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Rezensionen zu
The Hate U Give

Angie Thomas

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Ankündigung einer Verfilmung, monatelang auf der NewYorkTimes-Bestsellerliste – „The hate U give“ sorgte für einen großen Aufschwung in Amerika. Der cbt Verlag sicherte sich die Rechte und im Juni erschien das langersehnte Buch. Es geht um die 16 jährige Starr die in „2 Welten lebt“. In ihrer Schule ist sie fast die einzige Schwarze und ihre Heimat, ein verarmtes Viertel, welches einen sehr niedrigen Status besitzt. Auf der Heimfahrt von einer Party erlebt Starr wie ihr ebenfalls farbiger Freund Khalil von einem Polizisten erschossen wird. Sie war die einzige Zeugin in dieser Nacht und Starr wird sehr unter Druck gesetzt, denn wenn sie die Wahrheit sagen würde, bringe das nicht nur ihr Leben in Gefahr. Ein sehr aktuelles Thema, wie ich finde, und das nicht nur in Amerika. Überall auf der Welt erlebt man täglich – ob in den Nachrichten oder auch woanders – Rassismus, Drogenkonsum und andere Dinge die in „The hate U give“ angesprochen werden. Ich wollte das Buch vor allem deswegen lesen, weil ich ein Jugendbuch erwartet hatte, dass anders wird als andere, die meist nur auf einer 0815-Story basieren. Und ich kann sagen, dass ich von „The hate U give“ sehr begeistert bin nach dem Lesen. Eine kleine Schwäche zeigt das Buch jedoch am Ende. Die Geschichte wird dem Leser aus der Ich-Perspektive von Starr geschildert, was mir sehr gut gefallen hat. Die Gedankenzüge von ihr, gerade auch bei Szenen, wo sie sich extrem unter Druck gesetzt gefühlt hat und ihre darauf folgenden Entscheidungen konnte ich sehr gut nachvollziehen. Dies macht Starr auch zu einer sehr guten Protagonistin, die einen eigenen Charakter besitzt, genau so wie ihre Familie und auch ihre Freunde. Gerade bei der Familie erlebt man hier eine ganz besondere Situation die wunderbar umgesetzt wurde. Auch Chris, Seven und DeVantes Charakter fand ich überzeugend. Der Schreibstil von Angie Thomas ist sehr gut, gespickt mit schönen Umschreibungen, wenn auch nur wenig Begriffe geklärt wurden, die aber wahrscheinlich für Amerikaner leichter zu verstehen sind. Dazu hat der cbt-Verlag sich aber etwas sehr gutes einfallen lassen, nämlich befindet sich hinten im Buch ein Glossar, wo ganz viele Begriffe erklärt werden. Mir hat es sehr gut gefallen, dass Angie Thomas in vielen Momenten nicht überzogen hat, sondern die Handlungen ganz normal dargestellt hat. Am Anfang hatte ich große Probleme in das Buch und in die Geschichte reinzukommen, ich kann aber überhaupt nicht sagen wieso. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das an den vielen Charakteren und fremden Begriffen gelegen haben könnte. Am Ende hätte ich mir noch gewünscht, dass Angie Thomas das Ende etwas besonderer gestalten hätte können, da ich mir da noch etwas mehr vorgestellt hatte. Mein Fazit: Ein Jugendbuch, was eigentlich alle lesen müssten. Diese Buch ist eine riesengroße Bereicherung für unsere Gesellschaft und mit vielen tollen Charakteren und einen sehr schönen Schreibstil erzählt Angie Thomas eine ergreifende Geschichte über Rassismus.

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Ein gutes Buch

Von: Mara

06.08.2017

Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen... Meine Meinung: Der 16-jährige Starr Carter lebt in Garden Heights (The Garden), einer schwarzen Nachbarschaft, die seit langem im Niedergang ist. Zwei rivalisierende Banden kämpfen gegenseitig und führen das Drogengeschäft. Starr genießt ein Leben der relativen Stabilität und Privileg: Die Ehe ihrer Eltern ist stabil, sie machen ein anständiges Leben und können es sich leisten, sie zu einer guten Schule in einer ziemlich wohlhabenden, überwiegend weißen Nachbarschaft zu schicken, die 45 Minuten entfernt ist; Dennoch unterstützt ihr Vater, der sehr politisch interessiert ist, die schwarzen Panther und hat ein Plakat von Malcolm X in seinem Büro, weigert sich, aus ihrer schwarzen Nachbarschaft zu ziehen. Starr ist gezwungen, ein doppeltes Leben zu führen (und manchmal leidet das Gefühl, dass sie nicht richtig passt irgendwo). Wenn sie in der Schule ist, beobachtet sie ihre Sprache: sie kann nicht zu viel Slang benutzen, sie muss sorgfältig vermeiden, das Stereotyp des schwarzen Kindes aus dem "Ghetto" zu passen. Sie kann nicht zu "frech" sein, kann nicht zu viel "Haltung" zeigen. Wenn sie mit den Leuten aus dem Garten ist, fühlt sie sich manchmal auch als Außenseiter. Dies ist der Fall bei der Party, mit der das Buch beginnt. Rassismus im Allgemeinen neigt dazu, sein hässliches Gesicht in etwa jedem Ort in der Welt zu zeigen, Ich habe Kommentare gesehen, die sagen, dass dieses Buch ein Klassiker werden wird und dass es in der Schule gelesen und analysiert wird. Aufgrund dieser Kommentare wurde ich auf dieses Buch aufmerksam und musste es auch unbedingt lesen. Und was soll ich sagen? Es ist absolut ein gutes Buch was man Lesen sollte und kann es deshalb auch gut verstehen wieso diese Lektüre in Schulen gelesen werden sollten. Mich konnte die Geschichte von Anfang bis zum Ende packen es hat mich keine einzige Minute gelangweilt. Der Schreibstil war leicht und flüssig zu Lesen die Charaktere wurden von der Autorin alle gut ausgearbeitet sie wirkten lebendig und authentisch das man ihr Handeln teilweise auch nach voll ziehen. Auch wenn die Geschichte aus der Sicht von Starr erzählt wurde, konnte man die anderen Charaktere genau so gut kennen lernen, aber vor allem Starr fand ich sehr sympatisch; das ich sie während dem Lesen einfach gerne in denn Arm genommen hätte als gute Freundin. Die Handlungsorte wie z. B das Ghetto hat die Autorin großartig beschrieben somit ich mir ein gutes Bild machen konnte wie es da wohl aussehen würde. Fazit: Ein gute Buch was ich nur weiter empfehlen kann, es lässt einen nicht Kalt und regt sogar zum Nachdenken an klare Leseempfehlung.

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Kurzmeinung: Ein bewegendes und authentisches Buch über Rassismus und Polizeigewalt in den USA. Ein Jugendbuch, das ich aber auch jedem Erwachsenem empfehlen würde. Meine Meinung: Ich bin ganz ehrlich. Ich bin wohl behütet aufgewachsen und kann mir so ein Leben, so eine Situation nicht auch nur Ansatzweise vorstellen. In einem Viertel aufzuwachsen, wo fast jeden Abend geschossen wird. Auch mit Rassismus habe ich keine Erfahrungen und will hier auch gar nicht so tun, als würde ich mich da auskennen. Womit ich mich aber auskenne, dass sind Bücher. Und THUG hat es auf jeden Fall geschafft, mich zu fesseln. THUG hat mich in eine "schwarze Ghetto Siedlung" entführt, obwohl ich das wahrscheinlich weißeste Mädchen überhaupt bin. Trotzdem hat es die Autorin geschafft, mich mit den Protagonisten mitfühlen zu lassen. Ich habe die Angst gespürt, die Ungerechtigkeit, dieses Gefühl, dass niemand auf deiner Seite ist. Und ich habe auch die Wut über diese Situation gespürt. Sogar beim Schreiben dieser Worte bekomme ich noch Gänsehaut. "Zwar bezweifle ich, dass die Kugel für sie gedacht war, aber Kugeln fliegen ja hin, wo sie wollen." (aus THUG, S. 24) Sehr eindrücklich fand ich auch, dass geschrieben wurde, die Eltern führen zwei Gespräche mit ihren Kindern. Das eine übliche, über die Bienchen und die Blümchen. Das andere darüber, wie man sich zu verhalten hat, wenn man von der Polizei angehalten wird. Man spürt deutlich, dass die Polizei hier nicht "der Freund und Helfer" ist, sondern jemand, vor dem man Angst haben muss. Obwohl es uns die Autorin nicht so leicht macht. Denn "die Polizei" wird hier nicht abgestempelt, sondern sich damit auseinandergesetzt, dass man nicht alle über eine Kamm scheren sollte. "Leute wie wir werden in solchen Situationen zu Hashtags, aber Gerechtigkeit kriegen sie kaum einmal." (THUG, S. 71) Angie Thomas hat mir einen sehr guten, aber erschreckenden Eindruck vom Alltag in dem Viertel geboten. Die Bandenkriege, die Gewalt, die Drogen. Aber auch den Zusammenhalt, die Loyalität, die Freundschaft und Verbundenheit. Ihr habt jetzt Angst, dass euch das Buch mit einer total bedrückten Stimmung zurücklässt? Braucht ihr nicht! Neben den ganzen ersten Themen gibt es aber auch sehr viel Heiteres und eine ordentliche Portion Humor. Der Banter zwischen den Jugendlichen, die Taylor Swift Anspielungen und vieles mehr. THUG hat mir außerdem so unglaubliche Lust darauf gemacht, einen Rewatch von "Der Prinz von Bel-Air" zu starten. Und dafür liebe ich dieses Buch auch. Ja, es hat mich auch unglaublich traurig gemacht und zu Tränen gerührt. Aber es hat mich auch zum Lachen gebracht. THUG ist nicht nur ernst und schwer ist, sondern auch leicht und unterhaltend. "Mutig sein bedeutet nicht, dass du keine Angst hast, Starr. Es bedeutet, dass du was tust, obwohl du Angst hast." (THUG, S.375) Das einzige, das man vor dem Lesen wissen muss, ist, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und das merkt man auch an Schreibstil und Sprache, finde ich. Es lässt sich sehr gut und flüssig lesen, aber es ist eben eine "eher einfache" Sprache und nicht so hochtrabend oder poetisch, wie in manch anderem Buch. Mich persönlich hat es nicht gestört und es passt meiner Meinung nach auch zu Kontext und Erzähler. Dennoch ist es vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Fazit: Eine starke Stimme gegen Rassismus. Ein wichtiges Thema und ein beeindruckendes Jugendbuch, dass dem Hype meiner Meinung nach durchaus gerecht wird.

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Autorin: Angie Thomas (aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner) Verlag: cbt Seiten: 512 ISBN 978-3570164822 Preis: 17,99€ (Hardcover mit Schutzumschlag) Inhalt: Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen... Meine Meinung: „The Hate U Give“ ist ein international gefeierter Bestseller, deswegen hat mich die deutsche Übersetzung natürlich sehr interessiert. Es wird aus der Sicht der Protagonistin Starr erzählt, weswegen man sich von Anfang an gut in sie hineinversetzen kann. Man merkt gleich, wie sehr sie in einem inneren Konflikt zwischen Schwarz und Weiß steht, zwischen dem Ghetto-Viertel, in dem sie wohnt, und der überwiegend weißen Privatschule, auf die sie geht. Nirgendwo scheint sie sich so wirklich zugehörig zu fühlen und sie kann nie wirklich sie selbst sein, denn sie versucht ständig, sich zu verstellen, um überall akzeptiert zu werden. Das mag unglaubhaft und übertrieben klingen, ist aber wirklich gut nachvollziehbar. Die Kluft zwischen den scheinbar völlig verschiedenen Welten, in denen sie lebt, wird schon im ersten Kapitel klar. Sie ist auf einer Party, auf der sie eigentlich gar nicht sein will. Die Feiernden machen sich über die Weißen lustig und es wird viel Slang geredet, was zwar erst gewöhnungsbedürftig wirkt, der Geschichte aber eine Menge Authentizität verleiht. In Garden Heights geht es auch nicht gerade sicher zu, denn die Gegend ist voll von Drogendealern und Gangmitgliedern. So wird auch besagte Party von einer Schießerei durchbrochen, weswegen Starr und ihr Freund Khalil die Feier vorzeitig verlassen und sich in Sicherheit bringen wollen. „Ich bemühe mich, nicht hinzusehen, wer angeschossen wurde und von wem. Wer nichts gesehen hat, kann auch keinen verpfeifen.“ – Kapitel 1, Seite 23 Während der Autofahrt nach Hause werden die beiden dann von einem Polizisten angehalten und der scheinbar unschuldige Khalil wird vor Starrs Augen erschossen. Von solchen Fällen hört man ja immer wieder und es war wirklich interessant, das alles mal aus der Sicht der Opfer zu erleben. Die folgenden Wochen sind für Starr sehr hart. Sie hat einerseits eine Heidenangst vor der scheinbar skrupellosen Polizei, will andererseits aber unbedingt Gerechtigkeit für Khalil. Dazu kommt, dass eine ihrer besten Freundinnen sich immer mehr von ihr abzuwenden scheint und auch die Lage in Garden Heights spitzt sich immer mehr zu. Khalil wird von der Presse als Drogendealer dargestellt, der es „nicht anders verdient hat“, und der Polizist, der den wehrlosen Jugendlichen erschossen hat, als vermeintlich traumatisiertes Opfer. Das verursacht eine Reihe von Protesten und gewalttätigen Aktionen, von denen Starr aber zunächst nichts hält. Ihre inneren Konflikte werden dadurch, dass sie immer mehr Gerüchte über ihren ehemals besten Freund erfährt, die ihn immer befremdlicher wirken lassen, noch verstärkt. Dennoch tut sie alles, damit ihm Gerechtigkeit wiederfährt, und springt dabei auch über ihren eigenen Schatten. Was mir besonders gut an diesem Buch gefallen hat, ist, dass wirklich nichts schöngeredet wird. „The Hate U Give“ ist nicht direkt ein spannender Abenteuerroman, sondern vielmehr die schockierende Realität. Es ist ebenso mitreißend wie authentisch und ich bin wirklich begeistert von der Idee, so eine Geschichte aus „anderer“ Perspektive zu erzählen. Das Protestieren, das Randalieren und vor allem die Wut aller Bewohner von Garden Heights und ähnlichen Gegenden scheint auf einmal so viel mehr Sinn zu ergeben. Es wird dem Leser mehrmals deutlich vor Augen führt, wie groß die Kluft zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten zu sein scheint. Dieser Roman lässt einen sowohl zutiefst empört als auch mit einem kleinen Hoffnungsschimmer zurück. Ich persönlich bin wirklich begeistert und habe nur minimale Kritikpunkte, wie zum Beispiel, dass die ganzen Verwandtschaftsverhältnisse am Anfang etwas schwer zu durchblicken sind. Dennoch halte ich dieses Buch für wirklich lesenswert! Fazit: Mit „The Hate U Give“ hat Angie Thomas es geschafft, Fiktion und Realität auf meisterhafte Weise zu verknüpfen. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Hass und die Ungerechtigkeit dieser Welt, schonungslos, ehrlich und direkt. Ein bewegendes Buch über ein brandaktuelles Thema, das dazu anregt, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die internationale Begeisterung, die dieser Roman ausgelöst hat, ist also auf jeden Fall nachvollziehbar! Vielen Dank an den cbt-Verlag und die Verlagsgruppe Randomhouse für das Rezensionsexemplar!

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Bei sehr gehypten Büchern bin ich immer etwas skeptisch, aber "The Hate U Give" stand schon eine Weile auf meiner Wunschliste nachdem ich bei einer Bloggerin eine total begeisterte Rezension dazu gelesen habe, die den Roman bereits auf Englisch verschlungen hatte. Deswegen habe ich mich umso mehr gefreut, als ich es vom Bloggerportal tatsächlich zugeschickt bekommen habe. Es fällt mir schwer zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben, die meine Gedanken beim Lesen wiedergeben. Es sind sehr viele Gefühle vertreten: Ohnmacht, Wut, Trauer, Unverständnis, aber auch Freude, Hoffnung und Glaube an das Gute im Menschen. Ich fand sehr schnell Zugang zur Geschichte, die mich von Beginn an packen konnte. Man lernt Starr, eine 16-jährige Schwarze und ihre Familie kennen, die in Garden Heights, einen Armenviertel lebt. Ich spoilere hier nicht, wenn ich schreibe, dass ich fassungslos die Szene verfolgte, als Starr im Auto sitzt und zusehen muss, wie Khalil, ihr Freund aus Kindertagen, ohne Vorwarnung von einem weißen Polizisten erschossen wird. Diese Ungerechtigkeit und die vorschnelle Verurteilung ließen mich einfach nur sprachlos zurück. Trotzdem liest man aber immer wieder von solchen Fällen in der Zeitung, die in manchen Gegenden der USA zum "Alltag" gehören. Dieser Roman ist ein Plädoyer an die Gerechtigkeit und gegen Rassismus! Bis dahin konnte ich mir nicht vorstellen, Todesangst vor der Polizei zu haben. Wir kennen zwar das mulmige Gefühl, wenn einem die Polizei aufhält und man sich fragt, ob man wohl ein Verkehrszeichen übersehen oder zu schnell gefahren ist und ob man den Führerschein heute morgen in die richtigen Tasche gepackt hat (das ist mir passiert). Aber hier erlebt man hautnah den Moment mit, der für viele Menschen aus diesen Vierteln tägliche Realität ist und die tatsächlich um ihr Leben fürchten müssen, wenn der Deputy ans Fenster klopft. Diese Stellen im Buch hinterließen bei mir einen dicken Knoten im Hals. Solche Szenen kann ich mir hier im friedlichen ländlichen Teil von Österreich überhaupt nicht vorstellen. Die Autorin zeigt in beeindruckender Weise auf, wie sich das Leben in manchen Teilen einer Großstadt in den Vereinigsten Staaten abspielt. Dabei malt sie keineswegs das übliche Schwarz-Weiß-Bild von den Figuren im Roman, sondern zeigt viele Grauschattierungen. Da ist etwa Starrs Onkel Carlos, der schwarz und Polizist ist. Chris, der weiße Boyfriend von Starr oder Kousin Devante, der nicht automatisch kriminell sein möchte, obwohl sein Vater ein berüchtigter Gansterboss ist. Die Charaktere sind teilweise sehr lebendig gestaltet, manche bleiben aber leider an der Oberfläche. Ebenso versteht es Angie Thomas den Zwiespalt in dem Starr lebt, wenn sie morgens in die Privatschule der Weißen zum Unterricht geht und abends zuhause in Garden Heights die Drogendealer das Straßenbild beherrschen, glaubwürdig zu vermitteln. Den Wunsch ihrer Mutter diese Gegend endlich zu verlassen, konnte ich nur zu gut verstehen. Diese beiden Welten prallen immer wieder aufeinander und lassen Starr mehr und mehr verzweifeln. Einerseits möchte sie Gerechtigkleit für Khalil, andererseits aber verleugnet sie anfangs, dass dieser Khalil, der in den Medien als Drogendealer hingestellt wird, ihr Freund war. Starr selbst ist nicht immer die starke und gerechte Hauptprotagonistin. Vorallem wie sie sich ihrem Freund gegenüber verhält, fand ich nicht ganz nachvollziehbar und in Ordnung. Gut miteinbezogen hat die Autorin auch die Parts der Presse, der Justiz und der Polizei. Hier hätte ich mir alleridngs ein bisschen mehr Seiten zum Gerichtsurteil gewünscht, welches in nur einem Satz abgehandelt wurde, nachdem man kapitelweise darauf hingefiebert hat. Obwohl das Thema der Geschichte sehr ernst und der Plot oft düster ist, schwingt trotzdem viel Humor im Roman mit. So wird das schwierige Thema auch für die Zielgruppe etwas "leichter" und durch den jugendlichen Schreibstil lockerer. Die Geschichte ist nachvollziehbar und authentisch und hat eine sehr wichtige Thematik. Die Hype kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Schreibstil: Die Autorin hat in ihrem Debütroman den Schreibstil der Altersklasse angepasst, der sich eher einfach und flapsig präsentiert. Die Geschichte wird in der Ich-Pespektive aus der Sicht von Starr erzählt. So erlebt man ihre Gefühlswelt hautnah mit. Der typische amerikanische Slang und auch diverse Produkte, die immer wieder genannt werden und bei mir oftmals nur Fragezeichen hinterließen, können vielleicht jüngere Leser besser nachvollziehen.... Es gibt viele Dialoge, die manchmal die sehr emotionale Erzählung etwas auflockern. Die Slang-Begriffe, die verwendet werden, sind in einem Glossar am Ende des Romans näher erläutert. Fazit: Ein sehr vielschichtiger Roman in jugendlicher Sprache, der von allen Altersgruppen gelesen werden sollte. Trotzdem konnte er mich nicht ganz überzeugen. Das Thema Rassismus ist und bleibt immer ein Brennpunkt und sollte auch nie in Vergessenheit geraten. Trotzdem fand ich nicht alles an diesem Roman gelungen und vergebe deswegen 4 Sterne.

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Thug Life

Von: aline.reads

31.07.2017

Die ersten 100 Seiten fand ich wirklich öde und ich hab schon gedacht, das wird nichts. Das Buch fand ich anfangs ziemlich oberflächlich aber ab einem gewissen Punkt wurde es plötzlich tiefgründiger. Das Thema ist wirklich wichtig und jeder sollte das Buch gelesen haben. Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig aber irgendwann schwebt man so über die Seiten hinweg. Das Buch hat eine Menge Humor zu bieten aber auch viel Ernsthaftigkeit und Tiefsinn, an genau den richtigen Stellen. Manche Sprüche haben einen zum nachdenken angeregt. Ich mochte die Protagonistin sehr und ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe und kann es wirklich empfehlen!

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