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Rezensionen zu
The Hate U Give

Angie Thomas

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!! Auch meine Rezension bezieht sich auf den Originaltitel. !! I always said that if I saw it happen to somebody, I would have the loudest voice, making sure the world knew what went down. Now I am that person, and I’m too afraid to speak. Ganz davon abgesehen, dass ich die Thematik unglaublich wichtig und interessant finde (ich hoffe, dass das jetzt nicht zu gemein klingt) ist sie vor allem aber auch mehr als nur aktuell. Immer wieder hört man es in den Nachrichten. Ein schwarzer Mann erschossen auf offener Straße von einem weißen Polizisten. Und wieso? Ja. Genau. Das Wieso bleibt meistens offen, bzw. wird gar nicht weiter hinterfragt. Vielleicht einfach, weil er schwarz war. Das ist doch auch ein Grund. NICHT. In dieser Geschichte muss Starr sich genau damit auseinandersetzen, als ihr Freund Khalil grundlos neben ihr erschossen wird. Doch nicht nur, dass dies keine Konsequenzen für den Polizisten zu haben scheint, es werden auch einfach die Tatsachen verdreht, bzw. ganz neue erfunden. Jetzt kommt der mentale Aufschrei – das kann man doch nicht machen! Aber klar, man sieht es doch immer wieder. Es gibt ja auch genug Menschen, die das glauben, es hinnehmen, vielleicht auch einfach genau das glauben wollen. Hier geht es um keine Verallgemeinerung, die ich mit meiner Aussage ziehen will, genauso wenig, wie Angie Thomas das mit ihrem Buch gemacht hat. Doch es ist nun einmal Tatsache, dass genau so etwas passiert. „Nobody’s going to twist her words around! I told you, we want the truth to come out too.“ „Oh, we know the truth, that’s not what we want,“ says Daddy. „We want justice.“ Natürlich haben Vorurteile meistens ihren wahren Ursprung. In genau solch einem lebt Starr. Ihr Vater war selbst schon im Gefängnis als ehemaliges Gangmitglied und ihre Nachbarschaft verbildlicht genau das, was alle sehen. Drogen, Waffen, Gangs. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass alle Menschen so sind. Es gibt sie immer, die schwarzen Schafe. Starr hat genauso, wie viele in ihrem Viertel damit zu kämpfen, was die Gangs ihnen antun, in was für ein Bild sie sie rücken. Nicht umsonst lernt sie von klein auf von ihren Eltern, wie man sie Polizisten gegenüber zu verhalten hat. Keine schnellen Bewegungen. Niemals sprechen ohne aufgefordert zu werden. Und erst recht nie zu widersprechen. Dann kommt der super krasse Kontrast. Genau weil ihre Eltern mehr für sie wollen geht sie auf eine Eliteschule, natürlich hauptsächlich mit Weißen. Hin und hergerissen zwischen zwei „Welten“ muss sie nun den richtigen Weg für sich finden. Sich scheinbar entscheiden, ob sie ein weißes oder ein schwarzes Leben führen will. Ob sie sich traut den Mund aufzumachen, egal, welche Konsequenzen das mit sich ziehen könnte. That’s the problem. We let people say stuff, and they say it so much that it becomes okay to them and normal for us. What’s the point of having a voice if you’re gonna be silent in those moments you shouldn’t be? An ihrer Seite hat sie eine wundervolle Familie. Wirklich ALLE Charaktere sind in dieser Geschichte einfach fantastisch beschrieben, man bekommt das Gefühl, sie alle zu kennen. Was nicht unbedingt mit mögen gleichzusetzen ist… Starrs Geschwister, wie Eltern geben ihr einen unglaublichen Halt, obwohl es ihnen selbst schwer fällt, sich zu entscheiden, was sie ihrer Tochter raten wollen. Denn wenn es auf einmal um das eigene Kind geht, ist eine Entscheidung zwischen „starkem Charakter“ und „Sicherheit“ nicht mehr ganz so einfach… „Brave doesn’t mean you’re not scared, Starr,“ she says. „It means you go on even though you’re scared. And you’re doing that.“ In ihrem Freundeskries, der sehr durchmischt ist, finden sich die unterschiedlichsten Charaktere wieder. Jene, auf die man verzichten kann, aber auch die, die einem immer die Wahrheit ins Gesicht sagen und die alles für sie tun würden. Jeder einzelne ist mir ans Herz gewachsen und einfach stimmig in diesem Gesamtbild. Ich könnte gar nicht mehr aufhören, über diese Geschichte zu philosophieren, mich in sie hineinzusteigern und meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Hass. Scham. Trauer. Doch ich denke, dass dies eine Erfahrung ist, die am besten jeder selbst machen sollte. Angie Thomas hat es geschafft, mit dieser Geschichte Dinge aufzuzeigen, über die ich mir noch keine großen Gedanken gemacht habe. Ebenso, hat sie ein Thema angesprochen, mit all seinen Facetten, wie ich es mir gewünscht und erhofft habe. Neben dieser schweren Thematik, musste ich aber auch mehr als nur einmal lachen. Dieses Buch ist einfach erschreckend, wenn nicht sogar abschreckend und verzaubernd zugleich. „…When the Khalils get arrested for selling drugs, they either spend most of their life in prison, another billiondollar industry, or they have a hard time getting a real job and probably start selling drugs again. That’s the hate they’re giving us, baby, a system designed against us. That’s Thug Life.“ FAZIT Mir fällt es unglaublich schwer, meine Gefühle über dieses Buch in Einklang zu bringen. Ich möchte von der Geschichte schwärmen und zeitgleich ist die Thematik genauso furchtbar wie auch wahr. Es gab keinen Aspekt, der mir gefehlt hat. Vielmehr wurden Situationen aufgeführt, an die ich bisher nicht gedacht habe. Für Anfänger im englisch lesen – wie mich, war es durchaus eine kleine Herausforderung, der Sprachstil mit seinem Slang hat es mir Anfang echt schwer gemacht, doch als ich irgendwann wirklich drin war, hat es mich auch einfach nicht mehr losgelassen. Für all jene, die sich das nicht trauen, aber ein großes Interesse an diesem Buch haben: Es wird bereits am 24. Juli auf Deutsch im Cbt Verlag erscheinen!

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Kurzbeschreibung: Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen... (Quelle: Amazon.de/ Juli 2017) Cover: Schlicht, aber auf den Punkt gebracht- hier finde ich es super, dass hier das Originalcover übernommen wurde, denn mehr braucht diese Geschichte nicht. Sie wirkt für sich und braucht keinen optischen Schnick-schnack. Den Titel finde ich übrigens auch sehr passend, super, dass er Englisch gelassen wurde. Thema: Starr ist mittendrin und doch ganz alleine. Diese starke Protagonistin kämpft sich durch ein wirklich schweres Leben und muss trotzdem noch zusätzlich viel Leid erfahren, obwohl ihre Eltern alles für ein besseres Leben ihrer Tochter geben. Als eines Tages ihr bester Freund Khalil erschossen wird, wird Starrs Leben noch einmal mehr auf den Kopf gestellt- doch warum muss Starr lügen, um sich zu retten und kann man es überhaupt schaffen, in zwei Welten gleichzeitig zu leben? Idee/ Umsetzung: Bei Büchern mit solch brisanten Themen hat man häufig das Gefühl, nur auf positive Rezensionen zu stoßen, einfach weil es das Thema verlangt, weil man ein Zeichen gegen Rassismus setzen muss. Doch ich bewerte das Buch an sich und urteile damit keineswegs über das Thema selbst. Dieses Buch ist einfach fantastisch! Es ist bereits einige Tage her, dass ich dieses Buch beendet habe und wollte gerne etwas Abstand zur Geschichte gewinnen, um meine Meinung besser in Worte fassen zu können. Was soll ich sagen? Dieses Buch lässt mich einfach nicht los. Starrs Geschichte ist etwas ganz besonderes und ja, es gibt viele Bücher über Rassismus und Ausgrenzung, über Ungerechtigkeit und schwere Schicksale, aber dieses Buch ist anders. Ich habe schon mehrfach gehört, dass das Buch sehr hohe Wellen schlägt und sicher eine gute Schullektüre abgeben wird- da stimme ich vollkommen zu und habe das Buch definitiv in mein Leseherz geschlossen. Als wäre das Thema an sich nicht schon aufrüttelnd genug und erschreckend aktuell hat Angie Thomas auch einen sehr authentischen, emotionalen und klaren Schreibstil. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen und hier kann keiner die Augen vor der Wahrheit verschließen. Umso emotionaler wird das ganze, weil Starr die Geschichte aus ihrer Perspektive schildert, dieses bemerkenswerte Mädchen hat einfach schon so viel durchmachen müssen und ihre Pechsträhne scheint kein Ende zu haben. Ich habe sehr mit unserer Protagonistin mitgelitten, -gefiebert und auch etwas geweint. Es ist unfassbar traurig, wie viel von dem "Rassendenken" in den USA noch übrig geblieben ist und durch die Medien kann man immer wieder sehen, dass Schicksale, wie Khalils, Realität sind und Mädchen wie Starr, mögen sie noch so stark sein, wenig Chancen haben, auch heutzutage noch. Ich danke der Autorin, dass sie dieses wachrüttelnde, emotionale und authentische Buch geschrieben hat. Man sagt häufig, wir Leser leben mehrere Leben und ich bin sehr dankbar, dass ich mit diesem Buch die Erfahrung machen konnte, in Starrs Leben hineinzublicken und ein Stück weit einen besseren Eindruck von diesen Lebensbedingungen habe, die tausende von Jugendlichen auch heute noch erleiden müssen, allein wegen ihrer Hautfarbe. Mich interessiert sehr, wie viel von Starrs Schicksal und ihren Erlebnissen aus den Erinnerungen der Autorin stammt, denn die Geschichte ist so realitätsnah geschrieben, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass sie komplett fiktiv ist... Fazit: Ein wahnsinniges Buch, dass seinen Hype zurecht feiern darf und wieder etwas Aufmerksamkeit auf dieses brisante Thema richtet. Die Autorin versteht es, authentisch zu schreiben, Emotionen zu transportieren und dem Leser Gänsehaut zu bescheren. Rassismus ist und bleibt leider ein aktuelles Thema und dieses Buch schildert einmal mehr, wie schrecklich ungerecht das Leben doch sein kann und gibt einen sehr schönen, wie erschreckenden Einblick in das Ghettoleben in den USA.

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Ein Vermerk vorab: meine Rezension bezieht sich auf den Originaltitel, welchen ich im April las. Da der Inhalt aber die gleiche Message hat, wird meine Meinung sicher nicht minder hilfreich sein. Mein Resumé Hypes um Bücher ziehen auch mich manches Mal magisch an, machen mich aber aus skeptisch. Weshalb ist das so? Hier ist die Sache, die ich vor Jahren bei Jugendbüchern gemerkt habe, die „wichtige“ Fragen anpacken. Und ich bin damit ganz sicher nicht alleine. Während ich der Bemühungen nur applaudieren kann, mehr Jugendbücher zu schaffen, die sehr empfindliche und vielfältige Themen behandeln, wird nicht selten gerade dieser Aspekt durch oberflächliches Liebesgesäusel kaputt gemacht. Warum? Auch Teenager erleben Rassismus, Geisteskrankheit, Missbrauch, Mobbing, Vergewaltigung, Sexismus, Homophobie, Körperprobleme, etc. Sei es im eigenen Umfeld, oder bei Freunden. Warum wird also in Geschichten mit diesen Themen um den heißen Brei herumgeredet? Warum können wir es nicht einfach so sagen wie es ist? Weshalb muss dem Leser unbedingt das Gefühl vermittelt werden, das alles in Ordnung sein wird, solange die Protagonisten eine süße Romanze haben? So ist das Leben nicht. Ich bin der Meinung, dass in Jugendbüchern Tacheles gesprochen werden sollte. Ein Teenager hält sowas aus. Ganz ohne Zuckerwatte und rosa Brille auf der Nase. In your Face! Diese Verantwortung hat ein Autor, wenn er/sie sich auf sensible Themen einlässt. Warum drückt man sich also davor? THE HATE U GIVE ist der Grund, warum ich Ausnahmen mache. Und das sei schon mal gesagt; dieses Debüt ist jedes Wort seines Hypes wert. Angie Thomas hält in THUG nichts zurück. Und so stirbt Starrs bester Freund Khalil in ihrem Beisein, bereits auf den ersten Seiten. Viele von uns haben davon gehört, wie eine Welle der Gewalt von Seiten der Polizei gegen Schwarze aufwallt. Die Debütantin redet nichts schön, sie tritt der Komplexität und Schwierigkeit der non-fiction Thematik Black Lives Matter nicht nur entgegen, sondern umschließt sie offen. Angie Thomas untersucht gründlich jeden Winkel der Gewalt, des Rassismus und der Vorurteile, die derzeit weltweit stattfinden. So wird der Leser Zeuge sehr unschöner, rassistischer Anschuldigungen, brutalen Aufständen und Drohungen. Ich wurde Teil des beispiellosen Alltags der Protagonistin Starr. “Pac said Thug Life stood for ‚The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody‘.” Dieser Erstling wurde inspiriert aus eigenen Erfahrungen und hautnahen Beobachtungen. Es kommt nur noch selten vor, dass eine Autorin mich mit ihren Worten über die gesamte Buchlänge so derart fesseln kann. Thomas schreibt wie ein Orkan und hat mich im Nu abgeholt. Mit weit über 400 Seiten – die deutsche Übersetzung wird die fünfhundert knacken – ist dies keine kurze Geschichte. Aber es fühlte sich nie nach zu viel an. Der Erzählstil ist dicht, jede Passage sitzt. Vielleicht habe ich nicht viele Tränen vergossen, aber es war dennoch äußerst emotional. Nicht selten haben mich die Handlungen und Worte von Figuren, beim lesen so wütend und hilflos werden lassen. Darüber hinaus schenkt uns Angie Thomas eine wahnsinnig gute Zeichnung der Hauptfigur. Starr Carters Stimme ist lebendig und sie war alles, was ich mir von ihr erhofft habe als Hauptcharakter. Sie ist klug, frech, mitleidsvoll, tapfer & lustig. Aber Starr hat verständlicherweise auch viele Ängste und Unsicherheiten. Diese Geschichte schreibt über Starrs Lernen, ihre eigene Stimme zu finden und zu umarmen, wer sie ist und wo sie herkommt. „Sometimes you can do everything right and things will still go wrong. The key is to never stop doing right.“ Die anderen Charaktere sind auch alle fantastisch geformt worden. Sie wirkten so real. Als ob Angie Thomas über ihre Familie schreibt. Die Dynamik der Carter-Familie war erstaunlich – so unterstützend, liebevoll und cool. Sie haben ihre eigene Sprache & ihre Codes. Und obwohl die Stimmung oft düster und rau ist, wird die Handlung immer wieder von kleinen familiären Frotzeleien aufgelockert. Ihre lebhaften Persönlichkeiten leuchten durch die Seiten und man kann nicht umhin, sich für jeden von ihnen zu begeistern. „A brush is not a gun.“ THE HATE U GIVE hat eine starke Botschaft. Wir sind von Geburt davon geprägt worden, gewisse Ansichten zu haben. Jeder von uns hat das schon mal getan. Unbewusst etwas gesagt und damit vielleicht sogar einen Schaden angerichtet. Als Menschen beurteilen wir manchmal, ohne aber den Feinsinn für das Urteil zu haben. Angie Thomas erteilt mit ihrem Debüt eine Lektion. Diese Geschichte beschränkt sich jedoch nicht auf das Spektrum von Rasse und Rassismus, Vorurteilen und Ungerechtigkeit. Thomas richtet den Fokus auf so viele verschiedene wichtige Themen. Fazit >THUG< ist ganz sicher nicht nur eine Eintagsfliege. Angie Thomas ist ein neues, sehr ernst zunehmendes Talent im Jugendbuch Himmel. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie die Leser hierzulande reagieren werden und was Thomas als nächstes schreibt.

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