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Rezensionen zu
Das Geheimnis des alten Mönches

Jan-Philipp Sendker

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Das Geheimnis des alten Mönchs Märchen aus Burma Der Autor. Meine Recherche ergaben, dass Jan-Philipp Sendker, der im Übrigen aus Hamburg stammt, über etliche Jahre Amerika- und Asienkorrespondent der Illustrierten Stern war. Er lebt wohl heute mit seiner Familie in Potsdam. Beim Verlag Blessing erschien 2000 seine eindringliche Porträtsammlung "Risse in der Großen Mauer". Nach dem Roman-Bestseller "Das Herzenhören" (2002) folgten "Das Flüstern der Schatten" (2007), "Drachenspiele" (2009), "Herzenstimmen" (2012) und "Am anderen Ende der Nacht" (2016). Seine Romane sind in mehr als 35 Sprachen übersetzt. Mit weltweit über 3 Millionen verkauften Büchern ist er aktuell einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren - und war mir bislang trotzdem unbekannt! Der Inhalt. Die Fabeln sind nach meinem Dafürhalten wirklich wundervoll für Jung und Alt geeignet, sich manche nachmittägliche Musestunde angenehm zu gestalten. Und das nicht nur jetzt aktuell zur bevorstehenden Adventszeit. Die eine oder andere Geschichte ist freilich geläufig, was dem Genuss jedoch mit Sicherheit keinen Abbruch tuen kann. Es sind akustisch gut vorgetragene Geschichten, die zum Nachdenken anregen, uns schmunzeln lassen, zum Lächeln bringen. Und die eines gemeinsam haben: Sie sind vom Kern her gar nicht so weit entfernt den unsrigen Märchen und Mythen, wenngleich die Herkunft der Fabeln hier auf den CD's Burma ist, wie bereits der Titel verraten hatte. Die Figuren müssen den Autor auch zu mancher Romanfigur, beziehungsweise Einfluss in den Verlauf des Romans genommen haben, wie ich auch in der Recherche zum Autor erfahren habe. Und ich werde bestimmt in der nächsten Saison 2018 im Märchenstadel in Thierhaupten diese CD einbringen, den Kindern wie den Erwachsenen. Darüberhinaus - quasi als Mehrwert - sind Ausmalvorlagen, die man wer will beim Zuhören mit Buntheit erfüllen kann. Ich gebe sieben von sieben Lesezeichen

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Inhalt: "Ich habe Burma seit 1995 mehrere Dutzend Male bereist, und bei den Recherchen für meine Romane Das Herzenhören und Herzenstimmen wurden mir immer wieder Märchen und Fabeln erzählt. Zum einen waren das bewegende Geschichten, die von dem mythologischen Reichtum der verschiedenen Völker Burmas erzählten, von der Spiritualität der Menschen und wie tief buddhistisches Denken die Gesellschaft über Jahrhunderte geprägt hat. Andere waren so fremd und skurril und kamen ohne eine sich mir erschließende Moral aus, sodass ich sie gar nicht einordnen konnte. Wieder andere erinnerten mich an die Märchen meiner Kindheit, nur dass hier Affen, Tiger, Elefanten und Krokodile die Fantasiewelt bevölkerten statt Igeln, Eseln oder Gänsen. Die Lehren, die sie vermitteln wollten, ähneln denen der Brüder Grimm oder Hans Christian Andersens und ich verstand, wie sehr sich alle Kulturen in ihren Mythen aus dem universellen Fundus menschlicher Weisheit bedienen." - Jan-Philipp Sendker Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Für mich klang der Klappentext dieses Buches unglaublich interessant, da ich ein großer Fan von Märchen bin. Jan-Philipp Sendkers Märchensammlung enthält gut fünfzig kleine Märchen, die sich mit sehr unterschiedlichen Themen, darunter Familie, Liebe und Verlust beschäftigen, wobei einige etwas brutal sind und nichts beschönigen. Obwohl das Buch nicht viele Seiten hat, sollte man sich einige Zeit für die Geschichten nehmen, da jede einzelne zum Nachdenken anregt. Da Sendker schon viel in Burma herumgekommen ist, spiegeln die Erzählungen die Ansichten, die Kultur und die Religion Burmas gut wieder. So treten oft Wesen, wie z.B. Drachen und Nats (verehrte Geister) auf und Tiere besitzen die Fähigkeit zu sprechen. Die Charaktere sind, wie gewöhnlich in Märchen, von Grund auf verschieden und waren mir mal sympathisch, mal nicht. Am Ende der einzelnen Fabeln findet man manchmal eine Lehre vor, mit dem Ziel, die Gedanken, und vielleicht auch Taten der Leser zu beeinflussen. Auch die angewandte Sprache und der Schreibstil erinnern an Märchen und eine fremde Kultur und helfen dabei, sich in das Geschehen zu vertiefen. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Autor am Anfang des Buches in einem Vorwort über seine Reisen nach Burma und seine Erfahrungen dort geschrieben hat, um die Leser in diese fremde Welt einzuführen. Am Ende hat er noch einmal die Entwicklung Burmas in den letzten Jahren dokumentiert und ein Fazit gezogen, was dem Buch einen schönen Rahmen verpasst hat. Mein Fazit: Ein Buch für jeden, der sich für Märchen und für das Kennenlernen einer völlig neuen Kultur begeistern kann! Vielen Dank an den Blessing Verlag für die freundliche Bereitstellung des Buches! Das Geheimnis des alten Mönches bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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Kennt ihr „Herzenstimmen“ oder  „Herzenhören“ von Jan-Philipp Sendker? Ich habe diese wunderschöne Reise auf den Spuren einer großen Liebe schon zwei mal gelesen. Traumhaft. Und um diese Stimmung ein wenig wieder aufleben zu lassen, habe ich mir „Das Geheimnis des alten Mönches“ ausgesucht. Ich lese nicht viele Geschichtensammlungen, aber genau so wie „Fremdsein“ ist auch dieses Buch was, das immer an meinem Lieblingsleseplatz liegt und das ich gerne zur Hand nehme und mir eine Geschichte zu einer Tasse Tee aussuche. »Ich habe Burma seit 1995 mehrere Dutzend Male bereist, und bei den Recherchen für meine Romane Das Herzenhören und Herzenstimmen wurden mir immer wieder Märchen und Fabeln erzählt. Zum einen waren das bewegende Geschichten, die von dem mythologischen Reichtum der verschiedenen Völker Burmas erzählten, von der Spiritualität der Menschen und wie tief buddhistisches Denken die Gesellschaft über Jahrhunderte geprägt hat. Andere waren so fremd und skurril und kamen ohne eine sich mir erschließende Moral aus, sodass ich sie gar nicht einordnen konnte. Wieder andere erinnerten mich an die Märchen meiner Kindheit, nur dass hier Affen, Tiger, Elefanten und Krokodile die Fantasiewelt bevölkerten statt Igeln, Eseln oder Gänsen. Die Lehren, die sie vermitteln wollten, ähneln denen der Brüder Grimm oder Hans Christian Andersens und ich verstand, wie sehr sich alle Kulturen in ihren Mythen aus dem universellen Fundus menschlicher Weisheit bedienen.« Jan-Philipp Sendker Gemeinsam mit Lorie Karnath und Jonathan Sendker hat Jan-Philipp Sendker seine Lieblingsgeschichten aus dieser uns so fremden Welt gesammelt und für uns aufbereitet. Ich finde, es ist den Autoren und Sammlern unheimlich gut gelungen die Geschichten in eine für uns gängige Sprache zu übersetzen, ohne dass diese ihren märchenhaften Zauber verloren haben. Fast meint man einen alten weisen Mönch vor sich sitzen zu sehen, der einem seine Weisheiten vermittelt… Meine Lieblingsgeschichte ist „Die Macht des Karma“, die uns lehrt zu Lebzeiten darauf zu achten Gutes zu tun. Ich vergebe für dieses Schmuckstück sehr gerne 5 von 5 LieblingsLesesessel!

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FABELhaft

Von: StMoonlight

30.10.2017

Dieses Buch vereint mehr als nur Märchen und Fabeln. Bevor es losgeht liefert der Autor Einblicke in das Birma der 90er-Jahre. Ruhe und Gelassenheit herrschten zu dieser Zeit vor und die Menschen lebten mit, statt gegen die Natur. Das eine oder andere historische Ereignis wird eingestreut und vermittelt so einen kleine, aber nicht weniger interessante, Zusammenfassung. Die enthalten Fabeln und Märchen sind sehr unterschiedlich. Während die einen lang sind, gibt es auch sehr kurze. Mal sind sie herzzerreißend traurig, mal einfach unsagbar schön. Auch die Themen sind sehr gemischt. Von Liebe und Freundschaft über Verrat und Rache bis hin zur Vergebung ist so ziemlich alles dabei. Allesamt vermitteln sie, wenn manchmal auch etwas versteckt, eine Botschaft an den Leser. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie berühren das Herz des Lesers. <3

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Nachdem mich vor ein paar Jahren „Das Herzenhören“ sehr begeistert hat, war ich umso gespannter auf die Märchen und Fabeln aus Burma, die Jan-Philipp Sendker mit Hilfe seines Sohnes und der amerikanischen Autorin Lorie Karnath, die auch die Idee zu diesem Buch hatte, gesammelt und zusammengetragen hat. Seit 1995 hat Jan-Philipp Sendker Burma, das heutige Myanmar, dutzende Male besucht. Mit den Märchen und Fabeln nimmt er uns mit in eine fremde und faszinierende Welt, deren Vielfalt auch in den Märchen sichtbar wird. So gibt es Märchen, die den unseren gar nicht so unähnlich sind, aber auch viele, die völlig anders sind, als wir es von den Gebrüdern Grimm oder auch Hans Christian Andersen kennen. Nicht immer hat sich mir die Moral oder der Sinn hinter den Geschichten erschlossen, so dass ich manches Mal etwas ratlos zurückblieb und mich fragte, was ich damit anfangen soll. Zudem hat es mich sehr überrascht, wie viele Tote es in den Märchen gibt. Oft sind es die Protagonisten, die nicht selten einen gewaltsamen Tod erleiden. Mal endet das Märchen mit dem Tod, doch in vielen Fällen werden die Verstorbenen wiedergeboren, sei es als Mensch oder als ein anderes Lebewesen oder auch als Geist, und sie widmen ihr neues Leben fortan entweder der Rache und dem Unheil oder helfen Gutes zu tun. Die unglaubliche Vielfalt hat mich jedes neue Märchen und jede neue Fabel mit Spannung lesen lassen, da ich niemals den Ausgang vorhersagen konnte. Der Erzählstil variiert ein wenig, da jeder der drei Geschichtensammler seine eigene Erzählweise in die Geschichten hineinbringt, doch die Unterschiede sind nicht so stark ausgeprägt, dass es mich in irgendeiner Art und Weise gestört hätte. Im Gegenteil, ich finde die leichten Abweichungen für diese bunte Mischung sehr passend. Neben den über 50 Märchen und Fabeln gibt es auch eine Einleitung und ein Nachwort des Autors, welche mich nicht minder fasziniert haben. Der Autor lässt uns in ein spannendes Land eintauchen und erweckt für uns seine Erinnerungen zum Leben. Die Begebenheiten, die er schildert, haben mich des Öfteren schmunzeln lassen und sie haben mir vor allem gezeigt, welche Unterschiede es zu meinem üblichen Alltag gibt, vor allem wenn er das Burma der 90er Jahre beschreibt. Seine Erzählungen sind stets warmherzig, offen und respektvoll und man merkt mit jeder Zeile, dass ihm das Land und seine Bewohner sehr ans Herz gewachsen sind. Mein Fazit: Wer Märchen und Fabeln mag oder sich für das Land und die Kultur Myanmars interessiert, der sollte bei diesem Buch auf jeden Fall zugreifen. „Die Seele eines Volkes, wie sie in Märchen beschrieben wird, ändert sich nicht so schnell.“ (S.281, Zitat von Than Htun, einem Buch- und Antiquitätenhändler, mit dem der Autor über die Veränderungen in Burma sprach.)

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Ich bin ein wahnsinniger Jan-Philipp Sendker Fan und kann nur jedem raten, der je die Chance hat, ihn live zu erleben, das auch wahrzunehmen. Und diese Begeisterung für seine Bücher war es auch, die mich so freudig auf dieses Werk hat warten lassen. Diesmal jedoch ist es kein Roman. Nein, diesmal begegnen uns in diesem Buch eine Vielzahl an Geschichten aus dem Land dem der Autor mit viel Liebe begegnet. Da ich selber auch Märchen und Fabeln sehr gerne lese, freute ich mich also doppelt und kann nur sagen, enttäuscht war ich nicht. Die Geschichten waren allesamt so wunderbar anders und doch immer mit einer Moral, über die man oft eine Weile nachdenken konnte. Manche Traurig wie die von Tiger und Hase, manche zu schmunzeln. Einige waren schon auch heftiger als andere und so würde ich trotz des Fabeln Aspekts vielleicht doch eher davon abraten es am Ende den Kindern vorzulesen. Alleine, weil das Ende oft eben nicht ganz so typisch ist. Weder typisch schwarz-weiß, noch anders. Jeder der Fabeln und Märchen liebt, sollte sich dieses hier unbedingt ansehen. Es ist besonders. Ein Schatz im Regal und immer mal wider, kann man sich das Buch zur Hand nehmen und darin versinken.

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Das Geheimnis des alten Mönches von Jan-Philipp Sendker Verlag: Blessing, 2017 Preis: 20 € (gebundene Ausgabe) Seitenzahl: 288 ISBN: 978-3-89667-581-1 Inhalt: In jedem Land gibt es Märchen. Einige sind allgemein bekannt, andere werden vergessen. So oder so sagt ein Märchenbuch viel mehr über die Kultur und das Wesen eines Landes, als jedes wissenschaftliche Buch eines Forschers. Jan-Philipp Sendker und drei weitere Personen haben sich auf die Suche nach den Märchen und Fabeln Burmas gemacht und diese für die deutschen Leser neu aufgeschrieben. Meine Meinung: Ausgesucht habe ich das Buch, weil ich Märchen liebe und mich für Asien interessieren. Über Burma weiß ich allerdings nur sehr wenig. Ich hatte nur ein paar (meistens nicht allzu schmeichelhafte) Infos während meines Austauschjahrs in Thailand aufgeschnappt. Gerade deshalb war ich neugierig auf die Märchen. Ich finde es interessant ein Land auf diese Weise kennenzulernen. Das Buch besteht nicht nur aus den gesammelten Märchen, sondern auch aus einem Vor- und einem Nachwort. An sich hat der Autor das sehr schön geschrieben. Allerdings habe ich eine kritische Anmerkungen: Es gibt zu viele Wiederholungen. Die Information, dass der Autor erst als Journalist und später als Autor in Burma war, habe ich mit dem gleichen Wortlaut drei oder vier Mal gelesen. Das mag ja interessant und auch wichtig sein, aber verstanden hatte ich es auch schon beim ersten Mal. Außerdem finde ich es ein wenig Schade, dass ein paar Dinge vom Nachwort schon vorweg genommen wurden. Im Vorwort geht es nämlich hauptsächlich darum, wie der Autor Burma bei seinen ersten Reisen wahrgenommen hat. Im Nachwort wird dagegen das Gegenwärtige Burma beschrieben. Das ist wirklich super gemacht: Toll erzählt und beschrieben! Nur die Vorwegnahme einiger Details im Vorwort hätte wirklich nicht sein müssen. Jetzt aber zu den Märchen. Ich kann natürlich nichts darüber schreiben, ob diese Fabeln tatsächlich repräsentativ für Burma sind. Wenn der Autor schreibt, dass die vier Beteiligten sehr lange recherchiert, Müttern beim Lagerfeuer zugehört und alte Bücher durchsucht haben, muss ich das glauben. Mir hat jedenfalls die Auswahl sehr gut gefallen. Die Geschichten stammen garantiert aus ganz verschiedenen Quellen. Oftmals geht es um Dankbarkeit, Respekt und Klugheit. Außerdem kommen häufig sehr arme Waisen vor. Wie in deutschen Märchen auch, werden die Protagonisten oftmals vom Schicksal, einem König oder einem Gott geprüft. Ich mag jene Märchen am liebsten, in denen es um Geister geht. Die buddhistischen Geister sind etwas besonderes und haben eine ganz eigene Welt. Auch die Dämonen und die "Unterwelt" sind wahnsinnig spannend. Darüber werde ich auf jeden Fall noch mehr lesen. Das einzige, was ich manchmal vermisst habe, ist der Stil der Großmutter, die ihrer Kinder die Geschichten erzählt. Man merkt schon ein wenig, dass die Geschichten wiedergegeben werden. Das geht natürlich nicht anders. Zum einen werden Märchen naturgemäß von Generation zu Generation weitergegeben und zum anderen brauchte es meistens noch einen Übersetzer, damit der Autor die Geschichte verstehen konnte. Und dann hat er sich Notizen gemacht und später seine eigene Version geschrieben. Das ist gar kein Vorwurf. Wie könnte man das auch anders machen? Aber ich finde es wichtig, diesen Hintergrund im Kopf zu behalten. Zum Schluss habe ich noch eine Frage an den Verlag, falls ein Lektor oder ein anderer Mitarbeiter das hier liest: Warum steht Herr Sendker als Autor auf dem Cover? So wie ich das verstanden habe, haben noch eine Frau und sein Sohn (zusammen mit dessen Freund) an diesem Buch gearbeitet. Also eigentlich müsste hinter dem Namen Herausgeber stehen. Oder die anderen Namen müssten wenigstens in klein auftauchen ... Trotz meiner kleinen Kritikpunkte hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wenn ich irgendwann mal eigene Kinder oder Neffen/ Nichten oder so habe, werde ich ihnen bestimmt auch die eine oder andere Geschichte aus diesem Buch und nicht nur deutsche Märchen erzählen. Deswegen gebe ich gerne 4 von 5 Katzen. Übrigens interessiere ich mich jetzt für die beiden Romane des Autors, für die er geschickt ein wenig Werbung im Vor- und Nachwort gemacht hat.

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Es gibt verschiedene Arten, sich dem Kultur- und Gedankengut eines Volkes zu nähern. Der Schriftsteller Jan-Philipp Sendker hat mehrmals Burma bereist und für seine bekannten Romane über Land und Leute recherchiert. Eine Tradition faszinierte ihn wohl besonders: die Märchenkultur. Er begleitete Einheimische in die Dörfer rund um den Ort Kalaw, besuchte Klöster und ließ sich Märchen und Fabeln erzählen. Die mündlich übertragenen Erzählungen hat er in diesem Band zusammengetragen und für uns zugänglich gemacht. Es ist erstaunlich, wie sich die großen Themen der Menschheit decken, ganz gleich ob man die Märchen von Christian Andersen, der Gebrüder Grimm oder diese aus Burma liest. Sie handeln meist von unerschütterlicher Liebe, von Zuversicht, Habsucht oder Vergebung. Was ist nun das Besondere an den burmesischen Fabeln? Auffällig fand ich, dass sich keine bestimmte Formel erkennen lässt, zum Beispiel dass die Guten stets die Bösen besiegen. Einige hatten sogar einen offenen oder überraschenden Ausgang und machten erst recht nachdenklich. Ein Thema, das in verschiedenen Variationen immer wiederkehrt, ist der Neid auf andere und die Versessenheit auf Gerechtigkeit. Bevor man jemandem etwas Besseres gönnt, leidet man lieber selbst. Gilt dies nicht auch für die heutige Zeit? Manche können ein noch so luxuriöses Heim bauen – solange der Nachbar eine größere Villa hat, wird er nie zufrieden sein. Wie unglücklich man sich mit dieser typisch menschlichen Schwäche macht, zeigt die tragische Geschichte „Wie die Drossel ihr farbenprächtiges Gefieder verlor“. Aus lauter Habgier verliert eine Drossel etwas äußerst Wertvolles, das unwiederbringlich ist. Die Märchen sind so vielfältig und kurzweilig, dass ich sie in einem Rutsch gelesen habe. Manche brachten mich zum Schmunzeln, zum Beispiel „Der Mond im Brunnen“, in der ein Mann versucht, den Mond aus dem Brunnen zu retten und sich hinterher freut, wie gut ihm das gelungen ist. In Situationen, wo man sich in der heutigen Zeit rechtlichen Beistand holen würde, lassen die Protagonisten kluge Hasen oder Affen als Schiedsrichter fungieren. Besonders gut gefielen mir die Märchen, die buddhistische Weisheiten durchschimmern lassen: zum Beispiel, dass alles auf der Welt Ansichtssache ist oder dass sich die Menschen durch Selbsttäuschung das Leben schwer machen. Aber nicht alle Geschichten sind so leichtfüßig. „Die Flut“ zum Beispiel führt drastisch vor Augen, zu welch grausamen Taten Menschen aus Verletztheit oder Rachegefühl fähig sind. Sendker beweist wieder einmal, was für ein begnadeter Schriftsteller er ist und lässt uns in einem wunderbaren Erzählstil am Zauber der burmesischen Märchen teilhaben.

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