Suter Erlesen Inh. Heike Suter
Von:
aus Kölliken
07.06.2017
Ein solches Buch hat lange gefehlt. Hier zeigt sich, wie die Literatur zur Rechtsprechung fähig ist, wenn die Gerichte schon lange nichts mehr machen können. Häppchenweise erfährt der Leser von Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus, die bis heute ungesühnt geblieben sind. In den Wirren der Nachkriegszeit schafften es viele, sich von den Vorwürfen zu distanzieren. So betreffen die Recherchen, die Manolis im Auftrag seines Gönners anstellt nicht nur die deutsche Gesellschaft, es geht auch um grundsätzliches: ungesühnte Kriegsverbrechen belasten bis in unsere Generation ganze Familien. Und die, die Zeugnis ablegen könnten, werden immer weniger. Deshalb ist es an der Zeit, jetzt die Dinge offen auszusprechen, Mahnmale zu schaffen, die an die Menschlichkeit appellieren. Hoffentlich geschehen solche furchtbaren Verbrechen nie wieder!
Mit diesem Roman hat Ellen Sandberg den „Vergessenen“ ein Denkmal gesetzt. Ich wünsche diesem Buch viele Leser! Und mir, dass es von Manolis noch mehr gibt. Er hat jede Menge Potential!