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Rezensionen zu
Angst sollt ihr haben

Manfred Theisen

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Ein knall hartes Buch

Von: Romina

04.01.2018

Felix kann Fremde überhaupt nicht ausstehen und macht alles, um sie aus Deutschland zu vertreiben. Aus Lust zieht er sich eine Sturmhaube um und schlägt sie mit einem Schlagring bis sie am Boden liegen und sich kaum noch regen. Nebenbei arbeitet er als Bodyguard vor dem "Nachthimmel", einem Nachtklub. Er lernt den Freund ihrer Mutter kennen, der Politiker bei den "Vereinigten Patrioten" ist. Da ergreift er seine Chance. Eine Geschichte, die nicht besser in die heutige Zeit gepasst hätte. Sie zeigt den brutalen Hass den Felix gegen Fremde entwickelt hat. Durch seine Nachtschichten hat er tagsüber sehr viel Zeit zum nachdenken, was leider nicht gut ist. Er kommt auf sehr unschöne Gedanken, die ihm zum Verhängnis werden. Felix temperamentvoller Charakter ist das extremste Beispiel dafür. Der Schreibstil war leicht zu lesen, so dass man das Buch gut in einem Tag durch hatte. Die Kapitel waren nicht zu lang geschrieben. Das Cover widerspiegelt die Geschichte auf eine gewisse Weise. Fazit: Ein knall hartes Buch, darum 4/5 Sternen ;)

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Mit Sturmhaube und Schlagring bewaffnet, geht der 18-jährige Felix brutal gegen Ausländer vor. Unter seinen Kameraden zählt das Gesetz des Stärkeren und Gewalt ist dabei an der Tagesordnung. Doch als der neue Freund seiner Mutter ihn zu einer Versammlung der ,,Vereinigten Patrioten" einlädt und er dort noch mehr Argumente für seine rechtspolitische Gesinnung bekommt, will er selbst aktiv werden und beginnt, einen Anschlag zu planen... . Für dieses Buch hat Manfred Theisen sich mit einem hochaktuellen Thema auseinander gesetzt und zeigt anhand seiner Figuren, wie es in der rechten Szene aussieht und wie fanatisch es dort zugehen kann. Mich persönlich hat die Gewalt in diesem Buch sehr schockiert. Selbst unter den Freunden von Felix geht es nur darum, wer das Sagen hat und wie brutal man sich als Anführer der Gruppe durchsetzen kann. Der Kameradschaft von Felix steht die Partei der ,,Vereinigten Patrioten" gegenüber. Mich hat an diesen Leuten besonders erschreckt, wie sie ihr rechtes Gedankengut auf fast seriöse Weise verbreiten und mit scheinbar stichhaltigen Argumenten gegen Ausländer und Flüchtlinge hetzen. Wenn man das Buch liest, kann man viel besser verstehen, warum gerade junge Leute so tief in die rechte Szene abrutschen und dabei auch vor Anschlägen nicht zurückschrecken. An Felix, der im Mittelpunkt der Handlung steht, wird das sehr deutlich. Er füllt seinen Kopf täglich mit Passagen aus Hitlers ,,Mein Kampf", die er sich immer wieder anhört und eine Logik darin sieht. Unterfüttert wird sein Denken noch zusätzlich durch die Rede von Erik, welcher sehr geschickt dazu aufruft, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und dabei seine Hörer gegen Ausländer und Flüchtlinge aufhetzt. Was mich an der Geschichte etwas gestört hat, ist die Beziehung von Felix zu Anna, die in der Handlung eigentlich keine tragende Rolle einnimmt und die man auch hätte weglassen können.Sie wird als einziges Mädchen der Gruppe unter den Jungs nur herumgereicht, was mir nicht gefallen hat und was ich auch unpassend in diesem Buch finde. Vom Schreibstil her ist das Buch nüchtern und sachlich gehalten. Aus der Ich-Perspektive von Felix lässt der Autor mich als Leserin in den Kopf eines Rechtsgesinnten schauen und lässt mich so in einem gewissen Maß nachvollziehen, warum er so geworden ist und was ihn geprägt hat. Insgesamt wird in ,,Angst sollt ihr haben" sehr deutlich, wie Rechtsradikale denken, was sie antreibt und wie sie noch zusätzlich durch Propaganda angetrieben werden. Da im Buch selbst sehr viel Gewalt vorkommt, ist es sicherlich nicht für jeden etwas, doch wer besser verstehen will, wie es zu rechtem Terror kommen kann, sollte es unbedingt lesen. Gerne empfehle ich diesen Roman hier weiter.

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Dieses Buch wollte ich unbedingt der Themenaktualität wegen lesen, und habe es daher als Rezensionsexemplar angefragt. Felix' Welt ist weiß. Auch die seiner Freunde. Sie treffen sich, um Blackheads fertig zu machen und besuchen gemeinsam extreme fights. So richtig mit neuer rechter Theorie kennt sich Felix aber noch nicht aus. Bis der Freund von Felix' Mutter sie damit vertraut macht. Bald findet Felix, Worten müssten Taten folgen, und ein Flüchtlingsheim in der Nähe rückt in sein Blickfeld … Manfred Theisen wurde 1962 in Köln geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Politik, forschte zwei Jahre für das deutsche Innenministerium in der Sowjetunion, arbeitete als Redakteur und leitete eine Kölner Zeitungsredaktion. Heute lebt er als freier Autor in Köln. Das Taschenbuch mit 192 Seiten kostet 8,99€, die Kindle-Edition kostet 7,99€. Erschienen ist das Buch am 11. September im cbt-Verlag. Die Geschichte beginnt mit dem Prolog aus Sicht des Protagonisten Felix, der beschreibt, wie das Zusammentreffen mit einem Schriftsteller seine Einstellung zum Leben geändert und ihn dazu gebracht hat, dieses Buch zu schreiben. Das Schreiben beruhigt ihn, lässt seine Wut verstummen und ihm das Gefühl gibt, etwas Sinnvolles zu tun! Er plädiert für Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit und Würde. Danach geht die Geschichte los mit der Schilderung von Alex Alltag, die Ereignisse nehmen ihren Lauf und überstürzen sich schon bald. Das Thema des Buches ist hochaktuell: die rechte Szene wächst und wird deutlich militanter, doch reicht das Spektrum weit über die Radikalen hinaus. Immer mehr Bürger radikalisieren sich, attackieren Flüchtlingsheime oder werden zu „Reichsbürgern“, rassistische Straftaten haben sich Vervierfacht. Zunehmend werden Täter gefasst, die vorher nicht bekannt waren und die Zahl der registrierten Rechtsextreme haben sich alleine im letzten Jahr von 500 auf 23.000 gesteigert. In dem Buch geht es vorrangig darum, das Denken dieser im Buch meist jungen Leuten wiederzuspiegeln und darzustellen, was sie daran fasziniert. Manfred Theisen hat einige Jahre in der Szene recherchiert, das merkt man deutlich während dem Lesen. Ich bin harte Geschichten durch meine Thriller- und Horrorlektüren, aber das hier ist nochmal eine ganz andere Nummer. Zeitweise musste ich mich zwingen, weiter zu lesen, weil mir stellenweise beim Lesen übel geworden ist, so krass fand ich die Ereignisse, teilweise haben sie mir sogar Angst gemacht. Das ist vorher noch nie vorgekommen, obwohl ich früher schon mal Bücher gelesen habe, die sich mit der rechten und der Rockerszene beschäftigt haben. Der Schreibstil ist einfach, aber sehr beeindruckend, weil er authentisch ist. Unverblümt wird Hitler zitiert und verherrlicht, vor üblen Beleidigungen und Gewalt wird kein Halt gemacht, aber das wäre auch hier nicht angebracht. Ich bin nur so über die Seiten geflogen, auch weil die Geschichte ein rasantes Tempo hat, unnötige Längen oder überflüssige Teile gibt es nicht. Eine absolute Leseempfehlung für Menschen, die sich für das Thema interessieren und die Augen vor der Wahrheit nicht verschließen wollen. Übrigens habe ich selten ein Cover gesehen, dass so gut zum Protagonisten und seiner Geschichte passt.

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Felix' Welt ist recht einfach: Deutsch, weiß, arisch, stolz! Wer nicht in sein Weltbild passt, muss gehen, notfalls mit Gewalt. Denn Felix kennt keine Gnade. Seine Mutter steht ihm machtlos gegenüber, bis ihr neuer Lebensgefährte Erik sich ihm annimmt. Erik ist Mitglied bei den "Vereinigten Patrioten" und Felix merkt schnell, dass er mit seiner Weltsicht viel erreichen könnte... "Angst sollt ihr haben" ist mein erster Roman von Manfred Theisen und hat mir gut gefallen. Der Autor nimmt sich dem Thema "Jugend und Rechtsextremismus" an und setzt das Ganze überzeugend um. Allerdings hätte ich mir mehr Hintergründe zu Felix und seinem Werdegang gewünscht. Denn so wurde ich zwar mit dem Hass, aber nicht mit dem Warum konfrontiert. Die Geschichte wird von Felix selbst erzählt. Der 18-Jährige sitzt zu diesem Zeitpunkt im Gefängnis und sieht das Schreiben als Katharsis an. Er hat das Bedürfnis aufzuschreiben, wie es zu seiner Haftstrafe kam und ich lernte einen verbitterten, gewalttätigen, aber auch intelligenten jungen Mann kennen. Diese überzeugende Erzählweise hat mich von Beginn an gefangen genommen und so manches Mal habe ich vor Entsetzen über die Abgebrühtheit des Jungen den Atem angehalten. Felix ist beileibe kein Dummkopf. Gegenüber Gleichgesinnten vertritt er seine Meinung verbal eloquent. Bei seinen Kameraden wird er körperlich, gegenüber seinen Opfern eiskalt und im höchsten Maße gewalttätig. Dabei zeigte sich in verschiedenen Szenen, wie vielschichtig der Charakter ist. Manfred Theisen schafft es, dass man die Denkweise eines rechtsextremen Jugendlichen nachvollziehen kann, ohne ihn direkt als plump, dumm und eindimensional darzustellen. Das hat mir sehr gut gefallen. Denn nur so wurde der Schrecken dieser menschenverachtenden Denkweise offensichtlich. Leider versäumt es der Autor, dem Leser über die Hintergründe von Felix und seinen Weg in den Strudel des Hasses aufzuklären. Felix ist rechts, Punkt! Das war mir persönlich zu wenig. Ich hätte gern mehr darüber erfahren, wann und wo der Junge das erste Mal mit diesem Gedankengut in Kontakt gekommen ist, warum seine Mutter nicht mehr dagegen ankämpft und wie Felix immer tiefer in den braunen Sumpf abgesunken ist. Das alles lässt Manfred Theisen offen. Schade! Der Stil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die Erzählweise ist knallhart, ehrlich und passt sehr gut zu einem Jugendlichen, dessen Alltag aus Gewalt und Hass besteht. Fazit: Ein bemerkenswertes Buch zum Thema Rechtsextremismus. Mehr Hintergründe hätten es zu einem genialen Roman werden lassen. Dennoch kann ich es empfehlen.

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