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Rezensionen zu
Nordische Nächte

Tania Blixen, Horst Maria Lauinger

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Den Namen Tania Blixen assoziiere ich mit dem Roman und der Verfilmung „Jenseits von Afrika“. Die bewegende Geschichte und starken Bilder sind mir jetzt noch präsent. In dieser Geschichtensammlung entführt uns die Autorin in ihre nordische Heimat und stimmt uns ein wenig auf die bevorstehenden Wintermonate ein. Die Erzählung „Saison in Kopenhagen“ zum Beispiel spielt im Jahre 1870 und schildert, wie die Wintersaison am Neujahrsmorgen mit festlichen Empfängen bei Hofe eröffnet wird und der Landadel die Stadt erobert. Die Söhne der Magnaten reisen durch Europa, während sich ihre Schwestern künstlerischen Tätigkeiten widmen und Klavier-, Gesangs- und Malstunden nehmen. Elegisch und opulent beschreibt die Autorin das Savoir Vivre in der damaligen Zeit, die glänzenden Equipagen, die vor den Palästen halten, und die feine Gesellschaft, die sich auf Galanächten vergnügt. Dabei ist es gar nicht einmal der Luxus, den die Hauptfigur Ib in die große Welt lockt, sondern vielmehr das Gefühl der Freiheit und Grenzenlosigkeit. Die Sehnsucht, das volle Potenzial, das das Leben zu bieten hat, auszuschöpfen, scheint die Autorin zu faszinieren und spiegelt sich in mehreren Erzählungen wider. So zaubert die Meisterköchin Babette in der wohl bekanntesten Erzählung von Blixen ein Festmahl für einen Abend, verbrät im wahrsten Sinne des Wortes ihre Erbschaft und ist glücklich, weil sie sich als Künstlerin verausgaben und den Gästen eine Freude machen konnte. Erstaunt hat mich, wie unterschiedlich die Themen und der Ton der Erzählungen sind. Mal geht es um gesellschaftliche Normen und die Gier nach sozialem Aufstieg, mal um die schwierige Beziehung zwischen Künstler und Publikum und die Frage, was die Kunst dem Menschen nutzt. Auch bissige Ironie ist der Autorin nicht fremd, wie die Geschichte über die Familie de Cats beweist. Über mehrere Generationen sind die Familienmitglieder scheinbar so rechtschaffen, dass sie als das Gewissen des Landes bezeichnet werden. Sie scheuen keine Mühe und Kosten, um ihren Ruf aufrechtzuerhalten und sind sich bewusst, dass dies nur funktioniert, wenn ein schwarzes Schaf in der Familie alle Schwächen und Sünden auf sich nimmt. Märchenhafte Züge dagegen hat eine Geschichte, in der es einem jungen Königssohn gelingt, durch Weisheit und Mut einen Krieg zu verhindern. Tania Blixen verwebt den Zauber verschiedener Zeiten und Kulturen zu feinster Prosa und schmückt sie elegant mit märchenhaften und mystisch funkelnden Pailletten.

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