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Rezensionen zu
Dann denkt mit dem Herzen

Konstantin Wecker

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Das Buch ist aufgeteilt in 27 kleinen Kapiteln. Zudem ist es sehr schnell fertig gelesen, da es einerseits ein kleines und dünnes Werk ist und andererseits dazu noch groß geschrieben ist. Inhaltlich sind die Gedanken von Konstantin Wecker zum Thema Flüchtlingskrise, Rassismus, Hass, Toleranz, usw., in Form von Texten die er im Jahre 2015 in seinem Netzmagazin, auf seiner Facebookseite und auf seiner Website veröffentlicht hat, niedergeschrieben. Auch sind Textpassagen, einiger seiner Lieder nachzulesen, die zu diesen Themen passen. Mit dem Werk selbst, will der Autor aufzeigen, dass es auch ohne Hass und Gewalt geht bzw. gehen muss. Nicht nur in der Flüchtlingskrise, auch in anderen Bereichen des Lebens. Auch übt er damit eine harsche Kritik an der Kriegspolitik, der ungerechten Weltwirtschaft und die vorgehensweise der Europäischen Union, in der Flüchtlingsfrage. Konstantin Wecker plädiert für eine Welt, in der mit dem Herzen gedacht wird.

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"Die Stimme der Unvernunft zu Wort kommen [...] lassen, die Stimme des Herzens, damit diese nicht für immer verloren geht." Konstantin Wecker ist ein Liedermacher, dessen Namen ich schon scheinbar immer kenne. Sei es als Kind durch meine Mutter oder in den letzten ein, zwei Jahren durch seine kritischen Facebookposts, die von Menschen aus meiner Kontaktliste fleißig geteilt und geliket werden: Konstantin Wecker war mir bekannt. Eins jedoch habe ich erst neulich entdeckt: Dass der Sänger auch Autor ist. In dem Buch "Dann denkt mit dem Herzen - Ein Aufschrei in der Debatte um Flüchtlinge" werden Konstantin Weckers Texte, die er vor allem auf Facebook, aber auch auf seiner Webseite veröffentlichte, gesammelt und mit jeweils einer kurzen Einleitung von dem Chefredakteur Roland Rottenfußer präsentiert. Die Texte sind vorwiegend chronologisch geordnet und umspannen den Zeitraum vom Juli 2014 bis Januar 2016. Einige Texte kannte ich bereits, viele waren aber auch mir neu. Die Texte, die mir bekannt waren, hatte ich immer direkt gelesen, wenn sie Konstantin Wecker auf seiner Facebookseite veröffentlicht hatte. Jetzt, fast ein ganzes Jahr später und mit dem Wissen, wie sich die Asylpolitik weiter entwickelt hat, fühlt es sich merkwürdig an, diese Posts erneut zu lesen. Durch das Buch wird einem als Leser aufs Neue bewusst, wie viel gerade in dem Jahr 2015 passiert ist. Konstantin Wecker nimmt Stellung; sei es zu dem Anschlag auf die Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ am 7. Januar 2015, PEGIDA oder zu dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau. Die meisten Kommentare beziehen sich aber auf die „Flüchtlingskrise“. So schreibt er in einem seiner neusten Lieder: „Ich hab einen Traum, wir öffnen die Grenzen und lassen alle herein.“ Auf dieses Lied nimmt er auch in seinem Buch Bezug: "Ja, ich werde nicht aufhören, diesen Traum zu träumen [...] bis ihn immer mehr Menschen träumen, bis die EU legale Einreisewege schafft [...] und Menschen, die so unsagbar Schrecklliches erdulden mussten, liebevoll umsorgt." Was mich persönlich an dem Buch "Dann denkt mit dem Herzen - Ein Aufschrei in der Debatte um Flüchtlinge", trotz aller positiver Punkte, sehr gestört hat ist, dass der Liedermacher manchmal in Phrasen abdriftet. Irgendwann meint man verstanden zu haben, dass ihm Emotionen wichtiger erscheinen, als "Vernunft", dass man auf sein Herz hören soll. Dies ist durchaus verständlich, scheint mir jedoch in vielen Situationen nicht zielführend. So ist es zum Beispiel in Diskussionen mit Andersdenkenden viel effektiver, fundiertes Wissen anzubringen anstatt an das "Herz" des Gegenübers zu appellieren. Auch fand ich seinen Vorwurf an den Politikern im Allgemeinen einige Male unangebracht und nicht differenziert genug. Hier hätte ich mir mehr klare Worte und sachlichere Kritik gewünscht. Konstantin Wecker ist ein Komponist und Liedermacher, der sich schon sein Leben lang für Antifaschismus und Pazifismus engagiert. Es ist mutig, dass er Position bezieht in Zeiten in denen viele (insbesondere auch Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen) lieber "positionslos" bleiben.

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Am ersten Juliwochenende wandelte ich in diesem Jahr auf der Fusion in Lärz herum. Im Handgepäck, also quasi ganz oben in meinem 60-Liter-Rucksack, hatte ich ein kleines Büchlein dabei. Beim Einpacken hatte ich mir ehrlich gesagt wenig Gedanken bezüglich der Literaturwahl gemacht und mich eher auf Grund des geringeren Gewichtes für das neue Buch „Dann denk mit Herzen – Ein Aufschrei in der Debatte um Flüchtlinge“ von Konstantin Wecker entschieden. Mit knapp 145 Seiten waren meine Erwartungen relativ gering, was die Komplexität der Thematik betraf. Konstantin Wecker, der sich selbst als Poet, Künstler, Sänger und Komponist beschreibt, war im vergangenen Kalenderjahr durch seine teilweise provozierenden Texte in Bezug auf Geflüchtete in den sozialen Medien aufgefallen. Eben diese Texte, gespickt durch beispielsweise einen Text seines Sohnes Tamino, werden in dem Werk zusammengefasst und durch einleitende Worte seines Freundes Roland Rottenfußer abstrahiert, um die Aktualität der Texte zu gewährleisten. »Ich hab einen Traum: Wir öffnen die Grenzen und lassen alle herein.« Dieses Zitat von Herrn Wecker würde wahrscheinlich ausreichen, um das gesamte Buch zu skizzieren. Denn egal, ob die Situation im Mittelmeer verbildlicht wird, die Attentate von Paris und Brüssel die Nachrichten bestimmen oder die politische Stimmung in Deutschland kippt – Konstantin Wecker kann – ebenso wie ich – nur ungläubig den Kopf schütteln. Denn für ihn ist Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe keine Bitte, sondern eine Selbstverständlichkeit. Dass er dafür regelmäßig als naiver „Gutmensch“ abgestempelt wird, ist ihm egal und wird mit noch größerer Vehemenz kommentiert. Konstantin Wecker beschreibt geschickt, dass diese Angst vor Verlust oder Bedrängnis durch andere Menschen, auf eine Überforderung und Verunsicherung von Ereignissen im aktuellen politischen Geschehen zurück zu führen ist. Die Bevölkerung nimmt dabei viel zu oft populistische Thesen an, ohne den Inhalt auf verschiedenen Ebenen zu durchleuchten. Dabei versucht er keineswegs dieses Verhalten als unreflektiert dazustellen, im Gegenteil: er ruft alle Menschen auf, zusammen für mehr Menschlichkeit einzutreten und nicht nur an materiellen Gütern die eigene Zufriedenheit zu messen, sondern kultureller Vielfalt die Chance zu geben im eigenen Alltag Einzug zu erhalten. Dabei legt er großen Wert darauf, bewusst zu differenzieren und nicht nur mit Worthülsen wie „es sind doch alles nur Wirtschaftsflüchtlinge“ zu agieren, ohne einen Blick Richtung Rüstungsindustrie zu werfen und dabei auch die Rolle des Kapitalismus kritisch zu betrachten. Hätte ich noch einen Wunsch für das Buch freigehabt, dann würde er wie folgt lauten: „Herr Wecker, beim nächsten Mal bitte konsequent gendern oder es gar lassen, wenn es Ihnen durchgehend zu anstrengend erscheint. Aber dieses ständige Hin- und Her hat mich verwirrt, dabei wollte ich doch nur Ihre Worte reflektieren.“

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