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Rezensionen zu
Was vom Tage übrig blieb

Kazuo Ishiguro

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Rezension Kazuo Ihsiguro - Was vom Tage übrig blieb Klappentext: Seit Jahrzehnten dient Stevens als Butler auf Darlington Hall. Er sorgt für einen tadellosen Haushalt und ist die Verschwiegenheit in Person: Er hat sein Leben voll und ganz in den Dienst seines Herrn gestellt, niemals würde er auch nur ein Wort über die merkwürdigen Vorgänge im Herrenhaus verlieren. Jetzt bricht er zum ersten Mal aus seiner gewohnten Welt aus, um seine ehemalige Kollegin, Miss Kenton, in Cornwall zu besuchen. Die Fahrt wird für Stevens zu einer Reise in die Vergangenheit und schließlich auch zu einer Reise zu sich selbst. Das kritische Portrait einer von Klasse und Hierarchien geprägten Gesellschaft und eine bittersüße Liebesgeschichte, erzählt von einem, der seinen Stand nie hinterfragt und der nie auch nur geahnt hat, dass er liebte. Meinung: Kazuo Ishiguro ist z. Z. wieder überall in Munde, was natürlich auch auf seinen Gewinn des Literatur-Nobelpreises 2017 zurückzuführen ist. An Was vom Tage übrig blieb wollte ich schon länger herangehen, nun liegt die Geschichte endlich in Hörbuchform vor und dann auch noch in so einer hübschen Aufmachung. Doch zuerst mehr vom Inhalt: Es wird die Geschichte des Butlers Stevens erzählt, der seit Jahrzehnten in Darington Hall angestellt ist. Nun, wir befinden uns in den 50er Jahren, hat ein Amerikaner den Sitz gekauft und veranlasst den treuen Diener, doch mal eine Reise zu unternehmen. Stevens, praktisch veranlagt wie immer, nimmt diese Reise als Anlass, eine ehemalige Angestellte erneut anzuwerben, um den aktuellen Personalmangel auszugleichen. Die Reise lässt Stevens zurück in die Vergangenheit denken, sein Leben Revue passieren zu lassen und auch, sich mit sich selber auseinanderzusetzen. Was vom Tage übrig blieb ist nicht Ishiguros neuestes Buch und wurde bereits sehr erfolgreich mit Anthony Hopkins und Emma Thompson verfilmt. Dieser großartige Film war für mich auch ein Grund, warum ich mich dem geschriebenen Werk ebenfalls widmen wollte. Gert Heidenreich leiht in diesem Hörbuch dem Butler Stevens seine Stimme und ist eine großartige Wahl für diese Art von Literatur. Leider kann Heidenreich es nicht verhindern, dass man es doch hier mit einem teils recht zähen Erzählstil zu tun hat. Das ist zum einen der Epoche, der Stevens entspringt, geschuldet, zum anderen aber auch den vielfältig vorkommenden Längen im Buch. Viel zu oft erwischte ich mich nämlich beim Hören dabei, dass meine Gedanken abdrifteten und Gerd Heidenreichs Stimme zum Hintergrundrauschen gerieten, ohne dass ich auf den Fortlauf der Geschichte achtete. Sehr schade eigentlich, denn gerade die Szenen zwischen Stevens und Miss Kenton beleben die Geschichte enorm und machen den besonderen Charme dieser Geschichte aus. Natürlich berührt der Roman mit ihrer bittersüßen, melancholischen Stimmung und oft genug wurde mein Herz von den Figuren berührt. Aber es war eine anstrengende Reise bis zum Ende, die mir einiges an Durchhaltevermögen abgerungen hat. Fazit: Was vom Tage übrig blieb ist auch als Hörbuch keine leichte Kost. Der teilweise sehr sperrige Text kann auch von dem großartigen Sprecher Gerd Heidenreich nicht immer fesselnd übermittelt werden und es bedarf viel Konzentration, der Geschichte zu folgen. Sehr schade, denn diese bittersüße und zuweilen tieftraurige Geschichte lebt gerade von den Szenen zwischen dem Butler Stevens und Miss Kenton. Von mir gibt es 3 von 5 Punkten. Vielen Dank an Random House Audio für das Rezensionsexemplar.

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Stevens dienst seit Jahren als treuer Butler auf Darlington Hall. So sorgt er dort für einen tadellosen Haushalt und ist die Verschwiegenheit in Person, die Vorgänge im Haus, mögen sie noch so verwunderlich sein, kümmern ihn anderen Personen gegenüber nicht, hat er sich doch voll und ganz in den Dienst seines Herrn gestellt. Als dieser dann verstorben ist und ein Amerikaner einzieht, muss er die Geschicke des Hauses anders lenken und hat auf einmal ein paar freie Tage zur Verfügung, die er unterwegs verbringt. Eine ungewohnte Welt für ihn, aus der er nun ausbricht und dabei die ehemalige Kollegin, Miss Kenton, in Cornwall besucht. Dabei hat man immer wieder Einblicke in sein Denken, außerdem schwelgt er auch immer wieder in der Vergangenheit. Die Geschichte von „Was vom Tage übrig bleibt“ wurde ja mit dem Literaturnobelpreis im Jahr 2017 ausgezeichnet, also war ich hier besonders gespannt auf das Hörbuch. Das Hörbuch wird von Gert Heidenreich gelesen und umfasst gesamt 8 CDs, über zehn Stunden Hörvergnügen – ordentlich also. Den Sprecher finde ich mit Gert Heidenreich, der mir bislang nicht bekannt war, sehr gut gewählt. Er spricht dies sehr gut und man kann ihn sich direkt als Butler Stevens vorstellen, auch wenn er die verschiedenen Aussagen immer wieder unterschiedlich betont. So stellt man sich einen sehr korrekten und immer tadellos agierenden Butler in den 1930-1950er Jahren durchaus vor, finde ich. Hier hat die Geschichte für mich also wirklich einen sehr guten Sprecher gefunden. Die Geschichte an und für sich würde ich als eher schwerere Kost erachten, so schildert Stevens natürlich von seiner Tätigkeit als Butler und all den Aufeinandertreffen mit den unterschiedlichsten Menschen. Auch von der Art und Weise wie es sich zur damaligen Zeit verhalten hat erzählt er einiges, diese Schilderungen sind zwar sehr interessant, waren aber auch immer wieder recht langatmig. Wie er all das erzählt hat seinen ganz eigenen Charme, auch ist es interessant zu hören, wie naiv er an manche Sachen heran geht, das aber selbst überhaupt nicht merkt, sondern als korrektes Verhalten ansieht. Man merkt auch, dass Stevens nicht unbedingt ein großartiger Gefühlsmensch ist, ihn lassen die Dinge immer wieder eher kalt, Hauptsache er erledigt seine Arbeit stets zur Zufriedenheit seines Herrn (und somit auch zu seiner eigenen). Alles in allem war es mal eine ganz andere Geschichte, die ich hier gehört habe. Beim Lesen hätte ich wohl irgendwann aufgehört, weil die Geschichte mehr so vor sich hin plätschert, auch so habe ich das Hörbuch ein wenig eintönig empfunden. Ich wurde zwar durchaus gut unterhalten, da aber wenig Gefühlsausbrüche enthalten sind, es mehr oder weniger eine monotone Erzählung ist, bin ich nicht vollends begeistert davon. Denn auch die Spannung im Buch wird nicht so groß aufgebaut, wie man es vielleicht hätte machen können, meiner Ansicht nach wäre da noch mehr drin gewesen. So erzählt Stevens eben immer von den verschiedensten Ereignissen in der Vergangenheit, was mir manchmal ein wenig wirr vor kam. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen und bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.

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"Was haben wir schließlich davon, wenn wir ständig zurückblicken und uns Vorwürfe machen, weil aus unserem Leben nicht das geworden ist, was wir uns vielleicht einmal vorgestellt hatten?" Mr. Stevens dient schon viele Jahre als Butler auf Darlington Hall, und obwohl der Besitzer des Herrensitzes nach dem Tod Lord Darlingtons gewechselt hat, ist Stevens geblieben - als würde er zum Inventar gehören. Als Stevens neuer Dienstherr, der Amerikaner Mr. Farraday, für mehrere Wochen in die USA reisen möchte, bietet er Stevens an, dass dieser sich seinen Wagen leihen und damit durch England fahren könne. Stevens nimmt das Angebot an und verbindet die mehrtägige Reise zudem mit einem Besuch bei Miss Kenton (nun Mrs. Benn), die auch für Lord Darlington gearbeitet hatte, dann aber geheiratet hat und aus Oxfordshire weggezogen ist. Da das Personal in Darlington Hall zu knapp besetzt ist, möchte Stevens Miss Kenton fragen, ob sie wieder in die Dienste im Herrenhaus eintreten möchte. Auf seiner Reise resümiert Stevens über sein Leben, seine Dienstjahre in Darlington Hall, seinen alten und seinen neuen Dienstherren, seinen Vater und die Ereignisse der letzten Jahrzehnte. ‚Was vom Tage übrig blieb‘ war meine erste Begegnung mit dem diesjährigen Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro, und nach dem Hörbuch bin ich mir immer noch nicht ganz sicher, was ich von Ishiguro halten soll, denn wirklich gepackt hat mich die Geschichte nicht, aber die Protagonisten waren so exzellent charakterisiert, dass ich regelrecht Gefühle für sie entwickelt habe, obgleich diese nur negativer Art waren. Ich empfand wirklich alle Personen im Roman als sehr unangenehm: den submissiven Stevens, die bisweilen distanzlose Miss Kenton, den antisemitischen Lord Darlington usw. Bisweilen hat mich das Hörbuch regelrecht wütend gemacht, weil ich die Figuren so anstrengend fand - bis ich mir klar gemacht habe, wie gelungen ihre Charakterisierung ist, wenn so etwas beim Hören/Lesen passiert. Auch die Einblicke in das Leben eines Butlers und auf einem Herrensitz sowie die historischen Begebenheiten, die im Roman immer wieder erwähnt werden, haben mir gefallen, obwohl ich die angerissenen philosophischen Themen und die sehr detailreich beschriebenen Eigenheiten des Butlerdaseins bisweilen allzu ausschweifend und geradezu schwafelig fand. Das Hörbuch wird sehr angenehm von Gert Heidenreich gelesen, der dem Roman angesichts der Epoche, in dem er spielt, und des adeligen bzw. wohlhabenden Umfeldes die passende Würde verleiht, obwohl ich es als störend empfand, dass der Sprecher durchweg ‚Cornwall‘ falsch ausspricht. Nach dem Hörbuch ‚Was vom Tage übrig blieb‘ reizen mich andere Romane Ishiguros eher nicht, obwohl mir der Roman stellenweise gut gefallen hat. Kazuo Ishiguro: Was vom Tage übrig blieb. Aus dem Englischen von Hermann Stiehl. Ungekürzte Lesung mit Gert Heidenreich. Random House Audio, 2017; 20 Euro.

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