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Rezensionen zu
Die Goldene Legende

Nadeem Aslam

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fairytale-like

Von: Viola Häuser aus München

06.12.2018

Der Rosenregen, schön, romantisch, bizarr in all dem Elend hat mir sehr gut gefallen. Viele schöne, glitzernde, bizarre Beschreibungen im Lebensdunkel, märchenhaft. Die Insel hat was von Avalon. Lustig ist, das Fra Lippo Lippi gar kein Maler ist, sondern eine Band, im Gegensatz zu Giotto und Fra Angelico, dies laut Wikipedia wirklich gegeben hat. Heisst die Mutter von Imran nun auch Grace (Seite 266)? Auf Seite 150 fehlt Imran ein r, da heißt er Iman wie der muslimische Vorbeter...

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Lest.Dieses.Buch

Von: elisas-herzensbuch

05.01.2018

LEST.DIESES.BUCH. »So eine Stimme mag leise erscheinen neben dem Gebrüll der Fanatiker. ... Umso wichtiger, dass wir seiner Stimme zuhören und nicht dem Geschrei der Extremisten.« (FAZ Frankfurter Allgemeine, Cindy Riechau) Klappentext In dem Moment, als auf der Grand Trunk Road Schüsse zu hören sind, beginnt Nargis' Leben zu zerbrechen. Ihr Ehemann gelangt versehentlich ins Kreuzfeuer und stirbt, bevor sie ihm die Wahrheit über ihre Vergangenheit beichten kann. Schon seit Längerem fürchtet sie, dass diese bald ans Licht kommen wird: Ein Unbekannter verkündet regelmäßig Geheimnisse der Anwohner vom Minarett der örtlichen Moscheen und versetzt damit Muslime und Christen gleichermaßen in Angst. Als die Lautsprecher die verbotene Liaison ihres Nachbarn mit der Tochter des muslimischen Geistlichen aufdecken, sind die Einschläge so nah, dass Nargis handeln muss ... In der für ihn typischen leuchtenden Prosa erzählt Nadeem Aslam eine Geschichte über Fanatismus, Widerstandsvermögen und die Lügen, die manchmal nötig sind, um zu überleben. Ein mutiger, zeitgemäßer und schmerzlich schöner Roman, in dem sich Pakistans Vergangenheit und Gegenwart spiegeln. »Einer der ganz großen Romane der letzten Jahre, einfach weil er unbeschreiblich gut erzählt ist, weil er eine packende, emotionale, politisch wichtige, aufklärende, sinnvolle und wundervolle Geschichte erzählt, die unfassbar schön und extrem traurig zugleich ist, weil er zeigt, was literarisch möglich ist, wenn man aufs Ganze geht, ohne sich von der Mode leiten zu lassen.« (sandammeer.at, Roland Freisitzer) Die Figuren Zuallererst möchte ich auf Nargis eingehen. Diese bewundernswerte Frau wollte ich am liebsten ganz doll in den Arm nehmen. Den gesamten Roman über beweist Sie solch eine unglaubliche Stärke, obwohl Sie wohl mehrmals beinahe in die Knie gezwungen wurde. Sie genießt in Ihrer Stadt ein sehr hohes Ansehen - gemeinsam mit Ihrem Mann Masud besitzt Sie eine höhere Stellung und gehört zur gehobeneren Gesellschaft.Nach dem Tod Ihres Mannes lüftet sich nach und nach das Geheimnis, welches Sie jahrelang mit sich herumtrug. Helen ist die Tochter des Christen Lili, ein damaliger Angestellter von Nargis und Masud. Für sie ist Helen wie eine eigene Tochter und sie finanzierten Ihr eine Ausbildung.Sie verströmt in dem gesamten Buch eine unwahrscheinlich große Hoffnung, die ich beinahe greifen konnte. Sie war für mich die gesamte Zeit ein Mensch, dem ich gerne helfen würde. Imran wurde ebenfalls schon in frühster Kindheit von Ereignissen geprägt. Er wuchs in Kaschmir auf und erlebte mit, wie all seine Verwandten von indischen Soldaten verschleppt wurden. Er beschließt, sich in einem Lager ausbilden zu lassen. Als er aber bermerkt, was für einer Gruppierung er sich angeschlossen hat, flieht er und lebt seitdem in Zamana. Der Tod von Masud bringt Nargis und Helen mit Imran zusammen. Meine Meinung Das Buch ist aus der Perspektive der drei Protagonisten geschrieben. Der Wechsel ist sehr angenehm und wir erfahren auch in Rückblenden der Vergangenheit immer wieder einiges mehr über Nargis, Helen und Imran. Jedoch befinden wir uns in der Geschichte in der Gegenwart. Der Wechsel ist für mich keineswegs unklar oder schwierig gewesen - tat meinem Lesefluss überhaupt keinen Abbruch. Der Autor hat eine wundervolle Art Dinge, Personen und Orte zu beschreiben. Trotz der durchgehend emotional brutalen Handlung, hat er damit geschafft, mich komplett einzunehmen. Die erste Zeit habe fast jede Seite mit meinen bunten post-its verziert, um mir einige Abschnitte und besondere Sätze nochmals durchzulesen. Das Buch erläutert ganz klar, welche Konflikte zwischen den Christen und Muslimen in Pakistan herrschen - unter welchen Bedingungen Menschen unter fanatisch, religösen Gläubigen leben müssen. Es gab so viele Situationen in dieser Erzählung, in der es mir eiskalt den Rücken runterlief. Nadeem Aslam hat einen unglaublich nahen - packenden - Schreibstil. Das gesamte Buch ist unglaublich eindrucksvoll geschrieben. Es beschönigt nichts - denn leider ist das alles grausame Realität und für so viele Menschen Alltag. Somit ist das kein Buch, was man schnell mal liest und dann wieder vergisst. Alles daran ist so unglaublich präsent. Wir Menschen sind brutal - wir denken in Schubladen und verurteilen Menschen aufgrund Ihrer Religion und Herkunft. Wenn wir doch endlich unsere Fehden beseitigen könnten, würde das Leid dieser Welt verringert werden. Fazit LEST.DIESES.BUCH. Auch wenn es keine einfache Lektüre ist, ist die Geschichte stets präsent und wichtig. Für jeden von uns. Ich fand es sehr bereichernd, denn es hat mir etwas gegeben, was ich so noch nie gelesen habe. Nadeem Aslam ist ein Autor, den ich definitiv weiter verfolgen werde. Seine vorherigen Werke befinden sich nun auf meiner Wunschliste :) Ich danke dem Bloggerportal, randomhouse und dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Dieses Buch hat mich unglaublich berührt.

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Gegen Fanatismus

Von: letteratura

21.10.2017

Nadeem Aslams neuester Roman „Die goldene Legende“ ist vor allem eins: ein trauriger Roman. Ich las vor einigen Jahren Aslams „Der Garten des Blinden“, ein Buch, dass in einer recht blumigen Sprache und sehr metaphernreich die Geschichte einiger Menschen in Pakistan und Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September beschreibt, Menschen zwischen Fanatismus und Aufgeklärtheit, in einer aufgeheizten Stimmung, in der zwangsläufig einige zwischen die Fronten geraten. Seinem Thema bleibt Aslam in seinem neuem Roman treu: Wieder stehen sich radikale und gemäßigte Religiöse gegenüber, wobei diesmal auch die christliche Minderheit eine große Rolle spielt. „Die goldene Legende“ ist nicht ganz so harte Kost wie der Vorgängerroman, dessen Lektüre ich als schmerzhaft in Erinnerung habe. Aber es ist eine traurige Geschichte, traurig und doch schön. Hauptfiguren sind Nargis, die ganz zu Beginn der Geschichte ihren geliebten Ehemann Massud verliert und ihre junge Nachbarin Helen, Tochter eines christlichen Ehepaars. Helen ist Halbwaise, ihre Mutter Grace starb durch die Hand eines Muslims, doch da Grace Christin war, zählt diese Tat weniger als wenn sie eine Muslima gewesen wäre – wenn auch nicht offiziell. Helens Vater Lily ist ein Rikschafahrer. Er, Helen und Grace wurden ihr Leben lang schlecht behandelt: Als Angehörige der christlichen Minderheit in Pakistan galten sie als unrein und sowieso als Ungläubige. Nargis und Massud aber waren ihnen stets freundschaftlich verbunden. Aslam erzählt in seinem Roman die ineinander verschlungenen Geschichten seiner Figuren: So trägt Nargis ein Geheimnis mit sich herum, das sie seit vielen Jahren mit Massud teilen wollte, bis es nun zu spät dafür ist. Seit einiger Zeit verrät ein Unbekannter vom Dach der nahe gelegenen Moschee aus Geheimnisse der Menschen aus dem Viertel, was oft weitreichende und gefährliche Konsequenzen für sie hat. Nargis befürchtet, dass auch ihr so gut gehütetes Geheimnis bald öffentlich verkündet werden könnte. Gleichzeitig sieht sie sich mit verschiedenen Interessen konfrontiert, nachdem Massud zu Beginn des Romans in einer Schießerei von einem amerikanischen Diplomat getötet wird: Sie soll ihm verzeihen, so versucht man sie zu zwingen, auf diese Weise könne er in die USA zurückgehen, im Gegenzug verspricht man sich gewisse Zugeständnisse von amerikanischer Seite. Auf höherer Ebene, versteht sich. Das Gesetz Allahs, die Scharia, stehe über dem Gesetz der Menschen: Wenn also Nargis und die Hinterbliebenen der anderen Opfer des Amerikaners ihm verzeihen, wird dieser sich keinem Prozess unterziehen müssen und sich auf andere Weise erkenntlich zeigen. Gleichzeitig spitzt sich die Situation zu, als der Unbekannte etwas über Helens Vater Lily preisgibt und beide nicht mehr sicher sind. Hier kommt dann der junge Imran ins Spiel, der einst in Kaschmir gekämpft hat, sich dann aber von seinen Mitstreitern losgesagt hat und nach Pakistan floh. Nadeem Aslam gelingt es ganz wunderbar, seine verschachtelte Geschichte behutsam vor dem Leser auszubreiten, er nimmt sich Zeit dafür, sie Gestalt werden zu lassen, so dass man als Leser langsam eintaucht in diese raue, gefährliche Welt, in der sich seine Figuren bewegen. Dabei sind diese Figuren eindeutig so angelegt, dass man sich als Leser mit ihnen identifizieren soll, sie verkörpern allesamt die Vernunft und ein bisschen auch eine Gelassenheit gegenüber all dem Schlimmen, dem sie ausgesetzt sind. Ein Glaube an das Gute? Fatalismus? Wer weiß. Vielleicht sind sie so teilweise ein wenig einseitig geraten, vielleicht kann man sie in ihrem Mut und ihrer Furchtlosigkeit aber auch als das Ideal verstehen, das gegenüber all dem Fanatismus und der Gewalt vonnöten wäre, wollte man versuchen, beidem die Stirn zu bieten. Nargis, Helen und Imran verkörpern ein Stück Hoffnung, ohne die „Die goldene Legende“ nicht nur traurig, sondern niederschmetternd wäre. Aslam zeigt ein differenziertes Bild des Islam. „Die goldene Legende“ ist zu keiner Zeit ein Buch, das sich gegen Religionen positioniert, es ist jedoch stets ein Roman, der sich gegen jede Form von Fanatismus, von Ausgrenzung und Intoleranz stellt. Dabei fehlt ihm jeder dozierende Anstrich, vielmehr zeigt Aslam schlicht und einfach, wie es ist oder sein könnte und was passieren könnte, wenn die Entwicklung auf diesem Weg weitergeht. Die Sprache des Autors ist weniger blumig, als es in „Der Garten des Blinden“ der Fall war, aber auch hier finden sich wohldosiert Metaphern und Bilder, die der Geschichte in all ihrer Trauer Schönheit verleihen, vielleicht sogar ein bisschen Hoffnung. So lässt sich „Die goldene Legende“ auch als Plädoyer für Toleranz und Offenheit lesen.

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Klappentext Vor dem Hintergrund der religiösen Konflikte in Pakistan erzählt Nadeem Aslam die Geschichte der jungen Christin Helen und ihrer Ziehmutter Nargis, die gerade ihren geliebten Mann verloren hat. Als die Auseinandersetzungen bürgerkriegsähnliche Zustände annehmen, müssen sie ihr Leben Imran anvertrauen, einem Fremden, der selbst auf der Flucht ist. Meinung Nadeem Aslam entführt uns ins Pakistan der heutigen Zeit und zeigt uns ungeschont zu was Menschen in der Lage sind. „Die goldene Legende“ ist ein schockierendes Buch über religiöse Konflikte, denn Pakistan ist gespalten zwischen dem Islam und dem Christentum. Für mich war dieser Blick in eine mir unbekannte Welt sehr befremdlich, was aber nichts mit Religion oder Glauben zu tun hatte. Nein, es war die brutale Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen, weil sie andere Denkweisen haben. Das schockierendste daran war und ist noch immer, dass dies harte Realität ist. Daher habe ich mir für dieses Buch auch viel Zeit genommen. Die Brutalität und Grausamkeit der Geschichte war allgegenwärtig. Durch die fantastische Sprachgewalt und den wunderschönen Erzählstil von Nadeem Aslam wurden die grausamen Details ein wenig erträglicher. Der Autor beschreibt die Protagonisten aus der Ferne, aber mit so unglaublich viel Feingefühl, dass ich allen Personen sehr nahe kommen konnte. Mit jedem einzelnen habe ich mitgefühlt, geträumt, war mit ihnen auf der Flucht und habe mich gefürchtet und ja, ich habe mich auch mit ihnen gefreut. ⟫ Klagen waren so alt wie Liebesgedichte. Sie sind Liebesgedichte. Für die von uns Gegangenen, die wir nie wiedersehen, für die verbrannten Städte. ⟪ (Zitat S. 39) Ich finde, dass Religion und Glaube ein schwieriges Thema ist. Nadeem Aslam hat in „Die goldene Legende“ eine perfekte Gratwanderung zwischen den verschiedenen Themengebieten gefunden - Grausamkeit, Religion, Glauben, Zusammenhalt, Freundschaft, Tod. Fazit Ein brutaler Roman über religiöse Konflikte im heutigen Pakistan. Liebevoll gestaltete Figuren, die sich nicht unterkriegen lassen. Wunderschöne Sprachgewalt. „Die goldene Legende“ verdient volle fünf Sterne! Weitere Informationen Gebundene Ausgabe Originaltitel: The Golden Legend Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt Deutsche Erstausgabe: 04. September 2017 Preis: 25,00€ Seiten: 410 ISBN: 978-3-421-04755-7 Vielen herzlichen Dank an das Bloggerportal und dem DVA für das Rezensionsexemplar! :)

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