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Rezensionen zu
Das letzte Ritual

Yrsa Sigurdardóttir

Dóra Gudmundsdóttir ermittelt (1)

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In einem Wandschrank der Uni von Reykjavík wird die verstümmelte Leiche eines deutschen Studenten gefunden. Schon kurz darauf verhaftet die Polizei einen Verdächtigen, doch die Familie des Toten glaubt nicht an dessen Schuld und beauftrag die Rechtsanwältin Dóra mit der Suche nach dem wahren Täter. Liegt das Motiv in der wissenschaftlichen Arbeit des Toten, der sich mit den Hexenprozessen des Mittelalters beschäftigt hat? Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, wobei der Fokus in erster Linie auf der Protagonistin Dóra liegt, deren Gedanken und Gefühle dem Leser mitgeteilt werden. So konnte ich mich gut in sie hineinfühlen, auch wenn ich nicht immer mit allem einverstanden war. Sie war mir jedenfalls recht sympathisch, auch wenn sie sich etwas zu stark auf ihre Wirkung auf andere konzentriert und manchmal etwas gar zickig erscheint. Die Handlung ist spannend aufgebaut und endet überraschend. Sie ist aus mehreren Handlungssträngen zusammengesetzt, bei denen ich nur ausnahmsweise selber auf die Auflösung kam. Wie bei skandinavischen Krimis üblich, ist die Grundstimmung auch hier sehr düster gehalten, wer auf der Suche nach einen "Feelgood-Krimi" ist, wird hier nicht fündig, was aber bereits am Cover ersichtlich sein sollte. A propos Cover: dort steht zwar gross "Thriller", in meinen Augen handelt es sich hier aber um einen Kriminalroman, keinen Thriller. Auch der Regio-Aspekt kam für meinen Geschmack etwas zu kurz, abgesehen von den für mich ungewohnten Namen und dem geschichtlichen Hintergrund hätte das Buch auch in den USA oder sonstwo spielen können. Der Schreibstil der Autorin Yrsa Sigurdardóttir lässt sich flüssig lesen, allerdings ist mir aufgefallen, dass manche Namen in zwei Schreibweisen vorkommen, mit und ohne Akzent (z.B. Maria/María), und doch jeweils die gleiche Person gemeint ist. Ob da die Autorin unsorgfältig war oder die Übersetzerin, weiss ich nicht, tippe jedoch auf Letzteres. Sehr schön fand ich allerdings, dass die Übersetzung die Eigenheit der Skandinavier, auch Fremde zu duzen, beibehalten hat. Das fehlt mir oft bei skandinavischen Krimis und Thrillern. Mein Fazit Spannend und düster.

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Der Tod des deutschen Studenten, der sich seit einiger Zeit in Island mit Hexenkulten beschäftigt hat, strahlt eine geheimnisvolle Aura aus, denn sein Mörder hat ihm okkulte Zeichen in die Haut geritzt. Dennoch geht die Polizei von einem Delikt im Drogenmilieu aus. Doch daran wollen die Eltern des Ermordeten nicht glauben und schicken die Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir auf Spurensuche... Mit „Das letzte Ritual“ hat die isländische Schriftstellerin Yrsa Sigurðardóttir ihre Reihe um die ermittelnde Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir gestartet. Bisher sind fünf weitere Teile erschienen, wobei nun auch neue Auflagen der ersten Bände ins Haus stehen – unerfolgreich scheinen die Titel also nicht zu sein. Der erste Band zeigt dann auch einen interessanten Plot und einen präsenten Hauptcharakter, baut aber leider auch einige Stolpersteine ein. So gibt es im Mittelteil einige Längen, in der die Handlung nicht voranzuschreiten scheint. Es gibt einfach zu viele Ermittlungen, die ins Leere laufen – und zwar völlig ins Leere, ohne den Leser mit einer falschen Fährte in die Irre zu lenken. Doch der Hintergrund in gut konstruiert und bietet einige spannende Momente, zumal der Fall nicht allzu leicht zu durchschauen ist und dennoch eine in sich stimmige Auflösung entwickelt. Die Szenerie mit der isländischen Mythologie hat sich dabei sehr gekonnt eingefügt und setzt einige gelungene Reizpunkte, mir hätte es allerdings noch besser gefallen, wenn dieses Thema noch näher beleuchtet worden wäre. Dóra Gudmundsdóttir hat mir als Charakter gut gefallen, mit ihren oft spitzen Bemerkungen und dem trockenen Humor, der dabei mitschwingt, ist sie mit schnell sympathisch gewesen. Das bringt an den richtigen Stellen Auflockerung mit sich, ohne den Plot zu sehr zu stören. Auch ihr Privatleben ist mit eingebaut, was manchmal vielleicht etwas überhand nimmt, aber gut mit dem eigentlichen Fall verwoben ist. Toll auch Matthias, der Dóra bei ihren Recherchen zu Seite steht und den gleichen Humor teilt, aber auch seine eigene Persönlichkeit entfalten kann. Gewünscht hätte ich mir einen stärkeren Bezug zu Island mit seinen wilden und rauen Landschaften, hier verschenkt die Autorin in meinen Augen einiges an Potenzial, um noch mehr Stimmung aufkommen zu lassen. Insgesamt ist aber ein spannendes und meist kurzweiliges Werke entstanden, das durchaus Lust auf mehr Geschichten rund um die Rechtsanwältin macht.

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Dass ich begeisterte Krimileserin bin und stetig Ausschau nach neuen Autoren und Krimi- oder Thriller-Reihen halte, ist ja bekannt. Vor einiger Zeit habe ich hier auf dem Blog schon DNA von Yrsa Sigurðardóttir rezensiert, mein erstes Buch der isländischen Krimikönigin. Da mir das Buch doch recht gut gefallen hat, habe ich mir jetzt auch einmal ihre bisher bekanntesten Bücher zu Gemüte geführt: Die Reihe um die die Reykjaviker Rechtsanwältin Dóra Guðmundsdóttir und ihren deutschen Lebensgefährten Matthias. Das erste Buch der Reihe, Das letzte Ritual, erschien im Jahr 2006. Über die Autorin. Dem versierten Krimi- und Thrillerleser muss man über Yrsa Sigurðardóttir eigentlich gar nichts mehr sagen: Sie ist die unbestrittene Krimi-Königin Islands, ihre Bücher sind in über 30 Ländern erschienen. Das Schreiben ist jedoch nicht ihre Haupttätigkeit. Sie ist studierte Bauingenieurin und betreut im Osten Islands ein Staudamm-Projekt. Hier nutzt sie die Abgeschiedenheit ihrer Hütte zum Schreiben. Yrsa Sigurðardóttir ist verheiratet und hat zwei Kinder. Über das Buch. An der Universität von Reykjavik wird die Leiche eines deutschen Geschichtsstudenten gefunden, sie ist grausam entstellt. Der Student hatte an der Universität zur Hexenverfolgung in Island geforscht, ihm wurden alte Runen in die Haut geritzt. Die Polizei kann schnell einen Verdächtigen festnehmen: Einen Drogendealer aus dem Umkreis des Studenten. Die Familie des Opfers aber vermutet einen anderen Täter und beauftragt die Rechtsanwältin Dóra Guðmundsdóttir mit den Ermittlungen. Ihr wird von der Familie der Deutsche Matthias Reich zur Seite gestellt und gemeinsam begeben sie sich bei ihren Nachforschungen in ein irres und tödliches Geflecht aus Mythen, Ritualen, Eifersucht und akademischem Ehrgeiz. Dass hier einmal eine Rechtsanwältin und ein ehemaliger Banker die Ermittler sind, finde ich eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen gegenwärtigen Ermittlern, die doch meist bei der Polizei zu finden sind. Außerdem sind die Figuren sehr authentisch, lebensnah und greifbar gestaltet, sie waren mir gleich sympathisch. Wie so oft sind sich Dora und Matthias nicht gleich sympathisch, ihre Zusammenarbeit ist zunächst von sarkastischen Bemerkungen und Sticheleien geprägt. Das wirkt sich jedoch nicht nachteilig auf ihre Arbeit aus und ich empfand es auch nie als übertrieben oder nervig. Im Großen und Ganzen liest sich das Buch flüssig und rund, an manchen Stellen wirken der Stil und die Dialoge jedoch etwas holprig und unbeholfen. Ob das nun an Yrsa Sigurðardóttirs Stil oder vielleicht doch der Übersetzung liegt, kann ich nicht genau sagen. Auch weiß ich nicht, ob ich vielleicht mit dem isländischen Wesen zu wenig vertraut bin, aber manchmal fragte ich mich doch, was in den Personen so vor sich gehen kann: Einige Schlussfolgerungen, Gedankengänge und einzelne Äußerungen fand ich doch sehr abwegig, weithergeholt und irgendwie seltsam wirr. Da sich das Buch viel mit der isländischen Geschichte beschäftigt, bleiben auch Exkursionen in die isländische Vergangenheit nicht aus. Diese historischen Ausflüge ziehen sich jedoch sehr und sind unheimlich ausführlich – ZU ausführlich. Teils werden Dialoge für seitenlange Abstecher in die Historie unterbrochen, sämtliche Kleriker aus der Geschichte des Landes werden en Detail vorgestellt und breitgetreten. Sicher ist das für die Geschichte des Buches bzw. den Fall hier und da von Nöten, aber das war doch etwas zu viel des Guten. Trotz allem aber hat Yrsa Sigurðardóttir mit Das letzte Ritual einen sehr spannenden Krimi geschaffen, der durch frische und Abwechslungsreiche Ermittler und einen tollen Plot überzeugt. Ja, das Buch hat sprachliche Schwächen, das finde ich schade, aber grade die spannende und gut durchdachte Geschichte, die mit jeder Seite fesselnder wurde, lässt mich sicher bald wieder zu einem Krimi von Yrsa Sigurðardóttir greifen.

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Ein Island-Krimi

Von: NiWa

17.01.2017

Ein deutscher Student wird an der Universität in Reykjavik ermordet aufgefunden. Der junge Mann wurde erwürgt und ein mysteriöses Symbol wurde in seine Haut geritzt. Seine Eltern sind allerdings mit dem Vorgehen der Polizei unzufrieden und daher wird die Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir mit dem Fall betraut. Der deutsche Student Harald hat in Island Geschichte studiert und sich mit der Inquisition und dem Hexenkult beschäftigt. Umso mysteriöser ist, dass das eingeritzte Symbol eine heidnische Rune ist, die seinem Forschungsgebiet an der Universität entspricht. Obwohl in relativ großen Lettern die Bezeichnung Thriller am Cover prangt, handelt es sich meiner Ansicht nach um einen typischen Kriminalroman, der die Ermittlungsarbeit in den Vordergrund stellt. Neben der gewöhnlichen Vorgehensweise in einem Kriminalfall, geht es zudem um die Geschichte Islands im Hinblick auf Religion und Hexerei, was mir gut gefallen hat. Diese historischen Fakten werden von der Autorin sehr geschickt eingebaut, weil sie sich im Umfeld des Ermordeten bestens in die Handlung einfügen und man somit interessante Details gleichzeitig zum Krimivergnügen geliefert bekommt. Protagonistin Dóra ist alleinerziehende Mutter und wird als Rechtsanwältin mit dem Fall betraut. Zwar wird immer wieder auch auf ihr Privatleben geschwenkt, aber großteils im ausgewogenen Maß, dass man ein rundes Bild von ihr als Person bekommt. Mir ist sie von Anfang an sehr sympathisch gewesen und ich mag ihren Humor, der mich etliche Male zum Grinsen gebracht hat. Dann gibt es noch Matthias. Er ist Deutscher und der Verbindungsmann zu den Eltern des ermordeten Studenten. Gemeinsam mit Dóra arbeitet er an dem Fall und ist ebenfalls mit einem gesunden Sinn für Humor gesegnet, den er bei Dóras schelmische Anspielungen gekonnt einzusetzen weiß. Viele Dialoge waren daher unterhaltsam zu lesen, weil sie ein Schlagabtausch zwischen Matthias und Dóra sind. Spitze Bemerkungen und gegenseitige Neckereien sind dabei aber nicht boshaft zu verstehen, sondern lockern die strenge Krimi-Atmosphäre deutlich auf. Der Fall selbst war durch das Thema Hexerei interessant aufgebaut. Die Autorin bietet sehr viel Hintergrundmaterial, was ich im Bezug zu Island faszinierend finde, weil man auf diese Weise einiges über das Land erfährt. Die Handlung wird durch mehrere Perspektiven erzählt, die für Dynamik und Abwechslung sorgen. Meistens ist man zwar mit Dóra unterwegs, erlebt aber auch, wie Haralds Freundeskreis mit dem Mord umgeht, wodurch laufend neue Fragen aufgeworfen werden. Durchgehend spannend war es allerdings nicht, was meines Erachtens aufgrund der Hintergrundinformationen und witzigen Dialoge aber keine Rolle spielt. Meiner Meinung nach hat es die Autorin aber mit einem Ereignis im Privatleben der Rechtsanwältin übertrieben. Das musste nicht unbedingt sein, andrerseits gefällt’s mir, wie sich Dóra der Situation stellt. Es ist ein guter, solider Krimi, mit viel Hintergrundmaterial, einen faszinierenden Blick auf Island und sympathischen Figuren, der mir Lust auf weitere Island-Fälle macht und den ich gern gelesen habe.

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Die Universität von Reykjavík: Ein Professor findet eines Morgens die Leiche eines deutschen Austauschstudenten in seinem Büro. Der Geschichts-Student Harald wurde nicht bloß ermordet – seine Leiche wurde zudem verstümmelt: seine Augen entfernt, ein merkwürdiges Symbol auf seine Brust geritzt. Ein Tatverdächtiger ist schnell gefunden, doch die Familie des Ermordeten glaubt nicht daran, dass der junge Mann in Untersuchungshaft der wahre Täter ist. Deswegen beauftragen sie die isländische Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir gemeinsam mit deutschen ehemaligen Kriminalkommissar Matthias Reich – einem Vertrauten der Familie – auf eigene Faust zu ermitteln und noch einmal von ganz von vorne anzufangen. Hat der Mord an Harald etwas mit seinen Forschungen zu tun, die er für seine Abschlussarbeit betrieb? Oder mit seinem unheimlichen Interesse an Hexenverfolgung und Foltermethoden? Oder ging es bloß ums Geld? „Das letzte Ritual“ bildet den Auftakt der Krimireihe um die isländische Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir. Auch der Nachfolger „Das gefrorene Licht“ ist im btb-Verlag bereits erschienen. Dabei ist „Das letzte Ritual“ ist kein Thriller – wie das Cover verspricht -, sondern eher ein Krimi. Den Leser erwarten keine nervenaufreibenden Situationen, kein Grusel wird ihn überkommen, wenn die Ermittlerin in Nacht-und-Nebel-Aktionen alleine auf den Straßen Islands unterwegs ist. „Das letzte Ritual“ ist eher ein Krimi, in dem nüchtern ermittelt wird, Spuren verfolgt, Hypothesen überprüft und verworfen werden. Es gibt keinen kranken Killer, der irgendwie überall zu sein scheint und es auch auf die Ermittlerin abgesehen hat. „Interessant“ trifft es bei diesem Buch besser als „spannend“. Dóra ist eine sehr sympathische Protagonistin: Schlau und zielstrebig, gutmütig und pragmatisch, Mitte 30, geschieden, zwei Kinder, eins davon ist im Kleinkindalter, das andere in der Pubertät. Natürlich geht es neben den Ermittlungsarbeiten auch noch um ihr Privatleben – wie so typisch in diesem Genre. Bei manchen Krimireihen nerven die privaten Probleme der Ermittler – hier ist das nicht der Fall. Eher im Gegenteil: Dóra gibt dem Roman den nötigen Funken, um weiter lesen zu wollen. Sie sorgt dafür, dass man mitfiebert. Und sie sorgt für ein würdevolles Ende. Was diesen Krimi von anderen unterscheidet, ist definitiv sein starker Bezug zur Geschichtswissenschaft. Zahlreiche Dialoge über die Hexenjagden in Europa, über die Inquisition, Folter – und was für Spuren das in unserer Gegenwart hinterlassen hat – all das nimmt einen großen Umfang ein. Deswegen ist dieser Krimi vielleicht nur für historisch Interessierte lesenswert; wer mit dem Thema Hexenverfolgung nichts anfangen kann, auf den könnten 380 Seiten Langeweile zukommen. Für alle anderen gilt: Ein guter Krimi, nicht herausragend, aber auch keine Zeitverschwendung.

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Die Anwältin Dóra Guðmundsdóttir erhält einen merkwürdigen Auftrag eines deutschen Ehepaars, denn sie soll den Mordfall an dessen Sohn Harald aufklären. Die Leiche des jungen Mannes wurde in einer Universität gefunden und ein Schuldiger war von der Polizei schnell ausgemacht, doch die Eltern misstrauen den Ermittlungen und finden das Verhalten der Polizei merkwürdig. Gemeinsam mit dem deutschen Anwalt Matthias versucht Dóra den Fall neu aufzurollen und erfährt dabei mehr über Hexenkult, Folterei sowie dunkle Rituale. Der Roman "Das letzte Ritual" begleitete mich nun schon über einen sehr langen Zeitraum, da ich ihn eigentlich als Wanderbuch begonnen hatte, aber einfach keinen richtigen Einstieg fand. Da ich das Buch auch nicht ewig behalten wollte, aber gleichzeitig wissen wollte wie die Geschichte weitergeht, entschloss ich mich, es über Skoobe weiterzulesen. Nur mühsam kam ich dabei vorwärts und ich brauchte lange Zeit, bis das Ganze mich schließlich richtig fesseln konnte. Dóra ist eine alleinerziehende Mutter zweier Kinder und arbeitet in einer Anwaltskanzlei. Ihr Alltag mit den beiden Kindern, insbesondere mit dem pubertierenden Sohn, verlangt ihr viel ab und zu allem Überfluss muss sie sich mit ihrer Sekretärin Bella, die sie notgedrungen von den Vormietern übernehmen musste, rumärgern. Unterstützt wird sie bei den Ermittlungen von dem deutschen Anwalt Matthias, welcher ihr am Anfang schrecklich steif und überkorrekt vorkommt. Nach und nach taut dieser jedoch auf und die beiden wachsen zu einem interessanten Duo zusammen. Durch die viele Zeit, die sie gemeinsam verbringen entsteht Vertrauen zueinander und sie werden sich immer sympathischer. Mit der Handlung tat ich mich stellenweise sehr schwer, da mir das Ganze zu viel Theorie über Zeugnisse aus der Zeit der Hexenverbrennungen, Folterei und alte Dokumente aufwies. Das Thema an sich interessierte mich zwar, aber ich vergaß zwischenzeitlich immer wieder einige Begriffe oder Namen, was sicherlich auch daran lag, dass ich das Buch über einen so langen Zeitraum immer wieder nur kurzzeitig las. Dennoch mochte ich die Anwältin und fand insbesondere ihre privaten Probleme spannend. Matthias hatte ich am Anfang völlig verkehrt eingeschätzt, sodass auch dieser mir mit der Zeit immer mehr ans Herz wuchs. Er scherzte viel mit Dóra und gemeinsam ergänzten sie sich toll. Bis mich dieses Buch richtig packen konnte, hatte ich mich mehr oder wenig durch die Hälfte der Geschichte mühsam durchgearbeitet. Oftmals erschien mir das Theoretische Wissen viel zu trocken und auch die vielen Verdächtigen brachten mich immer wieder durcheinander. Trotzallem konnte mich das Buch besonders zum Ende hin positiv überraschen und auch die Sekretärin Bella brachte mich einige Male zum Schmunzeln. Leider gab es diesbezüglich jedoch nur wenige Szenen. Mein Fazit: "Das letzte Ritual" ist ein interessanter Reihenauftakt, der jedoch noch etwas mehr Spannung hätte vertragen können. Stellenweise fand ich die Geschichte eher ermüdend, und wären mir die beiden Ermittler nicht so ans Herz gewachsen, hätte ich das Buch wahrscheinlich längst abgebrochen. Dass ich nun unbedingt die Folgebände lesen möchte, ist wohl auch eher den beiden Anwälten geschuldet und nicht der Gesamthandlung. Über meine Bewertung habe ich lange nachgedacht, mich schließlich dann aber doch für die Vergabe von 4 Sternen entschieden, weil ich mit einem positiven Gefühl rausging und es irgendwie so ein Zwischending zwischen 3 und 4 Sternen für mich ist.

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Nach Yrsa Sigurðardóttirs Thrillern war ich inzwischen ganz heiß auf ihre Krimireihe um Dóra Guðmundsdóttir. Ich habe ehrlich gesagt nicht einmal im Klappentext nachgelesen, worum es gehen soll, so blind habe ich auf den Namen der Autorin vertraut. Dóra, die als Anwältin in einer kleinen Kanzlei arbeitet, wird von einer deutschen Familie beauftragt, als Einheimische Erkundigungen zu einem Mord an ihrem Sohn, dem Studenten Harald Guntlieb, anzustellen. Ein grausamer Mord, der ganz offenkundig in Zusammenhang mit Drogen und vor allem Haralds morbidem Interesse an Hexenkulten und Hexenverbrennungen steht. Gemeinsam mit dem Angestellten der Familie Guntlieb, Matthias, versucht Dóra zu erfahren, was dem Studenten widerfahren ist. Die Handlung entfaltet sich nur langsam. Es wird zunächst viel Zeit darauf verwendet, in die Materie der Hexenkulte und -verbrennungen einzuführen. So stoßen Dóra und Matthias auf das Wort Malleus Maleficarum und rätseln erst einmal herum, bis sie darauf stoßen, dass es sich um den „Hexenhammer“ handelt, der dann auch lang und breit erklärt wird. Wenn man sich auch nur ein bisschen schon einmal mit der Zeit befasst hat, wird das schnell ermüdend. Auch die Befragungen der Freunde Haralds erweisen sich als langwierig und es dauert bis endlich mal richtig Schwung in die Geschichte kommt. Dass Dóra in einer Anwaltskanzlei arbeitet, bekommt man in den acht Tagen, in denen der Mord aufgeklärt wird, eigentlich kaum mit. Über ihren Partner werden drei Worte verloren, nur die aus Versehen mitgekaufte Sekretärin Bella erinnert immer mal an Dóras Job. Man erfährt, dass Dóra alleinerziehende Mutter zweier Kinder ist, wobei hier der pubertierende Sohn Gylfi eine größere Rolle spielt. Matthias, der deutsche Angestellte der gut situierten Familie Guntlieb, wird zunächst als überkorrekt gekleideter, steifer Schnösel gezeichnet und entspricht vermutlich einfach dem isländischen Klischee eines Deutschen. Erst ab der Hälfte des Buches bekommt er vermehrt Charakterzüge und wird als Mensch erkennbar. Dann allerdings gewinnt er schnell vielschichtigere Eigenschaften, die man gern besser kennen lernen möchte. Ich habe mich einige Zeit recht schwer getan, bis meinem Eindruck nach auch die Autorin so richtig in ihre Geschichte gefunden hatte und wusste, was sie mit den Personen machen wollte. Dann erst wurde es richtig rund. Bis dahin hatte es vielmehr den Anschein als habe sie die Hexenverbrennungen und -kulte als Aufhänger genommen, um ihre Personen und die Handlung drumherum zu stricken. Auch wenn es ein wenig Geduld braucht, so wird dann doch noch ein richtig guter Krimi daraus. Zunehmend gelingt es der Autorin, ihren Figuren Tiefe zu verleihen, so sehr, dass ich am Ende des Buches unbedingt den zweiten Band lesen möchte, um zu erfahren, wie es Dóra und ihrer Familie und vielleicht auch Matthias weiter ergehen wird. Yrsa Sigurðardóttir schreibt eingängig, lässt immer mal wieder Humor aufblitzen und versteht es, den Leser bei der Stange zu halten. Auch komplexe Sachverhalte werden verständlich dargestellt. Störend empfand ich jedoch, dass die Personen in den Dialogen ständig „konterten“, was sprachlich überhaupt nicht passte. Meiner Meinung nach wäre ein einfaches „entgegneten“ passender gewesen, was aber vermutlich an der Übersetzung liegen wird. Der Kriminalfall ist sehr gut konstruiert, wird meines Erachtens schlüssig aufgelöst und bietet immer wieder neue Wendungen. Man erfährt viel über die Hexenverbrennungen auf Island, die zu denen im restlichen Europa eine Besonderheit aufweisen, und die wenigen Zeitdokumente, die es dazu gibt. Die Schauplätze sind authentisch und laden ein, selbst einmal nach Hólmavík ins Hexen- und Magiemuseum oder zu den Höhlen von Hella zu reisen, in denen die irische Einsiedlermönche Islands gelebt haben sollen. Zum Ende hin konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und wurde vielfach für den schleppenden Anfang entschädigt. Ich denke, die Reihe wird weitergelesen. © Tintenhain

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Buchseiten

Von: wal.li

21.08.2016

An der Universität von Reykjavik wird ein Student tot aufgefunden. Es handelt sich um den Deutschen Harald Guntlieb. Ein Täter wird schnell verhaftet. Doch Haralds Eltern wollen sich mit dieser Lösung nicht zufrieden geben. Sie wollen wissen, was wirklich zum Tod ihres Sohnes geführt hat. Sie engagieren die Anwältin Thóra Gudmundsdottir. Diese allein erziehend mit zwei Kindern, etwas chaotisch, aber dennoch voller Wissensdurst. Ihr zur Seite steht Matthias Reich, der von der Familie Guntlieb nach Island geschickt wird. Die beiden versuchen unvoreingenommen an den Fall heranzugehen. Haralds besondere Vorlieben, was seine Aufmachung und auch seinen Studienschwerpunkt anbetrifft, macht die Ermittlungen zu einen Ausflug in eine andere Welt. Es geht in die Vergangenheit, die Zeit der Hexenjagden in Europa. Dafür hat sich der Student Harald am meisten interessiert. Er hat sich auf Spurensuche begeben, einen Vergleich zwischen Island und Deutschland wollte er ziehen. Thóra und Matthias folgen seinen Spuren, was hat er gesucht, hat er etwas gefunden. Doch wieso sollten seine Studien etwas mit seinem Tod zu tun haben. Kann nicht eher seine Clique von eigenartigen Freunden ihm den Tod gebracht haben. In diesem ersten Fall um die Anwältin Thóra Gudmundsdottir führt die Autorin ihre Leser durch die Landschaften und Städte Islands. Sie beschreibt die Lebensumstände Thóras, ihr witziges Büroumfeld, ihre Kinder und auch ihre Fähigkeit, sich in einen Fall hineinzuknien. Zwar sehr gut recherchiert sind die geschichtlichen Fakten, aber doch ein wenig ausschweifend. Das mag vielleicht eher für die Leser gelten, die dem Thema der Hexenverfolgungen nicht ganz so viel abgewinnen können, dennoch hätte hier eine kleine Straffung nicht geschadet. Die Neugier auf die Entdeckung der Zusammenhänge geht jedoch nie verloren und so liest man diesen Krimi mit immer größer werdender Spannung. Witz gepaart mit einen packenden Fall und sympathischen Protagonisten bieten beste Unterhaltung.

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