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Rezensionen zu
Die Vergessenen

Ellen Sandberg

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Meinung: Die Autorin schafft es, dass man das Buch in einem Rutsch liest und es nicht aus der Hand legen will. Die Spannung ist von der ersten Seite bis zur letzten Seite da. Die beiden zeitlichen Stränge verbindet die Autorin mit einer Leichtigkeit, so dass man absolut in der Handlung ist. Die Figuren sind hervorragend herausgearbeitet und nicht immer nur sympathisch. Kathrin, die in der Zeit des 2. Weltkrieges als Krankenschwester arbeitet, sieht Dinge, sie sie ihr Leben lang verfolgen werden – doch sie sieht nicht weg. Es ist wirklich sehr gut beschrieben, wie Krankenschwestern in dieser braunen Zeit gearbeitet haben und unter welchem Druck sie gestanden haben. Aufstand gelang nur im Kleinen und nicht im Großen – doch es gab ihn. Manolis soll einen Auftrag erfüllen, einen wie immer, denkt er. Doch eher er sich es versieht ist ein in einem Krimi, welcher sich in der düstersten Zeit Deutschlands ereignet hat. Mir gefiel seine ruhige Art und sein bedachtes Handeln. Eine sympathische Figur. Vera, die die Nichte von Kathrin ist, rutscht in die Ereignisse und erkennt schnell deren Brisanz. Doch gibt es fast 70 Jahre danach noch Gerechtigkeit? Besondern gut war, dass die Autorin die Zeit des 2. Weltkrieges sehr realistisch beschrieben hat und auch die Grausamkeiten der Nazi´s ungeschmückt wiedergegeben hat. Das macht das Buch zu einem spannenden und wirklich

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Vera Mändler ist Journalistin und arbeitet für „Amélie“, einer Frauenzeitschrift mit Zielgruppe fünfzig plus. Als ihre Tante mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird und Vera in Kathrins Wohnung etwas abholen soll, findet sie diese verwüstet vor. Hier hat definitiv jemand etwas gesucht – kurioserweise finden sich aber keinerlei Einbruchspuren. Auf dem Sofa im Wohnzimmer liegt ein geöffnetes Fotoalbum. Das Bild auf der aufgeschlagenen Seite zeigt eine Gruppe von Krankenschwestern und die Unterschrift unter dem Foto lautet „Adele und ich in Winkelberg“. Dem Zeitpunkt nach, zu dem dieses Foto aufgenommen wurde, kann es sich nur um die „Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg“ gehandelt haben. Selbst Veras Mutter - und somit Kathrins Schwester Annemie - weiß nichts darüber, dass Kathrin in dieser Anstalt gearbeitet haben soll. Was also hat Kathrin mit Winkelberg zu tun? Vera wäre nicht Journalistin, wenn sie diese Ungereimtheit auf sich beruhen lassen würde. Manolis Lefteris ist Besitzer eines Autohauses, arbeitet ab und an jedoch auch als „Mann für besondere Fälle“ für einen befreundeten Anwalt. Er arbeitet unauffällig, korrekt und stellt nicht viele Fragen. Sein neuester Auftrag scheint einfach zu sein: Er soll jemanden überwachen, der auf der Suche nach einem Dossier ist. Sobald dieser das Dossier gefunden hat, soll Lefteris es ihm entwenden, an den Auftraggeber aushändigen und fertig. Doch so einfach wie es scheint, ist es nicht. Der Mann, den Lefteris überwachen soll, heißt Christian Wiesinger …….. und ist der Neffe von Vera Mändler. „Die Vergessenen“ ist das 2. Buch der Autorin, welches ich gelesen habe, es war jedoch das 1. Buch, das die Autorin unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Krimi-Autorin Inge Löhnig, die unter ihrem Klarnamen Kriminalromane um den Münchner Ermittler Konstantin Dühnfort schreibt. In diesem Buch, das unter der Bezeichnung „Spannungsroman„ läuft, geht es um die juristische Aufarbeitung bzw. Nicht-Aufarbeitung von NS-Verbrechen. Gibt es 70 Jahre nach Ausübung dieser Kriegsverbrechen überhaupt noch irgend eine Art von Gerechtigkeit? Die Handlung in „Die Vergessenen“ spielt auf 2 Zeitebenen. Zum einen befindet sich der Leser im aktuellen Handlungsstrang um Vera und Kathrin Mändler, Christian Wiesinger und Manolis Lefteris im Jahr 2013 und parallel dazu der 2. Strang, der sich zu Zeiten des Nationalsozialismus abspielt und aus dem Leben der Kathrin Mändler erzählt, die 1944 ihren ersten Job nach Beendigung der Ausbildung angetreten hat. Dieser neue Job führt sie in die Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg, in der man für behinderte/kranke Patienten eine ganz besondere Art der „Pflege“ anwendet. Ausgerechnet mit ihrem Vorgesetzten lässt Kathrin sich auf eine Beziehung ein; aber nicht jede Beziehung entsteht aus Liebe, manchmal ist es auch nur die Anziehungskraft zweier Menschen. Während Manolis Lefteris sich der Frage widmet, was genau an diesem Dossier für seinen Auftraggeber so wichtig sein könnte, möchte Vera Mändler gerne wissen, welche Rolle ihre Tante in Zusammenhang mit diesen Vorkommnissen gespielt hat. Hatte sie eine aktive oder passive Rolle oder wusste sie von nichts? Da Kathrin im Koma liegt, kann sie selbst diese Fragen leider nicht beantworten. Beide bringen auf ihre Art und Weise die Wahrheit ans Licht und zum Schluss gibt es eine Enthüllung, die wahrscheinlich so niemand erwartet hätte. Es hat ein wenig gedauert, bis ich in der Handlung des Buches richtig drin war. Zu Beginn werden Fragmente aus dem Leben des Manolis Lefteris thematisiert, die 18 Jahre vor seiner Geburt stattgefunden haben und seinen Vater und dessen Familie in Griechenland betreffen. Zu diesem Zeitpunkt ist das alles noch nicht zu verstehen, der Sinn erschließt sich dem Leser erst in Richtung Ende des Buches. Man versteht dann aber auch Lefteris‘ Vorgehensweise in seinem aktuellen Fall. Also, auch wenn man sich durch die ersten Seiten ein wenig durch“quälen“ muss, lohnt es sich doch, diese Zeilen zu lesen und nicht zu überspringen. Wie immer interessiert mich die Handlung in der Vergangenheit mehr, als die Gegenwart. Auch wenn die Geschichte der Kathrin Mändler und der sonstigen agierenden Personen fiktiv ist, stützt sie sich doch auf Geschehnisse, die im Nazideutschland tatsächlich passiert sind und einiges an Abscheulichkeit zu bieten haben. Während des Lesens stellt man sich unweigerlich die Frage: Was hätte ich an Stelle von Kathrin Mändler gemacht? Hätte ich mein Leben riskiert um diese Greueltaten aufzudecken und öffentlich zu machen? Hätte ich mich gegen meinen Vorgesetzten gestellt, um dann auf direktem Wege in einem KZ zu landen? Hätte ich das Unrecht gedeckt und meinen Mund gehalten? Oder hätte ich sogar – zum Selbstschutz – diese abscheulichen Dinge ausgeführt? Vom Sofa aus ist es einfach, hier eine Antwort zu finden und Menschen „aus der Ferne“ zu verurteilen – damals war es sicherlich nicht ganz so einfach eine Entscheidung zu treffen. Die Autorin hat alle Charaktere realistisch und lebensecht angelegt, so dass sie sich im Laufe der Geschichte entsprechend weiterentwickeln können. Die Geschehnisse zu Zeiten des 2. Weltkriegs sind gut recherchiert und schlüssig, wenn sie auch beim Leser eher ungute Gefühle entstehen lassen und meiner Meinung nach hat das Buch die Bezeichnung „Spannungsroman“ durchaus verdient. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und auch wenn das Thema von Spaß weit entfernt ist, hat es mir großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.

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Kathrin Mändler arbeitet im Jahr 1944 als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Sie mag ihre Arbeit, und ihre Affaire mit Anstaltsleiter Dr. Karl Landmann genießt sie in vollen Zügen. Doch mit der Zeit wird ihr klar, was wirklich mit den Patienten in Winkelberg geschieht. Manolis Lefteris ist 2013 in München der Mann für besondere Aufträge. Im aktuellen soll er geheimnisvolle Akten finden. Was für ihn nach Routine klingt, entpuppt sich als Risiko, welches noch nicht einschätzbar ist. Es ist kein leichtes Thema, mit dem sich Ellen Sandbergs Roman „Die Vergessenen“ beschäftigt. Ein Kapitel aus der deutschen Vergangenheit, welches eher am Rande behandelt wird. Während Kathrin in einen Konflikt zwischen den Taten in der Anstalt und ihrer Affaire mit dessen Anstaltsleiter steckt, wird Manolis von Dämonen der Vergangenheit heimgesucht. Dabei hat er selbst den Krieg nicht miterlebt, sondern sein Vater, der davon erzählte. Die Geschichte ist ergreifend, zumal es die Heil- und Pflegeanstalten wirklich gab, und genau diese Dinge – oder noch schlimmere – dort geschahen. Die Ärzte und Pfleger waren fast alle der Meinung, rechtmäßig zu handeln. Immerhin ging es um die Volksgesundheit. Was nach dem Krieg mit diesen Ärzten und Pflegern geschah, darüber kann aus heutiger Sicht nur noch mit dem Kopf geschüttelt werden. Der Roman zeigt aber auch, dass es für viele Menschen keine andere Wahl gab als mitzumachen, denn „unbequeme Leute“, die Dinge hinterfragten, verschwanden spurlos. Manolis und seine Familiengeschichte steht stellvertretend für die Familien, denen großes Leid und doch nie Gerechtigkeit zuteil wurde. „Die Vergessenen“ ist ein Roman, der den Leser fordert. Mit klaren Worten und einem guten Schreibstil bringt die Autorin Geschehnisse und Charaktere dem Leser nahe. Die Geschichte ist spannend, herzzerreißend und hinterlässt gemischte Gefühle, die den Leser noch lange, nachdem das Buch gelesen wurde, begleiten.

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Das Buch spielt in zwei Zeit ebenen einmal 2013 in München und einmal im Jahre 1944 in Winkelberg. Die Hauptperson ist Manolis er ist halb Grieche und Sohn einer Hippimutter. Er ist in dem Buch schon Anfang 40 und nach außen hin ist er ein seriöser Autohaus Betreiber aber auf der anderen Seite ist er ein Problemlöser und wen es sein muss auch ein Auftragskiller. Die Story fängt an in dem Manolis einen neuen Auftrag erhält wo er denkt das wird ein leichter Fall sein einfach nur eine Beschattung. Aber es kommt anders den dieser Fall wird ihn doch mehr beanspruchen als er denkt. Die Gegenspielerin ist die Journalistin Vera die näher an ihrer Tante Kathrin ist als an ihrer Mutter. Als Kathrin nun einen Schlaganfall erleidet kümmert sich Vera um alle wichtigen Angelegenheiten auch um die Pflege ihrer Tante. Als sie noch Unterlagen aus der Wohnung von Kathrin holen will entdeckt sie einen Einbruch aber auch entdeckt sie ein altes Foto ihrer Tante. Sie kann es kaum glauben aber auf dem Bild ist ihre Tante Kathrin in einer Schwesternuniform und im Hintergrund ist das Hakenkreuz. Im Jahr 1944 war Kathrin sehr naiv und hatte noch nicht den durchblick,aber nach und nach begreift sie das Geschehen um sie herum,was wirklich in der Anstalt passiert. Kathrin steckt in einer Zwickmühle was sie machen soll und wie sie Handeln soll den sie könnte auch den Tot im KZ finden. 70 Jahre nun Später treffen sich Vera und Manolis unabhängig von einander,aufeinander und decken ein unglaubliches Verbrechen auf. Den die Person die Infos über Maolies Fall haben soll ist ausgerechnet Katrin Mändler die Tante von Vera. Es ist jedenfalls eine Spannende Geschichte aus einer Vergangen Zeit die sich mit der heutigen Zeit vermischt. Einige Stellen sind echt schockierend zu lesen und auch schwer zu verarbeiten.

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Die Münchner Krimiautorin Inge Löhrig schrieb hier unter ihrem Pseudonym einen spannenden Roman rund um ein Verbrechen im Dritten Reich, welches vermutlich vielen LeserInnen gar nicht bewußt ist oder in Vergessenheit geraten ist... ja, die Vergessenen werden eingepackt in eine gelungene Mischung aus Fiktion und Realität rund um die Heil- und Pflegeanstalten im 2. Weltkrieg und den Massakern, über die niemand reden will, die aber heute noch so aktuell sind... Einmal durchatmen... ja, dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Kriminalroman und Geschichtsbuch; natürlich darf man die „künstlerische“ Kreativität nicht außer Acht lassen, welche in Form von zwei Erzählsträngen und fiktiven, aber realitätsnahen Handlungsorten aufgegriffen werden. Wir erleben Kathrin Mändler als junge Frau inmitten einer Heil- und Pflegeanstalt, welche ihren Beruf als Krankenschwester liebt und dem charismatischen Anstaltsleiter verfällt. Sie wird manipuliert und sucht einen Weg aus dem Dilemma, denn sie ahnt, hier stimmt etwas nicht... Wir begegnen in der Gegenwart (2013) dem „Mann für besondere Aufträge“ und der Journalistin Vera, die sich um die Wohnung ihrer Tante kümmert – besagter Kathrin Mändler. Klingt unspektakulär? Nun, die Fäden der beiden Ebenen scheinen sich mehr und mehr miteinander zu verknüpfen und auch in der Gegenwart passiert noch einiges Spannendes rund um Veras Cousin und den Auftraggeber von Manolis, dem Mann für... ihr wisst schon ;) „Die Vergessenen“ ist ein Roman, der mich von der ersten Seite an gepackt hat und mich durch den Prolog erst einmal in eine beklemmende Stimmung versetzt hat. Obwohl ich eigentlich Krimis nicht lese und mag, haben mich die verschiedenen Geschichten gefangen genommen und teilweise konnte ich das Buch auch nicht mehr weglegen, was sicherlich auch mit der fließenden, bildlich ansprechenden und klaren Sprache der Autorin zu tun hat. Sie trifft die Situation auf den Punkt, ohne drum herum zu reden oder sich in bunten Andeutungen zu „verspielen“. Ich mag ihre ausdrucksstarke Sprache wirklich sehr. „Ihr Gesicht war nass, die Wimperntusche verlaufen. Mit der Hand wischte sie die Tränen weg. 'Das ist doch keine Gerechtigkeit, wenn unsere Politiker Mörder laufen lassen, bloß weil die an den Hebeln der Macht sitzen und Anwälte haben, die alles verdrehen. Das ist einfach nur zum Kotzen'“. (S. 196) Für mich gehört dieser Roman zu den Überraschungen des ersten Halbjahres 2019. Der Inhalt ist packend, das Pendeln zwischen zwei Ebenen ist nachvollziehbar und ergänzt sich hervorragend, der Stil ist eingängig und anspruchsvoll zugleich. Eine absolute Empfehlung und uneingeschränkt ein Daumen hoch. Allen, die der Titel übrigens bekannt vor kommt: das Buch hat nichts mit dem gleichnamigen Kinofilm mit Julianne Moore zu tun ;)

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Worum gehts? Im Jahre 1944 tritt die junge Krankenschwester Kathrin Mändler eine Stelle in einer Heil – und Pflegeanstalt an. Sie ist sehr glücklich über diese Anstellung, da es ihr eine Herzensangelegenheit ist anderen Menschen zu helfen. Der charismatische Arzt Dr. Karl Landmann hat sie in seinen Bann gezogen, doch zu spät merkt sie, dass er nicht seinen wahren Charakter zeigt. 2013. Manolis Lefteris lebt in München und nach außen hin ein Autohausbesitzer. Niemand weiß, dass er außerdem ein Mann für ungewöhnliche Aufträge ist. Nun soll er geheimnisvolle Akten ausfindig machen. Für ihn auf den ersten Blick ein Auftrag wie viele andere, doch dann merkt er plötzlich, dass er im Begriff ist ein Nazi-Verbrechen aufzudecken. Inhalt Vera Mändler ist eine junge Journalistin, die am Tiefpunkt ihrer Karriere angekommen ist. Sie schreibt für ein Frauenmagazin, deren Klientel jenseits der 50 ist und dementsprechend unspektakulär sind die Themen, über die sie berichtet. Eines Tages erhält sie einen Anruf ihres ungeliebten Cousins Chris. Zunächst vermutet sie, dass er sie wie so oft, um Geld anpumpen möchte. Doch als er ihr sagt, dass es ihrer gemeinsamen Tante Kathrin Mändler gesundheitlich nicht gut geht, macht sie sich sofort auf den Weg zu ihr. Im weiteren Krankheitsverlauf ihrer Tante, stößt Vera auf immer mehr Ungereimtheiten in der Vergangenheit Kathrins und kann die Sache noch nicht durchblicken. Manolis Lefteris ist augenscheinlich ein ganz normaler Mann im besten Alter. Niemand ahnt, dass er sein Taschengeld mit geheimen, nicht immer ganz ungefährlichen Aufträgen aufbessert. Er ist gezeichnet durch seine beschwerte Kindheit. Sein Vater hat ihm im Vorschulalter eine große Last aufgebürdet, indem er ihm bildhaft und sehr anschaulich geschildert hat, was mit seinen griechischen Vorfahren zu Zeiten des Krieges geschehen ist. Seitdem wird er geplagt von Albträumen und kämpft mit seiner unkontrollierten Aggressivität. Sowohl Veras Nachforschungen im Leben ihrer Tante und der neuste Auftrag von Manolis führen die beiden ins Dritte Reich. Die Nachkriegszeit, in der menschenunwürdige Verhaltensmuster an der Tagesordnung waren. Es wurde weder genau hingesehen, noch wurden Ausübende zur Rechenschaft gezogen. Während Manolis daran gelegen ist, seinen Auftrag auszuführen, ist Vera auf der einen Seite emotional bei der Sache und auf der anderen Seite wittert sie eine Chance, beruflich das Ruder rumzureißen und den augenscheinlichen Skandal aufzudecken. Mein Eindruck Der brutale Prolog beginnt mit einer Szenenschilderung des Zweiten Weltkriegs. Eine komplette Familie wird vor Augen des eigenen Sohnes niedergestochen. Nach diesen zwei intensiven Seiten verlässt die Autorin dieses Terrain jedoch wieder und führt ihre Leser in die Gegenwart, oder besser gesagt ins Jahr 2013 zurück. Dies ist nur ein Wechsel von vielen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Autorin strickt dieses Buch mit vielen losen Fäden, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr zu einem einzelnen Strang zusammenfinden. Die Anzahl der losen Fäden, halten selbstverständlich genauso viele Protagonisten bereit. Allesamt werden ausgiebig besprochen und es sollte nicht schwer fallen während des Lesens eine Beziehung zu diesen aufzubauen. Besonders gut gefallen hat mir Kathrin Mändler. Sie kommt sehr sympathisch daher, weist aber im Plotverlauf die eine oder andere Verhaltensfrage auf und kassiert dadurch auch Minuspunkte. Meiner Meinung nach definitiv die interessanteste Figur der Geschichte. Das Buch fesselte mich von der ersten Seite an und ließ mich auch erst nach Beendigung der letzten Seite wieder frei. Der Schreibstil der Autorin ist überaus mitreißend, spannend und dabei angenehm zu lesen. Die Geschichte hat mich total gepackt und auch die Inszenierung hat mir richtig gut gefallen – Am Ende bleibt keine Frage offen. Über den Autor Ellen Sandberg ist das Pseudonym einer erfolgreichen Münchner Autorin, deren Kriminalromane regelmäßig auf der Bestsellerliste stehen. Sie arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem groß angelegten Spannungs- und Familienroman »Die Vergessenen« schlägt sie einen neuen schriftstellerischen Weg ein und widmet sich dabei einem Thema, das ihr ein persönliches Anliegen ist: den Verbrechen der jüngeren Vergangenheit und der Notwendigkeit, diese nicht zu vergessen. (Verlagsinfo) Fazit Ein richtig guter Roman über eine geschichtsträchtige Zeit, der von den Wechseln zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart lebt. Die 500 Seiten waren innerhalb weniger Tage gelesen, schade, für mich hätte es gerne noch eine ganze Weile so weitergehen können. Die Autorin hat die Geschichte sehr packend und einfühlsam zugleich geschrieben und dadurch einen absoluten Pageturner geschaffen. Vielen Dank für diesen Lesegenuss, Frau Sandberg!

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Bewegendes Thema, traurig und anschaulich zu gleich. Wer sich für Euthanasie interessiert und den Weltkrieg, der sollte das Buch lesen.

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2017 erschien der Roman von Ellen Sandberg, hinter der im Übrigen die begnadete Krimiautorin Inge Löhnig steckt. Auf gelungene Weise verstrickt das Buch einen fiktiven Kriminalfall mit historischen Wahrheiten und geht direkt unter die Haut des Lesers. Die Geschehnisse aus „Die Vergessenen“ Es ist das Jahr 2013. Der Autohändler Manolis Lefteris lebt in München. Neben seiner offiziellen Tätigkeit erledigt er die dubiosen Aufträge eines Rechtsanwalts. Als er die Aufgabe erhält, alte Akten aufzutreiben, scheint es ein Routine- Job zu werden. Denn die Unterlagen befinden sich in dem Besitz einer alten Dame, die im Koma liegt. Im Laufe seinen Nachforschungen begegnet er Vera Mändler, ihres Zeichens Journalistin und Nichte der in die Tage gekommenen Signora. Während dieses Auftrages stoßen sie auf ein Familiengeheimnis von höchster Brisanz und Lefteris muss eine Entscheidung treffen… Die Familiengeschichte beginnt im Jahre 1944 mit Kathrin Mändler. Die junge, enthusiastische Krankenschwester arbeitet in einem psychiatrischen Krankenhaus, wo sie den charismatischen Arzt Karl Landmann kennenlernt. Sie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Als sie Landmanns Einstellung zu „unwertem Leben“ erkennt und feststellt, dass dessen Arbeit viele Menschenleben bedroht – so auch ihr eigenes – ist es fast zu spät. Die fesselnde Geschichte mehrerer Generationen. „Die Vergessenen“ erzählt die dramatische Geschichte einer Familie und ist zugleich ein gut gemachter Krimi. Denn gemeinsam werden Moral, Gerechtigkeit und Recht thematisiert. Auf sehr eindrückliche Weise wird stellvertretend gezeigt, wie Kriegsverbrechen sich über Generationen hin, auf eine Familie auswirken können. So zeigt der Roman auf, wie Einzelne mit Verantwortung und Schuld umgehen oder voller Schamgefühl schweigen. Geschickt stellt die Autorin den Zwiespalt der Charaktere dar und wie sie den inneren Konflikt, zwischen Handeln und Verstand, wahrnehmen. Darüber hinaus spielt die Geschichte inmitten der Mühlen der Justiz und deren Untergrabung. Der Roman nimmt Bezug darauf, wie mit ehemaligen NS-Verbrechern verfahren wird – sie führen weiter ihre Ämter aus, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden. Deshalb lässt sich dieses Buch, wie auch bei den psychologisch-spannenden Romanen von Joy Fielding, nicht so schnell aus der Hand legen.

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