot an einer Birke im Tantolunden. Sein Körper ist ausgemergelt, auch einige Finger und Zehen fehlen ihm. Nachdem festgestellt wird, dass er eine außergewöhnliche DAN-Struktur besitzt, die nur in Nepal vorkommt, gibt der Unbekannte Rätsel auf. Nach dem Fund der Telefonnummer von Mikael Blomkvist in seiner Tasche, verständigt die Gerichtsmedizinerin den Journalisten. Blomkvist sieht auch mehr in diesem merkwürdigen Todesfall und beginnt mit Ermittlungen. Er findet mit Hilfe von Lisbeth Salander heraus, dass der Tote im Mai 2008 als Sherpa an einer Besteigung des Mount Everest in Nepal teilgenommen hat. Die Expedition endete mit dramatischen Todesfällen. An dieser Expedition nahm auch der jetzige Verteidigungsminister Johannes Forsell teil, der überlebte. Durch eine Verleumdungskampagne wurde er nach der Expedition fast in den Selbstmord getrieben. Was geschah während dieser Expedition wirklich und was wusste der Tote? Als Mikael Blomkvist bei seinen Recherchen plötzlich spurlos verschwindet, schaltet sich Lisbeth Salander ein. Dabei macht sie Bekanntschaft mit der jungen Clara und ihrem Mann, ein amerikanischer Immobilienspekulant, der in Moskau beim Bau von Hotels in kriminellen Machenschaften verwickelt war. Der Mount-Everest ist schon in dem ersten Buch von David Lagercrantz Thema, das er zusammen mit dem Bergsteiger Göran Kropp über dessen Aufstieg auf den höchsten Berg der Welt geschrieben hat. Einblicke in die Kultur und die Denkweise von Sherpas in Nepal, die detaillierte Beschreibung von DAN-Analysen wird vermischt mit Cybercrime. Stockholm, Moskau und der Himalaya sind Handlungsorte: Lagerkrantz macht im letzten Buch ein gehöriges Faß auf. Das Verbrechen ist globalisierter geworden und steckt selbst in den höchsten Kreisen der Gesellschaft. Langeweile gibt es nicht, manchmal wirkt die Handlung etwas überladen. Der emotionale Faktor der Rache steht neben Salanders Feldzug gegen ihre Schwester im Mittelpunkt. Menschliche Abgründe werden pointiert erzählt, dies kontrastiert mit rationaler Wissenschaftlichkeit in diesem letzten Fall. Fake News im Internet, Manipulation und das anonymisierte Verbrechen schlagen einen Bogen zur Gegenwart. Das endgültige Ende der Serie und das Schicksal von Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander soll nicht verraten und bewertet werden, auf jeden Fall wird es um einen Tick grausamer als die Vorgängerbände.

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Das Cover ist für mich nicht unbedingt ein Eyecatcher. Es ist schlicht schwarz mit Akzenten in weiß, grau und petrol. Eine Grafik, die an ein Flügel Tattoo erinnert sticht in seiner metallic Optik hervor. Damit passt das Cover gut zur Millennium Reihe. Das Buch ist der 6. Band der Millennium Reihe von Stieg Larsson und David Lagercrantz. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, doch für das Lesevergnügen sollte man die Vorgänger Bände kennen. Die Haupt Handlung umfasst einen Zeitraum von etwa einem Monat, doch gibt es in den einzelnen Handlungssträngen immer wieder kleine Sprünge in die Vergangenheit. So wird kontinuierlich die Spannung aufgebaut. Zum Einen erleben wir Lisbeth Salander in Moskau auf Rachefeldzug und zum Andern versucht Mikael Blomkvist die Identiät eines toten Obdachlosen zu klären. Besonders spannend fand ich Mikaels Erzählstrang in dieser Geschichte. War er gesäumt von abenteuerlichen Expeditionen auf den Mount- Everest und der wissenschaftlichen Erkenntnis aus DNA Analysen. Hier habe ich besonders tief meine Nase ins Buch gesteckt und konnte gar nicht auf hören zu lesen. Bei der Mount- Everst Expedition musste ich an ein Buch von Meredith Winter denken (Höhenrauschsaison). Dort habe ich erfahren, welche Gefahren so eine Expedition mit sich bringt. Den Rachefeldzug von Lisbeth habe ich dagegen mehr so nebenher gelesen. Klar kannte ich aus den vorherigen Büchern das gespaltene Verhältnis der Schwestern. Doch irgendwie war es mir diesmal zu viel. Doch konnte Lisbeth mich wieder fesseln mit ihrer akribischen Analyse zur DNA des Obdachlosen. Einfach spannend was man aus DNA Sequenzen alles erfahren kann. Hier zeigte sich wieder, dass die zwei Einzelgänger Blomkvist und Salander doch auch irgendwie ein Team sind. Für mich war es im Großen und Ganzen ein gelungener Abschluss der Millennium Reihe. Ich habe alle 6 Bücher der Reihe gelesen bzw. gehört. Sie waren auf ihre eigene Art spannend und ich finde David Lagercrantz hat würdig die Nachfolge von Stieg Larsson gemeistert. Für alle Fans der Millennium Reihe ist der 6. Band ein Muss. Ich habe das Buch gerne gelesen. Die Spannung hält vom Anfang bis zum Ende und ich kann jetzt getrost Abschied nehmen von Lisbeth und Mikael. Ich bin gespannt, was man als nächstes von David Lagercrantz lesen darf.

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„Vernichtung“ ist der 6. und wohl auch letzte Teil der Millenium-Reihe, die seinerzeit von Stieg Larsson begonnen und nach dessen Tod von David Lagercrantz fortgeführt wurde. In einem Videogruß des Autors an seine deutschen Leser teilt Lagercrantz mit, dass es der letzte Band der Reihe und die „finale Schlacht“ zwischen Lisbeth und ihrer bösen Zwillingsschwester Camilla ist. Damit ist auch schon klar, worauf Lisbeth Salanders Hauptaugenmerk in diesem Band liegt. Lisbeth jagt Camilla, die sich in Russland aufhält und dort ihr Syndikat gebildet hat. Aber Camilla will sich nicht jagen lassen und startet den Gegenangriff gegen Lisbeth. Mikael Blomkvist ermittelt im Todesfall des Obdachlosen, in dessen Jacke seine Telefonnummer gefunden wurde. Die Recherchen sind umfangreich und schwierig, denn zunächst muss er herausfinden, wer der Obdachlose war und wieso er offenbar Kontakt zu ihm aufnehmen wollte. Mikael bittet Lisbeth um Hilfe, die sie ihm aus der Ferne auch gerne leistet. Sie findet heraus, dass das Gen, dass in der DNA des Toten gefunden wurde, darauf hinweist, dass er ein Sherpa war, der an mehreren Expeditionen auf den Mount Everest teilgenommen hat. Eine dieser Expeditionen verlief dramatisch und es gab Tote zu beklagen. Blomkvist gräbt tiefer und entdeckt Verbindungen zur Politik. Da wird die ganze Sache sehr brisant. Vermisst habe ich in diesem Buch die sonst so enge und brilliante Zusammenarbeit zwischen Mikael und Lisbeth. Sie haben diesmal nur wenig Kontakt und gehen eigentlich jeder ihren eigenen Angelegenheiten nach. Dennoch besteht nach wie vor zwischen den beiden eine enge Verbindung und sie sind füreinander da. Das wird schon deutlich. Aber manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass irgendwie nur ihre Geschichten zu Ende geführt werden sollten. Beide Handlungsstränge, Lisbeths Jagd nach Camilla und Mikaels Recherchen, gestalten sich spannend und konnten mich auch fesseln. Lagercrantz verarbeitet hier auch Themen wie DNA- und Genanalysen und russische Geheimdienste, die Einfluss auf öffentliche Meinungen nehmen oder gar Wahlen beeinflussen. Der Spannungsbogen steigert sich und gegen Ende kommt es dann noch zu einem großen Showdown, bei dem auch Lisbeth und Mikael noch einmal aufeinander treffen. Das war dann ein spektakulärer Abschluss, wie man ihn auch aus früheren Bänden kennt. Insgesamt war es wieder ein packender Fall oder eher zwei und Lisbeth und Mikael sind noch einmal zur Hochform aufgelaufen! Der Abschluss der Millenium-Reihe ist gelungen, der Reihe würdig und auf jeden Fall lesenswert! Fazit: 4 von 5 Sternen

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Inhalt: Ein Obdachloser wird tot auf dem Stockholmer Mariatorget gefunden. In seiner Jackentasche findet sich die Telefonnummer von Mikael Blomkvist. Als eine DNA-Analyse ergibt, dass der Obdachlose ein sogenanntes Super-Gen besaß, das nur in einer bestimmten Ethnie in Nepal vorkommt, wird Blomkvist hellhörig und nimmt die Recherche auf. Lisbeth Salander hält sich unterdessen in Moskau auf, wo sie einen Anschlag auf ihre verhasste Schwester Camilla plant. Blomkvist bittet Salander um Unterstützung, und sie findet heraus, dass der Obdachlose ein Sherpa war, der an einer dramatischen Mount-Everest-Expedition mit tödlichem Ausgang teilgenommen hatte. Blomkvist kontaktiert einen der Überlebenden der Expedition und verschwindet plötzlich spurlos. Salander macht sich sofort auf die Suche nach ihm. Sie spürt, dass Blomkvist in großer Gefahr schwebt. Meine Meinung: Die Millennium-Serie umfasst drei Bücher von Stieg Larsson und drei Bücher von David Lagercantz. Der letzte Band liegt nun hinter mir und ich versuche meine Eindrücke zu sammeln. Meiner Meinung zwei sehr unterschiedliche Autoren, darin einig sich der Serie um Milleniums Michael Blomkvist und der sehr eigenen Lisbeth Salander verschrieben zu haben. Stieg Larssons Millennium hat sich vor allem mit den menschlichen Abgründen befasst. Während Lagercrantz zunehmen aktuelle Geschehnisse mit einfließen lies. Vernichtung spielt in einem sehr echten Heute, geprägt von Fake News und Online-Verleumdungskampagnen. Verstrickungen bis in die höchsten Gesellschaftskreise gepaart mit der Brutalität des organisierten Verbrechens enden in einem furiosen Finale. Das Ende wurde so offen gehalten, dass es mir Hoffnung lässt. Hoffnung für eine Zukunft zwischen Blomqvist und Salander und Hoffnung auf eine Fortsetzung.

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