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Rezensionen zu
Mit aller Gewalt

Tom Clancy, Mark Greaney

Jack Ryan (17)

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 16,90* (* empf. VK-Preis)

Buchinfo: In Ho-Chi-Minh-Stadt wird ein CIA-Offizier ermordet, dabei verschwindet ein Paket mit gefälschten Pässen. Pässen für Wissenschaftler, die in Korea illegal arbeiten sollen. Gleichzeitig setzt der noch sehr junge koreanische Diktator darauf an ein großes Nuklearprogram umzusetzen. Bisher fehlten dem Land zwar die finanziellen Mitteln, doch irgendwie scheinen die Mittel jetzt beschafft worden zu sein. Ein Wettrennen mit der Zeit beginnt, um das Aufkeimen der neuen Atommacht zu verhindern. Hintergrundinfo: Als Tom Mc. Clancy im Oktober 2013 verstarb, setzte sein Coautor Mark Greaney sein Werk und die Reihe um Jack-Rayn fort. Dies ist inzwischen der achtzehnte Band aus der Reihe. Meinung: Der Autor bietet seinen Lesern ein gutes Konstrukt aus Politik und internationalen Konflikten, dabei geht er sehr in die Tiefe. Für meine Geschmack etwas zu tief, da dadurch die Handlung geschwächt wird und sich stellenweise zu sehr in die Länge zieht. An Spannung hätte der Thriller noch etwas vertragen können, liest sich insgesamt aber gut. Handlung: Die Handlung kommt mal gemächlich und mal actionreich daher, ist aber nicht unbedingt als Spannungsgeladen zu betrachten. Sehr gut hat der Autor es verstanden die internationalen, politischen Konflikte und den „Wahnsinn“ der Nuklearaufrüstung in einem sehr realistischen und erschreckenden Bild darzustellen. Charaktere: Da hier die Handlung im Vordergrund steht, rücken die Protagonisten mehr in den Hintergrund, insgesamt fehlt es ihnen an Persönlichkeit. Hervorragend wurde allerdings der Koreanische Diktator und sein „Hunger“ nach Macht, Anerkennung und sein Wunsch nach noch mehr Aufrüstung im Nuklearraketenbereich dargestellt. Es war schon erschreckend realistisch, wie wahnsinnig ein einzelner Mann doch sein kann. Insgesamt: Insgesamt betrachtet ist dieser Thriller natürlich ein Muss für Fans des Autors und der Jack-Ray Folgen. Mich selber hat das Konstrukt des Autors sehr gut gefallen, dennoch fehlt ihm der Spannungsfaktor.

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Nicht erst seit dem Tod Tom Clanceys und der teilweise wenig bewegenden „Verwertung“ des „Clancy-Kosmos“ durch andere Schriftsteller schien doch ein wenig die Luft heraus zu sein aus dem althergebrachten, „ewigen“ Ost-West Konflikt, den Clancy lange Jahre immer wieder und immer noch in den Mittelpunkt gerückt hatte. Trotz allen Endes des kalten Krieges. Da erscheint dieser neue Thriller aus der Feder von Mark Greaney wie eine Frischzellenkur. Zum einen bietet Greaney eine sehr flüssige Erzählweise, folgt dabei durchaus noch den Vorgaben Clancys, was dessen teilweise penible Beschreibung von technischen Details und Waffen angeht, nimmt hier jedoch ein stückweit die Ausführlichkeit in der Beschreibung zurück, was sich umgehend auf das Erzähltempo positiv niederschlägt. Greaney nutzt zudem vielfach Action Elemente (Stiche von hinten in die Lunge, Verfolgungsjagten auf Motorrädern) und bietet damit durchaus spannende Sequenzen und Szenen, die man gerne liest. Und zum anderen bietet Nordkorea in diesem klassisch angelegten Agenten- und Spionagethriller eine durchaus realistische Blaupause für eine zunehmende, auch atomare Bedrohung. Denn was wäre wenn eintreten würde, was der Roman suggeriert, dass dieses isolierte, mit harter Hand (auch im Buch) geführte Land zu wirklichem Reichtum gelangen würde? Und das nordkoreanische Agenten mit aller Härte vorgehen und bis ins Innerste überzeugt von ihrer „Mission“ sind, das klingt plausibel und kommt im Buch gut immer wieder auf den Punkt. Gepaart mit vertrauten Figuren um Präsident Jack Ryan, seinen Sohn Jack Ryan Junior und die Agenten vom „Campus“ setzt der Thriller zudem mit frischen Dialogen und einem hohen Wiedererkennungswert an alten, erfolgreichen Zeiten an und wechselt immer wieder die Perspektiven der Erzählung, so dass der Leser von allen Seiten her mitten drin im Geschehen ist. In dem eine ernste Bedrohung heraufzieht durch eben jene möglichen Erträge aus einem besonderen Rohstoff, den die Führung Nordkoreas schnell und effizient auf den Weg bringen will. Um endlich die eigenen Träume von echter Macht und offensivem Vorgehen gegen den „Feind“ an allen Orten voranzutreiben. Wobei schon der Beginn der Ereignisse, angesiedelt in Saigon, klarstellt, dass mit aller Härte von allen Seiten vorgegangen wird, und eine ganze Reihe ehemaliger „Profis“ aus den Geheimdiensten verschiedener Länder sich nun „privat“ verdingen, aber nichts von ihrer Ausbildung verlernt haben. Sicher gilt, wie immer bei Clancy Thrillern, dass der Leser das klare Freund-Feind Bild und die ebenso klare Unterscheidung in „Gut und Böse“ vorauszusetzen hat, um gut unterhalten zu werden (auch wenn ebenfalls schon zu Beginn zumindest einen der Beteiligten das Gewissen drückt. Mit drastischen Folgen). Alles in allem ein solider, klarer Thriller, der im Stil nahe an die alten Bestseller heranreicht und für eine durchaus anregende Unterhaltung sorgt.

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