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Rezensionen zu
Der Verrat

Ellen Sandberg

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Die Lüge

Von: Miss Norge

23.12.2018

Nane, Birgit und Pia, drei Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und ein 20 Jahre altes, gut gehütetes Geheimnis, welches so langsam an die Oberfläche dringt. Nane kommt nach 20 Jahren aus dem Gefängnis frei und Starthilfe leistet ihre Schwester Birgit, die ihr eine Unterkunft und Arbeit stellt, damit die restliche Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Pia, die an der Saar auf dem Weingut Graven ihres Mannes Thomas lebt, hat den Kontakt zu ihren beiden Schwestern schleifen lassen, zu Nane sogar ganz abgebrochen, aus gutem Grunde. Doch nun ist Nane wieder frei und will wissen, was damals 1998 wirklich geschehen ist. Sie reißt alte Wunden auf und einige Menschen in ihrem Umfeld werden nervös und hoffen, das nie zu Tage kommt, was vor 20 Jahren geschah. Der Plot ist zum großen Teil mit weiblichen Personen belegt und diese lassen nichts aus. Neid, Hass, Feindschaften und Rache spielen eine große Rolle und diese Eigenschaften haben mich keiner der Frauen näher gebracht. Im Grunde möchte man mit keiner verwandt oder befreundet sein, nur Nane tat mir ein bißchen leid. Was damals 1998 geschah erfährt man Häppchenweise und irgendwie spürte ich beim Lesen, dass das doch noch nicht alles gewesen sein kann. Mir dieser Unruhe und Ungewissheit spielt Ellen Sandberg hervorragend. Man wartet förmlich auf die Wendungen die einen endlich ans wahre Ziel führen, doch dafür lässt sie sich lange Zeit, fast bis ganz zum Schluß. Ein wenig Kritik muss ich leider auch üben, denn an einigen Stellen, vor allem in der Mitte des Romans, wurde es mir etwas zu zäh und zu ausufernd. Nach über 200 Seiten weiß ich als Leserin wie die Figuren ticken, welche privaten Probleme sie haben, ob alleine und untereinander. Dies wurde mir zu oft erwähnt. Zudem hat dieser Roman es nicht nötig gehabt, diese erotischen Szenen so detailliert zu beschreiben, hier wäre weniger mehr gewesen. Diese wirkten für mich etwas deplatziert und sprachlich zu hölzern. Dieses Roman (Krimi? / Thriller? / Psycho-Thriller?) hat mir gefallen, trotz meiner kleinen Kritikpunkte, aber "Die Vergessenen" fand ich um einiges besser. Da haben mich die Personen und das Thema mehr packen können, was hier leider auf der Strecke blieb.

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Der Verrat Ellen Sandberg Ich habe den ersten Roman der Autorin unter ihrem Pseudonymen Ellen Sandberg, nicht gelesen und weiß nun daß ich dies dringend nachholen sollte! Denn ich habe zu hundert Prozent ein mega Buch verpasst. Avantgardistisch stellt sie in ihren Sandberg Krimis die Familienbande in den Vordergrund. Und da öffnen sich Abgründe, die ausgezeichnet durchdacht und dargelegt werden. In diesem Meisterwerk geht es um die drei Schwestern, Birgit, Pia und Nane. Nane ist die jüngste und hat zwanzig Jahre Gefängnis hinter sich. Sie wurde für den Tod an Pias Stiefsohn Henning verurteilt. Pia lebt mit ihrem Ehemann Thomas auf dessen Weingut an der Saar. Nach ihrer Haftentlassung findet Nane keine Ruhe. All die offenen Fragen aus der Vergangenheit, will sie in der Gegenwart klären um endlich frei für eine Zukunft zu sein. Doch ausgerechnet ihr viel älterer Schwager Thomas, der nach zwei Jahrzehnten Licht in die Dunkelheit bringen könnte, erleidet einen Herzinfarkt als er Nane erblickt. Der Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben, dies hat die Autorin perfekt umgesetzt, während meiner gesamten Lesezeit konnte ich ihr wunderbar folgen. Ich war zum Teil erschüttert über das was die Mutter der drei verbockt hat. Ihr Mantra Liebe bringt Unglück hat sich in den Mädchen verankert. Allerdings war ihnen nicht bewußt warum ihre Mutter dies in ihr täglich Gebet mit aufnahm. Nicht wegen eines Klinik Aufenthalt, oh nein! Dann stellt sich die Frage, was weiß Thomas, warum bekommt er im Weinberg bei Nanes Anblick einen Infarkt und fällt ins Koma. Die Autorin versteht es glänzend ihre Leser auf eine fantastische Lesereise zu bringen. Mich hat sie mühelos gleich zu Beginn abgeholt und mit der dargelegten Spannung in Atem gehalten. Mitreißend habe ich Schuld und Sühne der Generationen verfolgt und war fasziniert von der Vielfalt in diesem temporeichen Krimi. Der Schreibstil ist schwungvoll, agil, bildlich und vollkommen im Fluss. Ihren Protagonisten haucht Sie perfekt Leben ein und platziert jede einzelne Figur real in Szene. Jeder einzelne Charakter konnte mich völlig überzeugen und hat seinen ganz besonderen Reiz und Platz im Buch. Unglaublich geschätzt habe ich die konstante Spannung die sich über die komplette Buchlänge legt. Mitreißend und brillant geschrieben habe ich diesen Krimi in einem Durchlauf gelesen. Ich vergebe sehr gerne verdiente fünf Sterne und eine absolute Kauf - und Leseempfehlung für diesen spektakulären spannenden Krimi.

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Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt. Zwanzig Jahre hat Nane im Gefängnis gesessen wegen Mordes. Sie hat ihre Strafe verbüßt, aber ihrer Schwester Pia und deren Mann Thomas scheint das immer noch nicht genug, doch Nane hat Fragen, die sie über all die Jahre beschäftigt haben und diese will sie nun stellen. Als sie zu Thomas‘ und Pias Weingut kommt und ihrem ehemaligen Liebhaber gegenübertritt, erleidet der einen schweren Herzinfarkt und ihre Schwester jagt sie davon. Warum hegt Pia so einen Groll und weshalb will sie das, was in der unsäglichen Nacht geschah, unbedingt für immer totschweigen? Nane riskiert alles, sogar ihre Bewährung, um endlich Gewissheit zu haben, ob sie wirklich eine Mörderin ist, denn ihre Zweifel scheinen berechtigt. Ellen Sandbergs zweiter Roman ist ein überzeugendes Spiel zwischen starken Figuren. Interessant ist dabei, dass es vor allem die Frauenfiguren sind, die das Spiel gegeneinander austragen und aus völlig verschiedenen Motiven, aber mit allen verfügbaren Mitteln in den Kampf gehen und zum Äußersten bereit sind. Parallel lässt sie die Geschehnisse Ende der 90er Jahre und die aktuellen Ereignisse ablaufen, der Leser muss so die Puzzleteile nach und nach zusammensetzen, um den perfiden Komplott zu durchschauen, der durchaus noch einmal Figuren in einem anderen Licht erscheinen lässt. Der Roman beginnt mit einem recht gemächlichen Tempo und bietet einiges an Vorlauf, bevor so wirklich Spannung aufkommt. Für das Agieren der Figuren ist dies jedoch wichtig, denn in genau dieser Phase liegt das entscheidende Motiv. Die Handlung ist insgesamt clever aufgebaut und überzeugend konstruiert, mir fehlten jedoch ein wenig die Sympathieträger, mit denen man mitfühlt und für die man sich Gerechtigkeit wünscht. Die Protagonistinnen Pia und Nane ebenso wie Thomas‘ Schwester sind von negativen Emotionen zerfressen, die sie zwanghaft bedienen. Keine kann vergeben, keine kann loslassen und keine gönnt einem anderen Glück. Es gibt diese Menschen, aber es ist erschreckend, wie sehr die drei darin gefangen sind und aus purem Egoismus auch bereitwillig das Leben der anderen zerstören und sogar deren Tod in Kauf nehmen. Die Töchtergeneration ist noch zu naiv und schwach, um diesen Frauen etwas entgegenzusetzen, ihre einzige Handlungsoption ist das Weglaufen. Insgesamt ein runder und spannungsreicher Roman, der zwar nicht als Psychothriller kategorisiert ist, aber durchaus auch in diesem Genre angesiedelt sein könnte, denn die Handlung lebt von dem Psychospiel der Figuren. Abzug gibt es von mir einzig wegen der wenig überzeugenden erotischen Passagen, die sprachlich wie auch bezogen auf die Handlung etwas gestelzt wirken und bei denen weniger sicher mehr gewesen wäre.

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Nane wird nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Ein Neubeginn fällt schwer, zumal sie sich vom Leben stark benachteiligt fühlt und unbedingt die Antwort auf eine wichtige Frage benötigt. Doch diese wird ihr – aus gutem Grund – verweigert. Denn Pia, ihre Schwester, hat ein Geheimnis… Ein Weingut an der Saar ist der Hauptschauplatz dieses neuen Romans von Ellen Sandberg. Der Fall ist toll aufgezogen, allerdings nach einer Weile doch auch vorhersehbar. Macht aber nichts, weil man vorher schon genug gerätselt hat. Sandberg lässt den Leser lange zappeln, lockt ihn immer wieder mit einem Wurstzipfel und dreht dann die Handlung doch noch. Das ist aber auch ein winziger Kritikpunkt: das entscheidende Telefongespräch nahm mir mit der Zeit zu überhand, hier fühlte ich mich irgendwann nur noch hingehalten. Die Erzählung ist in zwei Stränge unterteilt: die Gegenwart und die Vergangenheit. Der Leser erfährt durch die Handlung in der Vergangenheit, was damals geschah und weiß somit mehr als die Protagonistin, die sich die Aufklärung mühsam selber zusammenreimen muss. Sandberg flicht in ihrem neuen Krimi Liebe, Verrat, Angst, Schuld und Geschwisterrivalität zu einem dichten Netz, aus dem es so leicht kein Entkommen zu geben scheint. Die Charaktere haben mir überwiegend gut gefallen, vor allem die jüngere Generation, die versucht, die Fehler der älteren auszumerzen. Mit Pia wurde ich nicht recht warm und Birgit fand ich fast überflüssig, aber vor allem Sonja und ihren Freund David habe ich gleich ins Herz geschlossen. Fazit: Freunde kann man sich aussuchen – Familie nicht. Der neue Roman von Ellen Sandberg legt den Fokus auf eine spannende Familiengeschichte, die einen kleinen Fehler in der Vergangenheit zu etwas Großem werden lässt.

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