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Rezensionen zu
Junktown

Matthias Oden

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War ok

Von: Sunshinelady

25.07.2017

In einer Welt, in der Konsum – vor allem der von Drogen – von Staats wegen vorgeschrieben ist, arbeitet Solomon Cain als GeMaPo (Geheimer Maschinen Polizist) und ist als solcher seit der Revolution auch schon ein paar Jährchen im Einsatz. Als er dann auf den Fall einer toten Brutmutter-Maschine angesetzt wird – einem höheren Maschinenwesen -, steht schnell fest, dass es sich hier um Mord handelt. Allerdings ist das Motiv nicht ganz so klar wie es zunächst scheint…. Meine Meinung: Neugierig bin ich allein durch den Klappentext geworden und es hat sich gelohnt: in der Welt, die Matthias Oden beschreibt, wurden die Gesellschaftsstrukturen gründlich auf den Kopf gestellt. Was vorher strengstens verboten war, ist jetzt nicht nur erlaubt, sondern sogar Pflicht. Drogen werden behördlich verabreicht und deren Einnahme bzw. Sollpegel ärztlich protokolliert. Müllvermeiden ist verpönt, Müllbesitz und deren Zurschaustellung sind die neuen Statussymbole. Witzig und spannend zu lesen, detailreich ausgeschmückt – das hat schon was. Allein die „Umgangssprache“ in dieser neuen Gesellschaft war für mich etwas gewöhnungsbedürftig; aber vielleicht ist das in der Zukunft ja wirklich mal so – wer weiß? Vielleicht ist es aber auch dem Umstand geschuldet, dass der Autor männlich ist 😉 ? Ick wees es nisch. Ich für meinen Teil habe das Buch mit – Achtung: Wortwitz – Genuss gelesen und sage: Ein Hoch auf das Recht zur Nüchternheit! Für alle Leser, die gerne abgefahrene Utopie- und Dystopie -Romane lesen. Allerdings eine kleine Einschränkung (wegen der teils deftigen Sprache): Altersempfehlung ab 14 Jahre aufwärts.

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Eine Welt in der Zukunft. Konsum und Drogen werden hier groß geschrieben, sogar vom Staat angeordnet und überprüft. Die Welt ist so kaputt, dass die Menschheit sich nicht mehr selbst fortpflanzen kann. Sogenannte Brutmütter haben das Gebären übernommen. Riesengroße Maschinen, die der Produktion von Menschen dienen. Und dann passiert es. Solomon Cain wird zu einem Vorfall gerufen. Eine junge Brutmutter ist ermordet worden. Zuerst sieht es nach einer Beziehungstat aus. Der Ontogenetiker Thon steht an erster Stelle auf der Fahndungsliste. Und Cain setzt sich gleich in Bewegung um, den Typen dingfest zu machen. Doch auch der Geburtsvorstand der Pregnantam, der Firma, der die Brutmutter gehört, möchte mit Cain ein paar Wörtchen reden. „Junktown“ ist ein Roman aus der Feder des Autors Matthias Oden. Der Roman lässt sich irgendwie zwischen Dystopie und Science Fiction eingliedern. Der Schreibstil des Autors ist einzigartig. Die Wortgewandtheit und der Einfallsreichtum sind wirklich bemerkenswert. Oden schafft eine Welt, die ich bisher noch nie gehabt hatte. Ich war gleich auf der ersten Seite schon in die Geschichte versunken. Diese Welt ist so krank und kaputt, dass ich nur am Lachen war. Ich könnte gar keine Beispiele nenne, ich müsste das komplette Buch wiedergeben. Die Story war absolut meine Schiene. Alleine die Idee mit diesen Brutmüttern, darauf muss man erst einmal kommen. OK, manche Sachen waren vielleicht etwas fraglich. Wie kann sich ein Mensch in eine Brutmutter verlieben, aber seien wir doch mal ehrlich, gibt es nicht jetzt schon genug Menschen, die ihr Auto oder sonst was wirklich lieben? Also ist das dann doch nicht wieder so weit hergeholt. Auch der Einfall, dass man vom Staat her Drogen konsumieren muss, ist mal etwas ganz anderes. Nur auf einen Abstinenzschein kann man bei bestimmten Fällen auf Drogen verzichten. Könnte man auch sagen, ist ja kein Wunder, wenn sich die Menschheit deswegen nicht mehr selbst fortpflanzen kann. Und die Tatsache, dass man sich Menschen züchten kann, wie man sie braucht ist auch nicht so abwegig. Es gibt heute auch schon genug, die gerne in die Gene ihrer Kinder alles Mögliche spritzen würden. So scheint es auch nicht so abwegig, dass man Brutmütter mit verschiedenen Humanklassen schwängern lassen kann. Man braucht auch schließlich immer bestimmte Personen für bestimmte Dinge. So kommt niemand unnötig auf die Welt. Und wenn dann doch mal nur die Klasse D heraus fällt, dann wird das Material gleich zum Recyceln benutzt, wie praktisch. Hab ich schon erwähnt, wie krank und abgefahren das Buch ist? Ob man die Personen im Buch mögen muss? Keine Ahnung. Ich glaube, sie sind einfach zu kaputt, um richtig gemocht zu werden. Egal, ich fand Caine und Stukk einfach nur klasse. Natürlich ist die Story in ihrer Art Geschmackssache. Ich persönlich fand das Buch einfach klasse, humorvoll, unterhaltend, erfrischend in der Wortschöpfung und einfach nur genial.

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Konsum ist alles. Wer abstinent lebt, stellt sich gegen die Partei. Drogen, Müll: alles gibt es im Überfluss. Doch zu welchem Preis? Wenn euch das Konzept des Romans und meine Meinung dazu nun neugierig gemacht haben, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. Wie immer freue ich mich sehr über eure Meinung, falls ihr den Roman bereits gelesen habt. Daten: Titel: Junktown Autor: Matthias Oden Verlag: Heyne Genre: Roman Preis: Broschiert 12,99 € | ebook 9,99 € Erscheinungsdatum: 09.05.2017 Isbn: 978-3453318212 Vielen Dank an den Heyne Verlag sowie das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe für die Überlassung des Rezensionsexemplars. Klappentext: Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in »Junktown«, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf, und Biotech-Maschinen beherrschen den Alltag. Als Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, zum Tatort eines Mordes gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn in die Abgründe von Junktown und an die Grenzen seines Gewissens führen wird. Denn was bleibt vom Menschen, wenn der Tod nur der letzte große Kick ist? (Heyne) Meinung: „Kraft durch Konsum“ – Seite 13 Die Sprache in diesem Roman ist grob und derb und passt somit hervorragend zu der heruntergekommenen Gesellschaft, der Stadt und seinen Bewohnern. Durch das selbstverständliche Einarbeiten der Abkürzungen, Humanklassen, Parteipositionen usw. wird der Leser ins buchstäbliche kalte Wasser geworfen und direkt mitten hinein ins Geschehen. Zum Glück gibt es in den Anlagen ein Verzeichnis über alle erwähnten Humanklassen und Abkürzungen. Zu anfangs empfand ich das häufige Nachhintenblättern noch als störend, hatte ich erst einmal die gängigsten Begriffe im Kopf, las es sich auch direkt flüssiger. Der Roman wurde in einem dystopischen Setting angesiedelt, dass in einer Zukunft spielt, die nicht all zu weit weg von unserer Zeitspanne liegen kann. Die Menschen sind unfruchtbar geworden und werden von Maschinen, den sogenannten „Brutmuttern“, zur Welt gebracht. Humanklassen und Werdegang werden so schon vor der Geburt jedem einzelnen Bewohner von Junktown in die Wiege gelegt. Nach einer großen Revolution, die im scheinbar totalem Chaos endete, stehen nun der Konsum an sich sowie – und vor allem – der Konsum von Drogen allerlei Art im Vordergrund. In dieser Gesellschaft, in der Gebrauch von – früher illegalen – Drogen nun nicht nur straffrei, sondern auch zur Bürgerpflicht geworden ist, gehen Mensch und Maschine gemeinsame Wege. Ein Mord an einer HMW (Höheres Maschinenwesen) ist somit ebenso strafbar, wie der an einem Menschen. Und zu genau so einem Mordfall wird der Protagonist, Solomon Cain, Inspektor der Gemapo (geheime Maschinenpolizei), gerufen. „Die einzigen Highways, die dieses Land braucht, sind die Venen seiner Bewohner.“ – Seite 37 Kreativ ist „Junktown“ allemal. Gesellschaftlich anerkannte legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten sind in der Stadt verpönt und wer sich nicht dem Konsum hingibt, muss nicht nur mit rechtlichen Schritten gegen sich rechnen. Der Aufbau der Stadt, die Unterteilung der Menschen in bestimmte Klassen und die Versumpfung der Bevölkerung wurden anschaulich und auf eine gute Art und Weise abgewrackt und düster dargestellt. Auch der Protagonist, der in einem „klassischen“ Kriminalroman als derb und abgeranzt erscheinen würde, wirkt hier als einer der wenigen normalen Menschen. „Junktown“ hätte mich also regelrecht umhauen müssen, wäre der Kriminalfall – auch im Hinblick auf sein ungewöhnliches Opfer – nicht so banal und langatmig gewesen. So interessant das Setting war, dem eigentlichen Plot fehlte es durchaus an Spannung. Mir blieben auch zu viele Fragen ungeklärt. Manche Darstellungen waren mir zu abstrakt und konnten sich nicht schlüssig in Kopfkinobilder umwandeln. Hier und da werden Rückblicke bezüglich der angedeuteten Revolution eingestreut, für mich war dies jedoch leider immer noch zu wenig, um die Geschichte greifbarer zu machen. Fazit: „Junktown“ ist ein guter Kriminalroman, aber für einen ausgezeichneten dystopischen Roman hat es mir doch an Spannung gefehlt. Viel Potenzial ist vorhanden, wurde aber nicht ganz ausgeschöpft. Ich werde Matthias Oden trotzem auf dem Schirm behalten, denn von ihm werden wir sicher noch einige gute Romane lesen können, da hier bereits viel Luft nach oben vorhanden ist.

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Zuerst – drückt bitte die große „DELETE“-Taste in Eurem Kopf. Vergesst alles, was Ihr über das Kinder machen wisst. Vergesst alles, was Ihr über das Kinder bekommen wisst. Vergesst alles, was mit Mensch sein zu tun hat. Löscht Euer Wissen und löst den Drang dagegen anzukämpfen. Sagt nicht, das geht nicht, sondern lasst ~ wenn Euer Kopf frei ist ~ diese Geschichte einfach mal wirken. „Soll der Staat ewig dauern, muss die Kontrolle es auch.“ Der Fall BM 17 ruft Inspektor Solomon Cain auf den Plan. Eine tote Mutter – nicht irgendeine, sondern Brutmutter 17,eine Gebärmaschine inklusive ihrer 600 Föten. Mutwillig beschädigt, zerstört, ermordet? Viel mehr als nur ein Kapitalverbrechen, ein Angriff gegen alle geltende Regeln, grausam, furchtbar – ähm, Moment einmal. Eine Brutmutter? So habe ich auch gestaunt, nach den ersten Seiten. Wo bin ich da gelandet? Was ist das für ein Ort? Ein Inspektor der unter Drogeneinfluss zu ermitteln beginnt und vom Kollegen mal eben so einen Schuss angeboten bekommt? Willkommen in Junktown!!! Dieser Roman ist sehr dystopisch. Irgendwann vor 25 oder 30 Jahren gab es wohl eine Revolte, ein Umsturz, wie auch immer man es nennen mag. Der neu gegründete Staat setzte alles auf Kontrolle und wer ließe sich besser kontrollieren als eigens dafür, im Laufe der Jahre immer mehr perfektionierte und selbst kreierte Humans. Menschenwesen, die so weit von einem selbstständigen Denken, Handeln und Hinterfragen entfernt sind, dass sie alles schlucken was der Staat vorgibt. Drogen in allen Varianten, solche die schöne Träume bescheren, solche die aufputschen oder runterfahren. Damit keiner mehr in die Versuchung kommt Fragen zu stellen und besonders diesen Staat in Frage stellt, gibt es eigene „Zuchtprogramme“ – Biotech sein Dank, oder auch nicht. Die Humanklassen von AAA bis D sind eine Stufe des Geistes- und Gesundheitszustandes. Wer nicht mehr funktioniert, was bei dem immensen Angebot kaum verwunderlich ist wird nicht einfach getötet – nein, hier in Junktown wird recycelt. Alles hat seine Ordnung, alles wird überwacht, alles kontrolliert, selbst der Tod. „Fragen führen zu Gerüchten, Gerüchte führen zu Nachforschungen, Nachforschungen zu Enthüllungen.“ Gehen wir mal wieder zum Ausgangspunkt zurück – der ermordeten Brutmutter und Inspektor Solomon Cain. Als Angehöriger der GEMAPO (Geheime Maschinenpolizei) hat er die Aufgabe den Mörder zu schnappen. Cain ist noch einer von den Alten. Er hat noch Erinnerungen an die Zeit davor und doch beugt er sich diesem von Staatswegen vorgegebenen Dauerrausch. Er lässt die regelmäßigen Kontrollen über sich ergehen und gibt doch in der Geschichte so nach und nach ein Stück von sich preis. Emotionen werden in Junktown nur durch Party machen gelebt – alles andere ist vorgegeben und nicht wirklich lustig. Wer will schon durch das Raster fallen, weil der Urintest gezeigt hat das man enthaltsam war? Die Hygienepolizei und das Sozialgericht warten – genauso wie der Recyclinghof. Cain ist die tragende Figur im gesamten Buch. Ihm zu folgen hat sehr großen Spaß gemacht auch wenn es immer wieder erstaunlich war, was es so alles in Junktown gibt. Ein Junkie als Ermittler? Ja, und zwar ein sehr guter. Cains Ermittlungen bringen Dinge ans Tageslicht die für manche gefährlich werden, vor allem für Cain selbst. Sein Stil zu ermitteln zeigt von seiner Intelligenz und auch der Umgang mit den Kollegen hat was. Es gab immer wieder Dialoge die mich schmunzeln ließen, aber auch sehr ernsthafte Unterhaltungen und Gedanken. „Er hatte ein paar Fäden in der Hand, aber um daraus etwas zu weben, das einer Lösung ähnelte, brauchte er mehr.“ „Junktown“ ist so eine abgedrehte Geschichte, aber kein Sience Fiction. Sie ist sehr dystopisch und kommt ohne Monster aus. Mir kam es vor wie ein Krimi in einer ganz anderen Welt. Genau deshalb auch mein Rat, das „normale“ und „logische“ einfach mal zu vergessen. Denn der Schreibstil zieht einen in diese Geschichte. Absolut locker und flüssig. Man rätselt mit, möchte immer mehr erfahren und wird in Gedanken ein Teil von Junktown. Da sind diese „Kleinigkeiten“, die mir so sehr imponierten. Die goldenen Stehlen, Mahndenkmäler derer, die sich den goldenen Schuss setzten und dadurch zu Helden wurden, riefen automatisch Assoziationen zu den Friedhöfen mit ihren hunderten Kreuzen hervor. Das Denkmal des unbekannten Drogentoten, die Rauschparteitage, Widerstandsgruppen, Menschen die sich durch Propaganda leiten und verleiten lassen. Gehirnwäsche und Unterdrückung durch Kontrolle, Gewalt und Überwachung. Bloß nicht aus der Reihe fallen ~ vielleicht interpretiere ich zu viel hinein, aber so zukunftsträchtig ist das alles gar nicht. Was mich „ärgerte“ war die Liste am Ende des Buches mit den Abkürzungen und Erklärungen. Dieses zu Anfang des Buches, hätte mir so manches rätseln erspart. Aber vieles kann man sich einfach ableiten und die bildhafte Darstellungen im Buch sind sehr gut. Ich muss es erwähnen – die Brutmutter – eine metallene, riesige Maschine, mit Kammern, Treppen, Rohren, Elektronik und technischem Schnickschnack, sie hatte es – das kleine aber feine, wichtige Teil das benötigt wird für das Kinder machen 😉 Jetzt könnte ihr nachdenken und grübeln – oder das Buch selber lesen. Ein sehr gelungenes Debüt, das mich durch diese so ganz andere Geschichte und Welt, der bildhaften Sprache und einem mehr als sympathischen Cain überzeugte. Rezension verfasst von © Kerstin

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Darum geht’s: Für die Bewohner von Junktown ist es Pflicht, ständig Drogen zu konsumieren. Umso wichtiger sind Maschinen, die die Arbeit erledigen. Diese Maschinenwesen sind gleichberechtigte Einwohner und deshalb wird es auch als Mord angesehen, als eine maschinelle „Brutmutter“ getötet wird und ihre 800 ungeborenen Kinder damit ebenfalls nicht überleben können. Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, wird mit den Ermittlungen beauftragt. So fand ich’s: Was für eine Welt, die Matthias Oden erschaffen hat. Auf den ersten Blick eine scheinbar traumhafte Zukunftsvision, in der es nicht nur legal ist, sämtliche Drogen zu konsumieren, sondern in der es sogar erwartet wird. Doch bei näherem Hinsehen erscheint das gar nicht mehr so paradiesisch und nicht umsonst sind alle scharf auf einen ABS, einen Abstinenzberechtigungsschein, der es einem erlaubt, mal für einen Tag auf Drogenkonsum zu verzichten. Neben den „Weichen“, den Menschen aus Fleisch und Blut, gibt es auch HMWs, die höheren Maschinenwesen, denen ein Sozialleben und eine Persönlichkeit zugesprochen werden. Und eine dieser HMWs, die mit 800 Föten schwangere Brutmutter BM17, wurde ermordet. Mit ganz viel Liebe zum Detail und gespickt mit Anspielungen auf Begriffe (früher) real existierender Gesellschaftssysteme (z. B. das Auto namens Tripbant) hat mich die dystopische Zukunftsvision von Matthias Oden begeistert. Es wurden ganz viele neue Begriffe erfunden, die zum Teil deutlich aussagten, was dahinter steckte, bei denen man aber auch teilweise mit seiner Fantasie alleingelassen wurde. Obwohl ich als Krimifan natürlich den Mordfall grundsätzlich für am wichtigsten halte, hätte ich doch noch gerne viel mehr über diese Welt erfahren. Man wird hineingeworfen und muss sich nach und nach die Informationen zusammen sammeln, während Solomon Cain versucht, den Mordfall aufzuklären. Und am Ende bekommt man doch nur einen oberflächlichen Einblick, der nicht alle meine Fragen zu dieser neuen Gesellschaftsform und wie es dazu kam, beantwortet hat. Cain ist ein alter Hase bei den Ermittlern, nach außen hin ein hoch angesehenes Mitglied der Gesellschaft, ein „Alter Kämpfer“ und Witwer einer „Goldenen Schützin“, die sich zur Ehre des Staates den goldenen Schuss gesetzt hat. Doch den Tod seiner Frau hat er nie verkraftet und rettet sich in einen Zynismus, der immer besser zu dem System passt, in dem er lebt, je mehr man hinter die Kulissen schaut. Cain fühlt sich zu alt und ist verbittert – und doch kann er es nicht lassen, den Mordfall ernst zu nehmen und sich mit all seinem Wissen und seiner Erfahrung zu engagieren. Der anfangs ganz eindeutige Mordfall wird immer undurchsichtiger, und je mehr Cain gräbt, desto mehr Widerstand wird ihm entgegengebracht. Matthias Oden schafft eine sehr ungewöhnliche Welt, die dicht gewebt und in sich schlüssig ist und setzt einen spannenden und intelligenten Kriminalfall hinein. In düsteren Bildern wird ein menschenverachtendes System gezeigt, in dem Cain versucht, über die Runden zu kommen und diesen Mordfall zu lösen. Manches wirkt auf den ersten Blick skurril, und doch bleibt einem oft genug das Schmunzeln im Hals stecken, wenn man Zeit hat, ein bisschen darüber nachzudenken, welches Zukunftsbild Oden da zeigt. Wer abseits vom 08/15 Krimi etwas durch und durch Ungewöhnliches lesen möchte und nicht vor einer düsteren Welt zurückschreckt, dem kann ich „Junktown“ nur wärmstens empfehlen.

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Kalt, deprimierend, hart und düster sind Worte, die mir zum Stimmungsbild dieses Romans einfallen. Leider hat es mir insgesamt nicht so gut gefallen. Eine solche Welt, in der wir nur noch im Drogendelirium umhertaumeln und uns mit Maschinen paaren, will ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Auch vor allem am Beginn die detailreiche Beschreibung der Brutmutter und wie man sich ihrer bedient hat, fand ich ziemlich widerwärtig. Für Jugendliche ist dieses Buch glaube ich definitiv nichts. Den Fortschritt der Handlung fand ich insgesamt ziemlich mühselig und musste mich wirklich anstrengen, mich durch das ganze Buch zu kämpfen. Es ist eigentlich nicht gut geschrieben, aber es gibt in der Handlung einfach nichts, was mich irgendwo berührt oder mitgenommen hätte. Mit Herz und Seele hat mir die hier entworfene Welt nicht gefallen - die komplette Menschheit wird von der Regierung lebenslang unter härteste Drogen gesetzt??? Liebe, Freundschaft, Menschlichkeit, das bleibt doch da total auf der Strecke. Außerdem hat mich der Protagonist Cain recht schnell ziemlich genervt. Für mich ist er ein selbstmitleidiges Weichei, das nichts anderes mehr macht, als zu versuchen, seine Vergangenheit zu vergessen, die Gegenwart zu verfluchen und die Zukunft in Frage zu stellen. Und ohne zuviel verraten zu wollen, wird die ganze deprimierende Grundidee zum Ende hin, als Solomon Cain in seiner Ermittlungsarbeit vorankommt, noch kaputter und grausiger. Nein, tut mir leid, nicht mal in einer fiktiven Geschichte möchte ich von so einer Welt lesen - dann lieber Zombies, Außerirdische oder sonstige Katastrophen...... Ich kann bei aller Liebe hier nicht mehr als 3 von 5 Sternen geben und die auch nur, weil der Roman nicht unspannend ist, aber absolut nicht meins, sorry.

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Mit "Junktown" liefert Matthias Oden ein vor Ideenreichtum nur so sprühendes Werk ab, das in eine irritierend glaubhaft konzipierte Welt entführt, in der Rausch zum Gesetz erklärt worden ist und Abstinenz Hochverrat gleichkommt, wenn auch nicht alle Details seiner Dystopie zur vollen Zufriedenheit erläutert werden. Dessen ungeachtet verbirgt sich aber in dem Buch ein ungemein spannender Kriminalfall, der nach leichter Einstiegshürde zunehmend in seinen Bann zu ziehen weiß.

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Inhalt In der Hauptstadt Junktown herrscht absoluter Drogenkonsum, geführt von der Konsumpartei. Abstinenz wird bestraft - je mehr Drogen desto besser. In dieser düsteren Welt lebt Solomon Cain. Er ist Inspektor bei der Geheimen Maschinenpolizei, kurz Gemapo, beschäftigt. Er untersucht Mordfälle an Maschinen und wird zum Tatort der ermordeten Brutmutter BM17 gerufen. Doch ist es wirklich ein gewöhnlicher Mordfall? In was genau ist Solomon Cain hinein geraten? Meinung Es ist ein sehr interessantes Thema, was der Autor Matthias Oden zu Papier gebracht hat. Junktown ist eine fiktive Stadt, jedoch ist es vorstellbar, dass die Welt mal so aussehen könnte - Drogen sind legal, müssen sogar genommen werden; der Staat hat die absolute Kontrolle über die Bürger. Der Roman ist Dystopie, Kriminalfall und Polit-Thriller in einem. Der Anfang der Geschichte war ein wenig zu langatmig und hat mich im ersten Moment leicht überfordert, da zu wenig bzw. zu spärliche Informationen und Erklärungen vorhanden waren. Auch die Verzeichnisse am Ende des Buches waren nur an der Oberfläche angekratzt und nicht ausreichend. Der Stil der Sprache ist eher ungewöhnlich und leider nicht so wirklich mein Fall gewesen. Der Wechsel zwischen minimaler Poesie, vulgärer Ausdrucksform und Fachwissen zu Drogen und deren Wirkstoffen war mir zu krass. Obwohl die vulgäre, obszöne Sprache sehr gut zu Junktown passt, war es mir an einigen Stellen irgendwie befremdlich. „Wahnsinn in jeder Himmelsrichtung, zu jeder Stunde. Wenn nicht auf der einen Seite der Stadt, dann auf der anderen, dann oben in den Hipsterbezirken, dann unten auf der A100 Richtung Umland. Funken schlagen konnte man überall.“ (Zitat S. 148) Die Figuren aus Junktown waren gut dargestellt. Inspektor Solomon Cain ist ein etwas anderer Protagonist. Ich merkte schnell, dass er zwar den Anschein eines verlässlichen und vertrauensvollen Bürger und Inspektor der Gemapo macht, er aber den diktatorischen Führungsstil der Regierung hinterfragt. Hin und wieder bekam ich kleine Fetzen aus Cain’s Vergangenheit und seiner inneren Gedankenwelt zu lesen und trotzdem wurde er mir nicht zu 100 Prozent sympathisch. Das Ende und die Auflösung des Mordfalls sind schlüssig, insgesamt hinterlässt mir der Roman aber zu viele offene Fragen. Fazit Ein mit Drogen gefüllter Kriminalfall gepaart mit Polit-Thriller! Leider lässt das Ende zu viele offene Fragen im Raum stehen… „Junktown“ bekommt drei von fünf Sternen. Weitere Informationen Verlag: Heyne https://www.randomhouse.de/Paperback/Junktown/Matthias-Oden/Heyne/e505001.rhd Seiten: 400 Erscheinungsdatum: 09. Mai 2017 Preis: 12,99€ Taschenbuch (Paperback, Klappenbroschur) ISBN: 978-3-435-31821-2

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